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DashCam im tatsächlichen Rechtsstreit: trügerische Sicherheit? Tipps zum Verhalten?

Themenstarteram 20. März 2021 um 10:09

Hallo,

wir hatten letzten August einen unverschuldeten Unfall (siehe Foto) auf der Autobahn A3 (Höhe Parkplatz Ludergraben): der Verursacher hat einfach gelogen > der Sachverständige konnte den Hergang nicht zweifelsfrei klären > also ein "Vergleich", bei dem ich nun auf 6000,-€ Schaden sitzen bleibe...

Deshalb haben wir nun in allen Autos eine DashCam für vorne und hinten. ("APEMAN C860"). Diese neue, gefühlte "Sicherheit" mag jedoch trügerisch sein, da vor Gericht der Gegneranwalt dieses Beweismittel "zerzupft".

Wer hat Erfahrungen zum tatsächlichen Nutzen in einem selbst erlebten Rechtsstreit?

Meine Gedanken dazu:

1. Montage-Position DashCam ändern? der Sachverständige könnte erwidern, dass das DashCam-Video nicht zweifelsfrei klärt, dass die Aufnahme wirklich aus meinem Auto stammt. Deshalb könnte man die DashCam eher mittig im Auto anbringen, damit wäre mehr auf den Videos zu sehen, u.a. Lenkrad, Tacho, Hände vom Fahrer, Seitenscheiben

2. Audio-Aufnahme aktivieren? Wenn man die Audio-Aufnahme-Funktion der DashCam aktiviert könnte man Gespräche, Radio, Blinker und Unfallgeräusche im Video hören. ggf. wird der Gegneranwalt einwerfen, dass das Radio so laut und die Gespräche so intensiv waren, dass der Fahrer abgelenkt war...

3. der Polizei die DashCam direkt aushändigen? möglicherweise will die Polizei die gesamte DashCam am Unfallort gleich als Beweismittel mitnehmen. Auf der SD-Karte sind jedoch ggf. auch Videos aus anderen Situation, die ich nicht herausgeben will. Verweigere ich also am Unfallort die Herausgabe der Kamera? Sollte ich ggf. erst garnicht erwähnen, dass ich eine DashCam laufen habe?

Wer weiß was dazu?

Gruß

Thomas

Unfall 21.08.20 A3
Unfall 21.08.20 A3
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64 Antworten

Zitat:

@gast356 schrieb am 20. März 2021 um 17:36:01 Uhr:

...ich kann nur mutmaßen, aber dem hats wahrscheinlich nicht gepaßt, dass ich nicht bis auf "5m" an meinem vorrausfahrenden VK hing um den zu nötigen / bedrängen, dass der endlich Platz macht... sondern mit dem nötigen vorgeschriebenen Sicherheitsabstand gefolgt bin bis der Vordermann freiwillig gem. Rechtsfahrgebot Platz macht.

Na gut, im Zweifel für den Angenagten !

Themenstarteram 20. März 2021 um 16:53

Zwischen-Resümee:

Ich fasse hier mal kurz die bisherigen Ergebnisse zusammen: (ohne die OT-Posts)

1. eine Dashcam macht in jedem Fall Sinn (auch als Abschreckung)

2. eine DC braucht keine GPS-Funktion

3. am Unfallort die eigene DC besser gleich "in Sicherheit bringen" > dann erst mit Anwalt klären welche Videoteile als Beweis genutzt werden

4. die Audio-Funktion der DC sollte man aktivieren (diese Audio-Spur kann bei Bedarf danach rausgeschnitten werden)

ich freue mich auf weitere Erfahrungen zu meinem Eingangspost (nicht zu der "Drängler-Diskussion"...)

Gruß

Thomas

Themenstarteram 20. März 2021 um 17:20

P.S. ich hatte für´s Caddy-Forum mal eine Bild-Anleitung zum Einbau meiner DashCam erstellt. (hier nochmal als PDF, ab Seite 10). Vielleicht hilft es jemanden hier. :)

Gruß

am 20. März 2021 um 17:21

Die Geschwindigkeit kannste auch anhand der bewegten Bilder ermitteln... ggf. die Videosequenz in ein Schnittprogramm importieren um die Zeit zwischen der Vorbeifahrt an zwei bekannten Fixpunkten auf 1/10 oder 1/100 sek. genau ermitteln zu können.

Anschließend z.B. anhand der Leitpfosten ermittelte Strecke geteilt durch die Zeit in Sekunden ergibt die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit auf der zur Ermittlung herangezogenen Strecke in m/s. Und diese mal 3,6 ergibt die gefahrende Geschwindigkeit in km/h.

Wobei das -in einem Video die Zeit in vollen Sekunden abzulesen und die vorbeiflitzenden 50m-Leitpfosten zu zählen- nur eine sehr grobe / überschlagsweise Ermittlung ist... je genauer man die Geschwindigkeit braucht, desto genauer wird ein Sachverständiger sowohl die gefahrene Strecke als auch die dafür benötigte Zeit aus dem Videomaterial ermitteln.

Die Auswertung des Videos würde ich dann einem Unfallsachverständigen übertragen. Der hat da noch mehr Möglichkeiten.

Zitat:

@gast356 schrieb am 20. März 2021 um 18:21:50 Uhr:

Die Geschwindigkeit kannste auch anhand der bewegten Bilder ermitteln... ggf. die Videosequenz in ein Schnittprogramm importieren um die Zeit zwischen der Vorbeifahrt an zwei bekannten Fixpunkten auf 1/10 oder 1/100 sek. genau ermitteln zu können.

Anschließend z.B. anhand der Leitpfosten ermittelte Strecke geteilt durch die Zeit in Sekunden ergibt die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit auf der zur Ermittlung herangezogenen Strecke in m/s. Und diese mal 3,6 ergibt die gefahrende Geschwindigkeit in km/h.

Ich muss doch noch mal.

Wozu Schnittprogramm und die ganz blöde Rechnerei - wenn es doch Dashcams mit direkter GPS-Gechwindigkeitsanzeige gibt. Siehe Bild

EDIT: Die GPS-Anzeige im Bild hat auch den Vorteil, dass man VERÄNDERUNGEN meiner gefahrenen Geschwindigkeit sofort sieht. Ich könnte also beweisen, gebremst zu haben - oder auch "nicht beschleunigt", je nach dem, was man gerade tun oder lassen sollte.

Dashcam
am 20. März 2021 um 18:06

...einerseits als Hinweis an alle die glauben ohne Geschwindigkeitsangabe im Bild könne diese nicht auf alternativem Weg ermittelt werden und andererseits als Hinweis, dass es nicht immer die High-End Lösung sein muß... und auch ältere installierte Kameras im Ernstfall ihren Zweck erfüllen.

Edit:

Wobei die, wie schon erwähnt die GPS-Position im Bild bzw. in den Metadaten nicht unbedingt nur Vorteile bringt... wenn die Daten "in falsche Hände" geraten und jeder zu jedem Bild problemlos den Aufnahmeort nachvollziehen kann.

PS: ...nur so nebenbei, es gab selbst hier auf MT schon Nutzer, die Bilder aufgenommen z.B. mit ihrem I-Phone, hochgeladen haben und erschrocken sind, dass man aus den GPS-Daten in den Metadaten auf den Aufnahmeort bzw. auf ihren Wohnort schließen konnte.

Themenstarteram 20. März 2021 um 18:19

Zitat:

Wozu Schnittprogramm und die ganz blöde Rechnerei - wenn es doch Dashcams mit direkter GPS-Gechwindigkeitsanzeige gibt. Siehe Bild

EDIT: Die GPS-Anzeige im Bild hat auch den Vorteil, dass man VERÄNDERUNGEN meiner gefahrenen Geschwindigkeit sofort sieht. Ich könnte also beweisen, gebremst zu haben - oder auch "nicht beschleunigt", je nach dem, was man gerade tun oder lassen sollte.

stimmt, dafür wäre das GPS in einer DC doch sinnvoll. Welche DC nutzt du hierfür?

Desto mehr ich über das Thema lese, desto mehr scheint eine Smartphone-App Vorteile zu haben:

- u.a. wird dieses nicht beschlagnahmt (und dann ggf. gegen mich verwendet)

- es nimmt GPS auf

- es speichert ggf. in die Cloud

Eine App fürs Handy hat aber nicht nur Vorteile, hier mal ein paar Nachteile für dich, ein Handy kann außerdem bei Gefahr im Vollzug auch beschlagnahmt werden, wenn die Gefahr besteht dass Beweise vernichtet werden, außerdem auch (so hab ich es in Erinnerung, kann eventuell auch falsch sein):

 

-dadurch dass dein Handy zum aufzeichnen dauernd aktiv sein muss, geht das ganze extrem auf den Akku.

-wird das Handy über den Strom gespeist, so lädt dein Handy die ganze Zeit. Das wird der Akku auch nicht ewig mitmachen

-eine laufende Kamera, ein beschreiben des Speichers inklusive hochladen in die Cloud sowie das permanente Laden, dürfte bei der passiv Kühlung des Handys entweder zum Absturz führen bei gewisser Hitze Entwicklung, zum einstellen der Aufnahme oder zu Materialschäden

-du bräuchtest eine App die die Auflösung auf 720p drückt, da sind 5-10 Minuten so ca 100-200mb, bei 1080p oder gar 4K wird das dementsprechend höher, sowohl dein Speicher als auch deine Cloud dürften da schnell an die Grenzen kommen, und dein Daten Vertrag wahrscheinlich auch.

-das Handy benötigt eine Halterung die so fest ist, das es bei einem Crash nicht zum Geschoss wird oder im besten Fall einfach nur kaputt geht.

 

Bei einer dashcam ist es ärgerlich wenn die aus dem Saugnapf fällt, aber die überleben das meistens ganz gut, dein Handy sieht das wahrscheinlich anders.

 

Ich würde tatsächlich zur DC greifen, habe selbst in meinem Auto vorne und hinten eine, wobei die hinten eine billige für 30 Euro ist.

Zitat:

@fritzfritzfranz schrieb am 20. März 2021 um 19:19:06 Uhr:

Zitat:

Wozu Schnittprogramm und die ganz blöde Rechnerei - wenn es doch Dashcams mit direkter GPS-Gechwindigkeitsanzeige gibt. Siehe Bild

EDIT: Die GPS-Anzeige im Bild hat auch den Vorteil, dass man VERÄNDERUNGEN meiner gefahrenen Geschwindigkeit sofort sieht. Ich könnte also beweisen, gebremst zu haben - oder auch "nicht beschleunigt", je nach dem, was man gerade tun oder lassen sollte.

stimmt, dafür wäre das GPS in einer DC doch sinnvoll. Welche DC nutzt du hierfür?

Desto mehr ich über das Thema lese, desto mehr scheint eine Smartphone-App Vorteile zu haben:

- u.a. wird dieses nicht beschlagnahmt (und dann ggf. gegen mich verwendet)

- es nimmt GPS auf

- es speichert ggf. in die Cloud

Die gespeicherten Daten- Video müssen immer wieder überschrieben werden. Je nach Größe der Speicherkarte in einer bestimmten Zeit. Meine Karte speichert ca 12 Stunden. Danach wird die erste Aufnahme überschrieben.

Wäre es nicht so, würde es gegen den Datenschutz verstoßen.

Eine Smartphone App macht es meines Wissens nicht.

Hm gibt bestimmt auch eine passende Smartphone App dafür, denke dass könnte eine App sogar besser als eine DC bzw müsste man eine DC wenn die das nicht kann, im schlimmsten Fall also, zurück geben und auf die nächste hoffen. Eine App wird einfach wieder deinstalliert

Zitat:

@xadrus1799 schrieb am 20. März 2021 um 21:58:13 Uhr:

Hm gibt bestimmt auch eine passende Smartphone App dafür, denke dass könnte eine App sogar besser als eine DC bzw müsste man eine DC wenn die das nicht kann, im schlimmsten Fall also, zurück geben und auf die nächste hoffen. Eine App wird einfach wieder deinstalliert

Man kann jede DC dazu bringen, dass sie das kann - sofern man dies möchte (ich nicht!).

Man muss ja nicht eine 128 GB-SD reinlegen, sondern in diesem Fall was ganz kleines.

Und auf dieser kleinen Karte blockiert/sperrt man so viele Videos mit dem Überschreibschutz, dass nur noch 5, 10 oder 15 Minuten Platz übrig bleiben.

Dann MUSS die Karte laufen überschreiben, denn sie hat ja keinen Platz zum Dauer-Aufnehmen/-Speichern frei.

Das funktioniert - und die DC ist damit "gesetzeskonform".

Meine DC läuft 24 Stunden auch wenn das Auto steht und hat einen G- Sensor. Ich hatte schon Parkrempler mit Fahrerflucht. Den Platz für nicht überschreibaren Datein...ist ein extra Ordner auf der 128 GB SD , halte ich mir frei. ...in der Hoffnung doch mal Jemanden zu erwischen. Starker Wind löst den G- Sensor auch schon mal aus, kann ich aber mit leben. Ist von mir extra so empfindlich eingestellt.

Das war auch meine Motivation mir eine dashcam einzubauen. Rein rechtlich ist das zwar nicht OK, aber Fahrerflucht auch nicht.

Zitat:

@harzmazda schrieb am 20. März 2021 um 23:04:09 Uhr:

Meine DC läuft 24 Stunden auch wenn das Auto steht und hat einen G- Sensor. Ich hatte schon Parkrempler mit Fahrerflucht. Den Platz für nicht überschreibaren Datein...ist ein extra Ordner auf der 128 GB SD , halte ich mir frei. ...in der Hoffnung doch mal Jemanden zu erwischen. Starker Wind löst den G- Sensor auch schon mal aus, kann ich aber mit leben. Ist von mir extra so empfindlich eingestellt.

Das war auch meine Motivation mir eine dashcam einzubauen. Rein rechtlich ist das zwar nicht OK, aber Fahrerflucht auch nicht.

Sehr geil, hast du die am dauerstrom? Oder wie machst du das? Ich hab eine mit Akku, aber der ist recht klein und hält glaube ich keine ganze Nacht durch. Hast du den GSensor irgendwie mal getestet?

Zitat:

@xadrus1799 schrieb am 20. März 2021 um 23:19:15 Uhr:

Zitat:

@harzmazda schrieb am 20. März 2021 um 23:04:09 Uhr:

Meine DC läuft 24 Stunden auch wenn das Auto steht und hat einen G- Sensor. Ich hatte schon Parkrempler mit Fahrerflucht. Den Platz für nicht überschreibaren Datein...ist ein extra Ordner auf der 128 GB SD , halte ich mir frei. ...in der Hoffnung doch mal Jemanden zu erwischen. Starker Wind löst den G- Sensor auch schon mal aus, kann ich aber mit leben. Ist von mir extra so empfindlich eingestellt.

Das war auch meine Motivation mir eine dashcam einzubauen. Rein rechtlich ist das zwar nicht OK, aber Fahrerflucht auch nicht.

Sehr geil, hast du die am dauerstrom? Oder wie machst du das? Ich hab eine mit Akku, aber der ist recht klein und hält glaube ich keine ganze Nacht durch. Hast du den GSensor irgendwie mal getestet?

Mein Ranger hat eine 2. Batterie 72 ah die reicht eine Weile. ...smyle . Wenn der G- Sensor ausgelöst wurde, habe ich ein gelbes Dreieck im Display. Ich gehe bei entsprechender Meldung ein Mal ums Auto und wenn nichts dran ist drücke ich die Meldung weg. Das Video bleibt und wird später von mir gelöscht.

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