Das Ölstands-Mirakel

VW

Hat er heute zum dritten Mal mit mir gemacht:

Ein WE vorher, zwischendurch mal Ölstand gepeilt. Ah, ca. 1/4 über min, mittelfristig Handlungsbedarf.
Also dann, Wochenende darauf: vor dem Starten was nachkippen. Noch mal geguckt: 1/4.
Neue Flasche auf, Hälfte reingekippt. Gepeilt: 1/2. Hä? Gewartet. Gepeilt: 1/2. Hm.
Ich kenn's zwar jetzt, aber klug bin ich dennoch nicht geworden draus. Also den Rest der Flasche rein, nunmehr den ganzen Liter. Gepeilt: 3/4. Kopf geschüttelt, wegignoriert und zum Aldi gefahren. Nicht wirklich warm, nur so halb. Eingekauft mit Wagen voll und Kassenschlange und so, noch mal gepeilt: immer noch 3/4.
Nach Hause, dann ein Stück Autobahn. Abgestellt. Zwei Stunden später: Peilung 1 1/4, also ein Viertel über max, wie eigentlich erwartet und nicht gewollt. Der General protestiert mit gewaltigem Boxerfurz, na ja.

Preisfrage: wo im Motor kann sich ein halber Liter Öl unmittelbar nach dem Einfüllen über Kilometer und eine halbe Stunde Parken hinweg erfolgreich verstecken?
Es muss dabeigesagt werden, dass das nicht immer passiert. Normalerweise kann ich auch im kalten Zustand am Peilstab ziemlich schnell die Menge Öls nachweisen, die ich oben reingekippt habe.

Kennt das jemand?

Grüße,
Michael

32 Antworten

Der Messbereich vom Peilstab liegt m.E. außerhalb des Röhrchens.

Ich schaue bei keinem Auto beim ersten Ziehen.
Rausziehen - Abwischen - Rein - Raus - Prüfen.

Zitat:

@GLI schrieb am 31. Mai 2020 um 19:45:11 Uhr:


Der Messbereich vom Peilstab liegt m.E. außerhalb des Röhrchens.

Nö,kann man prima sehen wenn man mal die Gehäusehälften vor sich hat und den Stab dann steckt.Der schaut kaum unten raus.
Er nimmt den Ölstand somit innerhalb des Röhrchens ab.

Vari

Da hab ich heute auch meine Erfahrung dazu gemacht.
Motor kalt, seit 3 Tagen.
Stäbchen raus, Öl bei Maximum.
Stäbchen rein, 10 Sek warten, Stäbchen raus, Öl bei Minimum.
Dann erstmal langes Gesicht!
Stäbchen wieder rein, 1 Minute gewartet, Stäbchen raus, Öl optimal, eingestiegen und gefahren. 😁

Ähnliche Themen

Zitat:

@Vari-Mann schrieb am 31. Mai 2020 um 20:17:54 Uhr:


Nö,kann man prima sehen wenn man mal die Gehäusehälften vor sich hat und den Stab dann steckt.Der schaut kaum unten raus.
Er nimmt den Ölstand somit innerhalb des Röhrchens ab.

Gibts da ein Foto von?

Wenn der Messbereich im Röhrchen liegt, ist doch eigentlich gar keine vernünftige Messung möglich.
Jedenfalls ist es dann überhaupt kein Wunder, dass da bei der Ölstandskontrolle manchmal Bullshit rauskommt. Da muss man sich auch keine Gedanken machen, ob da zwei Liter Öl zufällig im Ventildeckel oder Limafuss kleben geblieben sind. Es liegt dann einfach am Röhrchen.

Der muss unterm Öl-Spiegel liegen, damit da kein Luft-Öl-Schmodder rausgedrückt wird. s.B.

S-l400

Bei anderen Motoren ragt da kein Röhrchen ins Öl und es wird auch kein Schmodder rausgedrückt.

Doch ,das Rohr geht fast bis zum Boden der Wanne.Denn nur so kann Öl auch durch das Rohr abgesaugt werden,macht man ja so heutzutage in Werkstätten.

Ich meine ich hab mal ein Bild gemacht wo der Peilstab unten nur 2mm rausragt,finde das aber auf schnell nicht.

Vari

Zitat:

@Vari-Mann schrieb am 31. Mai 2020 um 22:35:03 Uhr:


Doch ,das Rohr geht fast bis zum Boden der Wanne.Denn nur so kann Öl auch durch das Rohr abgesaugt werden,macht man ja so heutzutage in Werkstätten.

Was hat das Ende des Peilstabrohrs mit dem Ölabsaugen zu tun?
Dann könnte man ja bei den Motoren, bei denen das Rohr nicht bis ins Öl ragt, gar kein Öl absaugen.
Und ich denke nicht, dass sich über diese Methode des Ölwechsels beim Käfer schon jemand Gedanken gemacht hat.

Ich kann mich sogar erinnern, dass mein Vater, als ich Kind war, mit unserem damaligen Golf mal so eine SB-Ölabsaugstation benutzt hat, die es damals an manchen Tankstellen gab. Und beim EA827 endet das Röhrchen im Block und der Peilstab hängt bis in die Ölwanne frei. Ist bei meinem Passat mit EA188 übrigens genauso.

Das ruhr ragt bei allen Motoren, die ich kenne bis runter ins Öl eben damit, wie bereits geschrieben die Luft mit aufgewirbeltem Öl durch den blowby nicht aus dem Rohr gedrückt wird. s. Bild oben

Zitat:

@GLI schrieb am 31. Mai 2020 um 22:52:20 Uhr:



Zitat:

@Vari-Mann schrieb am 31. Mai 2020 um 22:35:03 Uhr:


Doch ,das Rohr geht fast bis zum Boden der Wanne.Denn nur so kann Öl auch durch das Rohr abgesaugt werden,macht man ja so heutzutage in Werkstätten.

Was hat das Ende des Peilstabrohrs mit dem Ölabsaugen zu tun?
Dann könnte man ja bei den Motoren, bei denen das Rohr nicht bis ins Öl ragt, gar kein Öl absaugen.
Und ich denke nicht, dass sich über diese Methode des Ölwechsels beim Käfer schon jemand Gedanken gemacht hat.

Bei denen mit kurzem Rohr wird dann eine Sonde eingeführt die bis zum Boden reicht. Muß aber nicht bei allen Motoren gemacht werden laut meinem Servicemann für den täglichen Schlitten.

Beim Käfer hat an sowas niemand gedagt,das ist mal klar.
Ändert aber nix daran das er sein Rohr bis fast zum Boden der Wanne hat und der Peilstab da nur minimal raus schaut.

Vari

Hallo zusammen,

bezüglich Ölpeilstabablesung hab ich auch manchmal verwirrende Ergebnisse.
Was ich inzwischen grundsätzlich mache, ist nicht der Erstablesung zu vertrauen.
Immer abwischen und dann neu stecken.
Zu dem Thema hab ich aber seit gestern eine weitere Theorie bzw. eine Frage:
Vor kurzem habe ich mir einen überarbeiteten Motor eingebaut.
Kurz nach dem Einbau dieses Motors hatte ich gleich mal einen Ölkühlerplatzer. Gottseidank im Stand (Leerlauf) vor meiner Garage und schnell den Motor abgestellt. Daraufhin habe ich Ölkühler getauscht, und mich mit den Öldruckregelkolben bemüht.
Die eingebauten Regelkolben waren beide "Standard". Also keine Pilzform. Ziemlich riefig und schwer rauszuziehen.
Also neue Kolben und Federn vom Teilehändler geben lassen. Beim neuen Satz war dann einer in der Pilzform.
Beim Einbau habe ich dann festgestellt, dass die neuen Federn erstens länger sind und auch steifer.
Die längere Feder habe ich schier nicht zusammengedrückt bekommen. Da mir das nicht richtig erschien, habe ich bei dem Kolben die alte Feder wiederverwendet. Beim anderen (Schwungradseitig) aber die neue stärkere Feder verwendet. Der schwungradseitige Kolben ging auch nicht flutschend rein. Da ich aber zu dem Zeitpunkt mich thematisch noch nicht so mit der Funktion dieser Kolben befasst hatte, habe ich ihn einfach hochgeklopft.
In der Folgezeit habe ich aber meine Öltemperatur regelmäßig kontrolliert. Mittels Peilstabmessung.
Dabei festgestellt, dass ich ziemlich schnell (ca. 15km Stadtverkehr) nahe 100°C komme. Noch ein kurzes Stück Autobahn (10km) bei mäßiger Geschw. von 120 Tacho-KMH bin ich dann schwupp bei 120°C. Und wenn ich ans Limit gehe nur für ein paar Kilometer, dann sogar über 140°C.
Da mir das zu hoch erscheint, habe ich gestern die Kolben wieder ausgebaut. Mit Reibahle die Bohrung geglättet und sichergestellt, dass die Kolben nun durchflutschen. Dann habe ich mich noch entschieden auch beim schwungradseitigen Kolben wieder die alte schwächere Feder einzubauen.
Heute gefahren und gemessen: Unveränderte Temperaturentwicklung!

Was meint ihr? Ist das normal?

Um aber den Bogen wieder zu spannen zum Thema des Threaderstellers und dem Thema Ölniveau:
Ich habe eigentlich beim Ausbau der Kolben nur eine geringste Menge an austretendem Öl erwartet.
Tatsächlich war das so beim riemenseitigem Kolben.
Aber beim schwungradseitigen Kolben ist über lange Zeit ein dünner Strahl geflossen. In Summe ca. 0,6 Liter abgeschätzt rausgekommen.
Motor war übrigen seit dem Vortag nicht gelaufen, also völlig kalt.
Ist das Öl im Ölkühler "gefangen"? Und dadurch gibt es bei mir (oder auch weiteren Betroffenen) Ableseunstimmigkeiten?
Kann es sein, dass durch Fehlfunktion des Kolbens das Öl dort "gefangen" war?

Viele Fragen....

Gruß,
Markus

Ist eigentlich eine ganz plausible Theorie - dass manchmal der Kühler relativ schnell leerläuft, und manchmal eben nur sehr langsam. Der längere und tieferliegende Arm des Siphons ist ja die Leitung vom Regelkolben her, insofern muss die Luft, die das Öl im Kühler ersetzt, aus den Lagerstellen kommen, und der Rückweg durch die Ölpumpe ist im Idealfall ja auch durch einen sehr großen Widerstand versperrt...

Markus, zu Deinem Temperaturproblem: "stärkere Feder = kühleres Öl", jedenfalls in einem bestimmten nicht-linearen Zusammenhang (gilt natürlich nur für den Regelkolben an der Riemenseite, der andere auf der Schwungradseite ist für den Systemdruck zuständig.)
Beide spielen allerdings zusammen, da der riemenseitige Kolben den Druck "absolut" misst (also zur Ölwanne hin, nach "Masse" im elektrischen Analogon). Er gibt _nicht_ dorthin frei, aber er _misst_ dorthin. Der Raum mit der Feder wird ins Kurbelgehäuse entlüftet. Das bedeutet: dieses Überstromventil öffnet auch dann am Kühler vorbei, wenn der allgemeine Druck, gehalten durch den zweiten Regelkolben am Schwungrad, zu groß wird.
Ziel ist aber, möglichst alles Öl, solange es eben aufgrund seiner temperaturabhängigen Viskosität gewaltfrei hindurchpasst, auch durch den Kühler zu bekommen.

Das ganze System ist relativ vernünftig aufeinander abgestimmt und verträgt beliebige Änderungen nur begrenzt. Hast Du mal geschaut, ob die Bohrung in den neuen Kolben genau so tief ist wie in den alten? Die Federn spürt man beim Einschrauben des Deckels, normal lässt sich der Deckel noch problemlos mit wenig Vorspannung aufsetzen, aber die ist auf jeden Fall vorhanden. Falls nicht, fällt der Kolben ja einfach runter und ist ohne Funktion.

Grüße,
Michael

Zitat:

@Robomike schrieb am 2. Juni 2020 um 11:29:15 Uhr:


….
Das ganze System ist relativ vernünftig aufeinander abgestimmt und verträgt beliebige Änderungen nur begrenzt. Hast Du mal geschaut, ob die Bohrung in den neuen Kolben genau so tief ist wie in den alten? Die Federn spürt man beim Einschrauben des Deckels, normal lässt sich der Deckel noch problemlos mit wenig Vorspannung aufsetzen, aber die ist auf jeden Fall vorhanden. Falls nicht, fällt der Kolben ja einfach runter und ist ohne Funktion.

Grüße,
Michael

Hallo Michael,

danke für deine ausführliche Antwort!

Der letzte Absatz lässt mich ins Grübeln bringen...
Die Bohrungstiefe in den Kolben habe ich leider nicht verglichen.
Ich hatte offen gesagt den Eindruck, dass sich die Federn nicht in der Bohrung abstützen, sondern am Rand. Aber da hab ich nicht so drauf geachtet.
Also beim riemenseitigen Kolben (da wo ich einen Standardkolben durch den Pilzkolben mit Einstich ersetzt habe) musste ich die Feder sehr weit zusammendrücken, bevor überhaupt die Verschlussschraube im Gewinde gegriffen hat. Mit der neuen stärkeren Feder hatte ich da keine Chance. Das ist mir beim zusammenpressen immer zur Seite ausgewichen. Deswegen hab ich die Beiseite gelegt. Das wäre nur mit irgendeiner Hilfslösung (Führungsbuchse oder so ähnlich) überhaupt möglich gewesen. Mit der alten Feder ging das so einigermassen. Musste aber auch fest und weit zusammendrücken.
Blöderweise habe ich keine Bilder gemacht.
Kann es sein, dass mein Kolben in der Bohrung gar nicht so weit hoch geht wie er soll?
Hat da jemand die Bohrungstiefe für mich?

Der Motor tickert/tockert im Kaltstart beim Anlassen so ca. die ersten 30 Sekunden.
Ich hab das Gefühl, dass da der Öldruck noch zu gering ist. Ich muss mich wohl mit einem Manometer ausrüsten...
Wäre das der Effekt, wenn der riemenseitige Kolben gar nicht in seiner Sollposition sitzt, sondern tiefer?

Und was ist mit diesen Pilzkolben mit Einstich? Ist der ratsam? Oder falsch?
Der Motor ist ein AB-Motor. Ausgebaut habe ich 2 Standardkolben, aber den riemenseitigen durch den "Pilz" ersetzt. Der "Pilz" ist länger, dementsprechend muss ich die Feder um ca. 5mm mehr zusammendrücken. Aber das macht das Kraut nicht fett.

Jetzt wo sich langsam die Grenzen wieder öffnen, würde ich ja gerne wieder z.B. in den Alpen touren...aber momentan trau ich mich nicht weit wegen der hohen Öltemperatur nach kurzer Zeit.

Gruß,
Markus

Äh, Markus, ich glaub', Du hast Recht, die Feder geht am Rand an. Ist schon was her, als ich das letzte Mal dran rumgefummelt hab, sorry für die Verunsicherung.
Die "Pilze" waren hier schon öfters Thema und die Meinung war eigentlich immer mehr so: "naja, ist vermutlich scheiße, aber man weiß es nicht so genau." Den Sinn darf man sich vermutlich frei ausdenken, ich wüßte keinen zu sagen. Man muss dazu anmerken, dass sich um diese Kolben allgemein einige Mythen ranken. Ich würde den Pilz jedenfalls nicht einbauen wollen.

Die Funktion ist ja in beiden Fällen ganz einfach so, dass die Feder vermittels des Kolbens das Loch verschließt, durch welches das Öl "weg" kann. Im Falle des an der Riemenscheibe mit dem Ziel, das Öl stattdessen normalerweise durch den Kühler zu zwingen, im Falle des an der Schwungscheibe, das Öl stattdessen normalerweise durch die Lagerstellen zu zwingen. Dadurch, dass die Förderleistung der Pumpe beliebig groß werden kann und das Öl beliebig zäh, ist es üblich und normal, dass mehr Öl ankommt, als durch die "normalen" Wege hindurchpasst. Der dadurch ansteigende Druck drückt dem Kolben auf den Kopf, und wenn er genug drückt, geht das Umleitungsloch weit genug auf, dass sich der Druck soweit abbauen kann, wie es der Gegendruck der Feder erlaubt.

Dadurch ist klar: macht der Kolben auf der Riemenseite die Umleitung nicht zu, geht nicht mehr alles durch den Kühler, was hindurch müsste. Es wird zu warm. Drückt er zu fest oder klemmt er das Loch dauerhaft zu, kann der Druck den Ölkühler zerstören, und der Motor wird zu langsam warm, weil immer alles durch muss.

Macht der Kolben auf der Schwungradseite nicht richtig zu, hat man eventuell zu wenig Druck an den Lagerstellen. Macht er zu feste zu oder klemmt die Überströmöffnung dauerhaft zu, dann staut sich der hohe Druck zurück. Und das möglicherweise eben auch zurück bis zum anderen Kolben, der dann auch aufmacht, weil er ja absolut misst. Was dem aber dann nichts nützt, weil der Druck dadurch ja nicht sinkt, denn der andere auf der Schwungradseite ist ja "schuld" an der Misere. Und dann wird es auch zu warm, denn dem Öl ist es egal, wie es am Kühler vorbeikommt, solange es einfacher vorbeikommt als durch geht.

Was man also braucht, ist einerseits ein vernünftiger maximaler Druck für die Lagerstellen, und andererseits ein ebenso vernünftiger höherer maximaler Druck für den Kühler. Beides gegeben durch die Dimensionierung der Federn. Nur dann funktioniert die Kühlung.
Vermutlich wird es das Beste sein, man verwendet die Originalteile, zieht sie halt ab, dass die Riefen weg sind, und dann ist's gut. Den geringen Strom am Kolben vorbei durch den größeren Spalt wird man wohl vernachlässigen dürfen. Irgendwo las ich auch mal was von Übermaßkolben, damit könnte man die Bohrungen neu honen, aber die sind vermutlich kaum mehr zu bekommen und ausserdem dürfte das nicht mit der Handbohrmaschine unter dem Auto zu erledigen sein.

Grüße,
Michael

Deine Antwort
Ähnliche Themen