Das Daimler-Desaster

Mercedes E-Klasse W211

Morgen,
die Story gab es gestern Abend im Fernsehen.Vieleicht hat es ja noch jemand gesehen oder schon das Buch gelesen.

Das Daimler-Desaster

Vom Ende eines Mythos
Er war das Symbol deutschen Wohlstands und deutscher Wertarbeit schlechthin: der silberne Stern mit dem Kreis. Wer ihn durch die Lande chauffierte, der war angekommen - ganz oben, eben da, wo die Sterne sind. ..
Und nun das: Ein Realschullehrer aus Freiburg, ein Kleinaktionär namens Jürgen Grässlin, macht sich daran, einen der letzten deutschen Mythen zu demontieren. Minutiös zerpflückt er das Unternehmen, das der Vorstandsvorsitzende Jürgen Schrempp 1998, nach der Fusion mit Chrysler, ein wenig vorschnell, zum "Weltkonzern" ausrief. Danach, so der Autor aus dem Breisgau, folgten nur noch Desaster: vom Chrysler-Deal bis zum Engagement bei Mitsubishi, von der Luxus-Karosse "Maybach" bis zum Kleinstwagen "Smart"- Jürgen Schrempp und der Aufsichtsratsvorsitzende Hilmar Kopper hätten das Grossunternehmen zum "Katastrophenkonzern" heruntergewirtschaftet - ökonomisch und moralisch .
Schweres Geschütz! Der Konzern ist mehr als irritiert. Mit Staranwälten wird versucht, den unliebsamen Kritiker mundtot zu machen...

http://www.daserste.de/kultur/thema_dyn~id,t3o0j7tmwt1wcyem~cm.asp

PS:Zitat:"Stars kommen und gehen. Der Stern aber währt ewig. Wie war das so schön? Ein Mythos aus Stahl, so standhaft wie eine deutsche Eiche. Ein Volkswagen mag vorwärts fahren, der Daimler verspricht uns, dass es aufwärts geht. Er rollt in aller Welt, er ließ uns die Schmach des Kriegs vergessen. Er ist das Gefährt der Schaffer, die ganz oben angekommen sind, bei den Sternen eben. Mercedes heisst Tatkraft, Macht und Reichtum. Er hat nicht nur Pferdestärken. Er hat Charakter". 😁

schmunzelnd

Rudolf

56 Antworten

Tja, kann man glauben. Dass DC mit Smart, Mitsubishi, Chrysler und Maybach nicht die klügsten Entscheidungen getroffen hat, weiß man ja jetzt. Die Frage ist nur, ob man das vorher gewusst hat und im Filz der Entscheidungsstrukturen die richtige Meinung unterging. Dass es zudem die üblichen Deals gab, die nicht für die Ohren und Augen Öffentlichkeit bestimmt sind, glaubt jeder, der sich bei Großkonzernen auskennt.

Viel schlimmer finde ich, dass als Ausgleich für die sinkenden Margen beim Fahrzeugverkauf keine Hilfen für die Vertriebsstruktur geliefert werden. Denn die Niederlassungen aber gerade auch die freien Händler sind offenbar hilflos. So wie Tankstellen auf die schrumpfenden Gewinnmargen mit dem Benzinverkauf durch ihre Konzerne vorbereitet wurden, indem sie sich zu Super-Kiosken entwickelt haben, kann ich bei DC nichts ähnliches erkennen.

Warum wird die offenbar im Verkaufsraum von DC verpflichtend aufzustellende Espresso-Bar bei vielen Händlern lieblos bedient oder gar tot in die Ecke gesetzt? Da muss doch die Chance, eine zentrale Anlauifstelle für alle Kunden zu haben, genutzt werden. Kleine Händler können dort den Frontdesk integrieren.

Dort sollten jede Menge ansprechende Flyer vorhanden sein, die den Kunden auf sämtliche Umrüstungs- und erweiterte Serviceangebote hinweisen. Und die müssten auch tatsächlich da sein: Lackdoktor per Airbrush, Schutzfolien, Profi Innen- und Außenreinigung, Ledernachfärbung/Reinigung. Dann muss ein Sattler Lederarbeiten zum korrekten Kurs anbieten. Theoretisch gibt es das teilweise auf der DC-Homepage, aber nicht in der Praxis und schon gar nicht zu einem rellen Preis. Das kann ja ruhig in Zusammenarbeit mit einem externen Partner als Shop-im-Shop-System laufen.

Und die ganzen Umrüstungslösungen, die es von DC bereits gibt, von Türverriegelungsknöpfen aus Chrom bis zu Heckrollos, müssten viel offensiver angepriesen werden - und mit Preis incl. MwSt. und incl. Montage als Festpreis ausgewiesen werden. Ist die Werksnachrüstung zu teuer, wie beim PDC, dann sollten Nachrüstangebote vom Markt incl. Einbau angeboten werden. So kann man zusätzlich noch die originalen PDC-Stoßleisten verkaufen. Wo sind die nett angebotenen Nachrüst-Navi-, TFT-, DVD-, TV-Angebote zum Festpreis mit Einbau? Wo ist eine vom Werk erdachte (sicher simple) Lösung, um das Wechslerfach mit DIN-Gerät incl. Flipdown TFT ausrüsten zu können? Wo ist eine einfache Soundsystem-Nachrüstung?

Überhaupt: Warum sind Accessoires bei vielen Händlern in der Ersatzteilabteilung? Da liegen die Lenkräder, aber wer tatsächlich Interesse hat, wird auf die Werkstatt für nähere Informationen verwiesen. Anbau- und Umbaukosten scheinen stets ein Staatsgeheimnis zu sein. Falls man es aber doch wagt, meist ohne Beratung, dort wenigstens einen Schlüsselring zu kaufen macht man es nie wieder - die Rechnungslegung dauert gerne 10 Minuten...

Ich hätte Lust, die Niederlassungs- und Händlerbetreuung zu übernehmen. Da ist noch viel Potenzial...Und das ist das wahre DC-Desaster.

abeichend vom ursprungsthema stimme ich mercer in sachen zubehör präsentation und der generellen situation in autohäusern voll zu. das ist aber kein DC typisches problem sondern bei jeder marke zu beobachten.

hatte mal die gelegenheit mich darüber mit einem herrn von bmw zu unterhalten der beim werk in leitender position für den aftersales verantwortlich ist. dieser sagte mir das die meisten der deutschen kunden keinen wert darauf legen (ich pers. kenne aber einige:-) und die situation hier im vergleich zu amerika eine ganz andere ist und daher auch unterschiedlich vom werk forciert wird. der ami kauft ein auto und danach geht es erst richtig los und angeblich soll der us kunde sehr viel zubehör nach dem autokauf kaufen - der deutsche dagegen steht dem eher uninteressiert gegenüber und interessiert sich allenfalls für winterreifen.

ich pers. zweifle seine ausführungen stark an und habe mich auch schon mehr als einmal darüber ärgern müssen das der gemeine kunde nach einer halben std. internet recherche meist klüger ist wie die zuständigen leute im autohaus wie z.b. kaum ein teilemensch weiß das chromteile von schätz offiziell über dc bezogen werden können - und das ist nur ein beispiel.

meine theorie ist das der deutsche autohändler sich keine zusätzlichen kosten (aber damit auch das zus. geschäft) für prospektmaterial, präsentation, schulung und erstausstattung aufbürden möchte.

Hai,

das fängt doch schon im Pre-sales Bereich an. Geh doch mal einer (ich hab´s mal gemacht) in Jeans, Lederjacke und Baseball-Cape durch die Autohäuser (egal welche Marke). Dabei gezielt die Kleinwagen auslassen, gleich zu den großen teuren Modellen gehen.

In den meisten Autohäusern wurde ich von den Verkäufern überhaupt nicht beachtet - obwohl die entweder überhaupt nichts zu tun hatten oder privat telefonierten...

Zweiter Besuch in Anzug und Krawatte: ein ganz anderes Bild. Sofort hatte ich in der Mehrzahl der Händler einen Verkäufer an der Backe, teilweise recht aufdringlich bis lästig. Überhaupt fiel mir auf, daß viele Autoverkäufer einfach zu sehr schleimen...für mich ein Grund, da nicht zu kaufen.

Hier fehlt einfach das gesunde Mittelmaß. Da wird gejammert, was das Zeug hält, aber zu einem großen Teil sind das selbstgemachte Leiden. Hier ist noch unwahrscheinlich viel Potential.

@Dig555
erzähl dem schlauen BMW Menschen mal, das man das Kaufverhalten auch beeinflussen kann...

...ich glaube inzwischen, das die PISA-Studie ein Spiegelbild unserer gesamten Gesellschaft ist, nicht nur der 15jährigen Schüler - die Deutschen insgesamt werden immer dümmer...

Hi,

es kommt nicht nur auf die Aufmachung an mit der man ein Autohaus betritt, sondern auch auf den Grund.
Ich mußte mal dienstlich in die MB Niederlassung in unserer Stadt um da die Zähler abzulesen. Auf meine Frage, an den einzigen Verkäufer der gerade da war, wo die sich denn befinden meinte der nur abfällig schauend (mit lascher Handbewegung): "Da hinten, sie wissen ja wo sie sind." und drehte sich um.

Ein 3/4 Jahr später, als ich mir eine (gebrauchte) C-Klasse kaufen wollte sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Der "nette" Herr vom letzten Mal meinte er hätte gerade noch kurz ein Telefonat und rief einen anderen Verkäufer zu sich, der sich dann meiner annahm. Er selbst kam natürlich kurze Zeit später auch noch dazu. Diesmal war er aber sowas von freundlich und zuvorkommend.
Da die aber kein passendes Auto da hatten und wohl auch keinen Bock hatten mir ein Auto von ner anderen NL aus der Datenbank zu suchen ( was die wohl kostenlos hätten holen müssen wenn ich es hätte kaufen wollen; ist das heute auch noch so ?? ) und ich natürlich nach meiner bisherigen Erfahrung bei denen auch nur ungern da Kunde geworden wäre hab ich dann keins gekauft.

Meine jetzige NL ist auch nur 20 Autominuten von der o.g. entfernt, bietet aber dafür optimalen Service.
Bei mobile.de ein Auto gefunden, Freitags um kurz nach 20:00 Uhr, E-Mail rausgesucht und gleich angeschrieben im festen Glauben vor Montag keine Antwort zu bekommen.
Keine Stunde später hatte ich von denen ne Mail in der sie es bedauern das das gewünschte Fahrzeug leider schon verkauft ist aber dafür gleichzeitig 3 andere Fahrzeuge die ähnliche Ausstattungen hatten angeboten. Alle 3 übrigens aus der MB Datenbank.

So gewinnt man Kunden.

Meist ist es aber mittlerweile leider so (Herstellerunabhängig) das der Kunde nach dem Autokauf schlechter behandelt wird wie er es vorher im Verkaufsgespräch erlebt hat.

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bei den Niederlassungen sind nur arogante a...... am Werk bei Vertragswerkstätten ist das schon ein kleinwenig anders, da ist der Kunde immer noch der König.

Zunächst zu dem Buch des pensionierten Realschullehrers: Habe einen Teil des Fernsehbeitrages gesehen. Sicher steckt da ein gerüttelt Maß an Wahrheit dahinter. Schrempp mag sich als Supermann sehen, er hat aber auch eine Menge Fehler gemacht. Doch Entwicklungen wie die der Qualität bei Mercedes in den vergangenen Jahren entstehen nicht wegen eines Mannes allein. Und inzwischen geht es ja wohl steil wieder bergauf damit.
Mir schien der Herr Autor ein Besessener zu sein, der dem Goliath DC unbedingt eins auswischen möchte. Vielleicht gehört er zu den Mercedes-Hassern und wollte dies mit dem Frust des besserwissenden Lehrers verbinden, der pensioniert ist und dem keiner mehr recht zuhört. Naja, egal.
Was den Service angeht: Ich kann nur von der MB Niederlassung Berlin und dem Autohaus in Potsdam sprechen. Die Berliner empfand ich als ziemlich kaltschnäuzig und ich fühlte mich irgendwie überflüssig in dem Riesenladen. Die Potsdamer Verkäufer waren sehr nett und zuvorkommend. Mal sehen, wie sie sich geben, wenn ich mit Garantieansprüchen ankomme.
Zur Klamottenfrage: Ich wollte mir eigentlich nur mal die MoPf-C-Klasse anschauen und trug alte Jeans plus Regenjacke. Der Verkäufer muss irgendwie in meinen Augen gesehen haben, dass mir der Wagen ziemlich gefällt. Seit vergangenen Montag fahre ich ihn und bin bisher hochzufrieden.

Gruß
Ralfmann

Zitat:

Original geschrieben von danijelbrcko


bei den Niederlassungen sind nur arogante a...... am Werk bei Vertragswerkstätten ist das schon ein kleinwenig anders, da ist der Kunde immer noch der König.

Was für ne Laus ist den dir über die Leber gelaufen das du alle Niederlassungen gleich so abwatschen tust.

Ich habe beim letzten Autokauf zum Beispiel von einer Vertragswerkstatt zu einer Niederlassung gewechselt.

Gründe: mehr Fachkompetenz wenn es um Elektronikfehler geht, kürzere Wartezeiten auf Kundendiensttermine (meistens melde ich mein Auto in der Früh an und es wird am gleichen Tag noch erledigt), wesentlich freundlichere Behandlung (an der mir jedoch nicht wirklich viel liegt, mir ist am wichtigsten das das Fahrzeug vernünftig gewartet wird und im Problemfall habe ich noch immer ein Leihfahrzeug kostenlos bekommen ohne zu betteln)

Also meine Bitte: etwas mehr Objektivität, von einer schlechten Niederlassung auf alle anderen zu schließen ist nicht so dolle.

Schlimm, daß ein "Manager", der einen Konzern herunterwirtschaftet, nicht haften muß...

Das Fahrzeug macht auch einen deutlichen Unterschied.
Als ich vor einem Jahr wegen der E-Klasse in der NL Aachen war, hat sich der Verkäufer förmlich überschlagen. Ich war sehr zufrieden!
Letzten Monat nun habe ich ihn persönlich angemailt und um ein Angebot über einen A 150 in Minimalausstattung gebeten. Unser alter Passat soll weg. Hab ihm geschrieben, dass es eine reine Preisfrage ist, ob ich A Klasse, Mini oder 1er .....kaufe. Es könne auch ein Austellungs- oder Vorführfahrzeug sein. seiner Phantasie seien keine Grenzen gesetzt.
Das Angebot kam nach einer Woche und lag (3 Plus Finanziereung) 5 Euro (!) im Monat unter dem Standardangebot aus dem Internet!

Hab das Ganze zurückgeschickt und meiner Enttäuschung Ausdruck verliehen.

Wenn der Tausch unserer E-Klasse ansteht, muss er einige Punkte neu sammeln (in Form "Rabattprozentpunkten"😉 sonst wechsel ich das Forum, so leid es mir täte!

Billy

Die Neuwagen verkaufen die NL und nicht die Vertragswerkstätten , so sieht es zumindestens hier im Umkreis aus !

Andi

Zitat:

Original geschrieben von Andicar


Die Neuwagen verkaufen die NL und nicht die Vertragswerkstätten , so sieht es zumindestens hier im Umkreis aus !

Die Werkstätten bekommen aber eine Vermittlungsprovision und haben "auf Abruf" oder zu bestimmten Zeiten einen Verkäufer der NDL vor Ort.

naj die Provision sieht aber net so doll aus 😉

Da ist es für den Verkäufer intressanter einen guten Gebrauchten zu verkaufen !

Andi

Zitat:

Original geschrieben von Andicar


naj die Provision sieht aber net so doll aus 😉

Da ist es für den Verkäufer intressanter einen guten Gebrauchten zu verkaufen !

Wobei bei Neuwagen natürlich das Risiko des Einkaufs und der Lagerhaltung wegfällt - ist auch eine teure Sache, wenn man Pech hat...

ich arbeite seit längerem fûr CEOs aller möglichen Konzerne. Es gab damals in den neunziger tatsächlich die Zeit des Grössenwahns. Schon damals hatte ich viel Bewunderung für den Mut von BMW, das englische Abenteuer zu beenden und sich als eigenständige Premium Marke zu behaupten. Und Geld verdient BMW doch auch...
Ich frage mich wirklich, ob diese Welt AG nicht dazu gedacht war, das Unternehmen möglichst gross zu machen, um an der Spitze möglichst viel Gehalt verlangen zu können.
Ich fahre Mercedes und liebe die Autos. Aber bei Mercedes ist Premium nur im Preis. Und das kann irgendwann ins Auge gehen. Ein A6 ist mindestens so gut verarbeitet und günstiger - also wie macht Audi das?
Und die Verkäufer, die ich jetzt beim Neukauf gesprochen haben, sind alles andere als Premium. Bei der kleinsten Frage sind sie überfordert (funktionniert das Kurvenlicht im STand? ÄH, muss ich mal nachschauen - wieviele Gänge hat der 4 Matic - äh sieben!!!).
Und Schnelligkeit bei der Angebotsabgabe, Nachfassen oder Premium bei der Fahrzeugübergabe - hier bei mir Fehlanzeige!
Nochmal, ich mag die Autos, und will nichts schlechtschreiben.
Also es bleibt noch viel zu tun, um die Marke wieder rundum zu einer Premium Marke zu machen.

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