Das Bremsenmysterium
Komme gerade vom TÜV, AU mit losem Ansaugschlauch und loch hinterm Kat bestanden 😕
Folgendes tut sich aber auf;
Meine Bremswirkung an der Vorderachse, welche vor Bremsschlauch- und Backenwechsel (dazu gleich mehr)
mit noch vom Vorbesitzer stillgelegtem ABS noch in Ordnung war, ist zu lasch und hat zu große Differenz.
Habe hinten die Bremsbacken und vorne die Schläuche getauscht, musste dabei je Achse 1x Bördeln und habe dabei die Bremsflüssigkeit leerlaufen lassen. Alle Verbindungen sind dicht, es wurde mehrfach mit gerät und pedal entlüftet und es sind keine Bläschen mehr zu finden, dafür zischt es nun beim Bremsetreten irgendwo aus der Gegend Bremspedal/Bremskraftverstärker.
Habe ich doch noch Luft im System, und wie kriege ich die raus?
Hängt das mit der Kupplungshydraulik zusammen? (Kupplungsgefühl ist unverändert)
Habe ich meinen BKV oder HBZ gehimmelt und wie teste ich das?
Einziger Hinweis sind die noch vom Vorbesitzer verbauten Bremsbeläge, von denen jene auf der schlechter Bremsenden Seite wesentlich mehr Belag aufweisen als seine Nachbarn. Bei dem Wartungsstau der sich mir in den letzten Monaten aufgetan hat würde es mich aber auch nicht wundern wenn einfach nur ein Belag getauscht worden wäre. Das erklärt allerdings nicht die vermeintlich "guten" Bremswerte vor der OP, habe leider keinen Aufschrieb davon und könnte auch Fehlerhaft sein (Rutschplatte in der Selbsthilfewerkstatt)
Wäre sehr froh über Input, bin jetzt zum dritten mal unfreiwillig arbeitsbefreiter Veranstaltungstechniker, und bin langsam an allen Fronten am Ende mit der Schüssel.
43 Antworten
Das Orakel fragt sich erstmal, wieso man sich gebrauchte Bremssättel montiert? Also generalüberholten ok, oder halt ATE oder Volvo original Sättel.
Wie sehen denn deine Bremsschläuche aus?
Zitat:
@lukasquindt schrieb am 17. Dezember 2021 um 14:00:58 Uhr:
Das Orakel fragt sich erstmal, wieso man sich gebrauchte Bremssättel montiert? Also generalüberholten ok, oder halt ATE oder Volvo original Sättel.Wie sehen denn deine Bremsschläuche aus?
Bremssättel halten doch ewig und 3 Tage, wenn die leichtgängig und dicht sind wieso nicht?
Das Problem liegt dann wohl eher bei der Leitung. Evtl. ein zugequollener Bremsschlauch?
Gibt es eigentlich eine offizielle Prozedur seitens Volvo zum Thema "ABS-Hydraulikblock entlüften (mit Tester)?
Wenn die Bremsflüssigkeit leer läuft, dann kann man unter Umständen mit der gewöhnlichen Methode nicht mehr vollständig entlüften, weil so im Aggregat nicht alle Kanäle gespült werden.
Damit alle Bereiche entlüftet werden, müssen bestimmte Ventile elektrisch geöffnet werden und auch die Pumpe angesteuert werden.
Ob das beim Volvo tatsächlich auch so ist, weiß ich nicht sicher, aber es wäre ja durchaus denkbar, schließlich hat er ja ABS.
Zitat:
@tdi14 schrieb am 17. Dezember 2021 um 16:51:58 Uhr:
Gibt es eigentlich eine offizielle Prozedur seitens Volvo zum Thema "ABS-Hydraulikblock entlüften (mit Tester)?Wenn die Bremsflüssigkeit leer läuft, dann kann man unter Umständen mit der gewöhnlichen Methode nicht mehr vollständig entlüften, weil so im Aggregat nicht alle Kanäle gespült werden.
Damit alle Bereiche entlüftet werden, müssen bestimmte Ventile elektrisch geöffnet werden und auch die Pumpe angesteuert werden.Ob das beim Volvo tatsächlich auch so ist, weiß ich nicht sicher, aber es wäre ja durchaus denkbar, schließlich hat er ja ABS.
Moin,
für den V40 gibt es ein Programm zum Entlüften , funzt z.B. mit dem Delphi 150
….ich kenne das auch von verschiedenen Fahrzeugen, da wird eine sogenannte Entlüftungsroutine gestartet über die Diagnose Software. Beim Volvo habe ich das noch nicht benötigt und wüsste jetzt auch nicht ob/das es sowas gibt….
(Will damit nicht sagen, das es das nicht geben könnte)
Gruß der sachsenelch
Meine Bremsschläuche sind neu, und ich fürchte die Option zum ABS-Entlüften mit Tester gibt es bei mir nicht, da ich noch das alte prä-1995 ABS-System von ATE verbaut habe..
Der Bremspunkt ist gefühlt immer noch schwammig, aber irgendwann verliert man ja auch die Perspektive wenn man die ganze zeit wie ein irrer nach irgendwelchen versteckten Problemen sucht 😁
Was das auslaufen der Bremsflüssigkeit angeht kann ich mir auch vorstellen dass es einfach in der Art und Reihenfolge des Öffnens der Bremsleitungen liegt, und nicht die von mir panisch befürchtete Katastrophe im Hydrauliksystem.
Konnte jetzt leider nicht über den Prüfstand fahren da der Meister nicht da war, hole das aber zügigst nach und Berichte.
Es scheinen wohl wirklich die Sättel gewesen zu sein,
laut rutschplattenprüfstand alles wieder gut 🙂
dafür zickt jetzt zwar die Handbremse, aber vielleicht kriege ich das mit nachstellen in den Griff.
Was ist denn ein "Rutschplattenprüfstand"?
Sicher sowas wie Parkhaus bei Glatteis... 🙂
Gibts bestimmt einen Fachbegriff dafür, sieht aus wie diese Hebebühnen auf denen man mit den Rädern steht, man fährt drauf zu und bremst ab wenn man mit den entsprechenden Reifenpaar drüber ist
Diese Prüfstände heißen "Plattenprüfstand". Die gibt es neben den üblichen Rollenprüfständen.
Bei einem Plattenprüfstand sind die Platten "schwimmend" im Boden gelagert, also sehr reibungsarm. Unter den Platten befindet sich eine Messeinrichtung.
Mit dem Fahrzeug fährst du mit ca. 8-15km/h auf den Prüfstand und führst eine starke Bremsung durch. Durch diese Bremsung werden die Platten natürlich "nach vorne geschoben". Mit Hilfe der Messeinrichtung kann bestimmt werden, wie weit die Platte nach vorne gezogen wird bei der Bremsung. Aus dem Wert kann dann die Abbremsung bestimmt werden.
Ich habe zum Veranschaulichen mal hier einen Link: Klick
Aber auch bei diesem Prüfstand wird jede Achse einzeln geprüft 🙂
LG, Tim
Nach längerer rumgurkerei scheint wohl mindestens das Rückschlagventil des BKV hinüber zu sein, das Vakuum hält keine 5minuten, und die Bremskraftverstärkung scheint etwas drehzahlabhängig zu sein?
Was allerdings richtig mysteriös ist, ist dass das ABS- gezucke bei niedrigen Geschwindigkeiten, was ich auf defekte hintere Ringe schiebe (vorne ist neu), jetzt auch manchmal beim Rückwärtsfahren auftritt. Da sollte das ABS ja eigentlich komplett aus sein oder?
Bevor du deine hinteren Sensoren wechselst,würde ich erst Mahl die Leitungen durchmessen ,Zu 90% ist es das Steuergerät
Zitat:
@Lothar59 schrieb am 23. Dezember 2021 um 10:12:29 Uhr:
Bevor du deine hinteren Sensoren wechselst,würde ich erst Mahl die Leitungen durchmessen ,Zu 90% ist es das Steuergerät
Nicht beim TE, der hat das alte System mit dem metalischen Steuergerät.
Die hinteren Ringe sind eher unproblematisch da sie geschützt sitzen innerhalb der Trommel, und nicht so exponiert sind wie die vorderen. Aber es schadet definitiv nicht mal nachzusehen in welchen Zustand sie sich befinden.
Scheinbar sinnfreies Eingreifen des ABS, z.T. auch beim Rückwärtsfahren würde ich auf einen Kabelbruch in einer der Sensorleitungen oder weggebröselte Isolierung der ABS-Pumpenkabel schieben.