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Darf ein einzelner VT verletzt werden, wenn dadurch viele andere unverletzt bleiben?

Themenstarteram 26. Juli 2009 um 17:50

In Basel nimmt eine Radfahrerin einem Bus die Vorfahrt. Der Busfahrer kann einen Unfall nur durch eine Vollbremsung verhindern....

Aufgrund der Vollbremsung verletzen sich viele Insassen im Bus zum Teil schwer.

http://tinyurl.com/mxtdne

 

Natürlich hätte wohl jeder so gehandelt wie der Busfahrer, wäre voll in die Eisen um den Unfall zu vermeiden (mich eingeschlossen).

Was aber, wenn der Busfahrer bewußt weniger stark gebremst und die Insassen damit nicht gefährdet hätte? Schuld hatte in diesem Fall ja die Radfahrerin, da diese die Vorfahrt genommen hat?

Was meint Ihr dazu, setzt sich der Busfahrer so nicht jetzt auch noch dem Risiko aus, dass er an den schweren Verletzungen seiner Passagiere eine Mitschuld erhält?

Würde mich mal interessieren was Ihr dazu konstruktives denkt...

 

 

Beste Antwort im Thema

Also ich verstehe nicht, wie man in so einer Situation auf die Idee kommen könnte NICHT voll zu bremsen???

Ein Radfahrer der vom Bus erfasst wird kann TOT sein, und das auch schon bei relativ geringen Geschwindigkeiten! Wen jucken dann so ein paar Fahrgäste die zu blöde waren sich festzuhalten und ne Platzwunde abbekommen haben???

Eine Vollbremsung ist im Straßenverkehr ein häufiges Ereignis und damit muss man einfach immer rechnen, auch als Fahrgast in einem Bus.... und dann darf man noch lange niemanden umfahren.

Das ändert natürlich nichts daran, dass die Radfahrerin schuld ist.

Grüße

27 weitere Antworten
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27 Antworten
am 26. Juli 2009 um 20:43

Also Kleintiere wie Hasen, Igel, Füchse + Co. müssen Überfahren werden, deswegen darf man keine Vollbremsung hinlegen. Und ich glaube zu Wissen, das Radfahrer nicht zu dieser Kategorie zählen.:)

Also Vollbremsung, keine Frage.

Den Busfahrer wird keiner deswegen ran kriegen, nur weil er sich Verkehrsgerecht verhalten hat. Und die Fahrgäste, die hingefallen sind, können sich Ihre Wunden lecken und das ganze als Lehrgeld verbuchen, damit sie sich beim nächsten mal besser absichern.

MFG Thomas

Ganz so krass von wegen "selbst schuld der doofe Fahrgast" würde ich das zwar nicht sehen, bei so einer Vollbremsung, die unerwartet kommt, da hält sich keiner von uns fest...das klappt ja vorbereitet wohl nur schwer...

Irgendwelche Haftungsaufteilungen und sonstige Ansprüche können nur im Einzelfall bezogen in engen Grenzen ausgelotet werden und können eigentlich nicht Thema einer solch generellen Diskussion wie der unseren sein...

Gruß Tecci

am 27. Juli 2009 um 4:22

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Zitat:

Original geschrieben von kerberos

Der Busfahrer ist ursächlich für die Verletzungen der Passagiere verantwortlich, das hat erstmal nichts mit schuld oder nicht schuld zu tun.

Wie kommst du auf den Trichter?!? :confused:

Ursächlich und schuldhaft war die Vorfahrtnahme durch die Radfahrerin, nicht das folgende Bremsmanöver des Busfahrers. Anders wäre es bei einer grundlosen heftigen Bremsung.

Welche Versicherung was bezahlt, je nachdem ob die Radfahrerin gefunden und versichert ist, steht auf einem anderen Blatt. Dazu kommt das eigene Verschulden der Fahrgäste sich nicht ausreichend festgehalten zu haben. So einfach wird´s wohl nicht werden.

Gruß Meik

Erst lesen, dann posten.

Wer ist ursächlich daran 'schuld', daß die Insassen verletzt wurden? Richtig, der Busfahrer, weil er eine Vollbremsung hingelegt hat. Also werden sich eventuelle Ansprüche primär gegen den Busfahrer richten. Was, wenn die Radfahrerin schon längst das Weite gesucht hat?

Ob und wie das dann in der Praxis verhandelt und geregelt wird, spielt für diese Feststellung erstmal keine Rolle. Nicht mehr oder weniger habe ich gesagt.

Und ob ein Busunternehmen einfach so aus der Nummer rauskommt mit dem Slogan "Wer mit uns fährt, ist selbst schuld", mag ich mal anzweifeln

Kleiner Hinweis am Rande...

http://de.wikipedia.org/wiki/Velovignette

am 27. Juli 2009 um 8:08

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N

Ganz so krass von wegen "selbst schuld der doofe Fahrgast" würde ich das zwar nicht sehen, bei so einer Vollbremsung, die unerwartet kommt, da hält sich keiner von uns fest...das klappt ja vorbereitet wohl nur schwer...

Deswegen sollte man sich ja auch dauerhaft festhalten und nicht erst dann, wenn man schon durch den Bus fliegt ;)

Grundsätzlich ist es halt nunmal so, dass sich der Fahrgast selbst darum kümmern muss, dass er sicher fährt. Wenn er es nicht schafft sich festzuhalten, muss er halt zur Not aussteigen und warten, bis ein Bus kommt, in dem ein Sitzplatz frei ist. Klingt hart, ist aber nunmal so. Der Busfahrer kann nunmal nicht für die Sicherheit von 100 oder mehr Fahrgästen sorgen, kann ja schließlich nicht jedem das Händchen halten. Und ne Vollbremsung kommt halt eben auch vor.

Zitat:

Original geschrieben von Autobahndriver

Wenn er es nicht schafft sich festzuhalten, muss er halt zur Not aussteigen und warten, bis ein Bus kommt, in dem ein Sitzplatz frei ist. Klingt hart, ist aber nunmal so.

Wenn man das tatsächlich so handhaben würde hätten unsere Schulen auf einen Schlag 30% weniger Schüler, weil sie den Bus nicht mehr benutzen können

Zitat:

Original geschrieben von Qarks

Wenn man das tatsächlich so handhaben würde hätten unsere Schulen auf einen Schlag 30% weniger Schüler, weil sie den Bus nicht mehr benutzen können

Das musst du locker sehen.

Die Bremsen mancher Schulbusse sind so schlecht, da kann soetwas wie hier garnicht passieren.

:rolleyes:

am 27. Juli 2009 um 9:05

Zitat:

Original geschrieben von kerberos

...

Der Busfahrer ist ursächlich für die Verletzungen der Passagiere verantwortlich, das hat erstmal nichts mit schuld oder nicht schuld zu tun.

Ob das dann später mittelbar auf die Radfahrerin zukommt, steht nicht zur Debatte. Außerdem ist das auch gar nicht die Frage, die der Threadersteller gestellt hat.

:confused::confused::confused::confused::confused:

Du liegst hier voll daneben:

Die Fahrradfahrerin setzt die Ursache für den Unfall!

Der Busfahrer kann doch keine Ursache gesetzt haben, weil er nur auf das Verhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers reagiert!!!

Zitat:

Original geschrieben von kerberos

 

Erst lesen, dann posten.

Wer ist ursächlich daran 'schuld', daß die Insassen verletzt wurden? Richtig, der Busfahrer, weil er eine Vollbremsung hingelegt hat. Also werden sich eventuelle Ansprüche primär gegen den Busfahrer richten. Was, wenn die Radfahrerin schon längst das Weite gesucht hat?

Ob und wie das dann in der Praxis verhandelt und geregelt wird, spielt für diese Feststellung erstmal keine Rolle. Nicht mehr oder weniger habe ich gesagt.

Und ob ein Busunternehmen einfach so aus der Nummer rauskommt mit dem Slogan "Wer mit uns fährt, ist selbst schuld", mag ich mal anzweifeln

Du unterbrichst hier die Kausalitätskette ein ganz klein wenig früh. Ja, die Passagiere haben sich verletzt, weil der Busfahrer gebremst hat. Aber warum hat der Busfahrer gebremst? Richtig, wegen dem Radfahrer. Wäre der Radfahrer nicht über die Straße gefahren, hätte der Busfahrer auch nicht bremsen müssen. Somit hat letztlich der Radfahrer die Ursache für die Verletzungen der Radfahrer gesetzt. Und jetzt bitte nicht weiterspinnen nach dem Motto "Wenn der Eisverkäufer der Radfahrerin das Eis schneller gemacht hatte, wäre die Radfahrerin schon lange vor dem Bus über der Straße gewesen". Das ist zwar rein logisch gesehen richtig, straf- und haftungsrechtlich aber völlig uninteressant, weil man die Kausalitätskette im Strafrecht nicht ewig weiter spinnt und solche Sachen nun wirklich nicht mehr relevant sind.

Der Busfahrer kann nun mal nicht jedem Fahrgast vor der Vollbremsung sagen, dass er sich festhalten soll. Diese sind schlicht und ergreifend selbst dafür verantwortlich, dass sie zu jeder Zeit - auch bei plötzlich eintretenden Fahrmanövern wie einer Vollbremsung, die ja im Straßenverkehr nicht so wahnsinnig unüblich ist - gesichert sind.

Der Busfahrer ist logischerweise nicht " schuld " . Verursacher ist der Radfahrer, den man natürlich nicht dran kriegt - es sei denn, es hat ihn jemand festgenagelt oder er hätte den Anstand für seinen Bockmist einzustehen. Schuld wäre der Busfahrer nur,wenn er mit 100 durch die Straßen gedüst wäre - aber das soll realtiv selten vorkommen ;) .

Moin,

Verursacher eines jeden Schadens ist in diesem Beispiel die Radfahrerin. Das steht ausser Frage. Kann man ihrer Habhaft werden, ist sie auch für entstandene Schäden heranzuziehen.

Das Busunternehmen ist zum einen entsprechend versichert, d.h. werden alle Personenschäden, die nicht aus Fahrlässigkeit des Fahrgastes resultieren von dieser getragen, Schäden aufgrund einer Pflichtverletzung des Fahrgastes z.b. nicht festgehalten, obwohl mitten im Gang stehend etc.pp. gehen auf Kappe des Fahrgastes. Wenn ich mit meinem Auto grob fahrlässig oder mit vollster Absicht gegen eine Laterne fahre, zahlt meine Versicherung ja auch nicht ...

In den meisten Fällen greifen dann aber die eigene Krankenversicherung sowie die berufsgenossenschaftlichen Versicherungsträger der betroffenen Personen (auch hier gilt: bei ganz groben Unfug ... hat man da auch Pech gehabt).

Interessant wird der Fall erst dann, wenn sich ein Fahrgast TROTZ beachtens aller Vorsichtsmaßnahmen eine Verletzung davon getragen hat. Hier wäre zu prüfen ob der Busfahrer sich irgendwo einer Verletzung seiner vorausschauenden Gefahrenabwehr schuldig gemacht hat, also ggf. dem Fahrgast wegen überfüllung oder entsprechender Gebrechen die Mitfahrt hätte untersagen müssen z.B. wenn dieser Person keine sichere Sitzgelegenheit mehr geboten werden kann. Anyway ... auch wenn es jetzt schräg klingt ... ich habe das schon einmal erlebt. Der Busfahrer hat einer Gruppe von Rollstuhlfahrern die Mitfahrt verweigert, da es im Bus nicht ausreichende Plätze gabm um die Rollies sicher unterzubringen. Der Fahrer rief in der Situation zwei Funktaxis mit entsprechender Ausrüstung, so dass alle sicher am Zielpunkt ankamen.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Qarks

Zitat:

Original geschrieben von Autobahndriver

Wenn er es nicht schafft sich festzuhalten, muss er halt zur Not aussteigen und warten, bis ein Bus kommt, in dem ein Sitzplatz frei ist. Klingt hart, ist aber nunmal so.

Wenn man das tatsächlich so handhaben würde hätten unsere Schulen auf einen Schlag 30% weniger Schüler, weil sie den Bus nicht mehr benutzen können

Das ist richtig.

Ich durfte sowas einmal erleben. Bus macht ne Vollbremsung und schwups ist man nicht mehr in der Mitte, sondern vorne beim Fahrer und nicht nur ich. Da hatte dann fast jeder ein paar blaue Flecken davon.

Macht man sowas mit einem Haufen Rentner im Stadtbus, dann geht sowas nicht so glimpflich aus.

Durch vernünftiges Festhalten kann man aber viel retten, natürlich eher nicht im Fall eines Unfalles. Da hilft nur seitzen und anschnallen, was außer bei Reisebussen leider schlecht geht.

Das soll jetzt nicht makaber sein, aber die beschriebene Situation bezogen auf stehende Fahrgäste fällt nun mal leider unter Lebensrisiken.

Aufgrund der besonderen Verantwortung des Busfahrers gegenüber seinen Fahrgästen wird er wohl aus verschiedenen Gründen nicht die Entscheidung treffen seine Anhalteweg dadurch zu verlängern, indem er die RF überfährt, um schlimmere Verletzungen seiner Fahrgäste zu verhindern.

Deshalb leider Lebensrisiken beim Herumstehen im Bus.

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