ForumLKW & Anhänger
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. LKW & Anhänger
  5. Darf der Chef verlangen dass man als Fahrer 14 Stunden im Einsatz gewesen war

Darf der Chef verlangen dass man als Fahrer 14 Stunden im Einsatz gewesen war

Themenstarteram 16. Mai 2018 um 18:52

Hay,

 

Vor paar Tagen bin ich zwischen Betriebshof und einem Kunden mit einem Vierzigtonner Sattelzug Maschine (Koffer) hin und her gefahren , Bei der letzten Tour dachte ich mir innerlich , gut jetzt habe ich 11,5 Stunden voll und mache dann Feierabend und fahre noch mal zu Burger King und schlafe so langsam (Im LKW ). Aber nIx da. Während ich im Lager am abladen war ,kam der Disponent und sagte zu mir :du musst noch eine Tour fahren . Ich erwiderte : wenn ich das getan habe war ich 14 Stunden unterwegs ,ich hatte nicht vor zu arbeiten und schlafen . Am nächsten Tag kam der Chef zu mir und Erklärte von wegen Bereitschaft tralala und irgendein Scheiß Quatsch . Um mich kurz zu fassen : Als im LKW Schläfer, wie lange darf man unterwegs gewesen sein auch wenn es nur alles Bereitschaft gewesen ist/wäre ?

LG

Beste Antwort im Thema
am 19. Mai 2018 um 9:49

Zitat:

@gast356 schrieb am 19. Mai 2018 um 08:28:52 Uhr:

Zitat:

@U2-Didi schrieb am 19. Mai 2018 um 06:46:57 Uhr:

...

Früher hat der Chef gesagt: "Draussen vor der Tür stehen 10 Leute, die auf deinen Job warten!", heute kannste sagen: "Draussen stehen stehen 10 Chefs, die auf mich warten!"

GUTE FAHRER SIND GESUCHT!

...Ui, wo ist das so? Bei mir haben diese Woche 2 angerufen, die sich als Fahrer bewerben wollten. Ich hab ihnen klipp und klar gesagt, dass wir keine Fahrer brauchen - wenn es keine urlaubs- / krankheitsbedingten Ausfälle gibt und meine Fahrer mal alle anwesend sind bin ich sowieso am gucken, wo ich die alle unterbringe... da bin ich dann froh, dass ich noch unsere uralten Kipper (IVECO T, 3-Achser) als Reserve in der Ecke stehen hab. Alternativ hab ich zum Glück noch Fahrer die ich notfalls auch mal auf der ein oder anderen Baustelle als Bagger-, Minibagger-, Raupen- oder Gräderfahrer unterbringen kann sonst bleibt nur noch als Unterstützung im Lager Baumaterial (Stützen, Dokas, usw.) sortieren / aufräumen, Schalung putzen oder Bestellungen der Baustellen vorbereiten.

Gesucht sind Baumaschinenführer hab ich gesagt... also wenn einer vernünftig Bagger, Raupe... oder im Hochbau Turm-Dreh-Kran fahren kann, kann er gerne eine Bewerbung schicken. Und wenn einer zufälligerweise nen CE hat, dann wäre das maximal ein Sahnehäubchen auf dem Kuchen.

Fahrer sind nicht gesucht... zumindest nicht, wenn es um gute Fahrerstellen geht. Das mit dem Fahrermangel ist ein Gerücht, das von der Transportbranche & Speditionen mit Gewalt verbreitet wird, weil sie im Wettbewerb um Arbeitskräfte mit ihren insgesamt unterirdischen Arbeitsbedingunen & der katastrophalen Bezahlung nicht mithalten können / wollen. Statt nachhaltig etwas zu ändern jammert man lieber und belügt junge naive leicht beeinflußbare Menschen, die gerade bei der Berufsorientierung sind. Oder man zieht auch noch die lächerlichsten Register um neue Fahrer zu generieren z.B. indem man am Mindestalter rumdreht -war doch hier auf MT sogar schon mal ein Artikel zu dem Thema-, indem man Werbekampagnen ala "Schubert & die Fahreridioten" auf Dmax schaltet und man versucht z.B. Gruppen wie Frauen in diesen Job zu ziehen, indem man sie mit entsprechender Werbung manipuliert und an deren Ego kitzelt.

Gesucht sind höchstens Deppen die zu katastrophalen Bedingungen fahren... da können sie noch soviel Propaganda machen, an den harten Fakten -Lohn, Arbeitsbedigungen und Arbeitszeiten- ändert das nichts... wie man auch am Beispiel des TE wieder einmal sieht.

PS:... unsere Fahrer schieben auch mal Überstunden -Regelarbeitszeit: 6:30 bis 16:30 Uhr, um 11:00 Uhr ne halbe Stunde Mittach und Freitag 6:30 bis 12:00 Uhr-, da es aber bei uns Stundenlohn -im Bauhauptgewerbe ist der auch nicht schlecht- gibt wird jede Stunde nach Wunsch entweder ausbezahlt oder abgefeiert.

So viele CE & DE Führerscheine -von denen allein ich weiß- die bei uns in der Firma bei Baggerfahrern, Werkstatt-, Lagermitarbeitern, Kranmonteuren, usw. ungenutzt schlummern - hmm das würde reichen um ne "mittlere Spedition" aufzuziehen.

Schade das du leider keine Ahnung hast. Ich habe seit 21 Jahren eine Spedition und zahle recht gute Löhne. Wir finden keine Fahrer, weil die guten Fahrer entweder selbst in einer Anstellung sind oder aber in Rente. Es kommt einfach nichts nach. Die wenigen Leute, die einen CE haben, meistens gesponsort duch das Amt, haben keine Lust oder können es einfach nicht. Fahrer heutzutage in dem Beruf an zu lernen ist durch den hohen Kostenfaktor fast unmöglich. Im übrigen hat die ganze Branche einen schlechten Ruf, an dem natürlich nicht nur der Spediteur sondern auch der Staat und auch die Kunden ihr jeweiliges dazu tun.

17 weitere Antworten
Ähnliche Themen
17 Antworten
am 19. Mai 2018 um 11:35

Zitat:

@Mercedes12349 schrieb am 19. Mai 2018 um 11:49:58 Uhr:

...

Schade das du leider keine Ahnung hast. Ich habe seit 21 Jahren eine Spedition und zahle recht gute Löhne. Wir finden keine Fahrer, weil die guten Fahrer entweder selbst in einer Anstellung sind oder aber in Rente. Es kommt einfach nichts nach. Die wenigen Leute, die einen CE haben, meistens gesponsort duch das Amt, haben keine Lust oder können es einfach nicht. Fahrer heutzutage in dem Beruf an zu lernen ist durch den hohen Kostenfaktor fast unmöglich. Im übrigen hat die ganze Branche einen schlechten Ruf, an dem natürlich nicht nur der Spediteur sondern auch der Staat und auch die Kunden ihr jeweiliges dazu tun.

Na dann klär uns doch mal auf... bei uns hat ein Fahrer einen Stundenlohn von 17,- bis 19,- EUR, geregelte Arbeitszeiten von täglich Mo. bis Do. 6:30 - 16:30 Uhr, Freitag 6:30 bis 12:00 Uhr. Dazu gibts Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, 30 Tage Urlaub, bei einer Abwesenheit von mehr als -ich glaub 10 Stunden- ein paar EUR sog. Verpflegungsgeld und alle paar Monate als kleine Zugabe 44,- EUR Gutscheine oben drauf.

Dazu gibts von der Firma jährlich 100,- EUR Zuschuß für Arbeitsklamotten und alles was persönliche Schutzausrüstung ist (Sicherheitsschuhe, Handschuhe, usw.) wird gestellt... ggf. kannste auch jeden Tag ein neues paar Arbeitshandschuhe haben.

Dazu gibts jedes Jahr die Schulung gem. Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz.

Und Arbeitsmaterial wie Spanngurte, Ketten, Kantenschoner, Anti-Rutschmatten, Kranschlupfe, etc. werden in ausreichender Menge und Qualität gestellt um nicht zu sagen - die Fahrer bekommen alles was sie bestellen.

Nicht so wie bei den Speditions-LKWs, wo ausgemergelte Fahrer zu Niedriglöhnen fahren, in Sachen La-Si-Material der allerletzte Dreck auf den Autos ist, den sich die Fahrer entweder mühsam beim Chef erbettelt oder irgendwo an den Ladestellen zusammengeklaut haben. Bei uns in der Firma hab ich schon die Anweisung gegeben alte von uns abgelegte Spanngurte ggf. nicht wegzuschmeißen, sondern in eine Gitterbox zu packen, damit sich die Speditionsfahrer bedienen können.

So siehts nämlich aus... ich bin 5 Jahre gefahren, wenn ich mir die Arbeitshandschuhe nicht selbst von zu Hause auf meine Rechnung mitgenommen hätte, hätte ich in den 5 Jahren nichtmal die gehabt.

Also erzähl mir nicht, dass ich keine Ahnung hätte... ich hab von 2007 bis 2012 von Norditalien bis Skandinavien gesehen was da abgeht, und wenn die Frachpreise nicht drastisch gestiegen sind, was meiner Überzeugung widerspricht, dann hat das Speditionsgewerbe nicht einmal rein finanziell die Möglichkeit vernünftige Löhne und Arbeitsbedingungen zu bieten.

Und damit sind wir genau wieder bei meiner Feststellung, dass es keinen Fahrermangel sondern nur einen Mangel an Deppen gibt, die sich zu den katastrophalen Bedingungen ausbeuten lassen - die Fahrer, die etwas auf dem Kasten haben gibts - nur haben die sich halt zunehmend Jobs außerhalb der Speditionsbranche gesucht.

PS: ...jetzt bin ich mal gespannt, was "gute Löhne" aus der Sicht eines Spediteurs sind.

am 19. Mai 2018 um 12:00

Ein guter Lohn steht immer im Verhältnis zur erbrachten Leistung. Die ganzen Nebenverdienste, die bei dir beschrieben werden, geben wir unseren Fahrern auch. Da ich und auch meine Frau selbst noch jeden tag im LKW unterwegs sind, natürlich neben den ganzen anderen Sachen, wie Buchhaltung und Werkstatt, können wir es realisieren, Löhne zu zahlen, die im Transportgewerbe über dem schnitt liegen. Es fehlt einfach am können und wollen. Im übrigen ist Güterkraftverkehr wohl nicht mit deiner Branche gleich zu setzten. Hier sprechen wir wohl von zwei verschiedenen Branchen, die natürlich unterschiedlich bezahlt werden.

am 19. Mai 2018 um 12:23

...wieso Nebenverdienste? Unsere Fahrer machen die gleiche Arbeit, wie der Fahrer in einer Spedition auch, nur fahren wir halt ohne Güterkraftverkehrsgenehmigung im Werksverkehr unseren eigenen Krempel von und zu den Baustellen.

Das sind alles Sachen, die man dem Fahrer einer Spedition ebenfalls zukommen lassen könnte, wenn man als Transportbrache endlich einmal auskömmliche Frachtpreise beim Kunden durchsetzen würde, statt nur immer das schwächste Glied, die Fahrer auszuquetschen.

Als Folge bekäme man dann auch wieder vernünftige Fahrer und -bis auf wenige Enthusiasten- nicht nur Deppen, die sonst in keiner Branche eine Chance haben.

Wie war das noch... wer nur mit Erdnüssen bezahlt, darf sich nicht wundern, wenn er nur Affen in seinem Unternehmen hat!

PS: ...meine Pappe hab ich übrigends gerade frisch verlängert, sogar mit "95"... muß ich nur noch abholen - mal gucken, ob die Fahrerkarte in den nächsten 5 Jahren jemals einen Tachographen von innen sieht. Bin nämlich auch so einer der eigentlich gerne gefahren ist nur reicht mein Enthusiasmus nicht aus um die vorherrschenden Löhne und Arbeitsbedingungen zu akzeptieren.

https://www.youtube.com/watch?v=ZC6XiMvAS6E

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. LKW & Anhänger
  5. Darf der Chef verlangen dass man als Fahrer 14 Stunden im Einsatz gewesen war