Damals Benz super, heute völlig uninteressant
Abend,
diese Rubrik ist ja ganz neu und sie passt auch gut den Dingen, die wir im kleinen technikaffinen Freundeskreis so bereden.
Einen Neuwagen wollte und konnte ich mir niemals leisten, trotzdem war ich die letzten 20 Jahre immer mit einem Benz unterwegs. Machmal sogar mit zwei zugelassenen Fahrzeugen. Mit diversen Taxen habe ich meine Brötchen verdient und als die Geschäfte auf der Droschke noch besser waren mit einem W124 400E am Wochenende ne Extrarunde gedreht. Die Qualität hat bestimmt, der Wertverlust war zu vernachlässigen, Ersatzteile waren preiswert und wer selber Schrauben konnte war sowieso ganz weit vorne.
Genial war mein W211 mopf mit 200cdi Motor. Mit 489tkm verkauft mit einem Wertverlust von 6300€ in 9 Jahren. Kein Rost, keine technischen Fehlkontruktionen...
Bis zum W212 war ich ein Freund der E-Klasse, schon mit dem W2123 dachte ich bei der ersten Testfahrt bloß nicht so genau in die Ecken gucken. Als Leihtaxi hatte ich vor einigen Wochen einen W213 Kombi aus 2023. Mit dem 160PS 1,6 Liter Diesel Aggregat. War schon ok damit zwei Tage zu fahren, aber den Neupreis habe ich wirklich nirgendwo wieder gefunden. Ich glaube der kostete 37500€ netto rabattiert.
In der Niederlassung Kollaustraße stand vor Monaten mal ein EQE versehen mit einem Hauspreis Schild. 100.000€. Da kaufe ich mir lieber einen W211 420CDI und kann das Fahrzeug die nächsten 100 Jahre tanken und reparieren lassen.
Seit 3 Wochren fahre und bastele ich an einem W210 E280 mopf rum. Mit 200PS, Klimaanlage und 5 Gang Automatik kann man auch 2025 sehr entspannt von A nach B kommen. Solche Fahrzeuge kosten selbst in einem sehr guten Zustand kaum mehr als 8000€. Wer braucht da einen W214 mit einem Einstandspreis von 65K? Ach ja 80% aller E-Klassen sind ja Firmenwagen.
Mir kommt es sehr entgegen, dass man unzählige Handgriffe bereits vom W124 kennt und wenn man mal anfängt den Innenraum zu verlegen, um die eine oder andere Birne zu wechseln, findet man überall Qualität. Ok die mies gestanzten Bleche der Karosserie sehen natürlich nach über 20 Jahren nicht mehr so toll aus, aber eine Tür oder einen Kotflügel gibt es für ein Taschengeld.
Ich kann mit der aktuellen Modellpalette auch nichts anfangen. Das Preisniveau ist abartig für die dürftige Qualität. Unverzeihlich auch der Austieg von MB aus dem Taxigeschäft. Fahren wir eben Toyota, kostet 2/3 einer E-Klasse und fährt völlig anspruchslos hunderttausende von Kilometern. Der OM 654 Diesel bekommt ja schon vor 200tkm Keuchhusten.
Die Fehlgriffe von MB lassen sich auch gut im Aktienkurs ablesen. Seit Jahren um die 50€, während man mit Tesla und Byd bereits Privatier sein könnte.
Grüße Christian
73 Antworten
@turbomori - Da hast du natürlich vollkommen Recht. Aber man sollte den Preis im Auge behalten. Da liegen Welten zwischen einem GLC und einem CRV. Ebenso wie zwischen meinem S205 aus 2017 und meinem Accord bzw. dessen Nachfolger.
Ja, "damals" war besser. Der W123 hielt sogar 12 Jahre, bis die Seitenschweller, Türunterkanten, die Spritzwand, Kotflügel, hintere Radläufe, der Unterboden, die Batteriehalterung etc. wegen massivem Rost erneuert werden mussten.
Später ging das wesentlich schneller mit dem Rost.
Mein W124 rostete dann recht früh an den Radläufen und Kotflügeln vorne sowie um den Tankdeckel herum. Als dann noch die Ölpumpe (in der Ölwanne verbaut) anfing zu schwächeln, habe ich den 260er verkauft. Glaube eine Restauration hätte sich evtl. gelohnt, aber die Ausstattung war nicht nicht so üppig von dem Wagen.
Der W168 bekam einen neuen Tank wegen Rost (Rückrufaktion).
Unser T245 bekam im 8. Jahr neue Türen vorne auf Kulanz und die Federbeindome mussten nachgearbeitet werden. Später musste eine weitere Tür und der Kraftstoffeinfüllstutzen wegen Rost erneuert werden.
Der 210er Mopf war nach 8 Jahren schon ein Sieb und wurde dann auf Kulanz nochmal von MB "komplettrestauriert" und 2 Jahre später auf Reklamation nochmal teilweise nachgearbeitet. Der 210er VorMopf hielt deutlich länger, war wohl in einem frischeren Tauchbad grundiert worden.
Beim S211 wurde im 8. Jahr die Heckklappe wegen Rost unter der Griffleiste nachgearbeitet. Ansonsten hielt der schon recht gut.
Beim S212 habe ich noch keine offensichtlichen Roststellen entdeckt, aber ehrlich gesagt auch noch nicht gezielt danach gesucht.
Dem X204 haben wir gerade eine professionelle Unterbodenversiegelung gegönnt. Der soll noch ein paar Jahre bei uns durchhalten und vielleicht wird das mal mein zukünftiger Oldtimer wenn ich in Rente bin. Wollte zwar eigentlich mal einen 8-Zylinder Oldtimer als Rentnerwagen besitzen, aber dann muss ich mir die fehlenden 4 Zylinder einfach gedanklich vorstellen. 😂
Wer mehr zu meinen Fahrzeugen erfahren möchte, darf sich gerne die Fahrzeugprofile ansehen unter: burky350
Weiterhin viel Spaß mit Euren Karossen, egal wie schnell sie rosten ...
Und während die Fiat für ihre relativ kurze Rostperiode noch Jahrzehnte lang geächtet wurde - wird MB immer wieder gekauft
Da hat MB den Vorteil, weil deren Besitzer aus Scham den Rost ausbessern lassen, während es den Fiat Besitzern egal ist und man deshalb die rostenden Fiats sieht.
Zitat:@CivicTourer schrieb am 12. August 2025 um 18:35:53 Uhr:
Und während die Fiat für ihre relativ kurze Rostperiode noch Jahrzehnte lang geächtet wurde - wird MB immer wieder gekauft
Ich denke, ich werde demnächst hier eine Kollekte starten, damit sich @CivicTourer endlich auch einen Mercedes kaufen kann. In der Hoffnung, dass er dann Ruhe gibt 😄
Wer sagt schon Nein zu einem Obulus 😉 Aber kauft man sich dann davon tatsächlich einen Benz oder schaut sich woanders um? Genau das ist der Knackpunkt und der Grund dieser Diskussionen.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 12. August 2025 um 18:35:53 Uhr:
Und während die Fiat für ihre relativ kurze Rostperiode noch Jahrzehnte lang geächtet wurde - wird MB immer wieder gekauft
Bei Fiat rostete damals wohl alles, bis auf die Glasscheiben.
Angeblich wurde schon bei der Neuwagenauslieferung zur Entsorgung des Autos Handfeger und Schaufel gleich mitgeliefert. 😀
Viele der anderen Hersteller - auch Deutsche - haben sich zu der Zeit bei dem Thema aber auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Fahren Benz erst seit 2011. Damals W211 320er mit dem legendären M112. Hätte ich nie verkaufen sollen den Wagen. Mega trotz SBC. Seit 2013, W212 mit M273.
Immer wieder kam die Überlegung upzudaten. Aber mir gefällt nichts, und es wird immer schlimmer je mehr Tablets verbaut sind und meine geliebten Bedienelemente fehlen (Knöpfe, Schalter, Drehregler, Hebel...).
Insofern warte ich auf eine Retro-Version. 😁
Von den Modellen her sagt mir leider aktuell nichts zu. Außer dem E-Coupe etwaig, aber dafür habe ich noch zu viel Gepäck + Personen zu befördern.
Auf die Retro Version brauchst du nicht mehr zu warten.
Wenn du 850.000 Euro übrig hast gibts einen schönen EVO 2 von HWA.
Sogar mit Schalter und Knöpfen!
Wahrscheinlich sind aber schon alle verkauft. Einfach mal anfragen.
Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 14. August 2025 um 10:26:47 Uhr:
...
Immer wieder kam die Überlegung upzudaten. Aber mir gefällt nichts, und es wird immer schlimmer je mehr Tablets verbaut sind und meine geliebten Bedienelemente fehlen (Knöpfe, Schalter, Drehregler, Hebel...).
...
Dann wäre ja ein Modell der BR213 als Zwischenmopf Sommer 2018 bis Sommer 2020 ein optimales Gefährt.
Zitat:
@Hinnerk schrieb am 13. August 2025 um 11:38:40 Uhr:
Bei Fiat rostete damals wohl alles, bis auf die Glasscheiben.
Oh, ich wusste gar nicht das der Golf I bei Fiat gebaut wurde 😲
Mercedes scheint durchaus attraktiv zu sein, wie die Neuzulassungszahlen zeigen. Die Marke belegt den zweiten Platz. Zum Thema Rost: Keines meiner Fahrzeuge hatte jemals Rost, nicht einmal der A190 von 1954. Entscheidend ist, ob die regelmäßigen Inspektionen durchgeführt werden. Das verursacht natürlich Kosten.
Mercedes belegt in Deutschland nicht nur unter den heimischen Herstellern den zweiten Platz, sondern markenübergreifend, Und das schon seit vielen Jahren.
Ich gehe davon aus, daß hier gute sKonditionen für Geschäftsfahrzeuge eine große Rolle spielen. Der Anteil von Privatkäufern wird - im Vergleich mit anderen Marken- eher unterdurchschnittlich sein.