Daimler OHNE Chrysler

Mercedes CL C215

Nach ungefähr € 100.000.000.000 und 8 Jahren haben die Mercedes Manager auch schon gemerkt, dass die Verbindung mit Chrysler ein Flop war. Ich weiss nicht wie viele Stimmen damals schon, ohne teuere Berater, schon vorrausgesagt haben, dass die beiden Firmen, Strategien, Modelpalletten, Marktzugänge, Images usw. nie zusammen passen und auch nicht passend gemacht werden können. Der Preis war hoch und für die Mercedes-Fahrer ein Disaster. Mit dem Geld hätte man sein Qualitätsimage nicht so ruiniert, dass man auf Durchschittniveau gefallen ist. Viele habe die Marke gewechselt, weil der Mehrpreis nicht mehr grechtfertigt war. Dafür wird nun niemand zur Rechenschaft gezogen??? Es heisst Deutschland muss seine Topleute sehr gut bezahlen, das finde ich auch, aber eben nur die Topleute. Und wen jemand anfänglich wie TOP aussieht und das Geld in Vorleistung dafür bekommt, sollte er auch für sich abzeichnende Fehler dieser Größenordnung im Nachhinein zur Rechenschaft gezogen werden.
Man kann nur hoffen, dass der Befreiungschlag einer ist und Mercedes zu seinen alten Tugenden zurückfindet und ein Niveau wie Porsche erreicht. Aber Nachholen ist immer teurer als es gleich richtig zu machen.

26 Antworten

Rotherbach/Kester hat sicher recht, wenn er schreibt, daß es Porsche in der heutigen Form ohne die Frontmotorsportwagen und den 993 sowie den 996 nicht mehr geben würde.

Ich glaube schon, daß der 993 die Wende markiert hat; auch mit Hilfe der schlanken Produktionsmethoden, die mit ihm eingeführt worden sind. Die modellpolitische Entscheidung für den Cayenne war - wie dickschiffuser anmerkt - sicher eine umwelttechnische Katastrophe, aber auch der Cayenne wird geliebt.

Nicht einer Meinung bin ich mit Rotherbach/Kester, wenn er schreibt, daß "es mit DC hätte klappen können". Sicher kann man viele Dinge so hinbiegen, daß eine optimistische Prognose die andere jagt. Genau das ist ja die Spezialität unserer Manager: Man macht so viele Prognosen und Gutachten, daß niemand mehr daran zweifelt, daß diese auch eintreffen. Das böse Erwachen kommt Jahre später ... der Markt macht eben mitunter doch das, was er will.

Und er will definitiv keine Chrysler-Produkte, die zu Schleuderpreisen und -zinsen unter's Volk gebracht werden.

Eine Premiummarke wie DB mit einer Billigmarke aus den Staaten zusammenzubringen konnte niemals gutgehen! Diese Wette habe ich gewonnen!

Was Porsche und VW angeht: Ja, da ist viel Anlaß zum Jubeln derzeit. Auch wenn Porsche VW braucht, um seine CO2-Werte irgendwie auf Flottenbasis zu gestalten - na und? Umso cleverer ist es, wie Prof. Piech sein Imperium gestaltet. Mag sein, daß er mit dem Phaeton daneben gegriffen hat; vergeßt nicht, daß Piech aber auch für Audi verantwortlich war und es diese Marke in der heutigen Form auch nicht geben würde. Der damalige VW-Vorstand war nämlich dagegen, den ersten Audi 100 zu entwickeln, der sicher als Keimzelle aller Modelle, wie wir sie heute kennen, gelten darf und der auf Piechs "Mist" gewachsen ist. An ihm sollten sich Schrempp und CO mal ein gutes Beispiel nehmen ... aber ich bin sicher, daß MB bald auch wieder so gut dasteht, wie es Porsche heute tut oder wie es unter Joachim Zahn der Fall war.

Moin,

Ne ... Du hast sicher recht, das es unter den GEGEBENEN Umständen nicht klappen konnte.

Man hätte bei Chrysler, wie auch bei Daimler KRÄFTIG ausmisten müssen und alles was an Technik schlecht oder überholt ist/war rauswerfen müssen. Und zwar schon im ersten Jahr bzw. die Modelle entsprechend auslaufen lassen sollen.

Anschließend hätte man insbesondere bei den Teilen, die eh niemand sieht den jeweils besten Teilen den Vorrang geben müssen und insbesondere die Fahrzeugentwicklung Zentralisieren müssen. Also z.B. die C-Klasse und das größenmäßig entsprechende Chryslerfahrzeug gemeinsam entwickeln müssen und Ihnen dann abschließend den entsprechenden ANSTRICH geben müssen. Es spricht dabei gar nicht viel dagegen, den Mercedes qualitätsmäßig und in Sachen Verarbeitung und Materialien besser aufzustellen und den Chrysler dann niedriger einzustufen. Das es geht, beweist z.B. das Pärchen Audi A3 Gold IV , wo der Audi wesentlich wertiger und besser wirkt als der VW, obwohl sämtliche Technik gleich ist.

Man war nicht konsequent und hat nicht die NOTWENDIGE Arbeit gemacht. DAS war der strategische Fehler ... ja und zusätzlich hat man sich massiv verkalkuliert, weil man nur optimistisch sein wollte.

Die HARTE HAND hat gefehlt, Potential war meiner Meinung nach durchaus da, nur bringt es nichts, wenn man es brach liegen läßt.

MFG Kester

Hallo, Rotherbach, da stimme ich Dir zu. Wenn Du Dich am Modell Golf IV/Audi A3 orientierst - diese Strategie wäre für den Fall der sofortigen Anwendung sicher ein besserer Weg gewesen. Doch nun ist's zu spät. :-/ Leute entlassen, Geld verbrannt, Imageschaden erlitten und am Ende stehen neue "jetzt-erst-recht" und andere Durchhalteparolen. Aber ich bin sicher, daß DB es schafft.

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


In den 80er Jahren haben vorallem 924er und 944er Porsche den Arsch gerettet...

Für diese freie Interpretation gibt es aber keine belegbaren Zahlen 😉

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Moin,

Aber Sicher kann man das belegen 😉

Porsche 924 (inkl. Turbo, und S) : 150971 Stück
Porsche 944 (alle Modelle) : 163.302 Stück

Porsche 911 (gleicher Zeitraum, inkl. Turbo) : 121624 Stück

MFG Kester

Na und?
Die Masse des Volkes hat keine Ahnung von Daimler oder Chrysler, für die gibts Mercedes-Benz und die halten das Immage schon hoch. Der Neid derer die keinen haben macht das schon.

Und die die diesen Neid, bzw. das Immage genießen wollen, die müssen dazu halt einen Mercedes kaufen. Und das tun sie auch, egal was sie da kaufen.

Ich finde, dass es keinen rationalen Grund mehr gibt, so ein Auto zu kaufen, denn bei VW, BMW oder Audi ist man für teilweise weniger Geld, deutlich besser bedient und weis vorher, dass einem die Kiste nicht nach 5 Jahren unterm A**** weggerostet ist.

Mfg, Mark

... und 5 Jahre wäre da noch ein langer Zeitraum...!

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Moin,

Aber Sicher kann man das belegen 😉

Porsche 924 (inkl. Turbo, und S) : 150971 Stück
Porsche 944 (alle Modelle) : 163.302 Stück

Porsche 911 (gleicher Zeitraum, inkl. Turbo) : 121624 Stück

MFG Kester

Die Zahlen stimmen definitiv nicht für die von dir angegebenen 80er Jahre.

Moin,

Die Zahlen von 924er und 944er stammen aus "Austen, Jörg: Porsche 924 - 944 - 968. Die technische Dokumentation der Transaxle-Modelle. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003"; "Morgan, Peter: Das Original: Porsche 924/944/968. Heel Verlag, Königswinter 2006"; "Schrader, Halwart: Porsche 924/944. Schrader-Typen-Chronik. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006"

Die Zahlen der 911er stammen von Albert (Porsche Händler, Werkstatt etc.pp.) berücksichtigen allerdings nicht das erste Baujahr des Porsche 964, von dem jedoch als Coupe Gesamt (1989-1993) knapp 15000 gebaut wurden, die anderen 964er Derivate wurden erst ab 1990 oder später angeboten. Wenn du die auch draufrechnen willst, musst du einfach 62825 dazu addieren, dann aber auch noch die 11.245 Porsche 968 berücksichtigen. Wodurch dann irgendwas von 325000 924/944 und 968 und 185000 911er kommst. Die 4-Zylinder waren, mit Ausnahme des 968ers, auch wenn das Image vielleicht nicht so wirklich passen will ... ein wirtschaftlicher Erfolg für Porsche.

Davon abgesehen starten die Zahlen bereits im Jahr 1975 für den 911er und den 924er im Jahr 1976. 😉

Problematisch war ... das der 911er sich zwar damals STABIL verkaufte ... aber eben nicht die großen Stückzahlen brachte (davon konnte man nicht leben) und der 928er SEHR teuer war (Stückzahl 1977 bis 1990 : 57542, laut Oswald) und sich nicht annähernd so gut verkaufte wie erhofft und sogar hinter dem 911er zurückblieb. Im Gegenzug haben 924er und 944er Porsche kaum Entwicklungsgelder verbraucht, da VW beim 924er rund 80% der Kosten trug und beim 944er der Motor des 928ers quasi halbiert wurde (der Rest vom 924er stammte). Also vergleichsweise günstige Fahrzeuge in der Entwicklung.

MFG Kester

Ich war doch etwas erstaunt über den neuen Firmennamen: Daimler AG. Ohne Benz.
Ausgerechnet der Erfinder des Automobils wird unter den Tisch gekehrt.
Das ist schon arg armselig.

Hi, Redspot,

das Wegfallen des Namenteiles Benz ist auch von der Vermarktung her ein Fehlgriff. Daimler - war das nicht auch ein Name, den man mit Jaguar in Verbindung bringen kann? Früher eine eigenständige Marke, dann eine Ausstattungslinie?

Es gibt keinen Grund, den Namen Daimler-Benz nicht mehr zu wählen. Herr Benz hat sicher keine Schuld daran, daß es mit DC nicht geklappt hat. Ausgerechnet ihn unter den Tisch fallen zu lassen, ist nicht nachvollziehbar.

Allerdings heißt die Marke, die die Autos baut, Mercedes-Benz - letztlich kommt es darauf an. Man spricht ja auch vom Mercedes S 500 und nicht vom Daimler S 500. Der Name der Holding ist also im Grunde für den Automarkt weniger relevant, aber im Interesse eines Besinnens auf's alte Kerngeschäft und die Strahlkraft der Marke hätte ich auch den alten Namen wieder in Kraft gesetzt.

Das Thema wurde vom Forum 'Auto News' (ID: 86) geloescht. Grund:

old news (AT-1247)

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Trauer um Professor Dr. Joachim Zahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG' überführt.]

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