Corsa D - Da ging beim Autokauf etwas schief
Hallo MTler und Opelaner!
eine Freundin von mir hat einen Opel Corsa D im vergangenem Jahr gebraucht gekauft. Sie pendelt mit diesem Auto berufbedingt und hat mit dem Gedanken gespielt, diesen aufgrund einiger Macken wieder zu verkaufen. Wen die Vorüberlegungen interessiert, der kann hier reinlesen.
Jetzt sind wir vernünftigerweise zu dem Schluss gekommen, dass es besser wäre den eigentlich gar nicht so schlechten Corsa instandzusetzen.
In Kürze:
- Bj. 2008, 1,4 Liter (90 PS) Z14XEP Motor mit jetzt 131' Km auf dem Tacho
- HU/AU ohne Befund
- Gesamtzustand gut, für den Einkaufspreis von 3.500 Euro sehr gut, wenn das Aber nicht wäre
Das Aber:
- der Motor verbraucht Öl und nicht wenig. Sie füllt in etwa zwei Liter Öl auf 1.500 Km Strecke nach. Das kann nicht sein. Der Motor ist soweit trocken. Deutlicher Ölnebel kann jedoch an der Drosselklappe festgestellt werden.
Wir vermuten einen Motorschaden.
Dass mit dem Fahrzeug ohnehin etwas nicht ganz koscher ist, erscheint uns ebenso, dass das Fahrzeug zwar einer Frau mit deutschem Familiennamen gehörte, jedoch abgemeldet von einem türkischen Händler verkauft wurde (Es sollen hier keine Klischees bedient werden, es ist lediglich eine Tatsachenfeststellung).
Ferner erscheint mir ebenso merkwürdig, dass die letzten Servicehefteinträge von einem Opel Autohaus vorgenommen wurden, welches 30 Km und knapp 45 Minuten Fahrt von der Adresse der ehemaligen Halterin entfernt gewesen ist, wo doch die ersten Einträge von einem Opel Autohaus in unmittelbarer Nähe getätigt wurden. Rationale Gründe kann es sicher auch dafür geben, wohl aber kaum, wenn alle Einträge mit der gleichen Handschrift, gleichen Unterschrift und dem gleichen Stift getätigt wurden. Ich habe ein Bild davon angehangen.
Verkauft wurde der Opel laut Verkäufer, weil dessen Tochter angeblich das Auto nicht wollte.
Weitere Mängel:
- Heizung wird nicht warm
- Reifen original seit Auslieferung von 2008
- Beifahrerseite Kotflügel, Tür und Spiegel im Lack beschädigt, schimmert ölig und der Spiegel ist mit Spraydose nachlackiert (war beim Kauf nicht sichtbar, weil der Wagen wohl sehr gut aufbereitet gewesen ist), Spaltmaße und Karosserie sind aber einwandfrei, daher ist ein Unfall auszuschließen
Wie dem auch sei. Meine Fragen dazu:
1) Wie schätzt ihr die Lage ein? (Eine Rückgabe und juristische Verfolgung ist aufgrund der Zeit (ein Jahr vergangen) und fehlender Rechtschutz meiner Freundin nicht möglich.) Und wie denkt ihr über den Sachverhalt? Ich war beim Kauf nicht dabei.
2) Soweit ich jetzt erkennen konnte, sind aber die anderen fahrzeug- und sicherheitsrelevanten Teile absolut in Ordnung und ohne weiteren Handlungsbedarf. Ich denke ein Motortausch könnte sich lohnen. Was denkt ihr?
3) Passt dabei ausschließlich der Z14XEP oder auch andere Aggregate? Sind 2.500 Euro für einen generalüberholten Tauschmotor inkl. Einbau etc. pp. sowie zwei Jahren Garantie und Gewährleistung fair?
Vielen Dank vorab für all die Bemühungen und Hilfen!
Beste Antwort im Thema
Der Wagen wird übrigens am Tag 300km bewegt. So nach und nach durchreparieren ist da nicht. Der muss absolut fit sein.
Der vorige Thread zu dem Thema passt leider nur noch bedingt weil man da noch von einem Astra Bj 2010 ausgegangen ist.
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77 Antworten
Ich würde dazu raten, das Fahrzeug in den Export zu geben.
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 26. April 2020 um 16:25:44 Uhr:
Ich würde dazu raten, das Fahrzeug in den Export zu geben.
Mit welcher Begründung, bitte.
Gibt es denn noch weitere Gedanken?
In einen zwölf Jahre alten Corsa einen Austauschmotor für 2500 € einbauen entbehrt jeglicher Logik
Zitat:
@Allesgehtnicht schrieb am 26. April 2020 um 17:00:37 Uhr:
In einen zwölf Jahre alten Corsa einen Austauschmotor für 2500 € einbauen entbehrt jeglicher Logik
Das ist sicher richtig, aber der Wertverlust dürfte ohnehin gleich Null sein und für 5,5' Euro dürfte es kein vergleichbares oder gar besseres Fahrzeug geben. Das wurde ausgiebig in der Kaufberatung, die ich oben verlinkt habe, diskutiert.
Natürlich mag es günstigere Austauschmotoren geben, aber sie muss sich auf das Auto absolut verlassen können. Bei nicht-testbaren Motoren fährt ein Risiko mit. Die 2,5' Euro des Motorenbauers sind dann mit allem drum und dran und Garanite/Gewährleistung.
@BMW_Classic
Klappert die Steuerkette und ist das Kühlwasser unverfärbt, sprich orange oder dunkel??
Alle Schläuche dicht zur DK von der Ventildeckelhaube abgehend?
Bläst es aus der Öleinfülldeckel bei laufendem Motor aus der Öleinfüllöffnung raus, oder wird der Öleinfülldeckel angesaugt??
Ca. 1 cm über die Öleinfüllöffnung halten bei laufendem Motor im Leerlauf.
Seit wann ist denn der erhöhte Ölverbrauch??
Das sind 3 Jahrzehnte Erfahrung. Ein generalüberholter Motor ist kein "Neuer" und ich kenne einige Fälle, wo genau an solchen überholten Motoren in relativ kurzer Zeit (oft nach Ablauf der Garantiezeit) irreparable Schäden auftraten.
Das Fahrzeug würde auf dem freien Markt derzeit wohl zwischen 2500 und 3000 € (von privat an privat) erzielen. Jetzt im Istzustand 500-800 € in den Export.
Zitat:
@BMW_Classic schrieb am 26. April 2020 um 16:35:08 Uhr:
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 26. April 2020 um 16:25:44 Uhr:
Ich würde dazu raten, das Fahrzeug in den Export zu geben.
Mit welcher Begründung, bitte.
Gibt es denn noch weitere Gedanken?
@vwpassat99
Das ist schon richtig, nur wovon soll sie sich dann ein "neues", zuverlässiges Auto kaufen? Ich habe meinen E36 auch über die Zeit durchrepariert, teilweise über das Muss hinaus, dafür wusste und weiß ich stets woran ich bei diesem Auto bin.
@hwd63
Nein, Fahrbetrieb und Motorakustik sind vollkommen unauffällig. Kühlwasser ist nicht verfärbt. Es gibt auch keine "Karamellkrem" im Ventiltrieb, wie man ihn von ZKD-Schäden her kennt.
Alle Schläuche dicht zur DK von der Ventildeckelhaube abgehend?
Zumindest sehen diese weder pöros noch ölverschmiert aus. Der Ölnebel ist einzig und allein an und um die Schelle der DK!
Bläst es aus der Öleinfülldeckel bei laufendem Motor aus der Öleinfüllöffnung raus, oder wird der Öleinfülldeckel angesaugt?? Ca. 1 cm über die Öleinfüllöffnung halten bei laufendem Motor im Leerlauf.
Müsste ich testen. Darauf bin ich nicht gekommen.
Seit wann ist denn der erhöhte Ölverbrauch??
Festgestellt wurde dieser das erste Mal durch das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte. Das ist jetzt 11 Monate her. Seitdem füllt sie fleißig Öl nach. Erfahren habe ich davon diesen Monat.
1. Selbst wenn eine Rückgabe Juristisch gesehen möglich wäre müsste sie eine Entschädigung aufbringen für den Wert Verlust / Abnutzung in der Vergangenen Zeit...
2. Wenn sie bereits 3.500€ für das Kfz bezahlt hat, der Motor für 2.500€ getauscht werden könnte bist du bereits bei 6.000€ wenn die anderen Mängel jetzt noch behoben werden sollen inkl. Neuer Reifen kannst du mindestens 1.000€ drauf legen. Und dann hätte der Wagen insgesamt 7.000€ gekostet... habe meinen 1.2l für nicht mal 6.000€ bekommen, auf 1.4l umgebaut und andere Sachen gemacht... der Umbau auf 1.4l war inkl. Eintragung noch keine 7k gesamt Wert (3,5tkm)... bevor sie jetzt nochmal 2.500€ - 3.500€ in das Auto steckt ist der Verkauf ratsamer... wenn du 2.000€ dafür bekommen würdest die Reperatur kosten drauf zählst kannst dir ein Wagen für 4.5k - 5.5k Kaufen, der nicht diese Probleme hat... selbst bei einem Export wäre ein besseres Fahrzeug in Aussicht... das Öl kostet ja immerhin auch Geld...
3. Z14XEP = Z14XEP oder soll noch extra Geld für eine Eintragung/Abnahme dazu kommen?
Der Wagen hat ihr scheinbar kein Glück gebracht.
Weg damit und das Glück mit einem neuen aufsuchen...
Bei grad mal 131tsd km klingt das sehr merkwürdig, dass so ein Ölverbrauch auftritt. Da er ja wohm nichts Verliert, wird er das mit verbrennen. Entweder wird das durch die Kurbelgehäuseentlüftung im Ventildeckel gezogen und durch den Dicken Schlauch in die Drosselklappe gedrückt. Meist reicht ein neuer Ventildeckel. Das wäre das einzige was passen würde, wo so viel Öl durchgehen kann. Solange kein Wasserverlust und kein gerasseö vorhanden ist, würde ich man behaupten, dass der Motor eher keinen Motorschaden hat. Einfach mal beide Schläuche am Ventildeckel abmachen und gucken ob die ölig sind.
Der Wagen wird übrigens am Tag 300km bewegt. So nach und nach durchreparieren ist da nicht. Der muss absolut fit sein.
Der vorige Thread zu dem Thema passt leider nur noch bedingt weil man da noch von einem Astra Bj 2010 ausgegangen ist.
Was fährst du denn für ein Öl?
5W30?
Das hat mein Meriva auch verbrannt wie nix. Auch der Twintop meines Vaters. Wir haben auf 5W40 umgestellt seitdem ist es deutlich besser.
Schau doch mal in die Bedienungsanleitung ob das auch für deinen Motor freigegeben ist.
Ansonsten würde ich fahren. Motortausch für die Menge an Geld würde ich nicht machen.
Da würde ich fahren bis was passiert oder er die Abgasuntersuchung nicht mehr schafft.
So erst einmal vielen Dank für den Input!
@Kiseku
Ich bin da ganz bei dir, aber juristischen Beistand selbst bezahlen zu müssen, muss man auch erst einmal können. Ohne Rechtschutz oder ähnliches geht das ganz schnell ins Geld, daher ist mal wieder jemand "aus dem Schneider".
@c_krzemyk
Das finde ich auch. Die Kilometer sind vom Zustand des Interieurs und der HU-Berichte absolut glaubhaft.
Ich denke auch, dass er Öl verbrennt. Wir reden von welchen Schläuchen genau? Die beiden am Ventildeckel von oben rechts gesehen= Ich habe mal ein Bild aus MT verlinkt. Dort wo die DK ist und im Bild der andere User (Öllache) vermerkt hat, ist es bei uns extrem schwitzig.
Wenn die Schläuche verölt sind oder eben auch nicht. Welche Maßnahmen wären daraus abzuleiten, dass er darüber Öl hineinzieht und verbrennt?
Der Ventildeckel bzw. dess Dichtung selbst, ist knochentrocken! Wie auch der restliche Motor!
@Zyclon
Das war mein Fehler, weil ich vorher falsche Daten hatte.
@0950_APAL
Korrekt! 5W30 seit Tag der Erstauslieferung.
Könnte man so manchen, wenn da nicht die hohen Ölkosten wären und das Risiko mitfährt, dass dann jetzt af gleich Schluss sein könnte. Es ist aber schon richtig, wie auch @Kiseku erkannt hat, dass es besser Corsas für kleines Geld gibt. Ein Motortausch wäre in der Tat absolut irrational.
Wir werden uns weiter beraten. Ich werde mal das Autohaus anrufen, ob der Corsa dort auch wirklich war, denn wie bereits geschrieben, erscheint es mir sehr merkwürdig und umständlich, 45 Km zu fahren, wenn der nächste Opel-Händler gleich um die Ecke ist und das Auto zuvor auch dort gewartet wurde.
300km am Tag, sagt leider noch nicht viel aus.
Wie viele Tage in der Woche?
Wenn da jetzt eine 5 steht, dann ist der Corsa definitiv das falsche Auto (außer man muß in Umweltzonen fahren)
Ansonsten ist es hier mehr als ratsam auf einen Diesel umzusteigen.
Natürlich ist das in der Preisklasse auch ein Blindkauf, aber ein Diesel größer BJ 2009 sollte ein einer Reisegeschwindigkeit von 100 -120 km/h zwischen 5-6 l verbrauchen, könnte wetten das der Corsa bei 7,5 l ist.
Vielleicht eine Idee wert das mal durch zu rechnen.
Btt,
wenn das an der DK verölt ist lohnt es sich immer mal den Ventildeckel abzunehmen und alle Schläuche und auch deren Anschlußstücke auf Durchlässigkeit zu prüfen. Verstopfungen können dort zu ungewollten Drücken führen die den Öldampf Richtung DK leiten.
Das mit dem Wechseln der Service Werkstatt kann schon alleine damit zusammenhängen das gutes Personal dort hin gewechselt ist. Bin auch lange Zeit gewechselt um einem bestimmten (inkompetenten) Werkstattmeister aus dem Weg zu gehen.
Gruß
D.U.
@unterstudienrat
So sieht es aus. Drei Mal die Woche Berlin und retour in die Lausitz, daher spielt auch das Thema Umweltzone eine Rolle. Wegen des Benzinverbrauchs: sie hat eine (Firmen-)Tankkarte. Wie man darüber generell denken mag, darüber möchte ich hier nicht debattieren, denn dazu habe auch ich eine ökonomischere Ansicht. Es soll auch keine Dauerlösung sein.
Der Corsa nimmt derzeit laut Bordcomputer 6,9 Liter.
Der Ventildeckel insgesamt. Da wird auch eine neue Dichtung fällig oder? Gereinigt/gespült wird mit Bremsenreiniger?