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Corona-Hilfen für Selbstständige

Themenstarteram 21. März 2020 um 8:50

Hallo zusammen,

ich kann mir vorstellen, dass viele von euch momentan um ihre Existenz bangen und sehnsüchtig darauf warten, dass die von der Bundesregierung versprochenen Hilfsmittel bei ihnen ankommen.

Die Lage ist sehr ernst. Ich bekomme das aktuell durch meinen Beruf als Kreditanalyst/Entscheider für Geschäfts- und Firmenkunden sehr deutlich zu spüren. Auch im privaten Umfeld rufen mich viele Selbstständige an und fragen nach ob ich was gehört hätte.

Die Bundesregierung hat nun mehrmals kundgetan, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Notfallhilfen unter das Volk bringen soll. Die KfW ist keine direkte Kundenbank. Fördermittel erhält man nur über die eigene Hausbank, welche diese Kredite über die KfW beantragt.

Aktuelle Situation:

Momentan bietet die KfW nur ihre normalen Förderdarlehen an.

www.kfw.de/.../F%C3%B6rderprodukte-(S3).html

Hierbei handelt es sich um Kreditprodukte, die meistens nur für bonitäre Bestandskunden von Banken gedacht sind.

Was ist der Vorteil für die Hausbanken? Der Haftungsausschluss. Die KfW übernimmt 80% des Risikos sollte der Kredit ausfallen.

Viele Hausbanken bieten diese KfW-Darlehen aus gutem Grund nicht an. Denn der Aufwand bei der Beantragung und Verwaltung ist immens hoch. Man darf nicht vergessen, dort sitzen Beamte. Die nehmen es sehr genau, wollen akkurate Unterlagen, etc. Auch sind oft die Fristen denkbar knapp, bei Antragsstellung dürfen keine Fehler passieren. Und die KfW will auch während der Kreditlaufzeit Unterlagen. Wenn der Selbstständige nicht liefert, dann kündigt die KfW das Programm wegen Verstoßes gegen die Auflagen. Die Hausbank trägt dann das volle Risiko und muss die Restschuld an die KfW zurückzahlen.

Momentan arbeitet meine Bank - und das wird nun auch bei den Konkurrenzgesellschaften ähnlich sein - mit Hochdruck daran diese Förderdarlehen anbieten zu können. Ich war gestern alleine schon in fünf Telefonkonferenzen.

Hier wird ein neues Produkt mit allem was dazugehört mit der Brechstange implementiert. Ganz simpel ausgedrückt: Keiner weiß aktuell wie die Beantragung laufen wird, wie man das bearbeitet, wie lange ein solcher Prozess dauern wird, wann der Kunde sein Geld bekommt, wie die Abwicklung später aussehen wird.

Das neue Programm soll ab Montag bereits bei uns laufen!

Die KfW will wohl am 14. April (!) ihr neues Corona-Produkt vorstellen. Das sind noch fast drei Wochen.

Unterdessen versuchen wir alles um den normalen Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten. Wir haben unser Team aufgeteilt und räumlich voneinander getrennt, sodass wenn sich ein Teil des Teams infiziert, nicht der ganze Laden in Quarantäne muss. Außerdem wird bei uns nun Home Office getestet. Etwas, was der Arbeitgeber nie wollte. Jetzt in der Krise ist alles möglich! Daher versuchen wir mit aller Macht gerade jeden Prozess zu digitalisieren.

Es wird keiner weggeschickt, der arbeiten kann. Die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, sind hochkomplex. Wir haben seit Jahren ein Problem in dem Bereich die Stellen zu besetzen, weil das Know-How fehlt. Hier rächt sich die Personalpolitik der letzten Jahre. Gute Azubis nicht übernehmen wollen, dafür Zeitarbeiter für sechs Monate befristet einstellen, die Hilfsarbeiten ausführen sollen, nur damit man die Nächsten ein halbes Jahr später wieder ausbilden darf.

Wir bekommen mit unserer kostenoptimierten Truppe ja schon das Tagesgeschäft kaum gestemmt. Zusätzlich belastet werden wir dieses Jahr durch neue Verordnungen, wie bspw. verschärfte Geldwäscheregeln (angepasster Know Your Customer-Prozess), und die Meldungen an das Transparenzregister des Deutschen Zolls.

Überstunden und Wochenendarbeit wurden bereits beim Betriebsrat beantragt. Wir wissen um den Stellenwert unserer Verantwortung und werden alles tun um unseren Kunden bestmöglich zu helfen und gerecht zu werden.

Mit jedem Tag kann sich etwas ändern!

Was kann ich als Selbstständiger tun?

Wenn noch nicht geschehen ist jetzt ein guter Zeitpunkt die wirtschaftlichen Unterlagen auf Vordermann zu bringen. Minimalanforderungen:

- Jahresabschluss 2018, am besten mit der Anlage Sonstige Konten (Minimum Anlage EÜR der Steuererklärung 2018)

- BWA Dez. 12/2019 inklusive Summen- und Saldenliste

- unter Umständen bereits eine BWA inkl. SuSa aus dem ersten Quartal.

- Einkommenssteuerbescheid 2018 sollte so langsam da sein

- Vermögensnachweise (Rücklagen, Immobilie, etc.)

- Investitionsplan, Erklärung welche Auswirkungen Corona auf den Betrieb hat

- akt. Personalausweis

- sich auf lange Wartezeiten einstellen, nach Kontokorrent bei der Hausbank nachfragen

Nochmal: Bei der KfW arbeiten Beamte. Die nehmen es sehr genau. Wer nicht liefert, bleibt auf der Strecke.

Achtet darauf, dass alles so akkurat wie möglich gebucht ist. Fehlende Anfangsbestände machen die Unterlagen bspw. nicht verwertbar.

Ich kann auch appellieren: Reicht die Brocken komplett ein. Wir Analysten können nicht jedem hinterherrennen. Reagiert auf E-Mails. Ich habe diesen Monat bereits 55 Anträge in Bearbeitung, davon 40 nicht komplett eingereicht. Ich kann mir nicht alles merken. Telefonischer Kontakt, während ich bspw. Bilanzanalyse einer GmbH & Co. KG mit mehreren Tochterunternehmen betreibe, ist einfach nicht zu leisten.

Wenn ich eine Mail bekomme, sehe ich das. Und ich werde beim nächstmöglichen Zeitpunkt reagieren. Mich ärgern Anrufe, in denen die Leute das fragen was bereits in der Mail stand. Ich weise in meinen Mails auch ausdrücklich daraufhin, dass man am besten einen Telefontermin via Mail vereinbart. Die Leute greifen stattdessen trotzdem lieber direkt zum Telefon und wollen auf Anhieb alles wissen, als ob sie meine einzigen Kunden wären. Ich glaube auch, dass die meisten sich gar nicht vorstellen können welcher Aufwand selbst hinter der Einrichtung eines Kredits von 10 TEUR steht, und wie viele Details ich klären muss.

Kontaktiert eure Ansprechpartner bei der Bank. Jeden Tag kann sich etwas ändern. Das heißt auch, dass man es ein paar Tage später wieder probieren sollte.

Ich kann an der Stelle nur spekulieren, kann mir aber vorstellen, dass diejenigen, die bereits vor der Krise knapp bei Kasse waren (hohe Kontokorrent-Dauerinanspruchnahme, negatives Eigenkapital, etc.) leer ausgehen werden. Daher ist meine Vermutung, dass diejenigen, die eh schon von der Hand in den Mund gelebt haben, reihenweise umkippen werden. Das ist für manche Banken bestimmt auch ein Problem, die jetzt schon erste Ausfälle zu verzeichnen haben werden. Meine Bank war schon immer sehr konservativ und risikobewusst. Wir haben auch ganz klar immer die aktuelle Konjunkturlage im Blick und wir waren uns sehr bewusst, dass viele Geschäftsmodelle nur aufgrund des Dauer-Booms überleben.

Neuigkeiten werde ich hier einstellen. Es kann aber durchaus sein, dass ich mehrere Tage nichts posten werde, da ich beruflich momentan sehr eingespannt bin. Ich werde heute auch von zu Hause aus ein paar Arbeiten erledigen. Ich wünsche jedem viel Kraft und Erfolg.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 21. März 2020 um 8:50

Hallo zusammen,

ich kann mir vorstellen, dass viele von euch momentan um ihre Existenz bangen und sehnsüchtig darauf warten, dass die von der Bundesregierung versprochenen Hilfsmittel bei ihnen ankommen.

Die Lage ist sehr ernst. Ich bekomme das aktuell durch meinen Beruf als Kreditanalyst/Entscheider für Geschäfts- und Firmenkunden sehr deutlich zu spüren. Auch im privaten Umfeld rufen mich viele Selbstständige an und fragen nach ob ich was gehört hätte.

Die Bundesregierung hat nun mehrmals kundgetan, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Notfallhilfen unter das Volk bringen soll. Die KfW ist keine direkte Kundenbank. Fördermittel erhält man nur über die eigene Hausbank, welche diese Kredite über die KfW beantragt.

Aktuelle Situation:

Momentan bietet die KfW nur ihre normalen Förderdarlehen an.

www.kfw.de/.../F%C3%B6rderprodukte-(S3).html

Hierbei handelt es sich um Kreditprodukte, die meistens nur für bonitäre Bestandskunden von Banken gedacht sind.

Was ist der Vorteil für die Hausbanken? Der Haftungsausschluss. Die KfW übernimmt 80% des Risikos sollte der Kredit ausfallen.

Viele Hausbanken bieten diese KfW-Darlehen aus gutem Grund nicht an. Denn der Aufwand bei der Beantragung und Verwaltung ist immens hoch. Man darf nicht vergessen, dort sitzen Beamte. Die nehmen es sehr genau, wollen akkurate Unterlagen, etc. Auch sind oft die Fristen denkbar knapp, bei Antragsstellung dürfen keine Fehler passieren. Und die KfW will auch während der Kreditlaufzeit Unterlagen. Wenn der Selbstständige nicht liefert, dann kündigt die KfW das Programm wegen Verstoßes gegen die Auflagen. Die Hausbank trägt dann das volle Risiko und muss die Restschuld an die KfW zurückzahlen.

Momentan arbeitet meine Bank - und das wird nun auch bei den Konkurrenzgesellschaften ähnlich sein - mit Hochdruck daran diese Förderdarlehen anbieten zu können. Ich war gestern alleine schon in fünf Telefonkonferenzen.

Hier wird ein neues Produkt mit allem was dazugehört mit der Brechstange implementiert. Ganz simpel ausgedrückt: Keiner weiß aktuell wie die Beantragung laufen wird, wie man das bearbeitet, wie lange ein solcher Prozess dauern wird, wann der Kunde sein Geld bekommt, wie die Abwicklung später aussehen wird.

Das neue Programm soll ab Montag bereits bei uns laufen!

Die KfW will wohl am 14. April (!) ihr neues Corona-Produkt vorstellen. Das sind noch fast drei Wochen.

Unterdessen versuchen wir alles um den normalen Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten. Wir haben unser Team aufgeteilt und räumlich voneinander getrennt, sodass wenn sich ein Teil des Teams infiziert, nicht der ganze Laden in Quarantäne muss. Außerdem wird bei uns nun Home Office getestet. Etwas, was der Arbeitgeber nie wollte. Jetzt in der Krise ist alles möglich! Daher versuchen wir mit aller Macht gerade jeden Prozess zu digitalisieren.

Es wird keiner weggeschickt, der arbeiten kann. Die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, sind hochkomplex. Wir haben seit Jahren ein Problem in dem Bereich die Stellen zu besetzen, weil das Know-How fehlt. Hier rächt sich die Personalpolitik der letzten Jahre. Gute Azubis nicht übernehmen wollen, dafür Zeitarbeiter für sechs Monate befristet einstellen, die Hilfsarbeiten ausführen sollen, nur damit man die Nächsten ein halbes Jahr später wieder ausbilden darf.

Wir bekommen mit unserer kostenoptimierten Truppe ja schon das Tagesgeschäft kaum gestemmt. Zusätzlich belastet werden wir dieses Jahr durch neue Verordnungen, wie bspw. verschärfte Geldwäscheregeln (angepasster Know Your Customer-Prozess), und die Meldungen an das Transparenzregister des Deutschen Zolls.

Überstunden und Wochenendarbeit wurden bereits beim Betriebsrat beantragt. Wir wissen um den Stellenwert unserer Verantwortung und werden alles tun um unseren Kunden bestmöglich zu helfen und gerecht zu werden.

Mit jedem Tag kann sich etwas ändern!

Was kann ich als Selbstständiger tun?

Wenn noch nicht geschehen ist jetzt ein guter Zeitpunkt die wirtschaftlichen Unterlagen auf Vordermann zu bringen. Minimalanforderungen:

- Jahresabschluss 2018, am besten mit der Anlage Sonstige Konten (Minimum Anlage EÜR der Steuererklärung 2018)

- BWA Dez. 12/2019 inklusive Summen- und Saldenliste

- unter Umständen bereits eine BWA inkl. SuSa aus dem ersten Quartal.

- Einkommenssteuerbescheid 2018 sollte so langsam da sein

- Vermögensnachweise (Rücklagen, Immobilie, etc.)

- Investitionsplan, Erklärung welche Auswirkungen Corona auf den Betrieb hat

- akt. Personalausweis

- sich auf lange Wartezeiten einstellen, nach Kontokorrent bei der Hausbank nachfragen

Nochmal: Bei der KfW arbeiten Beamte. Die nehmen es sehr genau. Wer nicht liefert, bleibt auf der Strecke.

Achtet darauf, dass alles so akkurat wie möglich gebucht ist. Fehlende Anfangsbestände machen die Unterlagen bspw. nicht verwertbar.

Ich kann auch appellieren: Reicht die Brocken komplett ein. Wir Analysten können nicht jedem hinterherrennen. Reagiert auf E-Mails. Ich habe diesen Monat bereits 55 Anträge in Bearbeitung, davon 40 nicht komplett eingereicht. Ich kann mir nicht alles merken. Telefonischer Kontakt, während ich bspw. Bilanzanalyse einer GmbH & Co. KG mit mehreren Tochterunternehmen betreibe, ist einfach nicht zu leisten.

Wenn ich eine Mail bekomme, sehe ich das. Und ich werde beim nächstmöglichen Zeitpunkt reagieren. Mich ärgern Anrufe, in denen die Leute das fragen was bereits in der Mail stand. Ich weise in meinen Mails auch ausdrücklich daraufhin, dass man am besten einen Telefontermin via Mail vereinbart. Die Leute greifen stattdessen trotzdem lieber direkt zum Telefon und wollen auf Anhieb alles wissen, als ob sie meine einzigen Kunden wären. Ich glaube auch, dass die meisten sich gar nicht vorstellen können welcher Aufwand selbst hinter der Einrichtung eines Kredits von 10 TEUR steht, und wie viele Details ich klären muss.

Kontaktiert eure Ansprechpartner bei der Bank. Jeden Tag kann sich etwas ändern. Das heißt auch, dass man es ein paar Tage später wieder probieren sollte.

Ich kann an der Stelle nur spekulieren, kann mir aber vorstellen, dass diejenigen, die bereits vor der Krise knapp bei Kasse waren (hohe Kontokorrent-Dauerinanspruchnahme, negatives Eigenkapital, etc.) leer ausgehen werden. Daher ist meine Vermutung, dass diejenigen, die eh schon von der Hand in den Mund gelebt haben, reihenweise umkippen werden. Das ist für manche Banken bestimmt auch ein Problem, die jetzt schon erste Ausfälle zu verzeichnen haben werden. Meine Bank war schon immer sehr konservativ und risikobewusst. Wir haben auch ganz klar immer die aktuelle Konjunkturlage im Blick und wir waren uns sehr bewusst, dass viele Geschäftsmodelle nur aufgrund des Dauer-Booms überleben.

Neuigkeiten werde ich hier einstellen. Es kann aber durchaus sein, dass ich mehrere Tage nichts posten werde, da ich beruflich momentan sehr eingespannt bin. Ich werde heute auch von zu Hause aus ein paar Arbeiten erledigen. Ich wünsche jedem viel Kraft und Erfolg.

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Erwünscht ist es bestimmt, aber ob die sich dafür gerade Zeit nehmen

Das ist Subventionsbetrug und damit eine Straftat nach Par. 264 StGB. Ich würde das Arschloch anzeigen, da hätte ich nicht das geringste Problem mit. Die Not anderer zum eigenen Vorteil auszunutzen und damit noch rumzuprahlen ist einfach nur asozial.

 

Meine Frau ist im Nebenerwerb freiberuflich tätig. Die Einnahmen daraus fehlen uns an allen Ecken und Enden. Als nebenberuflich Selbständiger hast du keinen Anspruch auf die Soforthilfe. Und ihr Arbeitgeber hat Kurzarbeit angemeldet. Unsereins kann jetzt sehen, wie er sich über Wasser hält. Da regt mich sowas echt auf.

@munition76

Aufgrund von Betrügereien, wurde die Auszahlung in NRW auch gestoppt. Das hatte zwar mit Phishing Seiten zu tun.

 

Ich finde sowas persönlich asozial.

Wenn ich du wäre, würde ich dies beim Finanzamt machen. Die sind dafür genau zuständig. Aber auch bei der Polizei geht sowas.

Keine Sorge.

Spätestens bei der nächsten Steuerklärung wird auffallen, dass er in der fraglichen Zeit keinen Auftragseinbruch hatte.

Dann wird das auch strafrechtlich verfolgt. Er gibt ja bei Antragstellung eine eidesstattliche Versicherung ab.

Wenn Sie jetzt jeden nach Kontostand prüfen würden, oder Steuerberater fragen, müßten auch die ehrlichen Antragsteller wohl noch viel länger auf ihr Geld warten.

Er wird es noch bereuen.

Das ist so nicht ganz richtig. Die Soforthilfe gibt es, wenn man belegen kann, welche Probleme in Zukunft eintreten werden. Wenn er beispielsweise einen größeren Auftrag verloren hat, dann kann man das in einem Verlust darstellen. Wenn er allerdings weitere Aufträge bekam und dick im Plus ist, konnte er das nicht zwangsläufig vorher wissen. Also hat er auch nicht betrogen.

Zitat:

@Goify schrieb am 16. April 2020 um 10:15:01 Uhr:

Also hat er auch nicht betrogen.

Ich kenne ja nicht jeden Antrag eines jeden Bundeslandes. Aber in dem Bundesland, in dem ich wohne muss man die zu erwartenden Einnahmen der 3 Monate mit angeben. Und wenn er hier falsche Angaben gemacht hat (z.B. 0€ anzugeben trotz aktuell laufender Einnahmen) dann ist es Subventionsbetrug. Und wenn sich nachträglich die Einnahmesituation verbessert hat, dann ist die Summe sowieso zurückzuzahlen (weil keine Überförderung entstehen darf).

Wer das prüft kann man aber herausfinden - bei mir ist es der Landesrechnunghof oder das Wirtschaftsministerium (+Beauftragte).

Gruß Tom

Zitat:

@munition76 schrieb am 16. April 2020 um 06:22:10 Uhr:

 

 

Weiß jemand, wo ich mich diesbezüglich (anonym) melden kann?

Oder ist sowas eher unerwünscht bzw. nutzlos?

Ich bin weder für einen Überwachungsstaat noch für eine Bespitzelungskultur aber das würde ich glaub auch melden. Am besten bei der für die Hilfe zuständigen Stelle wie z.B. IHK oder Handwerkskammer.

 

Das betrifft uns als Steuerzahler alle und es ist insbesondere unfair gegenüber allen, die die Unterstützung dringend brauchen.

 

Und wenn sich so ein asoziales Arschloch (sorry) auch noch damit brüstet dann verdient er es nicht anders...

 

Ich bin auch selbständig (Ingenieurbüro) und hab momentan zwar noch keine Umsatzeinbußen aber das wird noch kommen wenn Investitionen bei meinem Auftraggebern gestrichen werden oder laufende Aufträge abgesagt oder verschoben werden (wie z.B. 2008-2009). Ich würd aber nie auf die Idee kommen dafür Hilfe zu beantragen solange ich das anders irgendwie ausgleichen kann.

Die meisten von uns haben in den letzten Jahren gut verdient, da muss man halt mal den Gürtel engerschnallen...

Themenstarteram 16. April 2020 um 18:28

Naja, was habt ihr erwartet. Wenn Geld mit der Gießkanne verteilt wird, dann nutzen das bestimmte Elemente aus. Das ist selten eine gute Idee. Und nicht alle werden sich so doof anstellen und damit großartig rumposaunen.

Hallo,

ich bin teilweise Selbstständig und hab Gott sei Dank noch einen anderen Job im der Lebensmittelbranche. Zwar merkt man schon, dass es weniger Geld ist, aber ich werde wohl auch noch kein Geld beantragen. Sollen es erst die bekommen die es brauchen. Ein Freund von mir hat eine eigenes kleines Geschäft und durfte bis die erste Lockerung kam nicht mehr öffnen. Für ihn sieht es momentan nicht so gut aus und hat schon Geld beantragt. Bis jetzt noch keine Antwort... Aber er hat mir diese Seite empfohlen: https://www.corona-selbsthilfe.org/ dort ist alles sehr gut erklärt und einen Rechner wie viel man bekommt, haben die auch. Vielleicht hilft es ja den einen oder anderen weiter...

Bleibt Gesund!

Als Selbstständig Freiberuflich Tätiger der auch seine über 90 jährige Mutter mitpflegt würde ich gerne zu deren Schutz der Freiberuflichen Tätigkeit fern bleiben und die Soforthilfe in Anspruch nehmen,ob das möglich ist ohne das ich jetzt schon finanzielle Schwierigkeiten habe, ich komme aus Bayern

https://www.stmwi.bayern.de/soforthilfe-corona/

Ich verstehe die Soforthilfe so, dass Einbußen nachweisbar und noch keine finanziellen Schwierigkeiten eingetreten sein müssen.

Zitat:

@GolfPlusCross schrieb am 30. April 2020 um 22:51:41 Uhr:

Als Selbstständig Freiberuflich Tätiger der auch seine über 90 jährige Mutter mitpflegt würde ich gerne zu deren Schutz der Freiberuflichen Tätigkeit fern bleiben und die Soforthilfe in Anspruch nehmen,ob das möglich ist ohne das ich jetzt schon finanzielle Schwierigkeiten habe, ich komme aus Bayern

https://www.stmwi.bayern.de/soforthilfe-corona/

Du brauchst Dir nur das Antragsformular für Bayern durchlesen. Daraus ist für mich klar, dass nicht von Dir zu verantwortende, sondern durch Corona bedingte Einbußen vorliegen müssen.

Bei mir war das z.B. dadurch der Fall, dass meine Auftraggeber bundesweit per Verordnungen schließen mußten (Bildungsträger/Erwachsenenbildung). Somit ein schlagartiger 100%iger Auftragsverlust

Dein Gedanke ist für mich zwar durchaus nachvollziehbar. Ich sehe darin allerdings keine ausreichend nachvollziehbare Begründung für den Erhalt der Soforthilfe. Immerhin wäre es nach Deiner Schilderung zu schließen ja Deine freie Entscheidung, im Moment weiterhin Geld zu verdienen - oder eben nicht.

Gruß

NoGolf

@TE, danke für diesen Thread.

Kann ich nur unterschreiben was im EingangsPost steht. Und es ist genau so. Selbst bei den KFW-100%ern geht es kaum oder gar nicht vorwärts. Oder werden wg. Verlustgeschäft für die durchleitende Hausbank abgelehnt. Das hat sich der Staat einfacher vorgestellt als es ist.

Mit kollegialen Grüßen

Andy

Themenstarteram 4. Mai 2020 um 14:33

Es ist, so denke ich, vordergründig darum gegangen die Wirtschaft zu beruhigen, nach dem Motto "Wir lassen euch nicht alleine, 2008/2009 wird sich nicht wiederholen". Dann wurden die Herren Minister darüber aufgeklärt was sie da eigentlich versprochen haben, mit viel Ehrerbietung der Beamten und Banker aus Frankfurt. Alles gar kein Problem! Nur um dann festzustellen, ist ja Käse, wenn wir mit der Gießkanne Geld verleihen. Nene, muss anders! Die Banker aus Frankfurt und die Politiker aus Berlin reden trotzdem lieber über Erfolge, nicht über Probleme.

Andererseits bin ich froh, dass eine Bonitätsprüfung stattfindet. Denn ich sehe es auch nicht ein, dass ich mit Steuergeldern denen helfe, die vor der Krise schon eigenverschuldete Probleme hatten. Andererseits haben wir auch den Banken und den südlichen Staaten massiv geholfen, und dann gibt es ja noch Subventionen für bspw. die Agrar- und Fahrzeugindustrie, oder für einen Sultan jenseits des Bosporus, damit der uns die zum Teil selbst verursachten Flüchtlingsströme vom Leib hält. Investitionen in die Infrastruktur sind aber rar gesät. Da darf man nicht zu sehr drüber nachdenken.

Zitat:

Oder werden wg. Verlustgeschäft für die durchleitende Hausbank abgelehnt.

Das sind ausschließlich die Regeln der KfW, denn bei 100% Haftungsausschluss haftet ausschließlich die KfW - also der Staat. Wer sich dafür interessiert: Das Unternehmen darf nach EU-Richtlinien nicht zu den "Unternehmen in Schwierigkeiten" zählen. Das betrifft bestimmte wirtschaftliche Kennzahlenwerte, wie etwa Nettoverschuldungsgrad, Zahlungsziele Debitoren und Kreditoren, etc. und auch das Eigenkapital! Außerdem muss im Jahr 2019 noch ein Gewinn erzielt worden sein, und viele weitere Regeln!

Zitat:

@meepmeep schrieb am 27. März 2020 um 21:56:03 Uhr:

Jetzt ist die Zeit gekommen, wo sich im Mittelstand die Spreu vom Weizen trennen wird. In Deutschland - wie auch in vielen anderen Ländern - wurden in den letzten Jahren zigtausende Unternehmen mit zumindest fragwürdigem Geschäftsmodell mit billigem Fremdkapital künstlich am Leben gehalten. Das rächt sich jetzt bitter. Latent eigenkapitalschwache Unternehmen, bei denen wenige Wochen Umsatzausfall schon eine Insolvenz verursachen, sollten meiner Meinung nach - auch wenn es hart klingt - nicht vom Staat mit weiterer Liquidität künstlich am Leben gehalten werden. Damit ist langfristig niemandem geholfen. Was ist, wenn das nächste Virus auftaucht?

Zumal ich davon überzeugt bin, dass die momentan angekündigten staatlichen Hilfen zu großen Teilen ohnehin wieder von zahlreichen "Unternehmern" mit kriminellen Absichten kassiert werden dürften. Jede Wette, dass es da wieder reichlich Krisengewinnler geben wird

Dein Beitrag ist schon etwas älter. Dennoch möchte ich darauf antworten.

Du übersiehst leider die Gründer- und Startup- Szene. Sehr viele frische gegründete Unternehmen hatten schlichtweg noch nicht die Zeit sich ein Polster aufzubauen- im Gegenteil, für den Start müssen oft private Rücklagen herhalten.

Und grad diese Firmen sind die Treiber von Innovationen- vor allem im Bereich IT.

Daneben kenne ich selbst auch einige Musiker, deren Gagen sind so klein, dass die meisten noch einer 2. Tätigkeit nachkommen. Und dazu zählen beispielsweise auch Sänger an der Oper.

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