CO2-Pakete-Kauf auch bei uns bald Pflicht ?

Audi TT 8J

Hola,

ich habe heute etwas im spanischen Konfigurator entdeckt, was mich sehr nachdenklich werden ließ.

In Spanien muß oder kann man CO2-Ausstoß-Kontingente abhängig von der KM-Laufleistung kaufen, um einer drastischen Besteuerung entgegenzuwirken.

Hier ein Beispiel :

Paquete "CO2 neutral" 20000 km(compensa 20000 km de emisiones de CO2)
210,00 €

Paquete "CO2 neutral" 50000 km(compensa 50000 km de emisiones de CO2)
455,00 €

Paquete "CO2 neutral" 100000 km(compensa 100000 km de emisiones de CO2 )
870,00 €

Paquete "CO2 neutral" 150000 km(compensa 150000 km de emisiones de CO2)
1.305,00 €

Das ist leider kein fake.

Was haltet Ihr davon und kommt dies evtl. auch in Deutschland ?

Beste Grüße

Ich bin ganz madspanien

Beste Antwort im Thema

Der Handel mit Verschmutzungszertifikaten ist eine wirksame Möglichkeit natürlichen Ressourcen, die per se niemandem gehören, einen Preis zuzurechnen. Die Problematik, wenn knappe Güter im Allgemeinbesitz befindlich sind, ist bekannt unter dem Begriff "Tragedy of the Commons" (Link zu Wikipedia). Grob gesagt geht es darum, dass das Gemeingut, hier die Luft, über ein effizientes Maß hinaus beansprucht wird, wenn eben jeder nur seine Nutzenmaximierung ohne Rücksicht auf die allen aufzubürfdenden Kosten im Blick hat. Konkret gesagt: der Autofahrer personalisiert den Nutzen seiner Mobilität, bzw. empfundenen Fahrfreude und sozialisiert die Abgase. Dieses Verhalten ist zwar weitgehend akzeptiert, aber trotzdem asozial.

Insofern befürworte ich einen solchen Zertifikatehandel. Er stellt eine wirtschaftlich effiziente Lösung zur Überwindung des Dilemmas dar. Eine europaweit harmonisierte Lösung wäre m. E. wünschenswert.

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Zitat:

Original geschrieben von mapspanien



Zitat:

Original geschrieben von Polo6N2


Leider haben all diese nach Abgas besteuerten Systeme einen Haken: Ich kann, salopp formuliert, mit meinem TT gediegen fahren und brauche vielleicht 6-7 Liter oder ich fahre wie ein Irrer und brauch 11 Liter. Welche Fahrweise war nun CO2-ergibiger?

Heutzutage muss es doch möglich sein, durch moderne Messsysteme auslesen zu können, wieviel CO2 ein Fahrzeug ausgestoßen hat. Alle 2 Jahre oder jährlich wird das im Zuge der AU ausgelesen und der Halter bekommt nen Zettel, wo drauf steht, Sie haben so und soviel kg oder t CO2 erzeugt, bezahlen sie folgenden Betrag. Dann würde nämlich jeder auf die Fahrweise achten, weniger Sprit verbrauchen, weil er Angst vor einer zu hohen CO2 Rechnung hat... Das wäre sinnvoll, grammgenau abrechnen und nicht pauschalisieren...

Jetzt fühle ich mich aber persönlich angegriffen.

Ich brauche im Durchschnitt 16,7 Liter 98er-Saft bei Streichelfahrweise 😁

Naja, dann würdest du halt eine hohe CO2 Rechnung bekommen, oder?

Aber wie du schon sagst, bequemer ist es einen Pauschalbetrag zu zahlen und Leute die weniger brauchen für einen mitzahlen zu lassen... Soll kein Angriff sein, aber so ist das.

Eine solche Abrechnung wäre absolut sinnvoll, aber dagegen wird sich die Automobilindustrie wehren.

Zitat:

Original geschrieben von Polo6N2


Leider haben all diese nach Abgas besteuerten Systeme einen Haken: Ich kann, salopp formuliert, mit meinem TT gediegen fahren und brauche vielleicht 6-7 Liter oder ich fahre wie ein Irrer und brauch 11 Liter. Welche Fahrweise war nun CO2-ergibiger?

Heutzutage muss es doch möglich sein, durch moderne Messsysteme auslesen zu können, wieviel CO2 ein Fahrzeug ausgestoßen hat. Alle 2 Jahre oder jährlich wird das im Zuge der AU ausgelesen und der Halter bekommt nen Zettel, wo drauf steht, Sie haben so und soviel kg oder t CO2 erzeugt, bezahlen sie folgenden Betrag. Dann würde nämlich jeder auf die Fahrweise achten, weniger Sprit verbrauchen, weil er Angst vor einer zu hohen CO2 Rechnung hat... Das wäre sinnvoll, grammgenau abrechnen und nicht pauschalisieren...

Theoretisch sehr gut. Noch sinnvoller wäre aber wohl die Umlage auf den Benzinpreis, ergo Mineralöl(sonder)steuer, wie man auch immer das Projekt nennen möchte. Jeder zahlt exakt das, was er in die Luft bläst, denn die CO²-Emission, die aus einem Liter Kraftstoff, gleich welcher Sorte, entsteht, ist ja nanogrammgenau berechenbar. Machte auch große Aufwendungen für Messtechnik unnötig.

EDIT: Und würde auch für madspanien die Abrechnung erleichtern, denn was man reintankt, geht auch wieder raus! 😉

Solange ein solcher Ansatz (siehe CO²-basierte Kfz-Steuer) aber nicht durchsetzbar ist (oh, heiliger Föderalismus!), wird er, wie auch Dein Ansatz, dort enden, wo andere vernünftige Ansätze auch landen. Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist nämlich in der Praxis meist größer, als in der Theorie.... 😉

Grüße
Markus

Zitat:

Original geschrieben von maody66


Noch sinnvoller wäre aber wohl die Umlage auf den Benzinpreis, ergo Mineralöl(sonder)steuer, wie man auch immer das Projekt nennen möchte. Jeder zahlt exakt das, was er in die Luft bläst, denn die CO²-Emission, die aus einem Liter Kraftstoff, gleich welcher Sorte, entsteht, ist ja nanogrammgenau berechenbar.

Eine zusätzliche Umlage auf die Mineralösteuer ist IMHO nicht notwendig, da mit den z.Zt. in Deutschland geltenden Steuersätzen die CO²-Emissionen schon mehr als abgegolten sind.

Wenn aber wieder alles auf die Mineralölsteuer abgewälzt wird, werden zwangsläufig andere Bereiche in Mitleidenschaft gezogen.
Es ist ja mittlerweile so, dass in einigen Kommunen Einsatzfahrzeuge von Rettungsdienst und Polizei keinen Sprit mehr haben. Diese Fahrzeuge sollten dann begünstigt werden. Spritpreise runter, CO2 Steuer her, aber genau. Denn jeder tankt den Sprit, sogar die Dicken aus Berlin.

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Welche enormen Überschüsse die Einnahmen aus der Mineralöl- und Ökosteuer im Moment hergeben, kann man ja schon daran erkennen, daß mit diesen Überschüssen die Rentenkasse bezuschußt wird.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke



Zitat:

Original geschrieben von maody66


Noch sinnvoller wäre aber wohl die Umlage auf den Benzinpreis, ergo Mineralöl(sonder)steuer, wie man auch immer das Projekt nennen möchte. Jeder zahlt exakt das, was er in die Luft bläst, denn die CO²-Emission, die aus einem Liter Kraftstoff, gleich welcher Sorte, entsteht, ist ja nanogrammgenau berechenbar.
Eine zusätzliche Umlage auf die Mineralösteuer ist IMHO nicht notwendig, da mit den z.Zt. in Deutschland geltenden Steuersätzen die CO²-Emissionen schon mehr als abgegolten sind.

Das ist wieder ein Grund warum eine solche, wie ich sie nenne, CO² Rechung nicht kommen wird. Denn durch die ständige Umlage auf Mineralölsteuer und Ökosteuer usw... werden die Kassen mehr als nötig gefüllt.

Würde man das abrechnen was jeder braucht, würden die Einnahmen in den Keller rauschen.

zum Thema Zertifikatehandel:

Zitat:

Die europäischen Regierungen haben die Verschmutzungsrechte großzügig verteilt, um die Industrie keinesfalls übermäßig zu belasten. Der EU-weite Emissionshandel ist mittlerweile regelrecht kollabiert, die Preise sind im Keller. Am heutigen Donnerstag kostete das Recht, einer Tonne CO2 in die Atmosphäre zu blasen, an der Leipziger Strombörse EEX gerade mal 23 Cent.

Quelle:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,485947,00.html

Aber das scheint sich ja nun zu aendern. Attraktiver wird Deutschland dadurch bedingt durch die Globalisierung sicher nicht.

Da sieht man doch mal wie lachhaft sowas ist. Bald kann jeder CO² Aktien kaufen... Die Menschen werden für dumm verkauft und müssen dann auch noch dafür bezahlen... Zum kotzen.

Eine weitere Möglichkeit wäre, ich kaufe ein Auto und muss dafür 5 Bäume pflanzen.

In der Industrie müssen ja auch Ausgleichsflächen geschaffen werden.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Welche enormen Überschüsse die Einnahmen aus der Mineralöl- und Ökosteuer im Moment hergeben, kann man ja schon daran erkennen, daß mit diesen Überschüssen die Rentenkasse bezuschußt wird.

Die Ökosteuer ist doch bewusst so angelegt worden, dass mit den Einnahmen die Lohnzusatzkosten gesenkt werden können. Der Name Ökosteuer ist im Grunde genommen ja nichts weiter als ein bisschen Marketing. Deutschland ist nun mal ein sehr Öl armes Land. Die einzige wirklich reichlich vorhandene Ressource ist die Arbeitskraft gut ausgeblideter Fachkräfte. Diese steuerlich zu entlasten und gleichzeitig ein die nationale Kaufkraft abschöpfendes Importgut zu belasten, empfinde ich als sinnvolle Lenkungsmaßnahme im Sinne der Volkswirtschaft.

Leider ist das ein Teufelskreis. Denn um die gutausgebildete Arbeitskraft zu erreichen muss leider in den meisten Fällen das Importgut Öl/Benzin genutzt werden (Weg zum Arbeitsplatz). Dann wird aber wieder der brave Arbeiter, wenn er ein Auto benutzt als zu verwöhnt und unflexibel bezeichnet. Er solle doch in die Nähe des Arbeitsplatzes ziehen oder die "Öffis" benutzen. Die Öffentlichen erhöhen die Preise, werden mehr und mehr privatisiert usw.

Egal was der gemeine Arbeiter macht, er muss bezahlen um Geld zu verdienen.

Gerechtigkeit ist scheinbar nicht möglich.

Es ist zu umfangreich für den normalen Geist. Bequemer ist es zu bezahlen, einmal drauf zu furzen und seine Ruhe zu haben.

Zitat:

Original geschrieben von Polo6N2


Leider ist das ein Teufelskreis. Denn um die gutausgebildete Arbeitskraft zu erreichen muss leider in den meisten Fällen das Importgut Öl/Benzin genutzt werden (Weg zum Arbeitsplatz). Dann wird aber wieder der brave Arbeiter, wenn er ein Auto benutzt als zu verwöhnt und unflexibel bezeichnet. Er solle doch in die Nähe des Arbeitsplatzes ziehen oder die "Öffis" benutzen. Die Öffentlichen erhöhen die Preise, werden mehr und mehr privatisiert usw.

Egal was der gemeine Arbeiter macht, er muss bezahlen um Geld zu verdienen.

Gerechtigkeit ist scheinbar nicht möglich.

Es ist zu umfangreich für den normalen Geist. Bequemer ist es zu bezahlen, einmal drauf zu furzen und seine Ruhe zu haben.

Bis zur nächsten Erhöhung, dann wird aus der kleinen Blähung am Ende ein Darmverschluß.

Zitat:

Original geschrieben von Polo6N2


Leider haben all diese nach Abgas besteuerten Systeme einen Haken: Ich kann, salopp formuliert, mit meinem TT gediegen fahren und brauche vielleicht 6-7 Liter oder ich fahre wie ein Irrer und brauch 11 Liter. Welche Fahrweise war nun CO2-ergibiger?

Heutzutage muss es doch möglich sein, durch moderne Messsysteme auslesen zu können, wieviel CO2 ein Fahrzeug ausgestoßen hat. Alle 2 Jahre oder jährlich wird das im Zuge der AU ausgelesen und der Halter bekommt nen Zettel, wo drauf steht, Sie haben so und soviel kg oder t CO2 erzeugt, bezahlen sie folgenden Betrag. Dann würde nämlich jeder auf die Fahrweise achten, weniger Sprit verbrauchen, weil er Angst vor einer zu hohen CO2 Rechnung hat... Das wäre sinnvoll, grammgenau abrechnen und nicht pauschalisieren...

Wenn man es genau nimmt, müsste man dafür garnichts messen. Der CO2 Ausstoß ist direkt proportional zum Verbrauch.

Also einfach den Spritpreis um 5 Cent erhöhen (beim Diesel 6 Cent, da mehr CO2 entsteht) und im Gegenzug die KFZ-Steuer abschaffen.

Obendrein eine Autobahnmaut für Durchreisende, die im Gegenzug für 5 Cent (bzw. 6 Cent) günstiger tanken dürfen (die kommen sowieso mit vollen Tanks aus dem Ausland).

Es könnte so einfach sein... 🙄

Beispielrechnung:

durchschnittl. Fahrleistung/Jahr: 15.000 km
durchschnittl. Verbrauch/100 km (laut Spritmonitor): 8,0 Liter

=> durchschnittliche Steuerlast/Jahr: 60 €

Aber ich bin mir sicher da fällt den Politikern etwas besseres ein. Wäre doch viel zu einfach...

Zitat:

Original geschrieben von Polo6N2


Leider ist das ein Teufelskreis. Denn um die gutausgebildete Arbeitskraft zu erreichen muss leider in den meisten Fällen das Importgut Öl/Benzin genutzt werden (Weg zum Arbeitsplatz). Dann wird aber wieder der brave Arbeiter, wenn er ein Auto benutzt als zu verwöhnt und unflexibel bezeichnet. Er solle doch in die Nähe des Arbeitsplatzes ziehen oder die "Öffis" benutzen. Die Öffentlichen erhöhen die Preise, werden mehr und mehr privatisiert usw.

Egal was der gemeine Arbeiter macht, er muss bezahlen um Geld zu verdienen.

Gerechtigkeit ist scheinbar nicht möglich.

Es ist zu umfangreich für den normalen Geist. Bequemer ist es zu bezahlen, einmal drauf zu furzen und seine Ruhe zu haben.

Vorab: Die Diskussion, die Drahkke begonnen hat, nämlich ob der Liter Krafstsoff bereits genügend mit Abgaben belastet ist, sollten wir gar nicht erst anfangrn. Denn sie führt zu nichts. Es ist nämlich lediglich eine Frage des Standpunktes. Aus Sicht einer Art Aufrechnung der ökologischen Kosten nach dem Verursacherprinzip, die "im Elfenbeinturm" streng wissenschaftlich vorgenommen wird, ist der Kraftstoff sicher nicht genügend mit Abgaben belastet. Aus Sicht des Autofahrers, der eine Kosten-/Nutzen-Abwägung trifft, sicher schon. Daher lasst uns einfach unterstellen, dass ein zusätzlicher CO²-basierter Beitag notwendig ist, sonst können wir hier gleich ganz einstellen....

"Gerechtigkeit" im wahren Wortsinne wäre genau das System über die Umlage auf den Kraftstoffpreis. Dieses System ist vielleicht sozial unausgewogen, wenn wir uns darauf einigen wollen, dass auf die individuelle wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Rüksicht zu nehmen wäre. Daher sind u. U. verschiedene Ausgleichsmaßnahmen aus anderen Kassen notwendig. Gerecht wäre es aber in jedem Fall.

Grüße
Markus

Morgen Kollegen,

wo ich das Thema hier gerade sehe, fällt mir ein dass mir letztens jemand erzählt hat,

dass es z.b. in Norwegen jetzt schon eine Art "Strafsteuer" für besonders Umwelt Unfreundliche Modelle gibt und für einen Porsche Cayenne 50000 Euro zusätzlich zu bezahlen sind...

Stimmt das ? Wenn ja, sollte das kein Deutscher Politiker jemals mitkriegen

Zitat:

Original geschrieben von Sumodrifter


Morgen Kollegen,

wo ich das Thema hier gerade sehe, fällt mir ein dass mir letztens jemand erzählt hat,

dass es z.b. in Norwegen jetzt schon eine Art "Strafsteuer" für besonders Umwelt Unfreundliche Modelle gibt und für einen Porsche Cayenne 50000 Euro zusätzlich zu bezahlen sind...

Stimmt das ? Wenn ja, sollte das kein Deutscher Politiker jemals mitkriegen

Da musst du nur zu unseren Nachbarn schauen:

Über 50.000 € ist der Cayenne Turbo in den Niederlanden teurer. Also etwas mehr als 50 %.

Beim Cayenne sind es etwas weniger als 30.000 €, allerdings sind das sogar über 55 %.

Der 911 GT2 kostet über 269.000 € (bei uns 189.000 €).

Der Audi TT 2.0 TFSI hat dort einen Basispreis von 45.155 € während er bei uns ab 32.750 € erhältlich ist (mehr als 37 % teurer).

Der Aufpreis geht übrigens nicht nur nach Motor/Leistung/Verbrauch sondern auch und vorallem nach Luxus:

Ein A3 1.6 Ambiente, der bei uns für 22.000 € zu haben ist, kostet über 29.000 €.
Aufpreis 7.000 € (31 %).

Ein A3 1.6 Attraction, der bei uns für 20.350 € zu haben ist, kostet über 24.600 €.
Aufpreis 4.250 € (20 %).

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