CO2-Pakete-Kauf auch bei uns bald Pflicht ?
Hola,
ich habe heute etwas im spanischen Konfigurator entdeckt, was mich sehr nachdenklich werden ließ.
In Spanien muß oder kann man CO2-Ausstoß-Kontingente abhängig von der KM-Laufleistung kaufen, um einer drastischen Besteuerung entgegenzuwirken.
Hier ein Beispiel :
Paquete "CO2 neutral" 20000 km(compensa 20000 km de emisiones de CO2)
210,00 €
Paquete "CO2 neutral" 50000 km(compensa 50000 km de emisiones de CO2)
455,00 €
Paquete "CO2 neutral" 100000 km(compensa 100000 km de emisiones de CO2 )
870,00 €
Paquete "CO2 neutral" 150000 km(compensa 150000 km de emisiones de CO2)
1.305,00 €
Das ist leider kein fake.
Was haltet Ihr davon und kommt dies evtl. auch in Deutschland ?
Beste Grüße
Ich bin ganz madspanien
Beste Antwort im Thema
Der Handel mit Verschmutzungszertifikaten ist eine wirksame Möglichkeit natürlichen Ressourcen, die per se niemandem gehören, einen Preis zuzurechnen. Die Problematik, wenn knappe Güter im Allgemeinbesitz befindlich sind, ist bekannt unter dem Begriff "Tragedy of the Commons" (Link zu Wikipedia). Grob gesagt geht es darum, dass das Gemeingut, hier die Luft, über ein effizientes Maß hinaus beansprucht wird, wenn eben jeder nur seine Nutzenmaximierung ohne Rücksicht auf die allen aufzubürfdenden Kosten im Blick hat. Konkret gesagt: der Autofahrer personalisiert den Nutzen seiner Mobilität, bzw. empfundenen Fahrfreude und sozialisiert die Abgase. Dieses Verhalten ist zwar weitgehend akzeptiert, aber trotzdem asozial.
Insofern befürworte ich einen solchen Zertifikatehandel. Er stellt eine wirtschaftlich effiziente Lösung zur Überwindung des Dilemmas dar. Eine europaweit harmonisierte Lösung wäre m. E. wünschenswert.
40 Antworten
ja eine umlage auf den spritpreis wäre das sinnvollste, da aber das thema spritpreis ein echtes reizthema ist und bei 90% aller bürger da der verstand abgeschaltet wird....
(hab schon leute an der tanke schlange stehen sehen, weils da 3cent billiger war als an der nebenan *???* was haben die für tanks damit sich das lohnt *???*)
....wird es zu keiner umlage auf den spritpreis kommen (vor allem nicht kurz vor den wahlen)
die co2 besteuerung in abhängigkeit von der fahrleistung find ich auf jeden fall besser als die zuletzt angedachte pauschalbesteuerung nach co2 ausstoss auf 100km.
weil ein s4 cab was im jahr 5000km bewegt wird stösst eben deutlich weniger co2 aus als ein a4 1,9tdi mit ner jährlichen laufleistung von 30000km
Zitat:
Original geschrieben von godam
ja eine umlage auf den spritpreis wäre das sinnvollste, da aber das thema spritpreis ein echtes reizthema ist und bei 90% aller bürger da der verstand abgeschaltet wird....
(hab schon leute an der tanke schlange stehen sehen, weils da 3cent billiger war als an der nebenan *???* was haben die für tanks damit sich das lohnt *???*)
....wird es zu keiner umlage auf den spritpreis kommen (vor allem nicht kurz vor den wahlen)die co2 besteuerung in abhängigkeit von der fahrleistung find ich auf jeden fall besser als die zuletzt angedachte pauschalbesteuerung nach co2 ausstoss auf 100km.
weil ein s4 cab was im jahr 5000km bewegt wird stösst eben deutlich weniger co2 aus als ein a4 1,9tdi mit ner jährlichen laufleistung von 30000km
Mit der Pauschalbesteuerung könnte natürlich auch ein Lenkungseffekt erzielt werden. Der Anreiz große Autos zu kaufen würde erheblich gesenkt. Dies kann ja durchaus auch ein politisch gewünschter Effekt sein. Bloß ist diese Überlegung schon fast eher ideologischer Natur als dem Effizienzgedanken geschuldet. Das Tolle dabei wäre dann, dass diejenigen, die heute immer davon erzählen, alle Welt würde sie um ihr Auto beneiden, einmal die Hose runter lassen müssten. Wer kann sich das Statussymbol - dazu würde das große Auto ja wieder werden - tatsächlich leisten und wer wäre in der Vergangenheit nur durch pseudo-elitäres Gerede aufgefallen? Mir schwirren hier gerade ein paar Namen durch den Kopf. 😉
Was die Wahlen angeht, so hast du selbstverständlich recht. Vor den Wahlen kommt das nicht, erst danach. Und wie wir aus der letzten Mehrwertsteuererhöhung gelernt haben, ist in Berlin das arithmetische Mittel aus 0 und 2 bekanntlich 3. 😁
sag mal - wasn los mit dir und deinem ultimate?!
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von onkel_eduard
Mit der Pauschalbesteuerung könnte natürlich auch ein Lenkungseffekt erzielt werden. Der Anreiz große Autos zu kaufen würde erheblich gesenkt. Dies kann ja durchaus auch ein politisch gewünschter Effekt sein. Bloß ist diese Überlegung schon fast eher ideologischer Natur als dem Effizienzgedanken geschuldet. Das Tolle dabei wäre dann, dass diejenigen, die heute immer davon erzählen, alle Welt würde sie um ihr Auto beneiden, einmal die Hose runter lassen müssten. Wer kann sich das Statussymbol - dazu würde das große Auto ja wieder werden - tatsächlich leisten und wer wäre in der Vergangenheit nur durch pseudo-elitäres Gerede aufgefallen? Mir schwirren hier gerade ein paar Namen durch den Kopf. 😉Zitat:
Original geschrieben von godam
ja eine umlage auf den spritpreis wäre das sinnvollste, da aber das thema spritpreis ein echtes reizthema ist und bei 90% aller bürger da der verstand abgeschaltet wird....
(hab schon leute an der tanke schlange stehen sehen, weils da 3cent billiger war als an der nebenan *???* was haben die für tanks damit sich das lohnt *???*)
....wird es zu keiner umlage auf den spritpreis kommen (vor allem nicht kurz vor den wahlen)die co2 besteuerung in abhängigkeit von der fahrleistung find ich auf jeden fall besser als die zuletzt angedachte pauschalbesteuerung nach co2 ausstoss auf 100km.
weil ein s4 cab was im jahr 5000km bewegt wird stösst eben deutlich weniger co2 aus als ein a4 1,9tdi mit ner jährlichen laufleistung von 30000km
Was die Wahlen angeht, so hast du selbstverständlich recht. Vor den Wahlen kommt das nicht, erst danach. Und wie wir aus der letzten Mehrwertsteuererhöhung gelernt haben, ist in Berlin das arithmetische Mittel aus 0 und 2 bekanntlich 3. 😁
naja aber vor allem die deutsche autoindustrie lebt nicht schlecht davo, dass viele menschen autos eher mit dem bauch aussuchen als mit dem kopf. und da haben vor allem die chicken schnellen deutliche vorteile.
sparsame autos sind einfach nicht "in" (audi a2, 3L lupo) keiner wollte die so richtig kaufen.
was die mehrwertsteuer betrifft, so finde ich daran besonders ärgerlich, dass sich die spd mit dieser lüge in die regierung gemogelt hat.
und jetzt noch die grosse fresse haben...ich könnt kotzen!
Zitat:
Original geschrieben von gwenk
Ja ja der sprit ist schon teuer geworden aber ohne gehts nicht !!!
und genau das ist der unterschied zwischen sprit und dir
Zitat:
Original geschrieben von godam
(hab schon leute an der tanke schlange stehen sehen, weils da 3cent billiger war als an der nebenan *???* was haben die für tanks damit sich das lohnt *???*)
Das habe ich mich auch schon ganz oft gefragt.....
Können nur Menschen sein, die entweder Fahrzeit = Arbeitszeit vereinbart haben und sich auf einer Dienstfahrt befinden, oder solche, die den Wert ihrer Freizeit chronisch unterbewerten.
@ O_E
Die Lenkung, die Du beschreibst, würde man aber m. E. durch Kaufpreiszuschläge analog E, NL, N, DK usw. hinbekommen. Die Kfz-Steuer-Lösung nach (sehr) theoretischem Ausstoß, die man sich jetzt ausgedacht hat (siehe Fahrleistungsbeispiel von godam, so hatte ich "gerecht" auch gemeint), ist jedenfalls die denkbar schlechteste Lösung.
Grüße
Markus
Zitat:
Original geschrieben von godam
naja aber vor allem die deutsche autoindustrie lebt nicht schlecht davo, dass viele menschen autos eher mit dem bauch aussuchen als mit dem kopf. und da haben vor allem die chicken schnellen deutliche vorteile.Zitat:
Original geschrieben von onkel_eduard
Mit der Pauschalbesteuerung könnte natürlich auch ein Lenkungseffekt erzielt werden. Der Anreiz große Autos zu kaufen würde erheblich gesenkt. Dies kann ja durchaus auch ein politisch gewünschter Effekt sein. Bloß ist diese Überlegung schon fast eher ideologischer Natur als dem Effizienzgedanken geschuldet. Das Tolle dabei wäre dann, dass diejenigen, die heute immer davon erzählen, alle Welt würde sie um ihr Auto beneiden, einmal die Hose runter lassen müssten. Wer kann sich das Statussymbol - dazu würde das große Auto ja wieder werden - tatsächlich leisten und wer wäre in der Vergangenheit nur durch pseudo-elitäres Gerede aufgefallen? Mir schwirren hier gerade ein paar Namen durch den Kopf. 😉
Was die Wahlen angeht, so hast du selbstverständlich recht. Vor den Wahlen kommt das nicht, erst danach. Und wie wir aus der letzten Mehrwertsteuererhöhung gelernt haben, ist in Berlin das arithmetische Mittel aus 0 und 2 bekanntlich 3. 😁
sparsame autos sind einfach nicht "in" (audi a2, 3L lupo) keiner wollte die so richtig kaufen.
...
In der heutigen Online-Ausgabe des Spiegel ist ein Bericht über den Tesla. Ich finde den sehr lesenswert. Daraus lässt sich m. E. sehr gut das Dilemma ableiten, in das sich die deutsche Autoindustrie selbst hinein manövriert hat. Sie ist heute ein One-Trick-Pony. Deutsche Autos sind seit langem bekannt für Qualität, Leistung und Innovation. Qualitativ hochwertige Autos kommen heute aber zumindest auch aus Asien. Einen wirklichen Vorsprung gibt es da kaum noch. Innovativer sind andere Hersteller inzwischen auch geworden. Zwar sind deutsche Premiumhersteller stark, wenn es darum geht allerlei technische Spielereien in Autos zu verbauen, aber das Herzstück, den Motor, haben sie vernachlässigt. Ihr einziger wirklicher Konkurrenzvorteil ist heute noch die Leistung ihrer Autos. Und hier ergibt sich das Problem auf gleich zwei Seiten. Zum einen kann kaum noch jemand die gebotene Leistung wirklich abrufen. Im Ausland drohen Geschwindigkeitsbeschränkungen im Inland der Verkehrsinfarkt. Zum anderen verliert ein röhrender Achtzylinder unter der Haube eines tonnenschweren SUV o. ä. seinen Reiz als Statussymbol. Die Threads in den BMW X-Reihe- oder Audi Q7-Foren sprechen Bände. Die längsten Threads setzen sich mit den Beschimpfungen der Fahrer auseinander. Man kann zu solchen Diskussionen stehen wie man will, aber ein Statussymbol dient dem Erhaschen von Bewunderung und ist sicherlich keine Projektionsfläche der sozialen Abneigung. Hier scheint ein Umdenken bei vielen stattzufinden.
Die deutschen Automobilhersteller wären m. E. gut beraten, aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen und aufzuhören mit absurden Pseudo-Innovationen, wie z. B. dem Audi RS6, gepaart mit einer Abwehrschlacht gegen Regularien aus Brüssel, den Reformprozess zu verzögern. Das ist noch keiner Branche gut bekommen. Nach der Abrechnung des Konsumenten mit der vollkommen verfehlten Politik der großen drei aus Detroit, sehe ich leider bereits die deutschen Hersteller als nächste auf der Liste. Wer jetzt mit einer progressiven Modellpolitik vorangeht und Alternativen anbietet, die den wahren Herausforderungen der Zeit gerecht werden, der kann die Kundenzielgruppen der Zukunft für sich erschließen.
Die Chinesen haben kein großartig ausgebautes Tankstellennetz. Lobbyisten haben im Zweifelsfall gar nichts zu melden. Wenn es da den entsprechenden Stellen in den Sinn kommen könnte, dass man den Entwicklungsschritt Verbrennungsmotor doch getrost überspringen soll und sich gleich vertieft in die Entwicklung und Produktion von Elektromotoren begibt, dann haben die deutschen Hersteller ein Problem. Während rund um Stuttgart und München noch an Antworten auf Mobilitätsfragen getüfftlet wird, die schon längst nicht mehr gestellt werden, wird sich mancher vielleicht schon bald an den berühmten Satz Gorbatschows an Honecker erinnern: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!"