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Caddy Maxi: Auf dem Weg zum idealen Minicamper-Ausbau

VW Caddy 4 (SA)

Hallo,

im Thread https://www.motor-talk.de/.../...mping-detailausstattung-t6518759.html habe ich wahnsinnig gutes Feedback zur Konfiguration und zum Kauf meines Caddy IV Maxi bekommen, den ich als Mini-Camper ausbauen möchte. Nun ist das Fahrzeug bestellt und ich möchte einen neuen Thread beginnen, in dem der eigentliche Ausbau und damit zusammenhängende Fragen ihren eigenen Platz finden.

Einsatz: Ich möchte in dem Minicamper
1. Einzelne Tage bis eine Woche leben und arbeiten können, wenn ich unterwegs bin (ich pendele viel in Süddeutschland, AT und CH). Das ist dann eher zivilationsnah, wichtig ist hier, dass das Fahrzeug möglichst diskret ist, damit es nicht sofort als Wohnmobil erkannt wird.

2. Vor oder nach Berg- und Kanutouren ganzjährig 1 - 2 Nächte darin schlafen; der Klassiker ist, dass eine Tour morgens früh um 6:00 oder so los geht, ich aber 1 - 3 h Anreise habe. Bisher ist das immer Stress; entweder, man steht um 3:30 auf (hat dann aber Reserven für die Tour verpulvert) oder ich buche mir ein Hotel (teuer, bei Pension muss man meist bis 20-21 da sein -> unflexibel). Im Sommer geht manchmal eine Nacht im Zelt, aber im Zelt lege ich mich zivilisationsnah nicht irgendwo auf eine Wiese; dann muss man wieder einen Platz suchen.

3. Eventuell von Frühjahr bis Herbst zwischen 1. und 2. auch mal 1 - 3 Wochen autark in Europa unterwegs sein und arbeiten mit einer schönen Umgebung verbinden; See, Klettergarten, you name it.

Ich fahre momentan etwa 24,000 km / Jahr, davon oft eine Pendelstrecke von 200 km.

Philosophie: Der Ausbau soll intelligent die Beschränkungen und Möglichkeiten eines Minicampers berücksichtigen - also kein Reihenhaus mit Regelschnickschnack in einen Caddy verbauen, sondern robuste Ansätze verwenden, die haltbar sind. Beispiele: Als Lösung zum Abspülen etc. ist mir ein guter Kanister und eine Gastroschale aus Metall lieber als ein Campingwaschbecken mit Tauchpumpe, die mir im tiefen Winter einfriert, im Sommer zu einer Petrischale für Keime wird etc.

Auf der anderen Seite soll die Lösung handwerklich und technisch "schön" und sauber umgesetzt, also nicht grobes Bauholz mit der Stichsäge zusammengeflickt und dann mit ein paar Spax aus dem Baumarkt schief verschraubt.

Anforderungen:
1. Die Lösung muss als Einzel- und Doppelbett konfigurierbar sein. Wenn ich alleine unterwegs bin und bei Schlechtwetter im Auto arbeite, ist ein Doppelbett unpraktisch.
2. Bei gutem Wetter soll man draußen kochen und essen, im Winter und bei Regen soll das aber reduziert auch von Innen gehen.
3. Die Lösung muss mit eingebauten Sitzen in der zweiten Reihe, nur einem Einzelsitz oder nur dem 2/3-Sitz links funktionieren.
4. Man muss langes Gepäck (Skier, Paddel, ...) von hinten durchladen können. Eine Heckküche, die die ganze Rückseite blockiert, funktioniert daher nicht.

Ansatz und Lösung:
1. Das Fahrzeug wird ein Caddy Maxi 1.4 TSI mit Winterpaket III (Wasserheizung) und Climatronic, Gummiboden, Vorbereitung für 3. Sitzreihe, aber ohne zweite Sitzbank; ein Schiebefenster hinten rechts und LED-Leuchten in der Heckklappe und Leseleuchten im Fahrgastraum. Farbe indiumgrau wg. der Unauffälligkeit. Die genaue Konfiguration ist im anderen Thread beschrieben, tut aber hier nichts zur Sache.
2. Der Ausbau wird im Prinzip eine Kombination der Ansätze der folgenden kommerziellen Lösungen
a) Amdro Boot Jump, http://www.amdro.co.uk/.../...jump-with-screens-water-bottle-p-43.html
b) Ququq Kombinbox, https://ququq.info/ququq/kombibox/
c) Smartcamp Bed & Kitchen Module, http://smartcamp.pl/en/kitchen-module/

Den Ausbau werde ich in einem 3D-Programm selbst konstruieren und die Bauteile bei einem Dienstleister CNC-fräsen lassen. Die Details werde ich Schritt für Schritt in folgenden Posts diskutieren.

Ausstattung und Zubehör:
1. Heizung: Mir wird die VW-Standheizung reichen. Im Winter braucht man dazu dann gute Expeditionsschlafsäcke, die ich aber eh habe. Die Standheizung sollte dann genügen, um morgens 1/2 Stunde Wärme zum Aufbruch zu liefern und die Scheiben zu enteisen. Feuchte Klamotten muss man bei Expeditionen auch anders trocknen - meiner Erfahrung nach geht es recht gut, wenn man die unterste Schicht durch trockene ersetzt und dann die mittleren Schichten am Körper trocknet; bestimmte Sachen müssen dann mit in den Schlafsack zum trocknen. Klar, im Dezember kann man dann nicht 8h im Auto am Laptop sitzen.

2. Stromversorgung: Der Caddy kommt mit 68 Ah AGM-Batterie und 140A Generator, das scheint etwas verstärkt zu sein wegen der Standheizung. Bisher plane ich keine feste Zweitbatterie ein, sondern möchte eher mit einer sehr leistungsfähigen Powerbank und mobilen Solarmodulen arbeiten. Laptop/Handy/Licht kann man damit prima betreiben. Man muss dann halt bei längerer Standzeit auf das VW-Radio und die Innenlampen verzichten. Dafür ist man aber sauflexibel. Einziger Nachteil, den ich sehen kann: Während der Fahrt kann man mit dem mobilen Solarpanel nicht gut laden.

3. Drehkonsole:

Als Sitz zum arbeiten und ggfls. essen wird eine Drehkonsole von Zooom (400 EUR) unter den Beifahrersitz kommen:

4. Verdunkelung:

Vermutlich werden es die schicken Dinger von Project Camper; in grau für das Führerhaus, in schwarz für den Fahrgastraum (400 EUR):

Alternativ evtl. diese von Brandrup:

https://www.brandrup.de/.../5. Kühlbox:

Zwei passive Boxen von Waeco mit 12l und 22 l sowie Bag2Zero-Kühlakkus. Sie passen von der Größe gut zu Euroboxen und halten laut Berichten sehr, sehr gut - ggfls. mal Eis von der Tankstelle einlegen oder Tiefkühlprodukte kaufen

6. Duschen: Noch nicht ganz geklärt. Im Sommer gewässer- oder schwimmbadnah campieren, ggfls. im Heckzelt s.u. mit kleiner Elektro-Dusche oder einfach Wassersack.

7. Lüftung:

Kombination aus ClimAir-Windabweisern vorne und ein Lüftungsgitter für das Schiebefenster. Evtl. noch ein Aufstellhaken für das Heck.

8. Heckzelt:

Zum Duschen, zum Packen und Umziehen bei schlechtem Wetter und ggfls. zum Kochen plane ich ein Vanshower Heckzelt mit Spritzschutz nach innen ein (250 EUR + 40 EUR):

  • https://www.vanshower.de/.../...t-travel-fuer-volkswagen-caddy-ab-2015
  • https://www.vanshower.de/.../spritzschutz-fuer-vw-caddy
9. Sonstiges:

Ein paar Kleinigkeiten sind noch ziemlich unklar, z.B. ob ich ein Vorzelt / Sonnensegel brauche. Wenn Fahrräder mitkommen, dann wird es wohl ein Paulchen-Radträger für die Heckklappe. Meistens ist aber ein Brompton-Faltrad dabei.

Sonnensegel oder Markise, z.B.

Das schon mal als Einleitung. Jedes Feedback ist höchst willkommen! Und schon mal jetzt ein großes Danke an alle Beiträge zu dem alten Thread, besonders von @boxor, auf deren Basis dieser jetzige Plan entstanden ist.

Mein Fahrzeug kommt im Mai oder Anfang Juni, bis dahin muss alles stehen :-)!

Beste Antwort im Thema

Man muss halt schauen, was man unter Campen versteht. Ich muss da weder meinen Hausstand mitführen noch Fernsehen noch überwiegend drinnen leben noch zeigen, was ich habe. Es geht eher drum, draußen in einer schönen Gegend zu sein, kommod übernachten zu können und seine Ruhe zu haben. Ein Bett von 2x1,4m mit Lattenrost findet man in großen Mobilen erstaunlich selten und die großen kommen oft nicht dorthin, wo es schön ist. WoMo-Stellplätze sind meist die pure Tristesse. Und wenn ich mir mal eine Stadt anschauen möchte, wird das Fahren und Parken nicht zum Projekt.
Der Vergleich mit dem Zelt mag von der Größe her passen, aber nicht von der Behaglichkeit. Im Caddy ist man vom Boden weg, hat Standheizung, ordentliche Sitze etc und alles ist viel schneller im Fahr-/Wohn-/Schlafmodus.

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Zitat:

Fürs Camping ist die aber zu klein.

weil???

verwendest du für dieses mordsding einen anhänger??

Zitat:

@janosch100 schrieb am 13. Mai 2020 um 08:47:57 Uhr:



Zitat:

Fürs Camping ist die aber zu klein.

weil???
Weil da nicht Lebensmittel für 1 Woche reingehen.

verwendest du für dieses mordsding einen anhänger??

Nein.
Auf dem Campingplatz....
Im Auto wird geschlafen... Im Zelt stehen Kühlbox, Klamotten und AHK-Fahrradträger.

Zitat:

@transarena schrieb am 13. Mai 2020 um 08:21:41 Uhr:


Um unterwegs mal Getränke oder ein par Brötchen zu kühlen, reicht die.
Fürs Camping ist die aber zu klein.
Ich nutze sowas....
https://www.amazon.de/.../ref=sr_1_5?...

MR40 hatte ich für den Bus auch angeschaut wegen des quer öffnenden Deckels und weil ich mit Engel gute Erfahrungen habe. Die schied aber aus, weil sie echt laut ist. Irgendwie verbauen sie ihren Kompressor da nicht gut drin. Wenn Engel, dann die klassischen (öffnen leider längs, blöd im Bus). Habe dann wie gesagt eine 40L bei AWN gekauft, die haben auch gute Kompressoren (Danfoss/Secop), öffnen quer, sind sehr leise und mit A++ sparsam, vernünftig ausgestattet (gute Steuerung, LED, Korb, Vorrangschaltung, etc.) - und sie sind recht günstig. Die hat nun wie der Bus >35000km hinter sich, zwar in nur knapp einem Jahr, aber viele km abseits asphaltierter Straßen - und benimmt sich weiterhin vorbildlich.
Die Box ist uns zu zweit übrigens fast eher zu groß, da wir viel vor Ort frisch kaufen und nicht ewig rumschleppen. Aber wir hatten sie auch schon mal voll (in Schweden wollten wir zuletzt natürlich seltener einkaufen wg. Corona...). Im Caddy kamen wir mit den 18L auch auf wochenlangen Touren super zurecht, aber seinen Bedarf kann ja jeder selbst am besten einschätzen 😉

Es kommt halt ein bisschen drauf an, was man vorhat. Ich kam bisher (alleine) mit 20-Liter-Box für 5 Tage zurecht und 15 hätten wohl auch gereicht. Für drei Liter Milch, ein paar Fertiggerichte, Gemüse, belegte Brötchen.
Wenn man jetzt aber z.B. Grillfleisch für mehrere Personen transportieren will und größeres Gemüse, dann wird das wohl eng.

Anderes Thema: Meine 500 Wh LiFePO4-Powerbox ist zwar immer noch eine Baustelle, wird aber durch die Kühlbox natürlich nun dringend. Wer sich keine selbst bauen möchte, für den ist eventuell dieses Kickstarter-Projekt interessant:

https://www.kickstarter.com/projects/ecoflow/ecoflow-r600

Zitat:

@caddy4camping schrieb am 14. Mai 2020 um 17:39:25 Uhr:


Anderes Thema: Meine 500 Wh LiFePO4-Powerbox ist zwar immer noch eine Baustelle, wird aber durch die Kühlbox natürlich nun dringend. Wer sich keine selbst bauen möchte, für den ist eventuell dieses Kickstarter-Projekt interessant:

https://www.kickstarter.com/projects/ecoflow/ecoflow-r600

Naja, dann aber höchstens die R600 Pro, denn die anderen (R600, Max) haben keine LiFePo4 sondern weniger zyklenfeste und nicht eigensichere Laptopzellen... Egal, meine Eigenbauten (>240Wh, >1000Wh) funktionieren beide noch gut.

Die Indel TB 18 ist heute gekommen und ich bin sehr zufrieden - die relativ rechteckige Form gefällt mir gut und passt auch gut in den Caddy. Die Verarbeitung ist stabil, mit dem Schultergurt kann man sie auch gut tragen. Durch den kleinen Kompressor geht ordentlich etwas rein; für zwei Personen, die nicht gerade immer ein kühles Sixpack lagern, reicht das gut. Ich bin auch froh, die Version mit 18l statt 15l genommen zu haben; vom Außenmaß macht das nur in der Höhe 4-5 cm aus, die nicht ins Gewicht fallen. Gleichzeitig passen dadurch Weinflaschen stehend hinein und wohl auch 1.5l-PETs (noch nicht getestet).

Von der Lautstärke her ist sie einen Tick lauter als ich erwartet hatte, in etwa wie ein PC-Lüfter. Das ist aber grundsätzlich bei allen Kompressorboxen hörbar - wer einen empfindlichen Schlaf hat, könnte sie über Nacht ausschalten und vorher ein paar Grad tiefer kühlen,

Alles in allem bin ich sehr zufrieden!

Hey Caddy4camping,

Wann geht es weiter mit deiner Anleitung für das Bett?

Ich bin sehr Interessiert an deiner Art den Caddy auszubauen. Viele deiner Kriterien und Anforderungen treffen auch auf mein Anwenderprofil zu. Nach intensiven durchlesen der letzten 14 Seiten bin ich an den Punkt angelangt wo ich sage, ich würde deinen Ausbau am liebsten komplett in meinem Caddy Maxi nachbauen.

Kannst du dir vorstellen eine komplette Anleitung mit Bildern,Lösungen und Produkten deines Ausbaus zu erstellen?

Bezogen auf Stauraum- Box mit Kocher etc. / Bett und Versogungstechnik?

Auch supercool wäre eine Art "Roomtour" durch deinen Caddys, in dem du deinen Ausbau komplett darstellen und zeigen würdest. Da ich mir gerne mal einen gesamt überblick deines Konzepts anschauen würde.

😁 ich weis es ist vieleicht viel verlangt. Aber deine Art den Caddy auszubauen ist supercool und würde mir sehr weiterhelfen da ich auser der theorie Null erfahrung mit Fahrzeugausbauten habe. Handwerklich hingegen keine Probleme damit habe werde.

Vieleicht ziehst du die möglichkeit einer detailierten Anleitung oder Roomtour ja in Betracht🙂

Liebe Grüße
Timbou

Leute hat hier jemand Erfahrung mit den Verbrauchswerten Der Alpicool C15 (15L) Kühlbox? Ich lese von werden um die 10Ah bis Werte von 25Ah pro Tag bei sommerlichen Aussentemperaturen.

Habe vor das Teil bei ca. 6Grad zu betreiben und angenommen draußen hats 30Grad+/- wäre es wichtig zu wissen was das Teil benötigt. Auf Youtube findet man einige Meinungen dazu. Aber immer bei maximaler Leistung von -20 Grad und "normalen" Aussentemperaturen (20-25 Grad).

Erfahrungen wären für mich echt wichtig da ich meine Zweitbatterie darauf anpassen muss.

LG

Zitat:

@Timbou94 schrieb am 6. Juli 2020 um 18:30:09 Uhr:


Vielleicht ziehst du die möglichkeit einer detailierten Anleitung oder Roomtour ja in Betracht🙂

Liebe Grüße
Timbou

Hi,
danke für das positive Feedback und sorry für die lange Sendepause, habe im Moment sehr viel um die Ohren.
Ich versuche, die Bettbeschreibung jetzt bald hinzuzufügen.

Grundlegendes:
1. Es gibt drei wesentliche Möglichkeiten, ein Bett für den Caddy zu bauen
a) Mit Streben und einem Lattenrost, entweder zum Ausrollen oder Ausziehen. War für mich nicht ideal, da ich ein Einzel- und ein Doppelbett wollte und es schnell auch von Innen aufbaubar sein soll.
b) Zig-Zack-Faltmechanismus aus drei Teilen, entweder als Einzel- oder Doppelbett
c) Kombination aus Falt- und Schiebemechanismus.

Bei allen Betten ist die Frage, wo man es wie abstützt. Die Kopfseite kann man gut mit Spanngurten um die Kopfstützen der Vordersitze abspannen. Das geht nur dann nicht, wenn der Beifahrersitz eine Drehkonsole hat und diese gedreht ist, aber damit muss man leben.

Mindestens eine weitere Auflage / Stütze braucht man. Hier gibt es im Prinzip drei Varianten:
- Aufliegend auf den geklappten Sitzen, ggfls. mit kleiner Stütze (je nach Bauhöhe). Vorteil: Sehr stabil. Nachteil: Man muss immer beide Sitze eingebaut lassen. Für mich keine Option, wenn ich zu zweit mit viel Gepäck unterwegs bin.
- Mit Beinen: Habe ich überlegt; diese sind aber beim Durchladen oft im Weg. Ich werde das als Option beim Einzelbett nachrüsten; dazu einfach eine Platte, die mit Zapfen bei Bedarf oben ins Bett eingesteckt wird.
- Mit Querleiste, die an den Gurtösen der C-Säule eingehängt wird. Vorteil: Sehr stabil, Stauraum unten ohne Barriere. Nachteil: Geht nur bei Doppelbett bzw. hängt bei Einzelbett halt quer im Raum. Für mich momentan die beste Lösung

Das nächste Problem ist die Wahl der Scharniere und ihre Montageposition. Ich habe lange mit eingefrästen Nähtischscharnieren experimentiert. Das sieht gut aus, leider halten sie nicht viel aus. Das geht also nur mit einer Unterkonstruktion, die sicherstellt, dass das Bett an der Biegestelle genau plan liegt und keine Kräfte auf das Scharnier wirken.
Im Endeffekt habe ich Klavierbänder aus Stahl (!) verwendet. Die Messingdinger sind zu instabil.
Die Befestigung der Klavierbänder an den Platten ist tricky; die gerade noch passenden Schrauben (ich glaube, ich habe 3x 10 oder 3x 12 mm genommen halten die Last in Multiplex, aber bei einem Neubau würde ich eventuell mit Einschlagmuttern von der Gegenseite oder Nieten arbeiten.

Bei der Montage ist das Problem, dass man für eine Zick-Zack-Faltung etwas basteln muss, wenn man die Scharniere nicht stirnseitig montieren möchte. Stirnseitig machen das einige, das geht aber wieder nur bei perfektem Unterbau, weil Schrauben in Multplex stirnseitig kaum halten.

Man kann ein Scharnier oben und eines unten setzen; das untenliegende wird aber ungünstig belastet, wenn sich das Bett von oben durchbiegt.

Wenn man beide Oben aufschraubt, braucht man DREI Klavierbänder und eine kleine Zwischenleiste, sonst geht das Falten nicht (siehe die britische Lösung, die ich oben irgendwo beschrieben habe).

Das Problem aller Faltlösungen ist aber, dass sie nicht passen, sobald man die Fenstertaschen von VW hat, weil diese im hinteren Teil zu weit hineinragen.

Deshalb habe ich eine Kombination aus Falt- und Schiebelösung, die so aussieht:

- zwei Platten, die in der Mitte durch ein oben aufliegendes, in einen Falz eingelassenes Klavierband verbunden sind
- Die hinteren Platten haben links und rechts gefräste 8mm Langlöcher.
- Die Langlöcher liegen in 8mm-Metallzapfen.
- Die Zapfen und Drehgriffe zur Arretierung liegen in M6-Rampamuffen (Achtung: Nicht ganz einfach zu montieren; wichtig ist, die Oberseite des Bohrlochs mit einem Kegelsenker vorzubereiten).
So kann man das zusammengeklappte Teil in den Fahrgastraum schieben und dort aufklappen.

Klappt bestens, war aber eine größere Bauerei mit der Oberfräse.

Anbei mal ein paar Bilder; die Tatsache, dass die Platten nicht gleich lang sind, liegt daran, dass ich vorher eine andere Klapp-Lösung probiert habe und keine Lust hatte, die Aussparungen neu zu fräsen.

Ich hoffe, das hilft als erste Anregung!

Bett ausgeklappt
Langloch zur Führung
Langloch zur Führung
+2

Nach langer Zeit und intensiver Nutzung mal wieder ein Update:

1. Das Konzept hat sich bestens bewährt - vor allem die Wahl eines diskreten, grauen Caddy vs. eines äußerlich sehr schicken. Bisher, toi, toi, toi: kein Einbruch, kein Strafzettel/Ärger, auch bei einwöchigem Campieren in Wohngegend in Südtirol etc. Wenn man sich einigermaßen diskret verhält, merk/stört sich daran niemand.

2. Besonders lohnend / gut waren folgende Sachen und Entscheidungen:

a) Die Drehkonsole (auch, weil der Beifahrersitz zum Arbeiten viel ergonomischer ist als z.B. die Rückbank-Sitze).
b) Das teilbare Bett-Konzept: Solo ist es einfach viel bequemer, einen Ess-/Arbeits-Platz frei zu haben.
c) Die umklappbaren Rückwände von zwei der drei Fächer; im Winter kommt der mittlere Auszug raus, dann gehen bis zu drei Skier in einem größeren Sack gut hinein.
d) Die kleine Indel-Kompressor-Kühlbox, weil man einfach im Sommer auch in der Sonne Käse, Milch etc. am nächsten Tag noch genießen kann.
e) Die Verdunkelungen (s.o.) in schwarz (!). Das führt dazu, dass man ab Abenddämmerung nichts mehr vom Camper sieht.
f) Der Minimalismus-Robustheits-Ansatz, also Wasser aus Kanister statt elektrische Pumpe, Spülschale statt Becken mit Grauwasserkanister etc.
g) Schön und Liebe zum Detail: Ich freue mich jede Woche an Details wie gefrästen Griffen. Andererseits war es gut, eher günstige Siebdruckplatten (aber Film/Film, also beidseitig glatt - nicht die aus dem Baumarkt) verwendet zu haben und nicht Deko-Multiplex in grau o.ä., die mir erst besser gefallen haben. Bei meinem Einsatz kommen einfach die eine oder andere Schramme dazu, das ist ja ein Abenteuer-Auto, kein Dekostück.
h) Das Nachrüsten der Fenstertaschen - ohne hat man zu wenig Platz, und so ist für spontane Fluchten immer das wichtigste dabei.
i) Die dicken, aufblasbaren Matrazen haben sich sehr bewährt; sie nehmen weniger Platz als Klappmatrazen weg, sind immer dabei und können nicht so leicht schimmeln oder muffelig werden, da wenig Stoff. Außerdem kann man die Härte nach Wunsch dosieren.

Was würde ich heute anders machen?

1. Bei der Standheizung würde ich evtl. doch statt der VW-Bordlösung eine "richtige" Webasto o.ä. einbauen, damit man auch in der Übergangszeit mal vier Stunden im Auto hocken und arbeiten/lesen kann. Ich bin doch öfter auch im März/April oder September/Oktober unterwegs. Das ist aber ein Luxusproblem - mit einem guten Schlafsack geht es auch im Dezember im tiefen Schnee, aber nur, wenn man trocken startet (vor der Tour; verschwitzt nach einer Skitour wohl eher kein Spaß).

Auf jeden Fall lohnend war aber die Fernbedienung für die Standheizung - vom Frühstückstisch zu Hause im Winter alle Scheiben freibekommen oder auf Skitour in Sichtweise schon mal das Auto aufwärmen ist komfortabel.

2. Ich habe für relativ großes Geld eine abnehmbare AHK nachrüsten lassen, weil das mit dem falt- und kippbaren Fahrradträger 000071105J von VW auch mit der Heckküche ganz praktikabel ist; zumindest besser, als alle Räder aufs Dach zu hieven.

3. Eventuell würde ich heute eine Zweitbatterie doch fest einbauen. Ich habe inzwischen drei verschiedene portable Lösungen:
a) Fox 96k Powerbank, 300 Wh, ca. 200 EUR, https://www.amazon.de/FOX-Halo-Power-96K/dp/B07Z6HP3VT
+ klein und leicht, reicht für Kurztrip, 12v für Kühlbox, - lange Ladezeit
b) Selbstbau-Koffer mit 40 Ah LiFePO4; deckt eigentlich alles ab außer 230V; war doch ein größeres Bauprojekt und ist mir zu schwer, um es auf Verdacht mitzunehmen. Bleibt also zu oft zu Hause. Allerdings kommt man an die Polklemmen bei Bedarf gut dran, halt also eine Starthilfe an Bord.
c) Bluetti EB70, 700 Wh - kann eigentlich alles, lässt sich solar, aus Zigarettenanzünder und 230V laden. Hätte ich gleich kaufen sollen. Im Winter lasse ich sie allerdings nicht im Auto.

Ich überlege, die Teile aus b) hinter dem Fahrersitz in eine feste Strombox einzubauen und ein paar Dosen 12V/USB/USB-C vom Hauptnetz getrennt im Fahrzeug einzubauen.

3. Der weiche Gummiboden von VW ist zwar besser zu reinigen als irgendwas textiles, auf Dauer aber eher zu weich. Vielleicht würde ich heute einen festen Ladeboden samt dünnem Kunststoffbelag vorziehen. Dann könnte man auch Schienen für die Ladesicherung einbauen.

4. Meine Tischlösung mit Schnüren am Beifahrersitz hat sich nicht bewährt. Baue jetzt eine Platte mit Lagun-Adapter ein (dazu später mehr in eigenem Thread).

5. Der schöne und teure Organizer von Vantale für den Fahrersitz sieht nach ein paar Jahren leider nicht mehr dolle aus; die Taschen beulen aus, die Schnüre fransen am Ansatz aus. War mal sehr schön, aber irgendwie nicht für meine Zwecke geeignet.

6. Einziges Ärgernis ist bis heute, dass die Innenraumverriegelung nur vom Fahrersitz zu erreichen ist. Dafür habe ich bis heute keine richtig gute Lösung. Man könnte ein Servo fernsteuern, das die Knöpfe bedient, aber für Basteltrieb auf diesem Niveau habe ich gerade keine Zeit ;-).

Das wäre mein Fazit nach 85.000 km und 100+ Nächten :-)

Vielen Dank für all Eure Tipps!

Martin

Mit meinem Sonnensegel-/Vorzelt war ich bisher nicht richtig zufrieden, weil

- es auch bei leichtem Regen schnell durchhängt und
- die lichte Höhe auch für Nicht-Riesen zu gering ist (der Caddy selbst ist ja an der Kederleiste nur vielleicht 1.80m hoch).

Gleichzeitig wollte ich eine leichte, portable Lösung, keine Markise o.ä.

Daher habe ich den bestehenden Ansatz aus

- eingeklebter Kederleiste in der Regenrinne und
- Sonnensegel 2x2,50 von https://vanstuff.de/ (die es aber anscheinend nicht mehr anbieten)

jetzt zu einer Art flachem Kuppelzelt umgerüstet.

Der Reality Check steht noch aus, aber bisher bin ich optimistisch :-).

Folgendes habe ich gemacht:

- zusätzliche Ringösen (aber nur 8mm) samt Unterlegstoff an den Ecken montiert
- zwei Schlaufen für Stangenführung eingenäht und abgedichtet.

Dann kann man zwei dünne Zeltstangen über Kreuz wie bei einem Kuppelzelt montieren und erhält eine Kuppel mit 30 - 50 cm Wölbung nach oben.

Ich habe nur zwei Schlaufen eingenäht und die Gegenseite mit Schnüren verspannt, weil
- sonst sehr viel Zugkraft auf dem Zeltstoff liegt und
- man das evtl. noch nachjustieren muss.

Die Schnüre sind einfach mit Prusik-Knoten verschiebbar auf den Stangen.

Außerdem bieten sie einen zusätzlichen Schutz gegen Durchhängen im vorderen Teil.

Zum Schutz des Caddy-Dachs gegen Kratzer habe ich die Enden der Zeltstangen mit Schrumpfschlauch entschärft (sie zeigen aber ohnehin nach oben).

Klar, bei starkem Wind sollte man das Ding abbauen, das gilt für eine Markise aber ebenso.

Vielleicht ist das ja ein nützlicher Ansatz für einige von Euch.

Viele Grüße

Martin

Sonnensegel Caddy als Kuppelzelt
Sonnensegel Caddy - zusätzliche Ringösen
Sonnensegel - Ringöse an Keder

Hallo,
du scheinst dich sehr intensiv mit dem Ausbau beschäftigt zu haben! Vielen Dank für die vielen wertvollen Tipps! Ich bin gerade ebenfalls auf der Suche nach einem kleinen Camping-Van und bin unsicher, ob ich mit einem normalen Caddy zurecht komme oder besser einen Caddy Maxi nehme. Vorteil eines normalen Caddy, wäre die geringe Länge (wohne in der Stadt und bin auf öffentliche Parkplätze angewiesen). Der Caddy Maxi bietet allerdings deutlich mehr Platz. Was sind deine/eure Empfehlungen/Tipps für Entscheidungskriterien? Ich möchte ab nächstes Jahr öfter mal spontan unterwegs sein und einfach halten, wo es mir gefällt und die wichtigsten Dinge dabei haben.
Ich plane damit auch einmal im Winter Richtung Schweden/Norwegen/Lofoten zu fahren. Vielen Dank im Voraus! Beste Grüße, Petra

Zitat:

@CaddyMaxi59 schrieb am 2. Juli 2023 um 13:44:09 Uhr:


. Was sind deine/eure Empfehlungen/Tipps für Entscheidungskriterien?

Ich plane damit auch einmal im Winter Richtung Schweden/Norwegen/Lofoten zu fahren. Vielen Dank im Voraus! Beste Grüße, Petra

Standheizung !!!

@caddy4camping

Gibt es weitere Erfahrungsberichte? Wie bewährt sich dein Konzept in den kühleren und feuchteren Monaten?

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