C320 CDI: Falsch getankt
Hallo liebe MotorTalker,
was ich nie für möglich gehalten hätte (mein eigener O-Ton: Wie kann man nur so doof sein), habe ich gerade eben selbst geschafft: Ich habe meinen C320 CDI (S203) mit Benzin gefüttert.
Meine Frage: Ich habe einen 60L-Tank und habe eben 0,77L Benzin getankt. Ich habe den Motor nicht gestartet und den ADAC angerufen. Die sagten sofort, sie schicken einen Abschleppwagen. Meine Frage, ob es reichen würde, den Wagen jetzt mit Diesel vollzutanken, verneinten sie entschieden. Eigentlich klar, ist ja doch am Ende evtl eine Haftungsfrage. Unnötig zu erwähnen, dass ich bei der MB 24h-Hotline exakt dieselbe Auskunft bekam.
Meine Frage an die Experten unter euch: In meinem Tank befinden sich 0,77L oder 1,28% Benzin im Diesel. Reicht es aus, den Wagen mit Diesel vollzutanken oder muss ich in die Werkstatt?
Danke für eure Hilfe,
Silent
Beste Antwort im Thema
@MB-Spirit
1. Die Mischverhältnisse habe ich abgeleitet aus früheren Empfehlungen der Fz-Hersteller(siehe Wikipedia ), dann habe ich mir gedacht, dass heutige Dieselmotoren wesentlich empfindlicher sind als die aus den 70-80-er Jahren. Deshalb habe ich grob überschlagen, das Mischungsverhältnis halbiert.
2. Zu der Werkstatt möchte ich eigentlich nichts hinzufügen. Der Name und Ort würde ich gerne wissen. Egal wie das Gespräch verlaufen ist, der Meister hat hier genau nachfragen müssen! Übrigens, was ist der Unterschied zwischen einem Meister und einem Fachmechaniker/Ausgelerntem? Dem Meister wurden die Grundzüge der BWL beigebracht.
3. Zu dem 2-Taktöl fällt mir nur der Spruch, den mein Prof. in der Konstruktion immer zu sagen Pflegte: „Die Idee leitet, das Experiment Sichert, die Praxis entscheidet“. Was das 2-Taktöl anbetrifft sind wir wohl beim letztem angekommen.
4. Mir ist absolut klar, dass es keine 100%-tige Sicherheit gibt. Damit müssen wir jeden Tag zurechtkommen. In diesem konkreten Fall besteht sie natürlich auch, meiner Einschätzung nach ist die locker zu vernachlässigen. Genauso gut hätte ihm bei Benzintanken die Zapfsäule um die Ohren fliegen können.
Ich freue mich für den TE dass, er mit 70 Euronen mit blauem Auge davon gekommen ist🙄. Wenn ich an meine Frau denke, oder andere Unwissende, die wären richtig arm dran.🙁
Unterm Strich wollte ich nur grobe Zahlenwerte für zukünftige Opfer angeben. Und den Rat, nicht gleich in Panik zu verfallen😎. Gott sei Dank, dass es dieses Forum gibt. Hier wird einem geholfen!😉
Gruß und immer freie linke Spur🙂
Sebi
57 Antworten
@Polo I
Wie zuvor geschrieben hat man auch bei den "steinzeitlichen" Dieselmotoren etwas Petroleum beigemischt.
Hier wird wahrscheinlich immer wieder mißverständlich Benzin erwähnt.
Gruß
Hatte 5 Liter Benzin drin, den Rest mit Diesel aufgefüllt und ist nichts passiert bzw man hat auch nichts gemerkt. Ist schon 40tkm her also keine folgeschäden dadurch.
Hat jemand dieses System schon einmal an einer C-Klasse getestet? http://www.solodiesel.eu
Wenn ich hier von den möglichen Kosten bei Fehlbetankung lese, dann sind die 50€ vielleicht gut investiert - so dieser Tankdeckel denn gut funktioniert.
Hallo liebe MB Fahrer,
es ist schon lange her, dass ich mich beim Lesen so köstlich amüsiert habe. Schade nur das es sich hier um „Schadensfreude“, handelt. Da der Schaden sich jedoch in Grenzen hält erlaube ich mir einen persönlichen Kommentar.
Das Irren ist menschlich, und damit ist keiner von uns von Fehlern geweiht. Die Kunst liegt daran mit Fehlern umgehen zu können und aus denen zu lernen.
0,77 l auf 62 l Diesel macht ein Mischungsverhältnis von 1:80, wer hätte es gedacht.
Es sind aber auch „nur“ 1,24%. Was man mit Zahlenspielen so bewirken kann🙂
Es stellt sich NICHT die Frage, was ist richtig oder falsch, sondern was ist vernünftig oder eher simpel und günstig und was ist umständlich, zeitaufwendig und teuer.
In diesem Fall ist, zweifelsohne vollzutanken, die schnellste unproblematischste und günstigste Alternative.
Ist es bedenklich? Nein, es ist nicht.
Wo würde die Grenze liegen? Das ist schwieriger zu beantworten. Bei diesem speziellen Dieselmotor, besser gesagt dieser Einspritzanlage würde ich nicht über 5% gehen, mit 2-Taktöl bis 10%, d.h. in Klartext 3,1 l bzw. 6,2 l Benzin auf vollen Tank.
Warum mit 2-Taktöl 10%, ganz einfach. Das Öl verbessert die Schmierfähigkeit des Kraftstoffgemisches. Das Benzin setzt diese herab.
Die zweite Variante mit dem Abschleppen und Spritabsaugen würde ich bei höherer Konzentration wählen.
Die Werkstatt und der Meister die für das Absaugen 800 € wollten sollten hier Namentlich genannt werden! Diese Werkstatt MUSS man meiden!
Was lernen wir aus dieser Geschichte? Mit der Angst kann man am einfachsten Geld verdienen. Wann hat man Angst? Wenn man keine Ahnung von der Sache hat.
Die Kunst besteht daran, auch wenn man keine Ahnung hat(man kann auch nicht über alles Bescheid wissen), sich nicht abzocken zu lassen. Oft hilft es, Vernünftig über die Sache nachzudenken.
In dem Sinne immer gute Fahrt
Sebi
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Dieser Tankdeckel sieht interessant aus.
Was passiert aber mit dem Dreck und Wasser welches sich in der Deckelöffnung ansammelt. Kann es abfließen oder wir es beim einfüllen des Tankrüssels in den Tank gedrückt?
Hat das Ding vielleicht jemand schon ausprobiert?
dieser Thread ist nun paar Tage alt... es haben sich viele Leute zu Wort gemeldet, die Ahnung zu haben scheinen... es ist eindeutig ausgefallen: 99% würden volltanken und weiterfahren... Mich würde mal interessieren, was der TE derzeit macht... er wird doch nicht allen ernstes seit dem Vorfall den Wagen nutzlos auf dem Hof der Werkstatt gestellt haben... Ich wäre wahrscheinlich schon längst das Risiko eingegangen und hätte den Wagen vollgetankt und den tollen 224 PS Motor genossen...
Bitte mal um Rückmeldung...
Die Rückmeldung des TE gabs doch bereits:
Zitat:
Original geschrieben von Silentvoice
So, ich habe meinen Heizölferrari gerade abgeholt: Tank wurde komplett entleert,
Kraftstoffsystem gereinigt und wieder betankt.
Mit 70 EUR war ich dabei, Motörchen schnurrt wie ne 1./S.
@Sebi_clk
1. Woher hast du diese Mischverhältnisse Quellennachweise?
2. Viele Leute, damit will ich es dem TE nicht unterstellen, haben oft ein Problem mit dem zitieren. Wir wissen nicht wie das Gespräch ausgefallen ist
außerdem hätte der TE bei einem solchen Preis nachhacken müssen.
3. Die Idee mit dem 2T Öl ist zwar OK der definitive Nachweis fehlt.
4. Wen man auf Zahlen Wert legt, dann bleibt immer noch eine nicht auszuschließende Wahrscheinlichkeit das eben doch ein Schadensfall entstehen kann.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Andreas Harder
Die Rückmeldung des TE gabs doch bereits:
Zitat:
Original geschrieben von Andreas Harder
Zitat:
Original geschrieben von Silentvoice
So, ich habe meinen Heizölferrari gerade abgeholt: Tank wurde komplett entleert,
Kraftstoffsystem gereinigt und wieder betankt.
Mit 70 EUR war ich dabei, Motörchen schnurrt wie ne 1./S.
ahhh ok. danke...
dann wünsche ich weiter viel Freude mit dem Motörchen...
@MB-Spirit
1. Die Mischverhältnisse habe ich abgeleitet aus früheren Empfehlungen der Fz-Hersteller(siehe Wikipedia ), dann habe ich mir gedacht, dass heutige Dieselmotoren wesentlich empfindlicher sind als die aus den 70-80-er Jahren. Deshalb habe ich grob überschlagen, das Mischungsverhältnis halbiert.
2. Zu der Werkstatt möchte ich eigentlich nichts hinzufügen. Der Name und Ort würde ich gerne wissen. Egal wie das Gespräch verlaufen ist, der Meister hat hier genau nachfragen müssen! Übrigens, was ist der Unterschied zwischen einem Meister und einem Fachmechaniker/Ausgelerntem? Dem Meister wurden die Grundzüge der BWL beigebracht.
3. Zu dem 2-Taktöl fällt mir nur der Spruch, den mein Prof. in der Konstruktion immer zu sagen Pflegte: „Die Idee leitet, das Experiment Sichert, die Praxis entscheidet“. Was das 2-Taktöl anbetrifft sind wir wohl beim letztem angekommen.
4. Mir ist absolut klar, dass es keine 100%-tige Sicherheit gibt. Damit müssen wir jeden Tag zurechtkommen. In diesem konkreten Fall besteht sie natürlich auch, meiner Einschätzung nach ist die locker zu vernachlässigen. Genauso gut hätte ihm bei Benzintanken die Zapfsäule um die Ohren fliegen können.
Ich freue mich für den TE dass, er mit 70 Euronen mit blauem Auge davon gekommen ist🙄. Wenn ich an meine Frau denke, oder andere Unwissende, die wären richtig arm dran.🙁
Unterm Strich wollte ich nur grobe Zahlenwerte für zukünftige Opfer angeben. Und den Rat, nicht gleich in Panik zu verfallen😎. Gott sei Dank, dass es dieses Forum gibt. Hier wird einem geholfen!😉
Gruß und immer freie linke Spur🙂
Sebi
Gerade stolpere ich nochmal über diesen Thread, ist auch auf den Tag genau 6 Monate her.
Der V6 schnurrt immer noch wie ein Kätzchen, war zwischenzeitlich zum Assyst A bei besagtem Händler, einziger festgestellter Fehler war eine defekte Beleuchtung des (von mir ohnehin nicht benutzten) Zigarettenanzünders.
Ich habe in der Zwischenzeit mit ein paar im Kfz-Gewerbe tätigen Menschen gesprochen und jeder Einzelne hat mir von der Beimischung jedweder Additive zum Kraftstoff abgeraten, das beinhaltete natürlich auch den Versuch der Neutralisation von Benzin im Diesel mit Petroleum, 2T-Öl usw. Alle sagten mir aber auch übereinstimmend, dass ich bei der getankten Menge Benzin (0,77 l) einfach mit Diesel hätte auffüllen und weiterfahren können.
Da ich lange von dem Auto geträumt und nochmal lange nach dem Auto gesucht habe, war mir das Risiko letztendlich zu groß und ich entschied mich, 70 EUR zu investieren und den Tank leerpumpen zu lassen.
Das namentlich nicht genannte Autohaus hat meiner Meinung nach zur Vermeidung von Regressansprüchen die große Lösung gewählt, schliesslich sind ja alle Aussagen meinerseits über die getankte Menge und die sonstigen Umtände aus deren Sicht nicht belastbar. Aus diesem Grund habe ich die Firma nicht namentlich genannt und bitte um Verständnis, dass ich das auch in Zukunft nicht tun werde.🙄
Seit diesem Erlebnis habe ich mein persönliches Mantra, sobald die Vorderräder meines Autos ein Tankstellengelände berühren:
Diesel...Diesel...Diesel... 😁
/S.
na dann hoffen wir mal, dass du da nicht irgendwann mal rückwärts einfahren musst 😉
mir fällt gerade ein Thread ein, der hier in 50 Jahren mal stehen könnte:
Gleichstrommotor/Akku mit Wechselstrom aufgeladen: entladen und neu laden oder Akkus wechseln?