Burmester im W205 - Mein Umbauerlebnis
Hi, in diesem Artikel beschreibe ich meinen Werdegang mit der Burmester Anlage im W205, die für ihr Geld in meinen Augen schlecht ist. Es geht um verschiedene Lösungen, die ich ausprobierte. Um Gespräche mit Spezialisten und Mercedes, sowie einem ausführlichen Austausch mit dem Head of Marketing Automotive seitens Burmester. Um einen Blick (=Ohr) auf die Gegenwart bei Burmester und Mercedes (W206), sowie anderen Herstellern. Und es geht um die Bestätigung, dass die innere Stimme eigentlich immer richtig liegt.
Ja, das ist ein langer Post. Ja, ein sehr, sehr, sehr langer. Es war auch viel Arbeit und umfasst mein komplettes Erlebnis zu diesem Thema. Wer also schon beim Intro eben genervt war, einfach auf den nächsten Thread klicken. Es ist doch für alle was dabei. 🙂
1.1 - Erste Eindrücke
2.1 - Einfache Lösungen
2.2 - Teure Lösungen
3.1 - Die Foren Freaks
3.2 - Erfahrung 'carhifiborna'
4.1 - Die Wochen der Erkenntnis -> Verdrängung
4.2 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die falsche Ursache
4.3 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die richtige Ursache?
5.1 - Beschwerden an Mercedes / Burmester
5.2 - Telefonat mit Burmester
6.1 - Burmester im W206 besser?
7.1 - Fazit: Was habe ich daraus gelernt?
1.1 - Erste Eindrücke
Letztes Jahr hatte ich mir einen Jungen Stern gekauft. Einen W205. Eigentlich sollte es ein CLA werden. Doch ich fand mehr Gefallen am Interieur der C-Klasse. Ebenso hörte ich damals im CLA die Burmester Anlage und war überzeugt davon, dass der schwache Sound auf die niedrigere Klasse des Fahrzeugs zurückzuführen sei.
Doch schon bei der Probefahrt des W205 (es waren drei) wollte sich keine Begeisterung einstellen. Ehemals W204 (HK) und W213 (HK) verwöhnt, mit dem Bose im Insignia immer noch sehr gut lebend, kam hier einfach keine Freude auf. Aber wie das so ist: Man redet es sich schön. Zumal man sich ja auch kein Auto nur wegen des Musikgenusses kauft.
Schließlich in Besitz und nach mehreren Fahrten war die Enttäuschung aber zu groß. Ich höre bevorzugt Elektronisches aber auch Klassik oder Pop. Und was aus dem Armaturenbrett herauskam, war ein undefinierbarer Matsch. Die Bässe extrem mit den Mitten vermischt, Höhen seltsam stechend aber irgendwie doch im Gewusel untergehend. Das Enttäuschendste daran: Ich glaube zum ersten Mal seit 15 Jahren drehte ich eine Audioanlage voll auf. Und selbst dann war es nicht laut genug. Und "räumlich" konnte ich den Ton auch nicht nennen.
2.1 - Einfache Lösungen
Der erste Weg führte natürlich ins Internet. Natürlich hierher, natürlich zu YouTube und anderen Plattformen. Ich erfuhr erschreckende Dinge wie z.B., dass der Sound über Apples CarPlay lauter ist, als über die heimisch verbaute USB-Möglichkeit. Und dies auch noch in Abhängigkeit der Einstellung "Automatische Lautstärkeregulierung" (einmal soll es an sein, ein anderes Mal aus). Ich erfuhr über eine hardgecodete Beschneidung der Frequenzen für den hinteren Bereich, da ansonsten aufgrund der Bauweise des Autos diverse Resonanzen entstanden waren.
Natürlich brachten diverse Einstellungen am Equalizer nur bedingt etwas (wie so oft). Ständig hatte man das Gefühl das gesamte Sound Setup zu verändern, wenn man nur einen Regler verschiebt. Aber dazu kommen wir später noch. Das alles machte wirklich keinen Spaß und ich war an dem Punkt angelangt, sogar noch einmal etwas Geld in die Hand zu nehmen, damit ich zumindest das HK-Feeling wieder bekomme. Dies ist ein wichtiger Satz, denn dieser Anspruch bzw. Vergleich hiermit wird noch öfter vorkommen.
2.2 - Teure Lösungen
Ich entschied mich, dass System aufrüsten zu lassen. Selbst daran rumschrauben und das halbe Auto auseinander zu nehmen traute ich mir zu jenem Zeitpunkt nicht zu.
Diese Entscheidung fiel mir allerdings schwer. Man kann nichts wirklich probehören. Man muss es kaufen (inklusive Einbau) und hoffen, dass es einem gefällt. Das ist einfach nicht meine Welt. Ich will Dinge probehören. Aber gut, ging jetzt halt nicht anders.
Ich landete bei der Firma Xton GmbH in Dortmund. Die guten Bewertungen und diverse Erwähnungen von JP Performance waren der Grund. Nach einer Besichtigung des Mitarbeiters bekam ich ein Angebot mit der Zahl "2500€", was mir etwas die Sprache verschlug. Die Burmester Anlage kostete 1500€ (?) Aufpreis. HK damals glaube ich 1000€. Und jetzt sollte es nochmal 2500€ kosten? Ein weiterer Grund weshalb ich mich dagegen entschied war allerdings, dass ich dort tatsächlich eine Anlage probehören konnte. Und zwar von einem AMG GT, mit einem 10.000€ teuren Ausbau. Und jetzt kommt der Witz: Ich fand's keinen Meter beeindruckend. Nicht für 3000€ und schon gar nicht für 10.000€ wtf? Damit war das Thema dann auch erstmal wieder erledigt.
3.1 - Die Foren-Freaks 😉
Ich landete letztendlich hier im Forum und hatte im entsprechenden Thread angegeben was ich möchte: Einen Sound, der mindestens (!) so gut wummst, wie die Anlage von HK. Ebenso wollte ich Surround Sound! Die oft - auch hier - bevorzugte "Bühne" ist in meinen Augen Blödsinn, vor allem wenn man nicht die Option bekommt! Ich war nie ein Konzert- sondern ein Clubgänger. Ich schaue auch nicht Filme in Stereo, sondern in Dolby. Und ich wüsste nicht, weshalb ich in einem Auto nicht so beschallt werden sollen dürfte. Bessere Umstände (Absorption, Winkel, Abstände usw.) für 360° Sound gibt es fast gar nicht im alltäglichen Leben.
Diese zwei Aspekte waren also mein Anliegen.
Nun überlegte ich mir die Weichen von Teddie-Baerchen einzubauen oder mir einen 6 Kanal DSP Verstärker von carhifiborna einbauen zu lassen. Beide verfolgen eine Soundverbesserung, nur auf unterschiedliche Weise. Das wäre auch kein Problem, nur leider haben sich die zwei vor einiger Zeit zerstritten und schenken sich seitdem im entsprechenden Thread ab und an gegenseitig ein. Der Nachteil daran: Es gibt keinen Gewinner und es lässt beide sehr an Seriosität einbüßen.
Ein Freund von mir (mit W204) hat die Weichen von Teddie-Baerchen und ist begeistert. Ich wiederum hatte a) den Eindruck, dass man mit einem DSP heutzutage eher etwas reißen kann bzw. es die modernere Methode ist und b) wollte ich nicht selbst das Auto aufmachen bzw. etwas kaputt machen. Also entschied ich mich für carhifiborna.
3.2 - Erfahrung 'carhifiborna'
Chris von carhifiborna erklärte mir das, was er auch im Forum schon kund tat. Nämlich, dass der Burmester Verstärker zu schwach sei (zudem schlecht konfiguriert, was ich ebenfalls denke) und durch einen Musway M6v2 die nötige Power daherkommt. Ebenso würden die Hochtöner (die auch in einem Vito drinstecken) ersetzt, womit sich der Klang besser entfalten könne.
Stutzig machten mich allerdings die Antwort auf meine Frage, ob man denn einen Anschluss für einen Subwoofer im Kofferraum legen könnte: "Kein Mensch braucht einen Subwoofer". Ebenso steigerte Chris jederzeit meine Erwartungen, selbst wenn ich ihm sagte, dass er die Latte für diese bereits schon ganz schön hoch angesetzt hatte und er doch gar nicht wüsste, was ich für einen Anspruch habe (naja wusste er schon -> HK oder besser). Mir wurde gesagt, der Sprung vom Burmester auf den Musway würde ihn am meisten freuen, da dies der größte/beeindruckenste wäre (was ja nicht sein kann, wenn man beispielsweise das standard System hat und dann auf dieses Setup aufrüstet).
Wie gesagt, war bzw. bin ich vorsichtig und hatte daraufhin hier im Forum die Frage gestellt, ob ich mal bei jemandem probehören darf, der eine solche Anlage eingebaut bekommen hatte. @Saibot-car war dann so freundlich und lud mich zu sich ein. Er selbst hatte nur das standard System in seinem W205 (darüber wollen wir gar nicht erst Reden, es ist eine bodenlose Frechheit).
Nach einem Vergleich stand für mich Folgendes fest:
- Differenzierterer Klang
- Angenehmere Höhen
- Tiefere Bässe
- Allgemein lauter
Also wurde ein Termin im grünen Borna vereinbart. Dort angekommen wurden die vereinbarten Teile verbaut und nach gut 6h mittels Equalizer (per Laptop) angepasst. Das Ergebnis war (im Stand) deutlich von der Burmester Anlage unterscheidbar und ich war erst einmal zufrieden. Das war schon ein anderes Hörerlebnis, als noch zuvor.
Eine Sache störte mich allerdings direkt. Beim Aufdrehen konnte man die Bässe relativ einfach übersteuern. Das ist natürlich kein Problem für den Verstärker, kann man sie doch einzeln einstellen. Nur passt es eben überhaupt nicht zu der Aussage, man bräuchte keinen Subwoofer, wenn die verbauten Bässe offensichtlich (!) nicht in der Lage sind, bei entsprechend möglichen Pegeln weiterhin sauber zu spielen.
Und was mich kurze Zeit später nervte (als ich es wahr nahm), war die Tatsache, dass die Anlage so konfiguriert wurde, dass sie mit "Bühne" spielt (im Auto die Option "Klang: vorne"😉. Hatte ich doch zuvor mehrmals beschrieben, dass ich das explizit nicht möchte! Sogar im Gespräch unmittelbar vor dem Umbau. Für die, die es nicht wissen: Es gibt noch zwei Lautsprecher in der Hutablage, die aber nur aktiv geschaltet sind sind, wenn man den Klang auf "alle Sitzplätze" stellt.
Wie dem auch sei, mit gemischten Gefühlen fuhr ich nach Hause.
4.1 - Die Wochen der Erkenntnis -> Verdrängung
Es waren nun ca. zwei Wochen vergangen. Der Burmester Verstärker war nicht mehr connected. Die Musik wies nun deutlich bessere Charakteristiken auf als zuvor. Und doch... war es nicht genug. Etwas fehlte. Irgendwie...
Präsenz?
Seht ihr... ich bin jemand, der sich Farben, Dialoge, Musik oder ganz einfach Erlebnisse bis auf kleinste Detail merken kann. Es passiert automatisch. Ich tue nichts speziell dafür und es ist auch nichts zum Stolz drauf sein, denn ab und zu nervt es nur. Als ich mein erstes Auto mit einer halbwegs gescheiten Anlage kaufte, hatte ich meine Musik spielen lassen und sie so verinnerlicht. Bei jedem Fahrzeugwechsel passiert unweigerlich ein Vergleich. Und je besser die Anlage ist, desto schwerer wird es freilich für den Nachfolger.
Dabei ist mir klar, dass wir hier natürlich auch von einem subjektiven Thema sprechen. Jeder hat ein anderes Gehör, ein anderes Empfinden und unterschiedliche Prioritäten für das Zusammenspiel der einzelnen Frequenzen. Was für den einen zu basslastig, ist für den nächsten bassarm.
Ich habe mittlerweile Leute gehört, die mir sagten Burmester im W205 ist das Geilste, was sie je gehört haben. Und das kann ich mir auch tatsächlich vorstellen. Die vielen negativen Kommentare hier können vielleicht gegen Tausende von Normalverbrauchern stehen, die vollkommen zufrieden sind.
Und natürlich wäre es auch einfach, mich in eine Schublade zu stecken. "Oh, elektronische Mucke. Maximaler Bass, Höhen voll drauf und fertig." Nun... natürlich möchte ich bei EDM derbe eine reingedonnert bekommen. Aber das Eine, schließ das Andere nicht aus. Klassische Musik z.B. ist Teil meiner Playlist und auch wenn ich sie bei einem kurzen Soundcheck nicht oft nutze (dafür benötige ich mehr Zeit und vor allem Ruhe), kommt sie, ebenso wie Hip Hop oder Pop, zum tragen. Meine Prio ist aber nun mal Elektro. Wir mögen in einer Zeit leben, in der die Dynamik bei Musik immer weniger beachtet wird. Aber sie existiert nach wie vor. Und dies sollte in einer Premiumanlage hörbar sein.
4.2 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die falsche Ursache
Nach etlichen Einstellungen am Equalizer (das Original von carhifiborna natürlich gesichert), und Tests mit den einzelnen Kanälen, kam ich zum Schluss, dass die Bässe einfach nicht ausreichend sind. Bzw. dass es ein Problem darstellt, dass sie Bass UND Mitten spielen müssen, da die eigentlichen Mitteltöner einfach zu klein geraten sind. Vor allem aber hatte ich nun erkannt, dass die Bässe wenn man hinten (!) saß, sehr viel präsenter waren, als vorne. Eigentlich die gesamte Musik. Womit ich Rückschlüsse auf die Einbauart zog. Vielleicht war es nicht so klug gewesen zwei Bässe unter der Armatur direkt auf die dort sitzenden Körper abstrahlen zu lassen? Der Bass wird einfach weggeschluckt und hat natürlich überhaupt keine Chance sich im Auto zu entfalten. Was gerne als "direkteres Erlebnis" vermarktet wird, ist in meinen Augen Blödsinn. Ich kenne niemanden, der sich in einem Auto je über zu viel Hall beschwert hätte.
Daher war meine Idee nun doch einmal testweise einen aktiven Sub in den Kofferraum zu legen. Der DSP hatte ja noch zwei Ausgänge (nur DSP) frei. Gesagt getan und den Hifonics ZX-82A bestellt, nun doch die halbe Karre geöffnet und nochmal ein dickes Kabel verlegt, angeschlossen und konfiguriert.
Das Ziel war, den Tiefbass auf den Sub zu legen, so die "Bässe" des Burmesters besser zu entlasten und sie mehr für die Mitten einzuspannen, womit ein vollerer Klang, mehr Präsenz, erzeugt werden könnte.
Und tatsächlich möchte ich behaupten, dass das auch zu einem gewissen Maß gelang. Es gab allerdings ein großes Problem. Der Sub spielte völlig unbeeindruckt wirklich alles ab, was ich ihm gab, fast egal wie laut. Das fand ich - vor allem verglichen mit den Bässen in den Fußräumen - sehr beeindruckend. Aber... der Druck, der Ton, der Schall... blieb weitestgehend im Kofferraum.
Tja und hier fehlt mir dann leider das technische Verständnis, wie man ihn hinten einbauen müsste, damit vorne genug ankommt. Ich verstehe es natürlich nicht. Denn wenn ich mir den Sub vom W204 anschaue (Hutablage bzw. Seite im Kofferraum) oder im Opel Insignia (Ersatzradmulde), dann ist das alles kleiner. Und trotzdem rummst es vorne dermaßen hart. Wie geht das bitte? Ja, es gibt psychologische Tricks für das Empfinden von viel Bass (z.B. Bass Shaker oder Karosserie Vibration) aber ich weiß eben nicht wie man es umsetzt.
Also war das Ergebnis den Aufwand nur bedingt wert und ich entschloss mich den Bass wieder rauszunehmen und mit der aktuellen Konfiguration zu leben. Es hatte sowieso nicht viel Sinn. Denn ich hatte während der Testphase erkannt, dass etwas ganz Anderes Schuld trägt an meiner Unzufriedenheit...
4.3 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die richtige Ursache?
Wir hatten 2021 ja sowieso keinen Sommer. Aber als es mal ausnahmsweise warm war, tat ich das, was ich dann immer mache: Klima aus, Fenster auf und rauf, auf die Landstraße/Autobahn. Das Gefühl beim Sommerwind zu fahren und Musik zu hören macht mich wirklich glücklich. Bis... zu diesem Auto.
Ich fuhr also los und hatte die Scheiben noch geschlossen. Sound war "gut". Ich fuhr auf die Autobahn, 110km/h und öffnete die Fenster. Es war wie... wenn ich den Ton gegen seinen Willen im Auto eingeschlossen hätte und er nur darauf gewartet hatte entkommen zu können. Es war ein deutlicher (!) Lautstärkeabfall zu verzeichnen. Und selbst wenn ich jetzt so laut machte, dass ich am Limit der Bässe war (Stichwort Übersteuerung), war obenrum nicht wirklich viel los. Ich war etwas verdutzt. "War das bei anderen Autos ebenso", fragte ich mich. Aber nein, in den alten Klassen und auch im Opel gab es da nicht so heftige Rektionen. Wie war das zu erklären?
Ich erinnerte mich daran, dass ein Freund und ich im Auto saßen und uns beratschlagten, was man am Sound verändern könnte. Schon damals fiel uns auf, dass wir uns trotz 80% Lautstärke doch noch relativ "normal" unterhalten konnten. Es ist schwer zu beschreiben:
Es hörte sich laut an aber es war nicht laut.
Erinnert ihr euch an die Bass Psychospielchen? Nun, ich glaube tatsächlich, dass man das hier versucht hat. Wäre mir ehrlich gesagt auch egal, solange es nicht spürbar ist. Aber dem ist eben nicht so. Tatsächlich fuhr ich mit besagtem Freund ein paar Tage später zuerst bei mir und mir den gleichen Musikstücken mit seinem Auto. Der Unterschied ist einfach krank.
Und das bescherte mir dann letztendlich eine alte Wahrheit:
Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen!
Es sind nicht nur die Membranen der zu klein geratenen Bässe die auch noch unglücklich verbaut wurden. Nein, der Grund warum es meiner Meinung nach keine Präsenz in diesem Auto gibt, sind die völlig unterdimensionierten Mitteltöner. Und eventuell sind auch diese einfach nicht gut verbaut? Weiter unten würde die Schallwelle eben eher auf die Mittelkonsole treffen und reflektieren (lauter)? Ist aber nur meine persönliche Vermutung.
5.1 - Beschwerden an Mercedes / Burmester
Jedenfalls wollt ich meine Enttäuschung kund tun. Und so schrieb ich an Mercedes Stuttgart, sowie Burmester eine kurze (man glaubt es an dieser Stelle kaum) aber prägnante Mail, zu der ich mir ehrlich gesagt nichts weiter erhoffte, als das übliche "Wir sind sehr daran interessiert die Meinung unserer Kunden..." usw. zu erwarten.
Von Mercedes rief mich jemand (aus Holland?) an, der sich lediglich darum erkundigte, ob bei mir evtl. ein Defekt vorliegt, was ich verneinte. Daraufhin bedauerte er, dass ich unzufrieden bin. Ok.
Von Burmester hatte ich noch weniger erwartet und wurde enttäuscht. Es meldete sich der Head of Marketing Automotive und vereinbarte einen Termin für ein Telefonat. Und das lief tatsächlich ganz anders ab, als ich es erwartet hätte und ich erhielt interessante Informationen.
5.2 - Telefonat mit Burmester
Hr. B. (nein, nicht "Burmester" 😁) stellte natürlich zuerst ebenfalls die Frage, ob ich glaubte es läge ein
Defekt vor. Danach konnte ich ausführlich darlegen, nicht nur meine Enttäuschung, sondern auch was meiner Meinung die Gründe für diese ist. Er wiederum konnte mir klarmachen, dass die Implementierung einer Audio Anlage in ein Auto natürlich immer eine besondere Herausforderung darstellt (Stichwort 'Platz'😉 und mir glaubhaft darlegen, dass man bei Burmester Fehler machte, die man zukünftig bereinigen möchte. Dazu aber im Abschnitt "Gegenwart" weiter unten mehr.
Es war allgemein ein sehr angenehmes, offenes, ruhiges und sachliches Gespräch, welches man so heute nicht mehr all zu oft erlebt, wenn sich ein Kunde bei einer Firma beschwert. Und ich danke für die dafür aufgebrachte Zeit.
Im Fazit hatte Burmester durch Feedback ihrer Kunden bereits festgestellt, dass sich die Philosophie der Marke nicht ohne Weiteres auf ein Auto übertragen lässt:
- Da wären zum Beispiel die "seltsamen" Höhen, die, für mich zumindest, zu anstrengend daher kommen. Dies folgt der Philosophie von Burmester mit dem Anspruch, der Hörer soll sich auf die Musik konzentrieren müssen. Sie soll anstrengend sein. Und ja, ich kann das nachvollziehen. Wir leben in einer Zeit, in der sich jeder nur noch berieseln lässt. Ich als Filmliebhaber finde die Idee dahinter gut. Nur in einem Auto, in dem ich mich möglichst nicht ablenken lassen darf, eben nicht. So empfanden es wohl auch viele Kunden..
- Die Einbauart der Bässe bzw. der direkte Bass ist so gewollt, man räumte aber ein dadurch auch diverse Nachteile erhalten zu haben (Volumen). Auch mit den Mitteltönern war man am Ende wohl unzufriedener als erwartet.
- Ebenso gab das Fazit Preis, dass der Anspruch eines Normalfahrers ist, dass der Ton nicht nur von Vorne kommt (da freute ich mich drüber) und, dass die allgemeine Lautstärke nicht dem entspricht, was erwartet wurde.
- Wir sprachen auch kurz über die Bedienung, von der ich ebenfalls enttäuscht bin. Zum Beispiel die nicht funktionierende Shuffle Funktion innerhalb eines Ordners. Oder die Repeat Funktion, welche immer eingeschaltet ist, d.h. ein Mini-Album mit 4 Titeln wiederholt sich so lange, bis ich explizit etwas Neues auswähle. Und möchte ich das machen, kann ich eben nicht, wie beim W204, mit zweimal drücken in der Ordnerstruktur eine Ebene weiter hoch springen, sondern muss auf "Suchen" klicken, mal wieder die Quelle angeben, alle Unterordner durchklicken, bis ich irgendwann endlich am Ziel angekommen bin. Puh, da bin ich froh, dass man wenigstens CarPlay nutzen kann, bei dem durch Siri alles deutlich flotter und einfacher geht.
Am Ende bekam ich noch die Information, dass man viele dieser Verbesserungen im W206 umgesetzt haben wollte.
6.1 - Burmester im W206 besser?
Vor einigen Wochen war dann es soweit und ich fuhr einen recht hübschen 300er Benziner Probe. Hübsches Ding. Jedoch lag meine Priorität auf der Akustik und so machte ich schon nach 20min Halt, um mit der bekannten Musik zumindest mal schnell probezuhören. Ich kann es nicht anders sagen:
Sie haben abgeliefert.
- Die Mitten in den Türen sind nun wieder etwas weiter nach unten gerutscht und haben auch an Größe gewonnen - zumindest die Blende. 😛 Nein im Ernst, da muss was Größeres hintendran stecken, denn...
- Es ist LAUT im Auto, wenn man LAUT aufgedreht hat.
- Die Bässe (ich denke das Konzept ist noch das gleiche?) spielen nun tiefer und vor allem nicht mehr so dröhnend wie zuvor.
- Der Unterschied zum Hinten sitzen ist nun nicht mehr ganz so groß (was gut ist) und wie gesagt, es ist LAUT genug! Auch mit USB.
Ein Schmankerl gab es aber noch als Dreingabe, wenn man das so nennen mag. Für mich persönlich wäre es eher ein Feature, dass ich zukünftig in jedem Auto sehen will. Ich nenne es jetzt einfach mal den 'Burmester Wizard'.
Ein Klick auf das entsprechende Feature und es folgt eine Konfiguration des Equalizers. Aber eben nicht, wie man das im schlimmsten Fall kennt, mit den drei Schiebereglern oder (besser) mit mehreren, für gewisse Frequenzbereiche. Nein, hier geschieht es: spielerisch. <3
Eine Geigenmelodie erklingt und man soll einstellen wie laut sie normalerweise hören möchte. Das gleiche passiert als Nächstes mit dem Bass. Danach werden die Instrumente gleichzeitig abgespielt und man kann mit einem Schieberegler das Lautstärkenverhältnis dieser beiden Melodien zueinander auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das Ganze spielt sich dann noch ein weiteres Mal (mit Schlagzeug) ab und man wird gefragt wie das Verhältnis sein soll, wenn man leiser zuhört, wieviel Raumklang man denn eigentlich möchte, ob die Töne "scharf" oder "soft" gespielt werden und und und.
Liest sich jetzt wie viel Arbeit aber das ist nicht. Im Gegenteil, es macht wahnsinnig viel Spaß. Am Ende hört man noch einmal die ursprüngliche Musik mit allen Instrumenten. Und zwar so, wie sie standardmäßig eingestellt war. Durch einen Druck auf den Screen, bekommt man dann zu hören, wie es "jetzt" klingt.
Ok, es ist völlig klar, dass man die meisten dieser Einstellungen auch mit einem normalen Equalizer selbst machen könnte. Man muss auch kein Genie sein, dass man checkt, dass der oben genannte Bass für niedrige, die Geige für hohe Frequenzen steht. Nur: So spielerisch intuitiv und völlig auf den einen Hörstil des eigenen Geschmacks zugeschnitten, geht das halt normalerweise nicht. Schon gar nicht in einem Auto!
Es ist zum einen fantastisch, weil man endlich weg kommt, von der immer währenden Ziel der Neutralität. Mir scheissegal ob der Sound neutral ist oder nicht, in meinem Auto soll sich das in erster Linie für mich gut anhören und Ende. Hier konfiguriert man individuell sein Auto. Nice! Zum anderen ist das i-Tüpfelchen in meinen Augen der letzte Screen, der mich nochmal zum Standard zurückschalten lässt. Etwas, dass ein integrierter Equalizer eben nicht hergibt und man sich nach 30min Einstellungsgewusel ständig fragt, ob man wirklich noch einen Unterschied hört. Hier bekommt man ihn zu hören, mit einem Klick. Wer da nicht "Oha" sagt, dem ist nichts mehr beizubringen. 😁
Tja und natürlich bin ich zum Teil froh, dass Burmester sich bei diesem Auto stark verbesserte, zum anderen macht es mich freilich gerade noch trauriger, dass ich halt einfach "Pech" gehabt habe.
7.1 - Fazit: Was habe ich daraus gelernt?
Glaubt mir, an der Stelle würde ich nun gerne nur zwei Zeilen reinhämmern und gut is. Aber das wäre kein richtiger Abschluss. Daher nun mein abschließendes Fazit zu den einzelnen Themen.
Die wohl wichtigste Erkenntnis (persönlich) ist: Dritthersteller Car HiFi Equipment geht mir auf den Sack.
Klar, wäre Geld kein Thema und würde man heutzutage ein Auto noch 20 Jahre behalten, wäre meine Meinung vielleicht anders. Aber... 3000€+ ausgeben, damit ich quasi einen Sound bekomme, wie wenn ich direkt das System des Herstellers kaufe (wenn es gut ist)? Das ist doch Käse. Jedem das Seine freilich aber für mich wird das nicht mehr in Frage kommen. Eher würde ich vorher ausgiebiger probehören und mich eventuell sogar für ein anderes Auto entscheiden. Ja, so verrückt es sich lesen mag aber für mich hat das nun mal eine hohe Prio.
Bezüglich Teddie-Baerchen und carhifiborna wollen beide Folgendes: Den Sound für die Burmester Anlage verbessern. Weiterhin wollen sie: Geld verdienen.
Da ist auch ok so. Aber weder glaube ich, dass die Weichen von Teddie-Baerchen meine Anlage auf das HK Niveau des W204 gehoben hätten, noch geschah das bei carhifiborna durch den Umbau mit DSP. Weder von der Lautstärke, noch vom Bass oder dem overall Erlebnis. Da lasse ich auch keine Subjektivität gelten, denn das wird jeder Mensch bestätigen, der mal direkt nacheinander in den zwei Autos gesessen hat. Ja, ich bin überzeugt: Jeder!
Bereue ich deshalb den Umbau? Nun ja, ich gebe zu, hätte ich gewusst, dass ich danach immer noch nicht auf dem HK Level ankomme (oder hätte Chris die Erwartungshaltung vorher nicht so in die Höhe schnellen lassen), hätte ich es evtl. nicht gemacht. ... Mich dann aber weiterhin sehr über den Sound geärgert. Den Verstärker kann ich beim Autoverkauf wieder ausbauen, alles umstecken und habe dann ~1000€ für dieses Upgrade bezahlt. Die Anlage klingt jetzt nach wie vor klarer, besser, mit einem gewissen Leistungszuwachs, es gibt keinen Matsch mehr im Cockpitbereich und ich habe Möglichkeiten es zu verändern, falls sich doch mal eine weitere Lösung findet. Von daher bereue ich es nicht, nein. Würde ich es nochmal machen? Nein.
Die ganze Rumprobiererei mit dem DSP, dem extra Subwoofer, dem Umsetzen im Auto, Feedback von Freunden usw. war natürlich trotzdem eine interessante Erfahrung. Ich habe dazu gelernt und es machte, auch dank eines Freundes, der sich weitaus mehr mit Autos auskennt als ich es je werde, viel Spaß herumzutüfteln, Dinge herauszufinden (oder zumindest zu glauben, dass man es tut) oder auch mal zu scheitern. Aber am Ende ist es beim Car Audio Thema eigentlich immer eines, bei dem man nicht weiß was man bekommt, bevor man es nicht komplett eingebaut hat. "Katze im Sack" eben. Keine Möglichkeiten Anlagen in Fachgeschäften gescheit probezuhören (womit ich jetzt nicht sagen möchte ich wüsste wie man das perfekt umsetzen kann), keine Möglichkeiten es im eigenen Auto zu hören, ohne, dass man es zuvor komplett installiert. Dadurch ist dieser ganze Third Party Audio HiFi Markt natürlich intransparent. Und damit imo zu teuer.
Burmester rechne ich natürlich an, dass man sich Zeit für die Kritik einer Einzelperson genommen hat. Klar schürt das erst einmal Eindruck. Nur wandelt sich das schnell ins Gegenteil, wenn man im Gespräch dann lediglich standard Phrasen erzählt bekommt und vor allem sich danach nichts bessert. Bei beiden Dingen kann ich aber bestätige, dass dem nicht so war. Es war ein sehr aufschlussreiches Gespräch. Und auch wenn mein Feedback hiermit nichts zu tun hatte, gab es wohl schon länger ähnliche, die dafür sorgten, dass das Burmester System im W206 in geradezu allen Kategorien verbessert wurde. Bezüglich der Abstimmungsmöglichkeiten für den Fahrer sogar so weit, dass ich behaupten möchte, Hersteller von Car HiFi werden sich zukünftig hieran messen müssen. Möchte sagen: Hiermit kann man sicherlich voll zufrieden sein.
Aber gut, ich saß auch vorletzte Woche in einem Tesla Model 3 und was da z.B. mit einer "Noname" Anlage auf Wunsch für ein Erdbeben ausbricht, ist nicht mehr normal. 😁
Am Ende vom Tag werde ich wohl jetzt mit der Anlage, so wie sie ist, leben (müssen). Eine Idee hatte ich noch, nämlich mal einen Bass Shaker unter die Sitze zu bauen (um wieder die Bässe vorne zu entlasten). Der wird durch die elektronischen Sitze freilich nicht wirklich drunter passen aber immerhin liegen die Kabel schon und ich kann es recht einfach ausprobieren, ohne das halbe Auto aufzureißen.
Ich habe fertig. Danke für alle, die diesen Post gelesen haben. Ich mache das hier hauptsächlich, weil ich es an verschiedenen Stellen angepriesen hatte und mehr oder weniger, um mit dem Thema abzuschließen. Aber es freut mich natürlich, wenn ich irgendwem in irgendeiner Weise damit helfen oder zu etwas anstoßen konnte. Bitte nehmt meine Meinung nicht persönlich. Eure Erfahrung muss sich keineswegs mit meiner decken. Das ist das Leben. 😉
See ya. 🙂
26 Antworten
@penance2 soeben las ich deinen Beitrag hier, auf den ich zufällig stieß (du hattest leider auf Verlinkung verzichtet, warum denn?).
Warum hast du mich nach der Einspielzeit nicht angerufen? Allein schon, um eine Empfehlung zu hören (der von dir gewählte HIFONICS Sub ist/war weit unterkonzeptioniert!) hättest du das tun sollen.
Dein Setup habe ich gespeichert und hätte es aufgrund der von dir genannten Eckpunkte ändern können.
Falls du das Auto noch fährst und noch immer nicht zufrieden sein solltest, hol das bitte nach.
Grüße
Chris
Hallo zusammen
Wer vor einer Entscheidung für ein Soundupgrade eines Burmester Systems im W213 oder auch W205 steht, den lade ich hiermit ein, sich das bei mir unverbindlich in meinem W205 Demo Wagen anzuhören,.....
In dem mit einem normalen Burmester System ausgestatteten Wagen sind nur meine Frequenzweichen und bessere Hochtöner verbaut. Optional ein zuschaltbarer Sub. Es ist verblüffend, wie ein Burmester System klingen kann!
Die Anfahrt lohnt sich, und es erspart einem evtl. unnötigen Frust nach einer falschen Entscheidung und sinnlos ausgegebenem Geld für unnötig aufgeschwatzte Aftermarket Produkte, und DSP´s die schlechter arbeiten als die exzellente vorhandene Burmester Elektronik.
Es kann ohnehin nur in einem Desaster enden, wenn man auf den vorhandenen Burmester Verstärker auf die Lautsprecher Ausgänge, die ja schon in der Burmester Endstufe prozessiert sind, und daher viele Phasen und Laufzeitsituationen unveränderbar fest eingestellt sind, einen weiteren DSP-Amp aufschaltet. Davon wird es nur noch schlimmer! Daher rate ich seit Jahren schon dringend davon ab, ein Burmester System mit einem nachgeschalteten DSP zu "optimieren".
Wenn überhaupt sollte man sich einen Lichtleiter (Most) Adapter statt des Burmester Amps verbauen lassen, und auf Basis dieses (Chinch oder Lichtleiter) Signals dann das System neu "aufbauen". So hat man zumindest ein "unbelastetes" sauberes Stereo oder optional Surround Quellsignal aus der Headunit, und kann dann einstellen was und wie man möchte.
mfg
Rüdiger
Hast Du eine Bezugsquelle für einen MOST Adapter?
Hallöchen mal wieder. Es gibt ein Update zu meinem System, welches ich hier noch loswerden möchte. Wollte es dem Eröffnungspost anhängen aber es geht nicht. 🙁 Außerdem wollte ich mich für die zahlreichen netten und interessanten Beiträge hierzu bedanken. Ich freue mich für jeden, der mit seinem System - ob Standard oder nicht - Spaß hat. Denn nur darauf kommt's an! 🙂
Vorher möchte ich aber zu ein paar Posts antworten. Ganz unten dann das Update.
@fotom
Sehr schöner Bericht auch, danke dafür. Habe ihn gelesen und es war wohl auch ein Haufen Arbeit. Aber wenn es sich am Ende ausgezahlt hat, ist es das natürlich geil. 😁
@carhifiborna
Wie man lesen kann, hatte ich selbst ein Laptop angeschlossen und mir die Kurven "meines" Setups angeschaut. Solch extreme Spitzen in + und - habe ich noch nie gesehen. Das ließ mich sogar als Laie an der 'Messmethode' bzw. der Config zweifeln. Dennoch (!): Klingt es super, ist mir das schnuzegal! Aber wie ja zu lesen war, war dem nicht so (Stichwort 'Surround'😉.
Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage. Es gab für das Geld de facto:
- Differenzierterer Klang
- Angenehmere Höhen
- Tiefere Bässe
- Allgemein lauter
Es gab eben nur nicht das, was ich mir ursprünglich davon versprochen (und auch erwähnt) hatte: Mindestens HK Sound & Surround.
Ich verstehe aber auch, dass so eine lapidare Anforderung nicht "einfach" umzusetzen ist. Jeder empfindet Musik/Sound/Lautstärken anders. Es wird beispielsweise Menschen geben, die das Burmester ohnehin besser als die HK Anlage finden. Ich mache Dir also hier keinen Vorwurf und ich schrieb ja auch, dass ich den Kauf nicht bereue. Auch die Möglichkeit einer Korrektur per File oder Telefon ist keine Selbstverständlichkeit. Von daher alles gut. 🙂
Und zu dem Subwoofer komme ich jetzt eh gleich weiter unten. 😉
@teddybaerchen
Auch Deine Lösung ist bestimmt gut, wie man hier ja auch oft nachlesen kann. Das Probehören im W205 mit den Weichen kommt für mich freilich zu spät. Leider ist Dein Post lediglich Werbung für Dein Produkt, in einem Thread, in dem eine andere Lösung bereits verbaut wurde. Find ich nicht cool. Und dann wird jene Lösung von Dir (mal wieder) indirekt runtergemacht ("Desaster"; "aufgeschwätzt"😉.
Keine Ahnung.. ich hatte ja schon geschrieben, dass das schlecht für euer beider Geschäft ist. Aber in meinem Gehirn verliert bei so etwas immer eher derjenige, der alles, außer seiner eigenen Arbeit, stetig runtermacht. Fand auch vergleichende Werbung immer behindert. Wird meist nur von jenen genutzt, die zweiter sind.
UPDATE 29.12.2021:
7.2 - Epilog: Ende gut, alles gut
Ich sah mir gerade mein Fazit nochmal an und lese: "Dritthersteller Car HiFi Equipment geht mir auf den Sack", sowie "Eine Idee hatte ich noch, nämlich mal einen Bass Shaker unter die Sitze zu bauen (um wieder die Bässe vorne zu entlasten). ... aber immerhin liegen die Kabel schon und ich kann es recht einfach ausprobieren, ohne das halbe Auto aufzureißen."
Tja.. und genau das tat ich! 😁
Eine Sache war mir noch aufgefallen. Ich hatte den Masterlevel des DSPs damals ziemlich reduziert, um gewährleisten zu können, den Regler in der Mittelkonsole hoch drehen zu können (Lautstärkeskala). Ich weiß nicht, ob das wahr ist was ich jetzt schreibe, ob es möglich ist usw. usw. aber es kam mir so vor, als ob dadurch die Bässe NOCH leichter übersteuerten? Hob ich die Lautstärke des DSPs hingegen an, konnte ich zwar nun den Regler an der Mittelkonsole nur noch bis zur Hälfte hoch drehen aber dafür ist es nun ZIEMLICH LAUT und die Bässe lassen sich nicht mehr so leicht übersteuern. Ziemlich wirr das Ganze. 😁 Aber egal, so war es dann auf jeden Fall besser als vorher. Auch konnte ich so dediziert die hinteren Pegel erhöhen, was weg von der Bühne, hin zu Surround führte. Das alles war nun schon ganz nice.
Der große Wendepunkt in dieser Geschichte sollte aber noch kommen.
Mit dem missglückten Versuch eines Subwoofers (Hifonics ZX-82A; 200W/400W) im Kofferraum, hatte ich also nun bereits eine weitere Leitung zur Batterie im Auto liegen. Die Möglichkeit war da und ich wollte - eher rein aus Interesse - was denn so ein Flachsubwoofer unter dem Sitz kann. Da ich elektrisch verstellbare Sitze nebst Memory Funktion habe, konnte man die Idee des tatsächlich unsichtbaren Subwoofers unter ihnen direkt vergessen. So wurde es der (nein, ich bekomme keine Provision) "Hifonics ZRX200A" (150W/300W).
Plaziert und angeschlossen folgten die ersten vorsichtigenTests und es war, wie zu erwarten, ernüchternd. Beinahe schon peinlich. ~85Hz waren eingestellt aber da passierte quasi so gut wie nichts und dann kam der Bass auch noch irgendwie verzögert aus dem Teil? Ich war nichtmal traurig, sondern einfach nur amüsiert, hatte der Sub im Kofferraum ja noch wenigstens für sein kleines Volumen ordentlich Bass generiert. Aber das hier war klar eine Mogelpackung. Offensichtlich!
... Bis ich den Phasenumkehrer drückte.
?? Was war denn jetzt auf einmal los? Wir sahen uns skeptisch an, weil wir nicht glauben konnten, dass es so einen Unterschied machen würde. Aber je mehr wir hörten, desto klarer wurde das Bild. Das Ding HAT Wumms! Bei gedämpfter Musik spielt es gezielt und unterschwellig. Aber es ist klar da! Dreht man dann lauter, bekommt man das Gerät am Rücken zu spüren, zumindest bei dem Sitz unter dem es installiert wurde. Von da an war es klar: Das Teil bleibt!
Daraufhin entlastete ich die Subwoofer vorne und spielte nur noch ein wenig am Setting rum (keine halbe Stunde). Dann... nach fast einem Jahr Überlegungen, Geld und Zeit, war es vollbracht: Ich war zufrieden. Es war ein ziemlich erlösendes, befriedigendes Gefühl.
Und es hält bis heute an! Natürlich gibt es nun, mit all den Komponenten, noch etliche Einstellungsmöglichkeiten. Und vielleicht spiele ich eines Tages nochmal damit herum. "Finetuning" lol. Aber zur Zeit genieße ich nur. Ich habe mich bis heute noch nicht getraut mal so laut aufzudrehen, dass nochmal irgendwas übersteuert. Es ist laut genug! Ich kann wieder bei offenem Fenster auf der Autobahn Musik hören und ich kann mich weder bei klassischer noch pumpender Musik irgendwie beklagen. Mega!
Wenn ich mir nun meine Analyse nochmal durchlese, ergeben nun einige Aussagen natürlich nicht mehr viel Sinn. Zum Beispiel "Die Mitteltöner sind viel zu unterdimensioniert." Das könnte ich jetzt so nicht mehr bestätigen. Nur, ob das an den Mitteltönern selbst, dem DSP, der Veränderung der Frequenzen, der Entlastung durch den Subwoofer usw. usw. alles besser wurde, kann ich freilich nicht beurteilen. Man möge mir verzeihen.
So und jetzt entschuldigt mich bitte: Ich denke ich mache eine kurze Spritztour. Einfach weils wieder bock macht! 😁
Guten Rutsch euch allen! 🙂
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Geil ,hat Spaß gemacht alles zu lesen. Ebenfalls guten Rutsch !
Hallo an die HiFi Gemeinde,
ich kann zwar nichts beitragen zur Burmester Anlage, kann aber allen, die in ihrem W 205 (bei mir das Coupe) die werksseitig eingebaute Grundanlage betreiben, empfehlen, sich die Videos von Audio UP aus Dortmund anzusehen.
Ich habe mir dort meine Anlage mit einem Match DSP 7 Verstärker pimpen lassen, wobei auch die beiden im Fussraum verbauten Subwoofer, sowie die Türlautsprecher gegen hochwertige Match Versionen ausgetauscht wurden. Anschließend wurde die neue Anlage auf meine Bedürfnisse eingestellt.
Das Ergebniss ist herausragend. Die Anlage spielt derart klar und intensiv, dass es eine wahre Freude ist. Es wummert kein Bass und die feinen Hochtöne begeistern mich immer wieder und ich freue mich auf jede Ausfahrt. Lautstärke ist überhaupt kein Problem, außer, dass ich aufpassen muß, dass mir die Ohren nicht wegfliegen. Besonders liebe ich es, dass gerade dann -also bei großer Lautstärke- das Klangbild völlig unangestrengt und klar rüber kommt. Zumindest für meine Ohren.
Ich habe das C220 Coupe relativ günstig geschossen und es war klar, dass ich in die Musikanlage auf jeden Fall investieren würde. Das war mit 2.000,--€ auch nicht eben günstig. Aber eine gute Investition. Äußerlich sieht man rein gar nichts von dem Umbau. Im Beifahrerfussraum ist serienmäßig eine Klappe. Hierher wurde von Audio Up noch ein USB Kabel verlegt, so dass es leicht möglich ist, auf Wunsch die Anlage anders einzustellen.
Wenn man die Videos von Audio Up anschaut, dann findet man auch "Warnungen" vor der Burmester Anlage und zwar in dem Sinne, dass es schwierig ist, bzw hohen Aufwand bedarf diese Anlage zu pimpen. Wer aber einen feinen Surround Klang haben möchte, dem bleibt wohl nichts anderes übrig.
Ich habe auf jeden Fall diese Investition nicht bereut.
Hallo an die HiFi Gemeinde,
ich kann zwar nichts beitragen zur Burmester Anlage, kann aber allen, die in ihrem W 205 (bei mir das Coupe) die werksseitig eingebaute Grundanlage betreiben, empfehlen, sich die Videos von Audio UP aus Dortmund anzusehen.
Ich habe mir dort meine Anlage mit einem Match DSP 7 Verstärker pimpen lassen, wobei auch die beiden im Fussraum verbauten Subwoofer, sowie die Türlautsprecher gegen hochwertige Match Versionen ausgetauscht wurden. Anschließend wurde die neue Anlage auf meine Bedürfnisse eingestellt.
Das Ergebniss ist herausragend. Die Anlage spielt derart klar und intensiv, dass es eine wahre Freude ist. Es wummert kein Bass und die feinen Hochtöne begeistern mich immer wieder und ich freue mich auf jede Ausfahrt. Lautstärke ist überhaupt kein Problem, außer, dass ich aufpassen muß, dass mir die Ohren nicht wegfliegen. Besonders liebe ich es, dass gerade dann -also bei großer Lautstärke- das Klangbild völlig unangestrengt und klar rüber kommt. Zumindest für meine Ohren.
Ich habe das C220 Coupe relativ günstig geschossen und es war klar, dass ich in die Musikanlage auf jeden Fall investieren würde. Das war mit 2.000,--€ auch nicht eben günstig. Aber eine gute Investition. Äußerlich sieht man rein gar nichts von dem Umbau. Im Beifahrerfussraum ist serienmäßig eine Klappe. Hierher wurde von Audio Up noch ein USB Kabel verlegt, so dass es leicht möglich ist, auf Wunsch die Anlage anders einzustellen.
Wenn man die Videos von Audio Up anschaut, dann findet man auch "Warnungen" vor der Burmester Anlage und zwar in dem Sinne, dass es schwierig ist, bzw hohen Aufwand bedarf diese Anlage zu pimpen. Wer aber einen feinen Surround Klang haben möchte, dem bleibt wohl nichts anderes übrig.
Ich habe auf jeden Fall diese Investition nicht bereut.
@penance2 Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Was hast du jetzt schlussendlich verbaut und in Betrieb?
DSP von carhifiborna + 1x Hifonics ZRX200A ?
Hast du das Fahrzeug noch? Aus welcher Region kommst du, könnte man sich das ggf. mal anhören?
Also danke erst mal für den sehr informativen Bericht aber als ich das mit dem Hifonics ZX-82A gelesen habe, musste ich echt hart schmunzeln. Wie willst du aus der Brotbüchse nen vernünftigen Low Bass erzeugen. Hol dir nen gzrw 38-d2, gib ihm nen ordentliches Gehäuse und 1kw rms. Da haste richtig Freude mit. Für das Geld unschlagbar (270€). Ob du ihn jetzt bis zur Leistungsgrenze betreibst oder nicht ist deine Sache aber vom Tiefbass her ist der einfach episch. Gib ihm 50- 200 Watt rms und da hast du auch schon richtig geilen Pegel der zum Musik hören mehr als ausreichend ist. Oder wenn du es Klang mäßig hart brauchst, den gzpw 250 reference mit sauberen 500w. Ist nicht ganz billig aber den haste dein leben lang. Die Kurve von dem Woofer zerreißt einfach alles. Unglaublich geiler linearer Verlauf. Zwei von denen im geschlossenen 50l Gehäuse und gib ihm. Da wirst die Burmester Tieftöner kaum brauchen. Lass die nur nen kleinen Frequenzbereich obenrum mitspielen und mehr nicht. Bin eh der Meinung dass die den Klang eher stören als verbessern. Mit dem Pseudo bass hast du da schon gut erkannt. Die übertragen die Resonanzen mehr in die Karosse als dass die wirklich aktiv Luft in Bewegung setzen. Achja und falls du noch nicht gedämmt hast, unbedingt vorher tun. Selbst der Plastikgriff vom Kofferraum Unterboden kann hier zur Störquelle werden. Und Störquellen hat das Fahrzeug jede Menge.
Hallöchen mal wieder.
@MH981
Oh ja, ich denke die Subwoofer vorne austauschen zu lassen dürfte auch schon viel bringen. Die sind wirklich schrecklich von Haus aus. Denke mal je mehr Leistung, desto besser aber dennoch geht leider viel an die Karosserie verloren. Schön, dass du eine gute Lösung für dich gefunden hast. Komplett unsichtbar ist natürlich extra top. So soll es sein. : )
@BeetCake
Korrekt, das ist der Aufbau (inkl. Austausch der Hoch- und Mitteltöner).
@Richard.N
Haha ok, das liest sich ziemlich dick alles natürlich. Aber zum einen glaube ich, dass du hier komplett andere Pegel fährst und man wahrscheinlich die Karosserie des Fahrzeugs damit verformen kann. 😁
Zum anderen ist das aber auch preislich nochmal was ganz anderes. Und ja, ich hab doch keine Ahnung von dem Kram und will eigentlich gar nix an einem Auto rummachen wenn möglich, ganz zu schweigen einen eigenen Subwoofer bauen! 😁 Das erklärt auch vielleicht den naiven Entschluss mit dem ZX-82A in einem Kofferraum.
Wobei ich das nicht so ganz verstehe:
- ZX-82A 20cm Durchmesser 200rms ist nix (ist auch so).
- 38-d2 25cm Durchmesser 200rms ist schon super?
Ist das wirklich so ein Unterschied? Weshalb?
Hat jemand Teilenummern zu nachrüsten? S205.
Hallo, wenn du es noch verfügbar hast, hätte ich gerne das PDF zum Umbau gelesen, vielen Dank Vorab!