Buggy-Projekt : Bremsen, Felgen, Reifen, Leistung ... Was meint ihr ?
Hallo zusammen,
nachdem ich nun lange Zeit mitgelesen habe und über die Suche viele hilfreiche Infos gesammelt habe, möchte ich doch noch mal konkret mein neues Projekt vorstellen und hoffe, dass ihr mir noch ein paar weitere Meinungen und Denkanstöße geben könnt.
Meine Ausgangssituation ist folgendermaßen:
VW Buggy (Manx-Clone) Bj. 66 mit TÜV und H-Zulassung.
Motor: Standard 1300er F-Motor mit 40PS.
Fahrwerk/Bremse: Kugelgelenkachse/Pendelachse mit Trommel vo./hi.
Eingetragene und montierte Reifengrößen: 165/80R15 vo. und 275/60R15 hi.
Montierte Felgen: Vorne Stahlfelgen 4x15" und hinten umgeschweisste/verbreiterte Stahlfelgen 8x15"
Mein Plan: Scheibenbremse vorne, breitere Fuchsfelgen, vorne breitere Reifen und Leistungssteigerung in 2 Phasen:
1. Phase:
- Bremse: Umbau auf CSP-Scheibenbremsanlage vo. und Trommel mit 19mm Bremszylinder hi. (Lochkreis 5x130).
- Räder: Fuchsfelgen 6x15" vo. mit 205/60R15, 9x15" hi. mit 275/60R15
-> TÜV
2. Phase:
- Leistungssteigerung auf ca. 75 PS
-> TÜV
Alle Veränderungen sollen letztendlich H-tauglich sein und natürlich auch erfolgreich beim TÜV eingetragen werden können.
Gedanken zur Phase 1:
Bei der Auswahl der neuen Reifengröße vorne habe ich im Vorfeld nach einem Reifen gesucht, der das gleiche Profil wie der hintere Reifen in 275/60R15 bietet und in der Buggyszene nicht unüblich war/ist. Da gibt es nicht viele. Bei BF Goodrich bin ich dann fündig geworden. Die neue Reifengröße für vorne würde auch noch gut unter die Kotflügel passen.
Im Brief sind lediglich die Reifengrößen eingetragen nicht aber die Felgengrößen. Ich frage mich nun z.B. ob dies theoretisch ein kleiner Freibrief wäre, um im ersten Schritt die Bremsanlage auf die CSP-Scheibenbremse umzubauen, dann die gleiche Reifengröße wie im Brief eingetragen wieder auf den 'neuen' Fuchsfelgen zu montieren und so mal zum TÜV zu fahren ?! Was würde der TÜV wohl sagen ? Garnix oder fällt ihm sofort auf, dass eine Scheibenbremsanlage und Fuchsfelgen auf diesem 'historischen' Auto ohne Eintragung nix verloren haben ? Wer weiß denn schon, was original bei diesem Buggy ist/war bzw. was bei Erlangung des H-Kennzeichens auf dem Wagen verbaut war, solange die eingetragene Reifengröße noch stimmt ?!
Klar, sauber ist das nicht, ich frage mich aber, ob dies eine bessere Ausgangssituation wäre, wenn man jetzt nur noch die Veränderung der vorderen Reifengröße auf 205/60 eintragen möchte ?! Ansonsten frage ich mich halt, ob der Umbau auf Scheibenbremse und die Änderung auf Fuchsfelgen plus die Änderung der vorderen Reifengröße in dieser Kombination überhaupt H-tauglich ist ?
Achso, die Fuchsfelgen für hinten würde ich entweder mit entsprechenden Spurverbreiterungen montieren oder direkt auf die passende ET umschweissen lassen (TÜV?!). Btw, macht es eigentlich einen Unterschied, ob es sich bei den Fuchsfelgen um Originale oder Repros handelt ?
Gedanken zur Phase 2:
Für die Leistungssteigerung muss natürlich die verstärkte Bremse her. Die CSP-Bremse ist gut für 75 PS (TÜV), obwohl der Buggy als Leichtgewicht wahrscheinlich gut mit mehr Leistung klar käme. 75 PS sollten aber bei ca. 500kg Gewicht wirklich ausreichen. Da die Bodengruppe des Buggys sehr stark gekürzt ist, würde der Buggy bei viel mehr Leistung wahrscheinlich vorne beim Beschleunigen unangenehm leicht werden ?!
Der Buggy hat hinten recht große Reifen (Umfang), daher wünsche ich mir einen Motor, der schon bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment besitzt.
Der Motor sollte eine Doppelvergaseranlage haben, natürlich primär aus Leistungsgründen aber im Detail auch, da dann der Einzelvergaser nicht mehr im Weg ist, um das Kennzeichen oben mittig an der Karrosserie anzubringen (der Einzelvergaser guckt jetzt etwas hervor).
Ich habe noch einen guten 1600er AS-Rumpfmotor, der erst vor ca. 5000km überholt wurde. Daher hatte ich für das Motorkonzept mal folgende Idee:
- KW Standard 69er
- Standardpleuel
- Vorh. Schwungscheibe um ca. 1,5 kg erleichtern
- Neu: 88mm Slip-in Kolben -> 1678ccm
- Neu: NW Engle W-110, gehärtete Stössel
- Neu: Köpfe Doppelkanal mit E35,5 und A32, Std. Kipphebel
- Neu: Doppel Weber 40IDF
- Neu: Standardkupplung (reicht bei dem niedrigen Fahrzeuggewicht?!)
Da der Motor nicht besonders hoch drehen soll/muß, wollte ich kein extra Geld in das Feinwuchten der KW oder das Auswiegen der Pleuel stecken ?! Gesamtkosten bei Selbstbau mit Neuteilen ca. EUR 2.500,- ?! Ich hatte gehofft, dass der Motor in dieser Konfiguration dann so ca. 80 PS leistet ?! Was haltet ihr davon ?
Noch zwei wichtige grundsätzliche Fragen zum Schluss ...
Ist mein Vorhaben aus eurer Sicht so überhaupt durchführbar (TÜV mit H-Kennzeichen) ?
Ist es sinvoller, die geplanten Umbauten grundsätzlich eher durch einen versierten Tuner durchführen zu lassen, der schon die entsprechenden Erfahrungen und vertrauensvolle Kontakte zum TÜV aufgebaut hat ?! Wenn ja, Empfehlungen ?!
Jetzt freue ich mich auf eure Antworten !
Vielen Dank und Grüße
Christian
17 Antworten
Hallo zusammen,
vielen Dank noch mal, dass ihr euch so tief in mein Thema reindenkt.
@Rudi: Die 275er Reifen bekommst Du z.B. bei reifen.de (siehe Screenshot).
Edit: Und den BF Goodrich z.B. bei Reifen-Bürkle
Viele Grüße
Christian
Danke.
Eventuell gab es mal Typ-3 oder Porsche 356 Bremsen, die in 5/205 und mit Kugelgelenk-Vorderachse waren. Eben auch solche Übergangs-Modelle. Die Anlagen sollten Dein Leistungs-Ziel abdecken. Du hättest dann eine Lösung mit den alten Felgen+H.
Man muss hier wirklich sehr gut unterscheiden was es für Buggies gab, mit TÜV natürlich, und was es für Käfer gab.
Käfer und Buggies wurden fast zeitlebens unterschiedlich behandelt, und sei es durch die anderen Radlasten, sei es durch Kontergewichte vorn, sei in punkto Felgen und Reifen, sei es in in Sachen Motorleistung.
Offiziell ist ein Buggy ein anderes Auto, der Hersteller ist ja auch ein anderer. Und Buggy X ist nicht gleich Buggy Y- es ga ja auch ungekürzte Chassis...und,und,und.
Nun hat der TS das Glück nur die Reifengrösse eingetragen zu haben. Denn zu.
Aber 275 auf 8J Fuchs ist lachhaft. Jeder Prüfer wird zumindest dumme Fragen stellen, denn gewisse Felgengrössen -wie die 8J - verlangen mindest und max Breiten der sog. 8J Normfelge nach DIN. 275 auf 8J eher nicht.
Die Fuchs gab es auch in 9J und bis 11J, nur letztere wirste wohl nur noch durch selbstgiessen machen können. Passt aber besser zu 275.
Wahrscheinlich waren es ürsprünglich die 10JJx15 ET-50 Lemmerz die diese Pellen trugen.
Also ich sehe da kein Problem, wenn die Felgenweite passt, eher das Problem bei den TÜVtlern die "vergessen" haben die Felgemmaulweite festzuhalten, ist aber wie angedeutet deren prob, nicht seins.
Da ist z.b der Unterschied zum Käfer deutlich sichtbar. Wann gab es Freigaben für solche Schlappen? In den späten 80ern. Für Buggies und ähnliche Umbauten(Hazzard Streaker z.B.) schon viel früher. Man hatte auch damals keine Chance auf die zu verweisen, der umgekehrte Fall<img alt="😉" src="http://1.1.1.1/bmi/static.motor-talk.de/images/smilies/wink.gif" />weil man sofort das andere Fahrzeug mit anderen Radlasten um die Ohren beim TÜV bekam; eigene Erfahrung.
Und schon sind wir beim nächsten Unterschied. Die Motorleistung und die Freigaben von VW. VW gab bis 55 bis 94PS NUR die Käfer frei. Nicht die Buggies und deren mannigfaltigen Nach/Umbauten auf Käferchassis.
Keine Sorge ich weiss um die Motorleistungen damaliger Buggies; aber alle in Einzelabnahme per goodwill des Prüfers bzw. über Tuner.
Der TS mus also selbst für den Nachweis eines Buggies seines Baujahreszeitraumes sorgen, er kann sich offiziell nicht auf KäferGA berufen.
Dazu kommt das leidige Scheibenbremsproblem. AltPORSCHE-teile, ok. Aber ich denke das kann er knicken so teuer sind die.
Zeitgenössisch passt dazu, nicht aber die vielen schönen und besseren nachbauten heute. Vergiss es.
Ausser du bist ein völliger TÜVverächter und riskierst jetzt sofort oder in einigen Jahren den Verlust des 'H' -kennzeichens.
Es ist eben so das je älter die Fahrzeuge VOR 1974 sind um so beschissener kann man was leistungsmässig reissen. Käfer geht noch, Buggy wohl bei Do.-vergaseranlagen ende im Gelände.
Fazit:- Reifen, felgen ok. Motor seeeehr schwer, bis gar nicht.
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