Bremsstaubarme (insbes. Textar Epad) Bremsbeläge: schlechte Bremswirkung und sonstige Probleme

Hallo liebe Community,

auch ich gehöre zu denen, die sich einen Bremsbelag wünschen, der weniger staubt, deren Staub sich weniger hartnäckig in die Felgen frisst und trotzdem gescheit bremst, um so mehr, als bei modernen Autos gefühlt das Problem immer schlimmer wird.

Vor Jahrzehnten gab es da schon mal einen Vorstoß von einem weniger bekannten Belaghersteller unter dem Stichwort "der weiße Bremsbelag". Der verursachte tatsächlich weniger Felgenverschmutzung, aber ansonsten war das eher nichts. Also habe ich das Thema für lange Zeit ad acta gelegt.

In den letzten Jahren befassen sich aber renommierte Belaghersteller damit und bieten entsprechende Produkte an. Überdies sollen die Beläge sowie die Bremsscheiben länger halten, was bei mir in einem konkreten Anwendungsfall schon wünschenswert wäre: bei einem Opel Adam mit 14" Bremse (baugleich Corsa-D) halten die VA-Beläge nur gute 50 tkm, was in dem Fall heißt alle 2 Jahre neu. Das nervt schon.

Also entschloss ich mich für 4 verschiedene Fahrzeuge, die ich betreue und bei denen ein VA-Bremsbelagwechsel unmittelbar anstand oder in Sicht war, bremsstaubarme Bremsbeläge von 4 verschiedenen Premiumherstellern samt Scheiben vom jeweils selben Hersteller (nicht gelocht oder geschlitzt, ansonsten in der besten verfügbaren Qualität) zu besorgen und nach Bedarf zu verbauen.

Etwas skeptisch war ich schon, aber zumindest in einem Fall kam es schlimmer als erwartet: den von mir selbst gefahrenen Opel Astra H rüstete ich an der VA mit Textar Epad Belägen und Textar Pro Scheiben aus.

Nach einer hinreichenden Einlaufstrecke, kam ich zu dem Ergebnis, dass bei geringer Abbremsung - so wie man halt normalerweise fährt - die erforderliche Pedalkraft merklich aber nicht dramatisch höher ist. Damit war durchaus zu rechnen und das sehe ich auch nicht als Problem an.

Als nächstes fiel mir auf, dass bei der ersten Bremsung einer Fahrt, also mit vollständig kalter Bremse, die Verzögerung doch ziemlich mäßig ausfällt.

Bestürzt bin ich jedoch darüber, dass auch bei betriebswarmer Bremse die Pedalkraft für eine stärkere Abbremsung enorm hoch ist. Schon auf nasser Fahrbahn muss man unerwartet fest reintreten, um in den ABS-Regelbereich zu kommen, bei trockener Fahrbahn extrem. Außerdem regelt die Hinterachse nun sehr viel früher als die Vorderachse, was vor dem letzten Belagwechsel noch nie der Fall war.

Ich halte das für sicherheitstechnisch äußerst bedenklich und frage mich, ob ich der einzige Betroffene bin, der mit den Textar Epad Belägen im Speziellen, oder auch deren Konkurrenzprodukten im Allgemeinen solche Probleme registriert.

Beste Antwort im Thema

Ich hatte schon ATE Ceramic, EBC Redstuff und aktuell TRW DTEC verbaut. Immer zusammen mit original BMW Bremsscheiben.

Die ATE Ceramic sind mit Abstand die schlechtesten. Sobald die ein bisschen Warm werden, extremes fading. Ich fahre Hobbymäßig gelegentlich mal auf den Ring (nicht um schnelle Zeiten zu fahren sondern zum Spaß) und da sind die ATE Ceramic komplett durchgefallen. Nach 4 oder 5 scharfen Bremsungen ist es vorbei. Aber auch beim normalen Bremsen auf der Straße merkt man dass die ATE Ceramic einfach nicht so wollen wie normale Bremsbeläge. Dazu kommt noch dass das Tragbild der Bremsscheiben ziemlich schlecht aussah. Dafür blieben die Felgen mit den ATE Ceramic am saubersten.

Die EBC Redstuff sind die besten was Performance angeht, aber auch die teuersten. Ich konnte keinen Nachteil zu Standardbelägen feststellen. Sie funktionieren in kaltem und in warmen Zustand einwandfrei. Machen aber auch etwas mehr Dreck als die ATE Ceramic.

Momentan habe ich die TRW DTEC drin. Allerdings erst seit kurzem, darum kann ich zu denen noch nichts genaueres sagen.

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Zitat:

@RB26 schrieb am 23. März 2023 um 14:59:36 Uhr:


Ich habe in meinem 5er BMW auch 4 verschiedene getestet. ATE Ceramic, Textar Epad, TRW DTEC und EBC Red stuff.

Mit den ATE Ceramic war ich am wenigsten zufrieden. Die haben zwar kaum Dreck gemacht, haben aber meine Bremsscheiben zerstört. Das Tragbild war durchgehend schlecht und irgendwann haben die Bremsscheiben zu rubbeln begonnen.

Am besten haben die EBC Red stuff funktioniert. Bremsleistung identisch zu klassischen Belägen, gutes Tragbild der Bremsscheiben und kein rubbeln oder Verzug. Leider waren die EBC aber auch nicht sehr sauber. Die Felgen waren zwar bei weitem nicht so dreckig wie mit normalen Bremsbelägen, aber trotzdem nach kurzer Zeit sichtbar verschmutzt.

Ziemlich genau das hätte ich zu den Red Stuff Belägen auch schreiben können.

Allerdings noch mit folgenden Ergänzungen:

Bei normaler Fahrt ist die Bremsleistung völlig in Ordnung. Allerdings ist bei einer plötzlichen Notbremsung aus höherer Geschwindigkeit, also genau dann, wenn es darauf ankommt, der Bremskraftaufbau relativ verhalten. Ich würde sagen grenzwertig. Das gleiche Problem war bei den Black Stuff Belägen, nur noch stärker, aufgetreten, weshalb ich die nach kurzer Zeit wieder rausgeschmissen habe.

Außerdem hat die Bremswirkung mit der Zeit (ca. 2 Jahre und 20 tkm) abgenommen.

Dazu passt, dass laut HU Bremsprüfung der Bremskraftanteil an der VA gegenüber der vorhergehenden HU abgenommen hat (selbe Prüfstelle und Prüfstand), bei zuvor montierten Black Stuff. An der HA in beiden Fällen dieselben Original Ersatzteil Beläge. Im Neuzustand nach Einlaufstrecke hatten die Red Stuff eindeutig besser gebremst.

Bremsstaub: geschätzt das 3 bis 4 Fache als an der HA mit Original Ersatzteilbelägen. Das ist nicht wirklich staubarm.

Zitat:

@RB26 schrieb am 24. März 2023 um 06:36:52 Uhr:



Zitat:

@Mopedcruiser schrieb am 23. März 2023 um 15:41:56 Uhr:


Das dementspreche Beläge auch dementsprechde Bremsscheiben benötigen, Thema Hitzebeständigkeit und Kühlung (gelocht/geschlitzt/beides)!!

Wenn wir von Bremsbelägen wie EBC Bluestuff reden dann ja. Bei staubarmen Bremsbelägen trifft das aber nicht zu. ATE empfiehlt sogar die Ceramic Bremsbeläge nur zusammen mit glatten Bremsscheiben zu benutzen.

Außerdem konterkarieren Schlitze und Bohrungen m.E. das Ziel nach weniger Bremsstaub und fräsen die Beläge zusätzlich ab.

Hochgekohlte Bremsscheiben lösen die Ratterproblematik auch nicht, sondern schieben sie nur nach hinten raus.

Und bei hochpreisigen Edelscheiben wäre mir das Risiko zu groß, dass auch diese durch die Keramikbeläge nach kurzer Zeit runiniert würden.

Fazit:
Eine mehr oder weniger effektiv reduzierter Bremsstaub Emission, muss also mit geringerer Bremsperformance oder anderweitigen Auffälligkeiten „erkauft“ werden, oder wie seht ihr das?

„Lesson to learn“ für mich daraus….. OEM Beläge verwenden, die Felgen schützen und bei Bedarf, zwischen den Fahrzeugwäschen, in der Waschbox mal kurz die Felgen abduschen.
Kostet nen schmalen €uro, dauert Minuten und hält auch den Rest der Bremsanlage sauber.

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 24. März 2023 um 11:30:23 Uhr:


Fazit:
Eine mehr oder weniger effektiv reduzierter Bremsstaub Emission, muss also mit geringerer Bremsperformance oder anderweitigen Auffälligkeiten „erkauft“ werden, oder wie seht ihr das?

Bis jetz ist das zumindest so, ATE Ceramic & JuridWhite kann ich ebenfalls kein gutes Zeugnis ausstellen.

Die machen zwar deutlich weniger Schmutz aber Bremsleistung & insbesondere Fading sind grauenhaft 🙁

jedenfalls dann wenn das Auto einiges wiegt... bin wieder umgestiegen auf YellowStuff, die bremsen kalt wie Ceramic aber nach kurzer Fahrt dann reicht schon geringer Pedaldruck um auf gute Verzögerung zu kommen>va. lassen sie warmgefahren keinen Mü nach, im Gegenteil....

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Zitat:

@kasemattenede schrieb am 24. März 2023 um 11:30:23 Uhr:


Fazit:
Eine mehr oder weniger effektiv reduzierter Bremsstaub Emission, muss also mit geringerer Bremsperformance oder anderweitigen Auffälligkeiten „erkauft“ werden, oder wie seht ihr das?

„Lesson to learn“ für mich daraus….. OEM Beläge verwenden, die Felgen schützen und bei Bedarf, zwischen den Fahrzeugwäschen, in der Waschbox mal kurz die Felgen abduschen.
Kostet nen schmalen €uro, dauert Minuten und hält auch den Rest der Bremsanlage sauber.

Ganz so würde ich das nicht sehen. Die Original Ersatzteile vom Freundlichen kosten teilweise ein Mehrfaches und bist Du sicher, dass Du dann immer die Erstausrüstungsqualität bekommst?

Ich hatte mit Qualitäts-Aftermarket-Belägen eigentlich nie Probleme, bevor ich mit dem Thema "staubarm" angefangen habe.

Zitat:

@Ivy311 schrieb am 24. März 2023 um 12:05:36 Uhr:



()………Die Original Ersatzteile vom Freundlichen kosten teilweise ein Mehrfaches und bist Du sicher, dass Du dann immer die Erstausrüstungsqualität bekommst?……()

Was dann wieder ein eigenes Thema wäre….

Im Skoda Superb Combi habe ich vorne wie hinten die Ate Ceramik inkl der normalen Ate Bremsscheiben drauf.
Es verringert sich der Dreck auf den Felgen um bestimmt 80%.
Das Bremsen ist endlich nichtmehr so aggressiv wie bei dem VW zeug.
Aber ich komme Problemlos bei der 1.8to Kiste in den ABS regelbereich auf der Autobahn.
Demnach ist alles richtig gemacht worden bei ATE für 650€ vorne und hinten inkl Scheiben. Skoda schlug 1600€ an !!

Zitat:

@Joogie1 schrieb am 9. April 2023 um 11:57:47 Uhr:


Im Skoda Superb Combi habe ich vorne wie hinten die Ate Ceramik inkl der normalen Ate Bremsscheiben drauf.
Es verringert sich der Dreck auf den Felgen um bestimmt 80%.
Das Bremsen ist endlich nichtmehr so aggressiv wie bei dem VW zeug.
Aber ich komme Problemlos bei der 1.8to Kiste in den ABS regelbereich auf der Autobahn.
Demnach ist alles richtig gemacht worden bei ATE für 650€ vorne und hinten inkl Scheiben. Skoda schlug 1600€ an !!

Freu Dich nicht zu früh und wart' ab, bis es anfängt zu rubbeln. 3 Anwendungsfälle, jeweils ATE Ceramic mit neuen glatten ATE Scheiben an der VA:

1. Opel Astra H, 1.7 CDTI, zügige Fahrweise nach ca. 10 tkm
2. Audi A5, 3.0TDI, zurückhaltende Fahrweise nach ca. 20 tkm
3. Opel Adam, 1.4, sehr zurückhaltende Fahrweise nach ca. 30 tkm

Als die Beläge neu waren dachte ich anfänglich auch noch, dass die eigentlich ganz gut bremsen, aber der Reibwert ist hier erheblich abhängig von: der Reibgeschwindigkeit, der thermischen Vorgeschichte, dem Zustand der Transferschicht auf der Bremsscheibe und der Alterung der Beläge.

Hallo zusammen.
Gibt es neue Erfahrungen oder neue Produkte bei den staubarmen Bremsbelägen, die besser sind als die bereits hier besprochenen Produkte?
Danke.
Gruß

Zitat:

@Hoenni07 schrieb am 26. Oktober 2023 um 10:44:56 Uhr:


Hallo zusammen.
Gibt es neue Erfahrungen oder neue Produkte bei den staubarmen Bremsbelägen, die besser sind als die bereits hier besprochenen Produkte?
Danke.
Gruß

Ich habe seit etwa einem Jahr (5 tkm) noch einen Versuch laufen: mit Quaro Silver Ceramic an VA und HA, Corsa E , 1.0, 116 PS und hochgekohlten statt original unbehandelten VA-Bremsscheiben als Maßnahme für erhöhte Temperaturbeständigkeit gegen Verzug, sehr zurückhaltende Fahrerin, überwiegend Stadtverkehr.

Auf jeden Fall ist, wie zu erwarten war, die erforderliche Pedalkraft gegenüber der Erstausrüstung für die gleiche Abbremsung spürbar höher. Das ist in diesem Fall nicht so gravierend, weil die Bremse original ziemlich giftig war und so im Verhältnis zur Pedalkraft immer noch ganz gut bremst.

Bis jetzt funktioniert es mit moderatem Bremsstaub. Das hat aber bei der Laufleistung und dem Anforderungsprofil nicht viel zu sagen.

Grundsätzlich rate ich weiterhin von der Verwendung bremsstaubreduzierter keramischer Beläge dringend ab.

Von Zimmermann gibt's jetzt wohl auch bremsstaubreduzierte Beläge.
Mal sehen wohin die Entwicklung geht.

Zitat:

@Hoenni07 schrieb am 27. Oktober 2023 um 14:02:04 Uhr:


Von Zimmermann gibt's jetzt wohl auch bremsstaubreduzierte Beläge.
Mal sehen wohin die Entwicklung geht.

Zimmermann rd:z am Astra H nach 1500 km wegen schlechter Bremswirkung wieder ausgebaut.

bzgl.Bremsstaubarme Beläge.
Ich frag mich was das ganze Thema eigentlich soll.Wenn man bremst entsteht Bremsstaub,mal mehr mal weniger.
Da aber der normale " Deutsche Autofahrer ";-)) sein KFZ wöchentlich gründlich reinigt sollte diese Thema doch wohl egal sein.
Und je schwerer und größer die Autos werden desto mehr Staub entsteht ja wohl.

Ich habe es im Kreuz und kann nicht wöchentlich vor den 20" Felgen hocken. 😉

Zitat:

@stand21 schrieb am 27. Oktober 2023 um 19:02:25 Uhr:


Da aber der normale " Deutsche Autofahrer ";-)) sein KFZ wöchentlich gründlich reinigt sollte diese Thema doch wohl egal sein.

Naja mit herkömmlichen Bremsbelägen und sportlicherer Fahrweise sind die frisch gereinigte Felgen nach 50km wieder schmutzig. Darum habe ich mich bei meinem aktuellen Fahrzeug auch für schwarze Felgen entschieden. Da sieht man es nicht direkt.

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