Bremsschreiben ausrichten ?
Hallo Forum,
die Sonne scheint - die Winterräder sollen den Sommerrädern weichen. Die Radbolzen an der Vorderachse waren allerdings kaum zu lösen, bei einer habe ich nun ein kaputtes Gewinde. Beim genaueren Hinsehen habe ich festgestellt, dass die Schraubenlöcher der Bremsscheibe nicht mittig über den Löchern der Radnabe dahinter stehen. Einer der 5 Radbolzen hat sich an der Bremsscheibe regelrecht vorbeiquetschen müssen und das Ganze ist sicher verspannt angezogen worden.
Das Auto hat im Winter neue Bremsscheiben bekommen - sind die evtl. nicht richtig montiert worden ? Siehe Bilder.
Was nun ?
Danke & viele Grüße,
Peter
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ein nachknicken sagt nur, dass das mindestdrehmoment erreicht ist. Wieviel drüber, weiß man nicht. Ein Drehmomentschlüssel erreicht sein eingestelltes Drehmoment im Zuge des Festdrehens. Wenn die Schraube schon so fest ist, dass es nur noch klickt, heißt das nur, mindestens minimum erreicht. Du kannst auch mit 200Nm Schlagschrauber festziehen, und mit 120 Nm Drehmomentschlüssel nachknicken. Klickt. Was weißt dann? nix.
Siehe Reifenfuzzi um die Ecke. Mit Schlagschrauber festknallen (200Nm und mehr, und ja lang draufhalten), dass das Wasser nur so rausspritzt, und dann pseudomäßig mit dem Drehmo rum nachklicken. Da stellts mir die Haare auf.
Mfg
Hermann
22 Antworten
ja - es ist offenbar auch eine neue Schraube verwendet worden, als die Scheiben gewechselt wurden. Habe leider kein Bild von der ganzen Scheibe gemacht. Das sah aber eigentlich unauffällig aus.
Wenn die Zentrierschraube sauber sitzt, aber Du bei den Löchern der Radschrauben so viel Versatz hast, dann würde ich annehmen, dass hier billigst Nachbau-Bremsscheiben verbaut wurden. So etwas habe ich noch nie gesehen. Habe aber noch keine No Name Scheiben verbaut!
Ich würde neue kaufen.
Die Rechnung ist in der Buchhaltung, muss ich nochmal suchen. Von der Werkstatt wurde ATE oder Zimmermann versprochen, bin mir nicht ganz sicher. Kann man das irgendwo sehen ?
Also "ATE oder Zimmermann" ist ne Spannweite von "sehr gut" bis "Schrott", also alles möglich...
Die "exzentrischen" Bohrungen sehe ich aber nicht als Problem für die geschrotteten Gewinde. Wenn ich die Bolzen sehe, dann ist das Gewindebild ganz klar ein Fall von "Mit Schlagschrauber festgezogen", dazu noch etwaigen Gammel nichtmal grob entfernt. BMW gibt zudem klar die Serviceempfehlung, bei schwergängigen Bolzen, diese für die Montage leicht zu ölen.
Die Bremsscheibe ist hier nicht Dein Problem, sondern viel mehr die Unfähigkeit des ausführenden Mechanikers bzw. dessen Ignoranz gegenüber Einbauvorschriften. So sehe ich die Sache.
Also entweder ist das Gewinde frei zugänglich, oder nicht. Berührt der Radbolzen tatsächlich die Bremsscheibe und schabt sein Gewinde ab, dann stimmt etwas nicht.
Dein letzter Satz passt. Als das im Oktober gemacht wurde, fehlte 50km später ein Radbolzen, als ich nochmal nachziehen wollte. Da hatten wir schon eine kleine Diskussion.
Da muss ich mal wieder auf Werkstattsuche gehen, zum Selbermachen fehlt leider die Zeit.
Habe eben meine Reifen gewechselt. Es steht nicht bei allen genau mittig über dem Gewinde (sind org BMW Scheiben), aber NIRGENDS so nahe am Gewinde, dass es streifen könnte.
Zitat:
@X5-Baby schrieb am 16. April 2016 um 17:02:54 Uhr:
Also entweder ist das Gewinde frei zugänglich, oder nicht. Berührt der Radbolzen tatsächlich die Bremsscheibe und schabt sein Gewinde ab, dann stimmt etwas nicht.
Ich bin da völlig bei Dir. Jedoch sehe ich das auf den Bilden so, das sich die beiden Metalle wohl ein wenig berühren könnten, aber nicht so das signifikante Reibung entsteht.
Und selbst wenn, dann ist zumindest soviel in meinen zwei Semestern Werkstoffkunde hängen geblieben, das man bei der Härte der Bolzen gegen den GG der Scheiben davon ausgehen darf, das hier ehr der Bolzen ein Gewinde in die Bohrung der Scheibe schneidet als das das Gewinde des Bolzens leidet. Man zieht den Bolzen ja nicht an der Kante vorbei, er dreht sich sauber und hat somit nur eine recht kleine Berührungslinie.
Ich gehe weiter davon aus das hier das Problem einzig in der Gewindepaarung Bolzen/Radnabe liegt, zur Sicherheit würde ich die Bremsscheibe abbauen, die Auflagefläche der Nabe auf planheit prüfen und nötigenfalls Innen- und Aussengewinde nachschneiden, so das der Bolzen sich leicht von Hand eindrehen lässt. Ein Gewindeschneide zeigt einem Zuverlässig wo es "klemmt".
Danke für die vielen Rückmeldungen. Tatsächlich geht nur ein Bolzen "klemmend" an der Bremsscheibe vorbei, alle anderen haben nur leichte Berührung. Auf der Rechnung stehen übrigens ATE Scheiben.
Anfang der Woche zerlegen wir das mal, machen alles sauber und bauen es wieder zusammen, mal sehen, ob es Montage oder Material war.
Zitat:
@Hobbyschrauba schrieb am 16. April 2016 um 19:44:12 Uhr:
Zitat:
@X5-Baby schrieb am 16. April 2016 um 17:02:54 Uhr:
Also entweder ist das Gewinde frei zugänglich, oder nicht. Berührt der Radbolzen tatsächlich die Bremsscheibe und schabt sein Gewinde ab, dann stimmt etwas nicht.
Ich bin da völlig bei Dir. Jedoch sehe ich das auf den Bilden so, das sich die beiden Metalle wohl ein wenig berühren könnten, aber nicht so das signifikante Reibung entsteht.
Und selbst wenn, dann ist zumindest soviel in meinen zwei Semestern Werkstoffkunde hängen geblieben, das man bei der Härte der Bolzen gegen den GG der Scheiben davon ausgehen darf, das hier ehr der Bolzen ein Gewinde in die Bohrung der Scheibe schneidet als das das Gewinde des Bolzens leidet. Man zieht den Bolzen ja nicht an der Kante vorbei, er dreht sich sauber und hat somit nur eine recht kleine Berührungslinie.
Ich gehe weiter davon aus das hier das Problem einzig in der Gewindepaarung Bolzen/Radnabe liegt, zur Sicherheit würde ich die Bremsscheibe abbauen, die Auflagefläche der Nabe auf planheit prüfen und nötigenfalls Innen- und Aussengewinde nachschneiden, so das der Bolzen sich leicht von Hand eindrehen lässt. Ein Gewindeschneide zeigt einem Zuverlässig wo es "klemmt".
Als E-Techniker hatte ich Werkstoffkunde leider nur am Rand in der Lehre und später im Studium.
Was Du sagst klingt schon plausibel.
Man müsste das halt mit eigenen Augen sehen, dann wäre es einfacher.
Zitat:
@X5-Baby schrieb am 16. April 2016 um 20:46:05 Uhr:
Man müsste das halt mit eigenen Augen sehen, dann wäre es einfacher.
Richtig, zwar sind die Bilder vom TE sehr gut, aber ist immer was anderes wenn man so einen Bolzen mal selber reingedreht hat. Zur Bewertung von so einem Zustand geht viel über Gefühl und Erfahrung, das lässt sich schlecht mit Worten und Bildern beschreiben.
Ich bin mal gespannt wie es sich verhält, wenn die Scheibe demontiert ist und ob sich dann besagter Bolzen leichter in die Nabe einschrauben lässt, ich tippe darauf das sich nicht viel ändert.
Wenn aber doch die Scheibe die eigentliche Wurzel des Übels ist, dann wäre die nächste Frage wie sowas passieren kann, so eine hohe Fertigungstoleranz wäre übel... und wenn die Halte- bzw. Montageschraube genutzt wurde, dann kann man eigentlich nicht viel falsch machen mit der Positionieren, da muss es an der Konstruktion liegen.
Zitat:
@Hobbyschrauba schrieb am 16. April 2016 um 21:55:22 Uhr:
Zitat:
@X5-Baby schrieb am 16. April 2016 um 20:46:05 Uhr:
Man müsste das halt mit eigenen Augen sehen, dann wäre es einfacher.
Richtig, zwar sind die Bilder vom TE sehr gut, aber ist immer was anderes wenn man so einen Bolzen mal selber reingedreht hat. Zur Bewertung von so einem Zustand geht viel über Gefühl und Erfahrung, das lässt sich schlecht mit Worten und Bildern beschreiben.
Ich bin mal gespannt wie es sich verhält, wenn die Scheibe demontiert ist und ob sich dann besagter Bolzen leichter in die Nabe einschrauben lässt, ich tippe darauf das sich nicht viel ändert.
Wenn aber doch die Scheibe die eigentliche Wurzel des Übels ist, dann wäre die nächste Frage wie sowas passieren kann, so eine hohe Fertigungstoleranz wäre übel... und wenn die Halte- bzw. Montageschraube genutzt wurde, dann kann man eigentlich nicht viel falsch machen mit der Positionieren, da muss es an der Konstruktion liegen.
Genau. Entweder die Fertigungstoleranzen liefen total aus dem Ruder, oder es liegt "nur" am Gewinde der Radnabe.
Ich nutze zum Schrauben (bis Anschlag) immer das Radkreuz und da spürt man einfach, ob alles passt.
Aber heute, wo niemand mehr Zeit in der Werkstatt hat, findet der Schlagschrauber immer seinen Weg 😁
Zitat:
@X5-Baby schrieb am 16. April 2016 um 22:05:59 Uhr:
Ich nutze zum Schrauben (bis Anschlag) immer das Radkreuz und da spürt man einfach, ob alles passt.
Genau, wenn man nich mit reiner Handkraft bis zur Auflage des Kegelbundes kommt, dann ist da schon was faul.
Zitat:
Aber heute, wo niemand mehr Zeit in der Werkstatt hat, findet der Schlagschrauber immer seinen Weg 😁
ist leider so .... *GRUSEL*
Und nen einstellbaren "Rappelmax" mit Drehmoment hatten wir nicht mal im VLN 😁