Bremssattel kaputt nach Werkstattbesuch
Hallo, da ich von Autos wenig Ahnung habe würde ich mich über eine Einschätzung von Euch freuen.
Situation ist folgende:
Nachdem die Bremsbeläge ziemlich runter waren würden in der Werkstatt vorne und hinten neue Scheiben und Beläge eingebaut. Nach der Abholung des Auto fuhr ich ca. 25km und an einer Ampel sah ich im Rückspiegel wie das hintere Rad qualmte. Die Felge war sau heiß und es stank gewaltig. Ich musste mich abschleppen lassen.
In der Werkstatt sagte man mir, dass der Bremssattel kaputt sei und getauscht werden müsste. (Die gegenüberliegende Felge wurde auch leicht warm.)
Der Mechaniker sagte er hätte vorher nicht sehen können, dass mit dem Bremssattel etwas nicht stimmt. Nun sollen beide Bremssattel getauscht werden. Wie seht ihr das?
Schon msl herzlichen Dank
Beste Antwort im Thema
...das Problem ist, es kann gut gehen, muß aber nicht.
Und wenn es schief geht, dann hast du als Werkstatt gerade mit den heutigen Kunden massive Probleme... erst alles so günstig wie möglich haben wollen, läßt man sich als Handwerker -bewußt Handwerker, weil das Phänomen gibts nicht nur in Werkstätten sondern zieht sich durch sämtliche Gewerke- drauf ein, erklärt dem Kunden vielleicht sogar noch, was man macht und versucht für den Kunden zu sparen...
Gehts aber schief und entstehen am Ende weitere Kosten z.B. Auto bleibt liegen / Abschleppkosten / nochmal Werkstatt / usw. usw., dann haut dir heutzutage die Masse brutal das Messer in den Rücken... dass er es günstig hat haben wollen, daran erinnert er sich dann nicht mehr, sondern überlegt akribisch am besten gleich noch zusammen mit einem Reechtsanwalt was er noch so alles fordern könnte.
Daher muß man heutzutage als Handwerker sehr vorsichtig sein... nie auf irgendetwas einlassen, sondern immer volles Rohr fachmännisch auch wenns dem Kunden Geld kostet.
Es ist ein Unterschied, ob man als Mechaniker sein eigenes Auto oder das Auto eines guten Bekannten / Verwandten nach Feierabend repariert oder ob es offiziell mit Gewährleistung usw. läuft... wer bei letzterem spart schneidet sich schnell ins eigene Fleisch.
Ich hatte in einer fühereren Baufirma mit dem Bau einer Kinderkrippe zu tun, die Statik hat ein dort ortsbekanntes Statikbüro gemacht... die Hütte war nicht einmal groß, das waren im Prinzip von der Grundfläche und den Ausmaßen 2 Einfamilienhäuser nebeneinander über einen Durchgang verbunden.
Der Statiker hat uns Fundamente, eine Bodenplatte, usw. bauen lassen... wow, bei den Gründungstiefen, Ausmaßen, dem Baustahl der da rein kam und der Ausführung von statisch bedeutsamen Details... das war nicht mehr Lehrbuch, sondern 1000%... da hätte man vermutlich schon fast einen Wolkenkratzer draufstellen können. Hat den Bauherrn, also dieser Stadt auch eine Menge an Geld gekostet... Gesamtprojektkosten inkl. Innenausbau usw. waren se am Ende irgendwo bei 2,5 bis 3 Mio. Euro.
Parallel haben wir ein paar Meter weiter, also ähnliche Baugrundverhältnisse, usw. für den Chef des Statikbüros ein altes Gebäude in der Innenstadt saniert - war sein Elternhaus, das er saniert haben wollte... ich dachte ich bin im falschen Film, was da alles ganz einfach, günstig, ohne viel Aufwand ausgeführt worden ist. Da kam im EG eine neue Bodenplatte rein, dazu hatte er nicht einmal eine eigene Baustahlposition ausgeschrieben... da stand nur in der "Betonposition" drin, dass eine Bewehrung aus leichten Baustahlmatten Q257 einzubauen ist.
Ich hab ihn dann direkt mal drauf angesprochen... seine Antwort, wenn oben in der Kinderkrippe irgendwo auch nur ein kleiner Riß kommt, dann hab ich als Statiker die ganzen Eltern, die heutzutage sowieso nicht mehr ganz dicht sind am Hals und ziehen sie mein Statikbüro mit Schlagzeilen ala "Kinderkrippe einsturzgefährdet, Kinder in Gefahr, usw." durch den Kakao, hier in meiner Bude, da mache ich wie ich es für richtig halte... kommen da Risse und die werden auch kommen, das ist mit normalen bezahlbaren, rationalen Mitteln nicht zu verhindern, dann bekommt der Maler der das nächste mal zum Streichen kommt den Auftrag die Risse zuzuspachteln und fertig.
Wie ich oben schrieb gibts das Problem nicht nur in der Werkstattbranche sondern überall... das entwickelt sich seit Jahren / Jahrzehnten, die Leute / Kunden sind heutzutage oberschlau, wissen hinterher alles besser, Anstand / Charakter / Ehrlichkeit ist abgeschafft, jeder weiß nur noch was ihm zusteht und wie er dem Ausführenden das Messer in den Rücken hauen kann... da muß man als Handwerker / Ausführender / Beteiligter, der überleben will reagieren... inzwischen massiv, indem man nicht nur fachmännisch arbeitet sondern zur "1000%"-Lösung greift... auch wenn es den Kunden richtig Geld kostet, das so mancher auch nicht hat... da muß man solche Aufträge eben auch mal komplett ablehnen.
Z.B. in dem Fall, was hätte der TE gesagt, wenn die Werkstatt die Sättel von vorneherein als defekt reklamiert und von ihm im Zuge der 1. Reparatur die Freigabe für einen Satz neuer gewollt hätte?
Die Werkstatt war genau genommen schön blöd, hat einen Reparaturversuch unternommen und das alte Zeug wieder eingebaut... wärs gut gegangen hätte der Kunde den Kostenvorteil einfach mitgenommen. Jetzt ists aber blöderweise schief gegangen... als Werkstatt biste jetzt der Depp und trägst zumindest anteilig die Folgekosten - in jedem Fall unterm Strich ein Draufzahlgeschäft... man kann nur für die Werkstatt nur hoffen, dass se beim nächsten mal schlauer sind und gleich neue Bremssättel mit verkaufen.
Edit:
@rpalmer ... genau richtig
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41 Antworten
...richtig, die Scheiben sind für meinen Geschmack fertig... tun ihren Dienst aber noch bis ins nächste Frühjahr / Sommer.
Ich hatte mir ein paar Monate vor der HU im Sommer/Herbst 2019 Scheiben + Beläge für die Vorderachse und zusätzlich noch einen Satz Beläge für die Hinterachse bestellt.
Die Vorderachse hab ich vor der HU komplett neu gemacht, die Hinterachse wollte ich ursprünglich noch über den Winter fahren und im Frühjahr machen... tja, jetzt sind erstmal neue Beläge drin... mal gucken, wann ich da wieder was mache - jetzt fahr ich die Scheiben der HA erstmal richtig zu Schrott.
Neue Scheiben + Beläge für die Hinterachse und zusätzlich einen Satz Beläge für die Vorderachse hab ich inzwischen schon auf Lager liegen.
PS: ...von wegen Korallenriff, die Innenseite war noch vollkommen eben... das auf dem Photo -bei einer frühereren Reparatur aufgenommen- geht schon eher in Richtung Korallenriff... und selbst die Scheiben haben noch vernünftige Verzögerungswerte erreicht, auch wenn sichs beschissen angehört hat.
gast356 ich glaube Uwe Mettmann meint eher das halbe Kilo Sprühfett auf dem Sattel, und da muss ich ihm recht geben ich komm auch grad nicht drauf was das bringen soll.
...das Zeug hab ich zum ersten mal verwendet... da lag so ne Dose von rum und die Sprühdüse ist nicht so genau / zielgenau.
Normalerweise packe ich mit einem kleinen Schraubenzieher einen Tupfen Fett z.B. an den offenen Bereich der Gleitstifte zwischen Bremssattel und Bremssattelträger, um Wasser / Salz / Dreck weg zu halten.
Ich hatte zudem das Problem, dass am Sattel die Bohrungen wo die Gummihülen für die Gleitstifte drin sitzen aufoxidiert waren (weißes Pulver -> Alu) und damit die Gleitstifte geklemmt / schwergängig waren... das hatte ich alles zerlegt und sauber gemacht und mit richtig Fett als Korrosionsschutz wieder zusammengebaut.
Daher hab ich den Bereich außen rum mal schön satt mit dem Fett zugekleistert - vielleicht bringts was und hält mir jetzt im Winter das Wasser & Salzbrühe einigermaßen ab.
Und nicht zuletzt hab ich auch Sachen eingesprüht, wie z.B. an den Bremsschläuchen diese Metallpresshülsen ein damit se nicht wegrosten oder auch die Endhülsen der Handbrems-Bowdenzüge -sieht man auf dem Photo am linken Rand. Oder auch der ganze Mechanik-Kladderadatsch mit dieser Feder oben drauf für die Feststellbremse... sind so Sachen wo ich in dem Fall mal großzügig drübergesprüht hab.
Auch an der Vorderseite diese Federklemme ging beim Zerlegen beschissen raus... da hab ich den Dreck mit einem kleinen Bohrer aus den Bohrungen im Sattel rauspuhlt... ergo hab ich den Bereich auch großzügig mit Fett behandelt, damit se beim nächsten mal besser raus gehen.
Das Fett, das unnötig am Bremssattel, etc. gelandet ist hab ich halt nicht extra wieder abgewischt... schadet ja auch nicht.
Zitat:
@gast356 schrieb am 12. Januar 2020 um 18:26:30 Uhr:
Das Fett, das unnötig am Bremssattel, etc. gelandet ist hab ich halt nicht extra wieder abgewischt... schadet ja auch nicht.
Doch, das kann schaden, wenn die Bremse mal unerwartet sehr heiß wird. Dann wird es flüssig und kann dort hinfließen, wo es nicht hingehört. Auch wenn du es weggewischt hättest, wäre ja immer noch ein dünner Film als Korrosionsschutz geblieben.
Gerade bei den Bremsen sollte man mit Fett immer sparsam umgehen. Auch wenn man Führungen usw. fettet, nur hauchdünn und nur so viel wie unbedingt nötig, denn zu viel Fett kann dort hinfließen, wo es nicht sein darf.
Gruß
Uwe
...das LM WHS 2002 ist kein normales Fett... das Zeug ist anfangs recht kriechfähig und härtet meinen Erfahrungen nach aus, trocknet zu einer relativ beständigen Schicht aus bzw. brennt bei zuviel Hitze ein / verbrennt als dass es flüssig irgendwo hin läuft... auf den Bilder ist das Zeug noch frisch.
Für die Gleitflächen der Beläge, die Gleitstifte isses aber nix, da nehm ich seit Jahren CeraTec von Textar.
Wenn nicht zielgenau dann üben :P Nein es gibt da so kleine coole Plastikröhrchen welche man vorne in den Sprühkopf stecken kann, erhöht die Trefferquote um so manches Prozent 😁
Muss ich Uwe Mettmann recht geben, wieso weisses Sprühfett? Das Zeug ist nicht Hitzestabil, da Bremsen ja nicht warm werden,.....
Schiebestücke/Gleitstücke oder wie jeder sie nennen mag, mit Bremszylinderpaste dünn einschmieren, Hitzestabil, verdrängt Wasser, schmiert und taugt was.
Du meinst die Feder welche die Geräusche vermindern soll, also die Klammer die vorne im Bremssattel eingeclipst ist?
Die verschmutzung ausbohren mache ich auch, wird erst interresant wenn das Drähtchen abgebrochen ist 🙁
Ich benutze aber dafür Cermicpaste/spray, den Bremssattelhalter bzw, die Führung der Bremsbeläge schmiere ich mit der Paste mittels Pinsel ein, die schwer eireichbaren Stellen geb ich einen spritzer aus der Dose rein.
Vorteil, das Zeug ist Hitzestabil, für alle Materialien geeignet (Eisenarten), wenn es zu heiss wird wird es zu einer trockenen schicht, schmiert aber trotzdem noch und läuft nich davon.
Und schon hab ich wieder ein Diskusiion über Kupfer oder Ceramikschmiermittel ausgelöst 🙁
...die Dose ist halt noch in der Werkstatt rumgestanden und ich bin insgesamt dazu über gegangen alles immer schön großzügig unter Fett zu halten.
Unterboden, etc. wird, wenn Zeit ist mit Fluid Film behandelt, ansonsten werden einzelne Stellen auch mal mit Sprühfett nachbehandelt z.B. wenn ich nen Wagenheber angesetzt hatte wird die Stelle anschließend mit einem Spritzer Fett wieder versiegelt.
Und in dem Fall, auch weils schnell gehen mußte kam halt versuchsweis mal das Sprühfett zum Einsatz... eigentlich sollten an dem (schon späteren) Nachmittag ja nur mal eben die Reifen gewechselt werden.
Kupferpaste hab ich seit Jahren auch noch eine Tube im Werkzeugschränkchen rumliegen... aber Kupfer und Alu-Sättel??? Eher nicht...
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 12. Januar 2020 um 08:16:37 Uhr:
Zitat:
@Andreasxr schrieb am 12. Januar 2020 um 01:08:23 Uhr:
Nachdem ich alle möglichen Szenarien durchgespielt habe, haben wir uns auf folgendes geeinigt. Ich Material:Bremssattel, Scheiben - er Bremsbelag und Arbeitszeit. (300€)Alle anderen Szenarien hätten viel Zeit und Nerven gekostet, ohne ein klares Ergebnis erwarten zu können.Da würde ich der Werkstatt die Teile beistellen. 2 Bremssattel a´60 € (TRW), 2 x ATE Bremsscheiben a´25 €. Der Bremsbelagsatz kostet 20 €.
Und die Werkstatt sagt dann Tschüss, bau deine Teile selbst ein.
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 12. Januar 2020 um 08:16:37 Uhr:
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 12. Januar 2020 um 01:11:38 Uhr:
Die Stundensätze sind schlicht zu hoch um diese Arbeit einen Mechaniker machen zu lassen.Das Problem liegt nicht im Stundensatz des Mechanikers sonder an dessen Ineffizienz gegenüber der Arbeitsfolge eines Aufbereiters.
Kommt erschwerend hinzu. Bei Bosch soll die Überholung quasi am Fliessband durchgeführt werden.
Aber es gibt einige Arbeiten wo es unterm Strich günstiger kommt wenn gleich neue oder überholte Teile verbaut werden statt die Alten in der Werkstatt zu überholen. Zumindest dann wenn man es in der Werkstatt machen lässt. Schraubt man selbst und kommt es auf einige Stunden mehr oder weniger nicht an kann man natüröich Vieles wieder selbst aufarbeiten.
Zitat:
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 12. Januar 2020 um 23:00:46 Uhr:
Da würde ich der Werkstatt die Teile beistellen. 2 Bremssattel a´60 € (TRW), 2 x ATE Bremsscheiben a´25 €. Der Bremsbelagsatz kostet 20 €.Und die Werkstatt sagt dann Tschüss, bau deine Teile selbst ein.
Besser so, als sich auf so einen unausgegorenen Deal einzulassen. Es gibt genügend Werkstätten, die beigestellte Markenware verbauen.
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 12. Januar 2020 um 23:00:46 Uhr:
Aber es gibt einige Arbeiten wo es unterm Strich günstiger kommt wenn gleich neue oder überholte Teile verbaut werden statt die Alten in der Werkstatt zu überholen. Zumindest dann wenn man es in der Werkstatt machen lässt. Schraubt man selbst und kommt es auf einige Stunden mehr oder weniger nicht an kann man natüröich Vieles wieder selbst aufarbeiten.
Das ist hier doch eindeutig der Fall. Wenn man aber vom Teilepreis der Markenwerkstatt ausgeht, wäre es zu überdenken. Der 🙂 wird es gleich aus Gewährleistungsgründen ablehnen, zumal man am Neuverkauf schon ordentlich Marge gemacht wird.
Selbst privat sehe ich hier im Neuteil Vorteile. Klar könnte man sich 2 Stunden Zeit nehmen pro Bremssattel. Dann muss dazu die Werkstattausstattung passen. Das nötige Now How sollte vorhanden sein und wenn dann ein Dichtring kaputt geht, kann das Drama schon wieder perfekt sein.
Ich habe diese Aktion im Herbst durchgeführt, weil der Prüffuzzy die Bremsschläuche moniert hatte. Ich habe mich daraufhin zum Rundumschlag entschieden und die Bremszangen, Scheiben u. Beläge dazu gepackt. Dabei ist mir dann eine Bremsleitung abgerissen. Dann hast du schon genug Drama, ohne Bremssattelüberholung.
Zudem kommt noch der Aspekt, dass ich Bremsanlage nicht länger offen lasse als nötig. So brauchte ich nur entlüften, ohne den ABS Block an zu tackern.
wie die ausgesuchte werkstatt, so das ergebnis
Zitat:
@Johnes schrieb am 11. Januar 2020 um 20:43:49 Uhr:
Ich hab das bei unserem i30 gemacht. Neue Sättel kosten 500€ mehr, wie die Dichtungen und Manschetten.
500€???
Ich hab für meinen Astra für die hinteren Sättel (TRW mit Feststellbremse) 60,- pro Stück gezahlt, da wäre ich nicht auf die Idee gekommen den Mist zu zerlegen.
Vorne einfach neue Dichtung und Manschette, das ist ja total einfach.
Schon krass was die da für Preise verlangen.
Gruß Metalhead
Zum TE
Das kann aber halt schonmal passieren. Sollte aber natürlich nicht.
Hatte das gerade selbst erst gehabt.
Die Kolben ließen sich hinten links und hinten rechts gut zurückstellen ohne besonderen Widerstand.
Und war jetzt auch nicht gerade die erste Bremse die ich gemacht hätte.
Hinten links war der Kolben 1500 Kilometer später jedoch fest.
Shit happens.