Bremsproblem

VW Phaeton 3D

Hallo zusammen,

heute morgen rief mich meine Frau an, weil sie kurz nach Auffahrt auf die 5 km entfernte Autobahn eine extreme Unwucht in der Lenkung spürte. Sie ist weitere 5 km langsamer und zunehmend langsamer werdender Fahrt gefahren - hat dann das Auto stehen lassen. Die letzten 2 km leuchtete wohl ABS und ESP - das Auto war im Notlauf. Ich bin hingefahren ... sie lies das Auto wegen der Kälte im Stand noch so lange laufen ... die Kontrollleuchten waren noch immer an. Ringsum waren noch immer - nach ca. 5 Minuten Standzeit - alle 4 Bremsen spürbar heiß gelaufen (sogar die Felgen waren warm). Das Auto stand auf einer leichten Schräge ... die Bremsen waren ohne getretene Bremse oder Handbremse "gespannt".

Nachdem ich Zündung ausgemacht und nochmal ordentlich gebremst habe, löste sich die Bremse (jetzt rollte das Auto wenige Zentimeter bis das Getriebe in Stufe P "bremste"😉. Ich bin dann mit dem Dicken nach Hause gefahren (10 km) ... auf der Fahrt kein Problem - keine ungewollte Bremswirkung ... zu Hause angekommen waren Bremsen und Felgen wieder kühl. Dann habe ich per VCDS den Fehlerspeicher ausgelesen ... mit folgendem Ergebnis:

Zitat:

1 Fehler gefunden:
01435 - Geber 1 für Bremsdruck (G201)
000 - - - Sporadisch

Anschließend bin ich den ganzen Tag noch mit dem Dicken gefahren - keine ungewollte Bremswirkung. Leider wurden die Bremsen bei der morgendlichen Aktion aber so heiß gefahren, dass die Bremsscheiben jetzt leicht bläulich angelaufen und unwucht sind, so dass man beim Bremsen aus Geschwindigkeiten > 120 km/h eine Unwucht in der Lenkung spürt. 😠

Mir ist vollkommen unerklärlich, warum die Bremswirkung war. Eine gezogene Handbremse oder ein stetig gedrücktes Bremspedal können wir ausschließen. Hat jemand sowas schon mal erlebt oder ne Idee?

38 Antworten

Ja so lange nur die Ampel rot ist und nicht die Bremsscheiben. Dann geht es ja noch.

Hallo,

sooo Update:
laut VW war ein ABS-Sensor defekt. Deshalb kam es dann zu der Störung.

Hoffe jetzt ist Ruhe.

Gruß

Nachdem diese Rückmeldung nun in mir gereift ist – FRAGE an die Experten:

Der ABS Sensor mißt induktiv Impulse am Rad und gibt diese an den BC weiter.
Dem BC ist somit bekannt ob und mit welcher Geschwindigkeit sich jedes einzelne Rad dreht.
Der BC weiß weiterhin ob gebremst oder beschleunigt wird.

Sollte beim Bremsen ein Rad blockieren – also KEINE oder für die Geschwindigkeit zu wenige Impulse des ABS Sensors kommen – wird im Hydraulikblock der Bremse, das entsprechende Regelventil geöffnet.
Das wäre mein Verständnis zur Funktion des Sensors beim BREMSEN.

Wenn das vom TE beschriebene Symptom „Rütteln im Bremspedal“ somit mit dem Sensoraustausch erledigt war, bedeutet das im Umkehrschluß, daß ein defekter Sensor dazu geführt hat, das Bremssystem zu betätigen! Der Sensor, wenn er defekt war, kann ja eigentlich nur zu wenige oder gar keine Impulse übermittelt haben. Demnach wäre dem BC dieses Rad als „blockiert“ bekannt – folglich würde das Regelsystem das Ventil für dieses Rad etwas lösen. Da nun aber dieses Lösen keinen Einfluß auf die Anzahl der Impulse hat: zieht dieses Ventil wieder an und verursacht so das „rütteln im Pedal“?

Für mein Verständnis dieses Systems sollte doch ein defekter Sensor nicht dazu führen können?
Ist ein Sensor defekt und liefert KEIN oder ein plausibles Signal dann darf das nicht zum Auslösen einer Bremsaktion führen! Sonst könnte bei AB-Fahrt mit 250 und Ausfall eines Sensors wirklich gruseliges passieren…😰

Was ich nun nicht verstehe: wie kann ein defekter Sensor zu „Rütteln im Bremspedal“ führen?
Wo ist mein Fehler???

Gruß aus B an der Spree, robbi

Hey Leute ~~~ wirklich keiner 'ne Erklärung parat 😕🙁

Zitat:

@berlinrobbi schrieb am 16. Dezember 2016 um 09:22:07 Uhr:


Hey Leute ~~~ wirklich keiner 'ne Erklärung parat 😕🙁

Hallo,

ich kann zu Deiner Sache nicht viel beitragen, nur zur grundsätzlichen Herangehensweise.
Es ist bei unklarer Sachlage selten eine gute Idee, schon gleich am Anfang Dinge aufgrund von Annahmen auszuschließen. Spätestens wenn sich dann mit dem verbleibenden Rest kein schlüssiges Bild ergibt, sollte man noch mal von vorn beginnen - und zwar ergebnisoffen.

Ich habe im Laufe der Jahre auch schon Fehlerszenarien untersucht, bei denen zu viele Signale da waren. Ich will damit nicht sagen, daß das bei Dir zutrifft, aber ich würde es nicht gleich ausschließen. Ferner solltest Du bedenken, daß da Software in den Steuergeräten arbeitet und es mehrere Steuergeräte gibt, die da zusammen arbeiten. Mit solchen Konstellationen sind tolle Fehlerbilder möglich. Ohne Kenntnis der Interna sind Spekulationen nur Makulatur. Ein aus praktischer Erfahrung gewachsenes Bauchgefühl ist da hilfreicher.

MfG

Sehr schön formuliert.
Danke!

Hallo Pamic, schließe mich GtheRacer an!
Nochmal zurück zu meiner Frage, die sich auf diesen Fred (etwas höher) bezieht:
Problemstellung:
Hallo zusammen, zwar habe ich nicht das gleiche Problem will aber nicht noch ein Tread aufmachen. Zum Problem.....Immer wenn ich auf die Bremse gehe, merke ich wie das Pedal vibriert. Es fühlt sich so an als ob ABS eingreift obwohl ich nur sanft drauf drücke und keine Vollbremsung mache. Im Fehlerspeicher ist aber nix hinterlegt. Hat jemand so was gehabt oder weiß was es sein kann?? Danke und Gruß
Problemlösung:
Hallo, sooo Update: laut VW war ein ABS-Sensor defekt. Deshalb kam es dann zu der Störung. Hoffe jetzt ist Ruhe. Gruß

Fakt1: ein ABS Sensor kann - laut Aussage oben, das Rütteln im Bremspedal verursachen.
Weil: Fakt2: nach Austausch des Sensors ist dieses Phänomen verschwunden.
Wenn ich davon ausgehe, das hier keiner "Märchen" erzählt, nehme ich das als "so real geschehen" hin.

Die spannende Frage (für mich zumindest):
Warum kann ein DEFEKTER Sensor, wie auch immer über Steuergeräte weitergeleitet, eine Aktion an der Bremse ausführen? Meiner Meinung nach dürfte das von einem Sensor (aus Sicherheitsgründen) NIE dazu führen können, weil sonst in dieser Plausibilitätskette - eben dieser Sensor auch mal das Rad ganz blockieren lassen könnte? und das kann u.U. ganz schön in die Hose gehen...
Oder greift hier ein weiterer Sicherheitsmechanismus ein, der mir unbekannt ist?

Wäre wirklich schön, hierfür eine "Aufklärungsantwort" zu bekommen 😕

Gruß mit Freude im Herzen aus B an der Spree

Wenn du so fest auf die Bremse trittst, das dein ABS auslöst ist doch ebenfalls der Sensor dafür verantwortlich das bzw wie stark dein ABS regelt.
Beim Eingriff vom Front Assist im Ernstfall geschieht das auch alles automatisch.

Im obigen Fall gab es ja scheinbar nur ein leichtes vibrieren im Pedal und keine unkontrollierten Vollbremsungen.
Also mMn alles okay wenn das Problem jetzt verschwunden ist.

Zitat:

@berlinrobbi schrieb am 16. Dezember 2016 um 11:29:47 Uhr:


Die spannende Frage (für mich zumindest):
Warum kann ein DEFEKTER Sensor, wie auch immer über Steuergeräte weitergeleitet, eine Aktion an der Bremse ausführen? Meiner Meinung nach dürfte das von einem Sensor (aus Sicherheitsgründen) NIE dazu führen können, weil sonst in dieser Plausibilitätskette - eben dieser Sensor auch mal das Rad ganz blockieren lassen könnte? und das kann u.U. ganz schön in die Hose gehen...

Hallo,

ich kenne den Sensor nicht weiter, darum bitte folgende Ausführung nur als hypothetischen Fall nehmen:
Stell Dir vor, der elektromechanische Teil des Sensors hätte ein Problem dergestalt, daß einige Wegstreckenimpulse so als Schluckauf von der Elektronik als zwei Impulse wahrgenommen wird - und entsprechend weitergeleitet wird. Was "denkt" die ABS Logik dann? Klar, hier dreht ein Rad durch (z.B. Glätte). Wie reagiert sie dann? Genau, mit einem Bremseingriff. Sowas ist ganz leicht zu konstruieren. Vermutlich gibt es dutzende Stellen, bei denen alles mögliche schief gehen kann. Und ja, ein wichtiges elektronisches Bauteil, welches partiell Amok läuft, kann richtig unangenehm werden. Natürlich wird der Hersteller sich um redundante Kontrollmechanismen kümmern (sowas ist unter dem Begriff Safety geläufig). Aber obiges Szenario fällt gewiss nicht darunter, weil es ein plausibles Alltagsszenario ist. Da müssten schon mindestens zwei solcher Sensoren pro Rad im Boot sein, um misstrauisch werden zu können. Dürfte aus Kostengründen und der geringen Problemschwere im Fehlerfall aber kaum vorkommen. Safetymechanismen kümmern sich gemeinhin um ein Stillsetzen - und nicht um weiterdrehen bei Problemen.

MfG

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