Bremsen 991.2 quietschen - Werkstatt fühlt sich nicht zuständig

Porsche

Wer teilt mein Leid?

Die (Stahl)-Bremsen meines 991.2 (5500km alt) quietschen unerträglich bei so gut wie jeder Abbremsung bis Stillstand - also bspw. auch an jeder Ampel, was ich an den Passanten gut erkennen kann, wenn sich ihre Köpfe drehen oder sie sich die Ohren zuhalten.

Sogar während des Rangierens (rückwärts!) quietschen die Bremsen - dann allerdings in einer anderen, ebenfalls sehr ohrenfreundlichen Tonlage.

Ich hielt das für ein Unding und habe dies dem PZ auch so mitgeteilt. Nach Überprüfung der Bremsen und Probefahrt des Meisters wurde ich mit einem lapidaren "das ist ganz normal" nach Hause geschickt.

Schließlich seien die Bremsen unfassbar gut und würden auch nach der fantastillionsten Bremsung noch voll zupacken. Die Bremsscheiben sind aus Kryptonit-artigem Next-Generation-Stahl gefertigt, den nur Porsche bis zur Perfektion entwickelt hat. Nur leider musste auf dem Altar der Hundertsten-Vollbremsung-ohne-Hitzentwicklung jeglicher Komfort geopfert werden.

Von daher müsse ich mich leider mit dem Quietschen abfinden … aber dafür bremse das Auto doch ganz toll.

Merkwürdig, dass mein X6M50d auch gut bremst, obwohl er fast eine Tonne schwerer ist - und dabei nicht mal quietschen will! Wahnsinn, was für ein Wunder BMW vollbracht hat! Out of this world!

Schade, dass Porsche das nicht geschafft hat. Statt mit seiner schicken Optik und schönem Motor/Auspuffklang "verzückt" mein Carrera mit seinen peinlich-aufsehenerregenden Bremssound.

Armutszeugnis made in Germany.

PS sämtliche "Tricks" der Werkstatt habe ich schon ausprobiert. U.a. Vollbremsung oder Bremsen schleifen lassen auf der Autobahn. Es ändert sich nichts und es ist egal, ob die Bremsen warm oder kalt sind.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Audia05 schrieb am 16. April 2017 um 22:02:09 Uhr:


Ich habe bei meinen Porsche Macan S auch ein Bremsen quietschen, Porsche hat schon 2 mal Belege getauscht, nach 1500 km waren die Geräusche wieder da,
Lt Porsche ist das normal.

Belege tauschen hilft da nichts, ich würd's mal mit den Belägen versuchen 😉

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Zitat:

@LBJ5000 schrieb am 26. Februar 2018 um 16:51:41 Uhr:


Gibt es denn eigentlich jemand bei dem irgendeine Maßnahme endgültige Abhilfe geschaffen hat?

Bei mir wurden Scheiben und Beläge getauscht und dann war Ruhe (außer im beim Rangieren - da quietscht's immer noch).

Zitat:

@Pilot69 schrieb am 8. Juni 2017 um 08:47:19 Uhr:


Jungs, bremst mal ordentlich! Das ist eine Sportwagenbremse, die will und muss gebraucht werden. Wenn man so eine Bremsanlage nur streichelt, verschleisst sie kaum, Schmutz und eigener Abrieb setzen sich auf der Bremsfläche fest und verändern den Reibwert des Belages. Falsches Bremsen kann auch ein Verglasen der Oberfläche zur Folge haben und bei solchen Veränderungen kann es zum Quietschen kommen.

Man muss nicht immer volle Lotte in die Eisen steigen um "artgerecht" zu bremsen, aber ein gesunder Mix sollte schon da sein zwischen im Verkehr schwimmend streicheln und Attacke.

Ich habe bei meinen beiden keine Seirienbeläge mehr drin, die haben den Einsatz auf Track und/oder kurvigen Landstrassen nicht gut vertragen. Wenn man einmal die Spitzkehre in Hockenheim mit verglasten Serienbelägen an der Vorderachse anbremst, dabei die HA im ABS rudert und die VA noch gar keine Bremsleistung aufbaut, wechselt man gerne.
Bei der Montage neuer Beläge muss man schon darauf achten, dass die Beläge an der richtigen Stelle geeignetes Schmiermittel hat. Die Dämpfungsbleche spielen dabei auch eine wichtige Rolle. Die aufgebrachte Klebeschicht ist dafür gedacht, den Belag an die Kolben zurück zu ziehen und so zu verhindern, dass die Belage unnötig an den Scheiben schleifen. Diese Klebeschicht hat ein Manko, nach ein paar Heissbremsungen ist der Klebstoff verbrannt und hält nicht mehr. Ich nutze Keramikpaste als Klebstoff, diese fängt nach den ersten paar Heissbremsungen erst an zu kleben. Gleichzeitig verfügt die Keramikpaste über eine gewisse Dämpfung, hochfrequente Schwingungen werden gedämpft.

Es wurde schon richtig erwähnt, dass man neue Bremsen erst mal einfährt, in erster Linie aber um ein gutes Tragbild zu erreichen, d.h. dass die Beläge zu 100% auf der Scheibe aufliegen, erst dann kann man die Bremse so nutzen, wie es ein Sportwagen braucht.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Alte Scheibe mit leichten Riefen und neue Beläge. Eingefahren und dann auf den Track. Nach 3 Runden Dampfblasen vom Feinsten und keine Bremse mehr, was sehr unangenehm ist.
Warum? Die neuen Beläge hatten auch nach dem Einfahren noch nicht das Profil der Scheibenoberfläche. Die Beläge lagen fast nur auf den Wellenbergen auf, vielleicht 30-40% der Flache. Beim scharfen Bremsen überhitzten die Beläge natürlich, da sie die volle Leistung auf einem Drittel der Fläche abarbeiten mussten. Bremse wird zu heiss, Dampfblasen.
Die Beläge hatten sich aber durch diese Tortur eingeschliffen und ich konnte den ganzen Tag weiterfahren, ohne ein weiteres Problem.
Mein GT3 quietscht, aber nur, wenn ich nicht voll bremse. Das ist auf dem Track ein netter Indikator, wenn's quietscht, geht da noch was. Das sind aber Rennbeläge von Ferodo.
Beim 986S ist es so, dass die Bremsen nach einem artgerechten Einsatz auf kleinen Strassen kurz quietscht. Man merkt dann aber auch, dass die Bremsleistung wesentlich griffiger ist. Nach ein paar Kilometern ist das aber auch schon wieder weg, kein Quietschen, dafür eine knackigere Bremse.

Man muss die Bremse zwischendurch voll nutzen. Nicht nur einmal von Topspeed auf 50, sondern Kurvenhatz. Zwischendurch auch mal auf der Autobahn, wenn hinter einem KEIN Verkehr ist, voll in die Eisen, ins ABS! Einerseits um die Bremsen zu "reinigen", andererseits für den Fahrer. Kaum einer macht das und somit kann man auch den Bremsweg bei 250+ nicht einschätzen.

Weitere Infos zu diesem Thema kann man im Porscheforum finden.

Greetz

Denke auch, dass der Hase bei der Temperatur und der verwendeten Paste im Pfeffer liegt.

Ich habe auf beiden meinen Autos Trackday Balaege (Stoptech street performance, um genau zu sein). Der eine quietscht kalt, der andere heiss. Bremsen tun die Autos beide nicht; ich wuerde es eher als ankern beschreiben.

Welche Fluessigkeit faehrst du? Ich bin auf Motul RBF660 umgestiegen (teuer...) aber auf der Piste war ich damit noch nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=fUNHb9O52WQ

Bringt vllt. etwas Licht ins Dinkel

Zitat:

@SteinOnkel schrieb am 26. Februar 2018 um 22:18:12 Uhr:


Welche Fluessigkeit faehrst du? Ich bin auf Motul RBF660 umgestiegen (teuer...) aber auf der Piste war ich damit noch nicht.

Ganz normale 08/15 Bremsflüssigkeit. Beim GT3 besteht keine Notwendigkeit höhersiedende Flüssigkeiten zu verwenden, die Bremse ist gross und sehr gut belüftet. Diese wechsle ich im Frühling und dann hält sie das ganze Jahr. Selbst beim 986S mit EBC Yellow Stuff hatte ich auf dem Track immer nur normale Bremsflüssigkeit drin. Ich hatte nie Dampfblasen.

Nur einmal ganz am Anfang, als der Boxster noch vom PZ bearbeitet wurde, hatte ich Dampfblasen auf dem Track, allerdinge in der Kupplung. Die Meister ihres Fachs haben die Kupplungsleitung nie entlüftet, bzw. die Bremsflüssigkeit dort getauscht. Man kommt halt so schlecht an den Zylinder ran ... Nach dem Stint ist das Kupplungspedal beim Abkühlen runtergefallen und blieb am Boden. Dann kann man das Pedal wieder hochziehen und sie funktioniert wieder.

Greetz

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Zitat:

Die Werkstatt hat jetzt das Werk eingeschaltet und ich erwarte nächste Woche einen Lösungsvorschlag für die Problematik.

Hast Du über's Werk etwas erreichen können?

Ich habe bei meinem 911 Carrera (991), BJ 2017, 23.000 km, jetzt ganz genau das gleiche Malheur wie Du und das obwohl bereits letztes Jahr vorne wie hinten die Bremsbeläge und Bremsscheiben im PZ getauscht wurden!
Nervt mich total und habe nun ein entsprechendes Email an das Werk geschickt.

Alte Erkenntnis zum Quietschen bei Porsche-Bremsen:

"It´s not a bug, it´s a feature!"

Mit anderen Worten (so wie auch schon von anderen Postern geschrieben): Das geht selten ganz weg.

Gruß

rab2

Hallo
Quietschgeräusche sind, so denn die Mechanik in Ordnung ist, Resonanzschwingungen.
Man kann neumodische Pasten nehmen. 🙂

Aber Kupferpaste und das Kanten brechen ist fast immer der Bessere und Preiswertere Weg. Dazu sind
viele Klötze, von Markenherstellern, bereits angeschrägt.

lg Meister RuGer

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