Bremse wird sehr heiß
Ich wollte mich etwas beraten lassen. Erstmal die Geschichte.
Am Freitag bin ich mit dem Sommerkäfer rausgefahren. Aber leider nicht weit geschafft. Nach ca. 7 km habe ich angehalten, weil ich meinte, dass ich vielleicht einen Geruch wahrnehme. Also Hand auf die Felgen/Radkappen und bei dem hinterem rechten Rad war ich fündig. Die Radkappe war so heiß, dass man sie nicht anfassen konnte. Es stank nach etwas (ich hatte Erinnerungen aus der Kindheit an erhitzes Bakelit oder Ebonit) und ich sah noch in den ersten Sekunden Rauch aus dem Radbereich kommen. Meine Diagnose: die Bremse hängt fest und reibt ständig beim Fahren.
Ich habe mir die Befestigung der Handbremsseilen an dem Hebel angeschaut und das sah intakt aus. Dann habe ich etwas mit dem Hammer von hinten an die Bremstrommel geklopft und vor allem abgewartet, bis alles wieder abgekühlt ist. Nach 2 Stunden war es rechts fast so kalt wie links und ich bin dann wieder die 7 km sehr langsam in die Garage gefahren und bei Bedarf nur mit Handbremse gebremst. Auf dem Weg habe ich einmal angehalten und geschaut - die Bremse war heiß, aber weniger als vorher und es rauchte nicht mehr. Jetzt steht der Käfer in der Garage. Zu meinem Spezi, wo ich das machen lassen werde, sind ca. 10 km.
Jetzt die Fragen.
Mein Plan. In der Garage die Bremstrommel runter und schauen was genau da drin passiert ist. Alle Teile bestellen und dann zu meinem Schrauber. Falls man den Schaden irgendwie so provisorisch "überbrücken" kann, dass man die 10 km wieder langsam dahin schafft, dann auf eigener Achse fahren. Ansonsten Abschelpp.
Jetzt die Teile. Mein Schrauber ist ein KFZ-Meister mit einer ganz normaler freien Werkstatt. Sollte ich selbst vorher die Teile besorgen, weil es etwas gibt, was man nur in speziellen Käfer-Shops bekommt oder mit entsprechnd guter Qualität, oder kommt er an alles ran? Klar ist keiner hier eine Hellseher, aber gehen wir von einem KFZ-Werkstatt-Normalfall aus.
Ist das ein guter Plan?
622 Antworten
Jep, oder meinen ersten Chef. Da er nicht gut schweissen konnte, hatte er seinen FIAT mit Beton ausgegossen... Der Prüfer war sehr erstaunt über die harte Bodenblechqualität.
Danke @85mz85 für die Erklärung!
Warum wird zuerst Hinterachse geprüft? Ich denke, normalerweise fährt er zuerst auf die Hebebühne, also fährt über die Rolle durch (sie ist im Boden gleich vorne bei der Einfahrt) und nach der Inspektion fährt er rückwärts auf die Rolle. Dann kommt zuerst die Hinterachse dran. Aber diesmal war es anders. Er war auf der Hebebühne in der benachbarten Halle und ist auf die Rolle in die andere Halle rübergefahren. Und trotzdem ist er mit der Vorderachse erstmal drüben, Hinterachse geprüft, dann rückwärts, Vorderachse geprüft. Vielleicht die Kraft der Gewöhnung?
Die Reihenfolge ist zwar wurscht, aber auf dem Protokoll kommt immer vorne vor dem hinten.
Und ja, auch mein Käfer hat trotz 4x Scheibenbremsen fast exakt dieselben Werte wie vorher bereits genannt. Die Achslast und die Bereifung setzen hier die Werte, und das Gewicht. Mein 1600i Fliegengewicht wiegt nur 720kg... die Werte sind teilweise noch weniger...
Leuchte, schaut Euch bitte das an! Ich habe den Prüfer zwar nicht beim Radwackeln gefilmt, aber auf dem Bremsprüfstand schon. Da ist er eh beschäftigt mit dem Tun und Ablesen und außerdem habe ich mich bewußt im Schatten der C-Säule platziert.
Das ist der Ablauf auf dem Prüfstand (sorry für das Gewackele, Ausschnitt aus dem Video):
https://youtu.be/uTEfv39i_qE?si=bcTQb_hYWWapOA7D
Ich weiß nicht, ob und wo ich den Denkfehler mache, aber ich komme niemals auf die Werte für Hinterachse, die ich im Prüfbericht sehe. Hier noch einmal was auf Papier steht (Einheit daN):
Achse 1: 153, 151
Achse 2: 219, 166
Abbremsung: BBA 57 %
Feststellbremse: 143, 158
Abbremsung FBA: 25 %
Wenn ich die Zeiger ablese, komme ich eher auf (Einheit kN):
Hinterachse, erste Messung: 2.3, 1.9
Hinterachse, zweite Messung: 2.2, 1.8
Handbresme: 1.5, 1.6
Vorderachse: 1.7, 1.5
Jetzt meine Ablesung in der Reihnefolge wie im Bericht und alls x 100, natürlich mit Ablesefehler:
Achse 1: 170, 150
Achse 2: 225, 185 (Mittelwert aus zwei Messungen)
Feststellbremse: 150, 160
Wie kann man das erklären? Trägt er die Zahlen manuell ein? Muss er sie sich merken? Dabei können super leicht Fehler passieren.
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Augenscheinlich hat der Prüfstand sowieso einen an der Waffel - und selbstverständlich sollte es da einen Ausdruck der Werte geben...
Wodurch kommst Du zu der Aussage "an der Waffel"?
Schade, dass man diesen Ausdruck nicht bekommt. Abtippen ist eine große Fehlerquelle.
Oh, auch Red ist der Meinung. Bitte um Erklärung.
Was'n das für ein schlechter Prüfstand?😕
Die Zeiger laufen aber Ruckartig und nicht schön geschmeidig, gleichmäßig.
Du hast doch bestimmt die Möglichkeit noch ein mal woanders prüfen zu lassen. Kostet nicht die Welt, nur zum Vergleich.
Hat dein "Spezi" einen Prüfstand?
Tja, das war bei meinem Spezi. Ich würde tatsächlich gerne woanders nochmal messen. Muss mich umschauen.
Da muss sich keiner entschuldigen. Wenn das Schrott ist, dann möchte ich das gerne wissen. Mir ist das natürlich nicht als etwas ungewöhnliches aufgefallen. Mich wundert nur, dass der TÜV-Mann nichts dazu sagt. Und es ist nicht so, dass da immer derselbe kommt. Ich glaube, es sind drei. Zumindest drei habe ich dort schon erlebt.
Wenn er geradeaus bremst ist doch zumindest vorne alles gut. Wenn er dann noch blockiert beim Bremsen ist die Bremsleistung völlig ausreichend.
Hinten kann man nur auf einem Feldweg testen.
Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 17. Oktober 2024 um 11:37:52 Uhr:
Wodurch kommst Du zu der Aussage "an der Waffel"?
Schade, dass man diesen Ausdruck nicht bekommt. Abtippen ist eine große Fehlerquelle.Oh, auch Red ist der Meinung. Bitte um Erklärung.
den ausdruck hast du!
und das ist der prüfbericht.
da wird schon seit jahren nichts mehr abgetippt.
seit den 01.01.2020 ist bei der HU zwingend eine automatische
digitale übertragung der messwerte auf den computer des prüfers
vorgeschrieben. (ASA Schnittstelle)
und soweit mir bekannt sind das die werte kurz vorm blockieren.
wenn die räder auf der rolle blockieren laufen die zeiger irgendwo hin.
ruckartige zeigerbewegungen während der bremsungen sehe ich nicht.
auch verstehe ich nicht wo die erkenntnis
der prüfstand sei schrott
herkommt.
meinst du das springen des zeigers von 0 auf eins und dann
wieder auf 0?
das deute ich als anzeige nicht bermsen
und jetzt bremsen da ich sonst dazu nichts sehe.
das wird eigentlich immer in irgendeiner art und weise angezeigt.
das ist aber genauso spekulation wie deine " sichtbaren fehler"
da wir weder hersteller noch modell des prüfstands kennen.
und dann gibts bei uns noch die
Prüfmittelüberwachung
wenn der prüfstand für hauptuntersuchungen genutzt wird
muss der alle 24 monate kalibriert und geprüft werden.
in deutschland ist das ganze nicht so locker wie du meinst.
auch wenn bei uns weniger wert auf die bremsfüssigkeit
gelegt wird.