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Bremse wird heiß

Mercedes E-Klasse W211

Hallo ins Forum,

nachdem mein Mercedeshändler die Bremsscheiben,Klötze,Handbremsbacken und Schlösser erneuert hat wird die Bremse hinten heiß.Sie macht nicht vollkommen frei.Wenn dann den Sattel,welcher leichtgängig ist zurückdrückt ist die Bremse frei.Beim betätigen des Bremspedals und loslassen dessens ist hinten keine freigängigkeit.Dies auf beiden Seiten hinten.

problem war vor dem Wechsel der Bremse hinten nicht vorhanden.Im Moment herrscht Ratlosigkeit bei meinem Freundlichen.

Beste Antwort im Thema

Beim TE scheinen es ja nun die Bremssattelträger gewesen zu sein.

Für weitere Leidgeplagte einer heißen Bremse hinten, die schlagartig nach gerade erfolgtem Bremsbelagwechsel auftaucht, wollte ich auf jeden Fall auch nochmal klar die verformten Kunststoff-Bremskolben als eine der möglichen Ursachen bestätigen! Natürlich nach vorherigem Ausschluss der Feststellbremse und des Bremssattelträgers.

Hatte den Fall bei meinem 211er gerade selbst. Neue Scheiben (ATE) und neue Bremsbeläge (ATE Ceramic) montiert. Hierbei Bremssattelträger sorgfältig gereinigt und kleinere Einlaufspuren beseitigt.

Losgefahren: Bremse hinten auf beiden Seiten heiß.

Fahrzeug hochgenommen: Räder lassen sich nicht drehen.

Bremssättel (ATE Original-Erstausrüstung) zum Ausschluss der Feststellbremse demontiert: Räder lassen sich wieder frei drehen.

Ok, dann muss der Fehler also beim Bremsattel/-kolben liegen. Von innen zerstörte Bremsschläuche scheiden auch aus, da ich diese mit erneuert habe.

Beim test- und teilweisen Ausfahren der Kolben bei ausgebautem Sattel und späterem Zurückdrücken (mit deaktivierter Bremse) fällt mir erneut auf, dass sich die Kunststoff-Kolben, auch mit Rücksteller, auf dem letzten Ende recht schwer reindrücken lassen. Gummidichtungen auf beiden Seiten sind vollständig intakt.

Da ich mir zu diesem Zeitpunkt noch gar keine verformten Bremskolben vorstellen kann, will ich die Laufflächen der Bremskolben überprüfen. Dazu habe ich mir die Original Gummidichtungen bestellt, um diese nach Demontage der Bremskolben zu ersetzen.

Die Bremskolben sind nach der Demontage von der Oberfläche her einwandfrei. Keine Schrammen, keine Kratzer, keine Einlaufspuren, völlig glatt und keine Korrosion, weil (JA!) aus Kunststoff. Allerdings ergibt die präzise Nachmessung, dass die Kolben sich tatsächlich einseitig, auf den letzten 1-2 Zentimetern der nach außen liegenden Seite, ca. um 0,1 mm im Durchmesser geweitet haben. (also leicht trompetenförmig sind)

In der Hoffnung, dass so wenig Abweichung ja eigentlich nicht so viel ausmachen kann, und dass der neue Dichtring und die Reinigung vielleicht etwas besser bei Rückstellung helfen werden, alles schön mit Bremszylinder-Montagepaste wieder zusammengebaut.

Probefahrt: Wieder heiß! Ein bisschen weniger, aber dennoch deutlich.

Da es die Bremskolben nirgends einzeln gibt, bestelle ich zwei neue Bremssättel und montiere diese. Lassen sich übrigens sehr leicht bis zum Ende reindrücken.

Probefahrt: Fehler beseitigt! Seither nichts mehr heiß.

In Anbetracht des Alters von 12 Jahren und mehreren Millionen Bremsvorgängen bei über 250.000 km bin ich mit der Lebensdauer der Erstausrüstung dennoch sehr zufrieden.

Mein Fazit: Bei schwergängigen Bremskolben in Kunststoff-Ausführung nicht lange rumfummeln. Bringt nichts! Gleich den kompletten Bremssattel erneuern.

Übrigens: Die neuen Sättel öffnen nach Lösen des Bremspedals so deutlich, dass das Rad aus jeder beliebigen Ausgangsposition leicht von Anfang an per Hand bewegt werden kann.

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Es gibt auch Kunststoffkolben (und die Quellen mit der Zeit auf = gehen fest). Dauert aber ein paar Jährchen.

Habe im alten Jahr noch 2 Satz Beläge für vorne gekauft die ich gerade gemessen habe.
TRW ( GDB1693) mit einem Einbaumaß von 101,55mm mit Farbe auf der Einbaukannte zum Sattel ohne Farbreste und mit Farbresten 102,03mm.
ATE Ceramic ( 13.0470-4994.2 ) Einbaumaß 101,63mm ohne sichtbaren dicken Auftrag von Farbe auf der Einbaukante zum Sattel.
Nennmaß = 101,7
Man sollte einfach nur darauf achten, dass sich keine größeren Fertigungsrückstände wie z.B. COTEC - Silikatbeschichtung auf dieser Kante befindet.

Was die Kunststoff Kolben angeht, habe ich etwas bei Opel und Jeep gefunden und das es sich wohl um Bakelit handeln soll.
https://www.jeepforum.de/.../

Beschichtungen sind eigentlich super. Sorgen im Gegensatz zu unbeschichteten Bremsscheiben dafür, dass die Scheiben jahrelang rostfrei bleiben können (natürlich nicht die Reibflächen). Allerdings sollte man dann recht sachte bei Einbremsen sein. Starkes Bremsen und Aufstauen der Beschichtung kann zum Ruin der neuen Bremsscheibe führen. Im übrigen ist die Beschichtung einer der Gründe warum neue Bremsen am Anfang heiß werden können und sich das nach einigen Kilometern gibt.

Habe mir aufgrund der Sonderbeschichtung letzten komplett Meyle PD -Scheiben und Beläge eingebaut. Schauen wir mal, ob die Versprechungen wahr werden. Bremsverhalten ist absolut neutral, in meiner Bewertungsskala bisher sehr gut.

Ich habe eigentlich von Belägen berichtet, die die Einbremszeit verkürzen soll durch hokus pokus trallala Beschichtung …
http://www.hella.com/hella-at/assets/media/News_Cotec.pdf
Scheiben mit Beschichtung gibt es ja mittlerweile einige am Markt. Ich habe da auch schon einiges an Scheiben gehabt. Letztlich müssen die Scheiben für mich ohne nennenswerten Schlag rund laufen.
Wenn das auch noch nach starken Bremsungen aus hoher Geschwindigkeit der Fall ist, dann ist das für mich eine Gute Scheibe ob mit oder ohne Cotec.
Zurzeit fahre ich die gelochten Zimmermänner die bis jetzt die Langzeit stabilsten sind na ja mal schauen.
https://www.ebay.de/.../231897339629?...

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Zitat:

@klausram schrieb am 2. Januar 2018 um 20:33:50 Uhr:



Was die Einbaumaße der Bremsklötze angeht, hatte ich das ehrlich gesagt noch nicht.
Welcher Hersteller war das ?

Gruß
Klaus

Das sind Original MB Bremsbeläge gewesen!
Die Führungen im Bremssattel haben gewisse Fertigungstoleranze, genauso wie die Trägerplatten der Bremsbeläge. Vielleicht eine "ungünstige" Kombination, "kleinst" Mass im Bremssattel u. "größt" Mass der Trägerplatte .. plus Stanzwerkzeug an der Verschleißgrenze (Gratbildung) ..?

Ich habe da auch nicht viel weggefeilt, ein "leichter" Feilenstrich u. die Bremsbeläge liessen sich leicht in den Sattel schieben.

MfG Günter

Hier noch mal eine Aufstellung der bisher verwendeten Scheiben und Beläge auf der Vorderachse benotet von 1-10 10= beste Note:
ATE mit Keramik ATE Belägen: Scheiben = 6 Beläge = 9
Brembo mit Brembo Belägen : Scheiben = 4 Beläge = 5 Verglasungen nach kurzer Zeit
Mercedes mit Textar Belägen: Scheibe = 8 Beläge = 6 Standzeit i.O neigt aber zum Verglasen
Bosch ( gelocht) mit Hella Belägen: Scheibe = 7 Beläge = 4 Verglasung nach kurzer Zeit
Zimmermann ( gelocht )mit Zimmermann Belägen: Scheibe = 9 Beläge = 4 kurze Standzeit
Zimmermann ( gelocht ) mit Fedoro Belägen: Scheibe = 9 Beläge = 4 kurze Standzeit
Zimmermann ( gelocht ) mit ATE Keramik Belägen: Scheibe = 9 Beläge = 9 da gute Standzeit und Bremsleistung
Auf der Hinterachse habe ich seit einigen Jahren ATE Powerdisc mit ATE Keramik ohne jegliche Probleme drauf.

Beim TE scheinen es ja nun die Bremssattelträger gewesen zu sein.

Für weitere Leidgeplagte einer heißen Bremse hinten, die schlagartig nach gerade erfolgtem Bremsbelagwechsel auftaucht, wollte ich auf jeden Fall auch nochmal klar die verformten Kunststoff-Bremskolben als eine der möglichen Ursachen bestätigen! Natürlich nach vorherigem Ausschluss der Feststellbremse und des Bremssattelträgers.

Hatte den Fall bei meinem 211er gerade selbst. Neue Scheiben (ATE) und neue Bremsbeläge (ATE Ceramic) montiert. Hierbei Bremssattelträger sorgfältig gereinigt und kleinere Einlaufspuren beseitigt.

Losgefahren: Bremse hinten auf beiden Seiten heiß.

Fahrzeug hochgenommen: Räder lassen sich nicht drehen.

Bremssättel (ATE Original-Erstausrüstung) zum Ausschluss der Feststellbremse demontiert: Räder lassen sich wieder frei drehen.

Ok, dann muss der Fehler also beim Bremsattel/-kolben liegen. Von innen zerstörte Bremsschläuche scheiden auch aus, da ich diese mit erneuert habe.

Beim test- und teilweisen Ausfahren der Kolben bei ausgebautem Sattel und späterem Zurückdrücken (mit deaktivierter Bremse) fällt mir erneut auf, dass sich die Kunststoff-Kolben, auch mit Rücksteller, auf dem letzten Ende recht schwer reindrücken lassen. Gummidichtungen auf beiden Seiten sind vollständig intakt.

Da ich mir zu diesem Zeitpunkt noch gar keine verformten Bremskolben vorstellen kann, will ich die Laufflächen der Bremskolben überprüfen. Dazu habe ich mir die Original Gummidichtungen bestellt, um diese nach Demontage der Bremskolben zu ersetzen.

Die Bremskolben sind nach der Demontage von der Oberfläche her einwandfrei. Keine Schrammen, keine Kratzer, keine Einlaufspuren, völlig glatt und keine Korrosion, weil (JA!) aus Kunststoff. Allerdings ergibt die präzise Nachmessung, dass die Kolben sich tatsächlich einseitig, auf den letzten 1-2 Zentimetern der nach außen liegenden Seite, ca. um 0,1 mm im Durchmesser geweitet haben. (also leicht trompetenförmig sind)

In der Hoffnung, dass so wenig Abweichung ja eigentlich nicht so viel ausmachen kann, und dass der neue Dichtring und die Reinigung vielleicht etwas besser bei Rückstellung helfen werden, alles schön mit Bremszylinder-Montagepaste wieder zusammengebaut.

Probefahrt: Wieder heiß! Ein bisschen weniger, aber dennoch deutlich.

Da es die Bremskolben nirgends einzeln gibt, bestelle ich zwei neue Bremssättel und montiere diese. Lassen sich übrigens sehr leicht bis zum Ende reindrücken.

Probefahrt: Fehler beseitigt! Seither nichts mehr heiß.

In Anbetracht des Alters von 12 Jahren und mehreren Millionen Bremsvorgängen bei über 250.000 km bin ich mit der Lebensdauer der Erstausrüstung dennoch sehr zufrieden.

Mein Fazit: Bei schwergängigen Bremskolben in Kunststoff-Ausführung nicht lange rumfummeln. Bringt nichts! Gleich den kompletten Bremssattel erneuern.

Übrigens: Die neuen Sättel öffnen nach Lösen des Bremspedals so deutlich, dass das Rad aus jeder beliebigen Ausgangsposition leicht von Anfang an per Hand bewegt werden kann.

@star-fitter
Danke für die Ausführliche Erklärung.

@star-fitter

Kann das mit den leicht verformten Bremskolben aus Kunststoff auch bestätigen!

Bei meiner Faustsallelbremsanlage vorne neue Beläge von ATE eingebaut und schon bei der Probefahrt ging ein Sattel fest.

Neue Sättel links und rechts verbaut, danach bis jetzt keine Probleme mehr.

Jetzt wäre die Frage, wodurch weiten sich die Bremskolben etwas auf?

Vg Michael

Ich gehe davon aus, dass dabei zwei Faktoren zum Tragen kommen:

1. Jeder Kunststoff altert und kann sich dadurch in seiner ursprünglichen Festigkeit verändern.

2. Durch die jahrelangen, millionenfachen und druckmäßig hohen Belastungszyklen kommt es einfach zu Verformungen, die dann vor allem in dem Bereich auftreten, wo der Kolben nicht mehr durch seinen Führungssitz begrenzt ist, er also durch die abgefahrenen Beläge und Scheiben weit raussteht. Der Kolben wird sozusagen gestaucht.

Da beide Effekte sehr schleichend von statten gehen, merkt man den abrupten Unterschied dann erst nach Belag- und ggf. zusätzlichem Scheibenwechsel, wo man versuchen muss, dem gestauchten Kolben wieder in seine Führung zurück zu drücken. Der Kolben, der ja von der Öberfläche her sehr glatt ist, rutscht dann im Betrieb durch die leichte Trompetenform aber lieber in Richtung Bremsscheibe und fährt nicht mehr zurück.

Zitat:

@star-fitter schrieb am 5. Januar 2018 um 18:51:35 Uhr:


Ich gehe davon aus, dass dabei zwei Faktoren zu tragen kommen:
1. Jeder Kunststoff altert und kann sich dadurch in seiner ursprünglichen Festigkeit verändern.
2. Durch die jahrelangen, millionenfachen und druckmäßig hohen Belastungszyklen kommt es einfach zu Verformungen, zurück.

von der theorie denke ich auch.

Kunstoff: hohe Temperaturen-bis rotglühend Bremsen- alterung usw wie teilnehmer schreibt. durch (leichtes) klemmen an zylinder fährt kolben nicht richtig zurück=bremse heiß.

gut zu wissen als mögl fehlerquelle. danke!

@star-fitter Bremssattel neu kann man machen. Aber muss nicht sein für 20-30€ pro Sattel bekommt man ein Repararturkit (z.B. von Frenkit mit Kolben). Ich habe bspw. für exakt 100€ alle vier Bremssattel damit genaralüberholt. Sind damit neuen Bremssattel absolut gleichwertig. Bloß das 4 neue Bremssättel deutlich mehr kosten.

Kunststoffkolben werden nicht (bzw. kaum heiß), das die Wärme auf die Scheibe, Nabe, Felge übertragen wird. Kunststoffkolben haben den großen Vorteil leicht zu sein. Der Nachteil ist, dass diese durch die Bremsflüssigkeit aufquellen und damit spätestens nach 6-8 Jahren fest gehen.

Kolben aus beschichteten Leichtmetalllegierungen sind eigentlich das non-Plus ultra. Relativ leicht und die Gleitflächen relativ hart. Das die Gleitflächen aber auch nur relativ dünn sind, sind die auch irgendwann abgenutzt. Bei Extrembeanspruchung kann es Dellen geben, klemmen dann halt auch.

Kolben aus Stahl sind haltbar und stabil, rosten auch nicht, wenn man die gut fettet, aber eben auch hammerschwer.

Habe mir deswegen vorn 8 Kolben aus Leichtmetall verbaut, hinten and den kleinen Bremssattel zwei Kolben aus Stahl. Da fällt es nicht so in Gewicht.

So viel Gewicht bringen die 8 kleinen Kolben auch nicht auf die Wage, dass das bei unseren 211 irgend eine Rolle spielt. Er wird nie in der Formel 1 am Start stehen 😁

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