Bremse vorne links wird heiß
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem bzw. eine Frage zum Thema "Bremse vorne" beim Vectra C.
Habe schon hier im Forum nach entsprechenden Beiträgen gesucht, aber so ganz passen die nicht auf mein Problem, da in diesen Beiträgen fast immer dann Probleme auftraten, wenn an der Bremse irgendwas gemacht wurde. Aber nicht bei mir.
Erst mal kurz die Vorgeschichte:
Bereits im Juli letzten Jahres hatte ich ohne Vorankündigung auf einmal das Problem, dass meine vordere linke Bremse unter der Fahrt verklemmte und nicht mehr öffnete. Ich bemerkte auf einmal eine starke Vibration am Lenkrad und hielt an. Da war das Rad bereits so heiß, dass es stark qualmte und verbrannt roch. Es war eine Fahrt über ganz normale Bundesstraßen mit 80 bis 100 km/h, also nicht etwa Autobahnfahrten mit hoher Geschwindigkeit etc.
Hab dann den Reifen abkühlen lassen und bin sofort in die nächste Werkstatt gefahren. Dort angekommen (Fahrtstrecke ca. 10 km) war die Bremse auf einmal wieder frei und alles soweit wieder normal.
In der Werkstatt konnten sie nichts finden. Die Bremse war frei und alles leichtgängig. Der Meister meinte jedoch, man würde an der Bremsscheibe erkennen, dass irgendwas "gebremst" hätte. Ob sich da aber kurz zuvor irgendein Fremdkörper oder was auch immer verklemmt haben könnte, oder ob es die Bremse selbst war, die einfach blockiert hat, das war nicht mehr feststellbar. Auch von der Elektronik-Seite her (ABS-Sensor etc.) war alles in Ordnung. Ich muß dazu sagen, dass die zuvor befahrenen Straßen sauber und trocken waren. Also Schmutz bzw. Dreck von der Straße scheidet eigentlich aus. Ich habe auch kein Teil überfahren, welches man als Erklärung vermuten könnte. Aufgrund der relativ kurzen Fahrtstrecke mit verklemmter Bremse wurde an der Bremse selbst jedoch nichts gewechselt. Sie wurde nur sicherheitshalber komplett zerlegt und gereinigt und die Bremsflüssigkeit gewechselt. Im letzten November hatte ich TÜV- und Kundendienst-Termin, auch da wurde nichts auffälliges festgestellt. Keinerlei außergewöhnlicher (einseitiger) Verschleiß etc., Bremswerte auf beiden Seiten völlig identisch und okay.
Bis heute ist dieses Problem nicht mehr aufgetreten. Heute auf einmal wieder das gleiche wie im letzten Juli. Ich fahre ca. 15 km über normale Bundesstraßen, am Zielort angekommen (noch) keinerlei Probleme. Fahre die gleiche Strecke wieder zurück, und auf einmal ist die Bremse wieder fest. Hab es schon beim Anfahren gemerkt, dass da irgendwas schwergängig ist. Ich habe dann ein paar mal das Bremspedal durchgetreten und wieder gelöst, da ich im ersten Moment an einen Bremszylinder-Defekt dachte. Bin auch ein paar mal ein paar Meter vor und wieder zurück gefahren, was aber nichts gebracht hat. Die Bremse blieb fest.
Hab den Wagen dann stehen lassen, und das Witzige ist, dass das Stehen lassen und Abkühlen lassen bereits reichte, dass die Bremse wieder frei wurde. Der Wagen rollt nach dem Abkühlen wieder so leicht, dass ich ihn ohne Probleme mit der Hand hin- und herschieben kann. Also kann man doch so gesehen auch einen defekten Brems-Zylinder ausschließen, oder?
Nachdem wir in 2 Wochen in Urlaub fahren wollen und dadurch 650 km Fahrtstrecke vor uns haben, habe ich nun ein ungutes Gefühl im Bauch. Ich werde natürlich noch einmal in die Werkstatt fahren und alles prüfen lassen, aber wenn die wieder nichts finden können, was dann? Brems-Scheiben und -Klötze einfach so "auf Verdacht" wechseln lassen?
Kennt dieses Problem jemand so in der Form? Und wie habt ihr es gelöst? Ich bin über jeden eventuellen Tipp froh, den ich der Werkstatt mit auf den Weg geben könnte.
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Liebe Grüße,
Helmut
Beste Antwort im Thema
Moin,
ich nehme mal an, dass sich dein Bremskolben im Bremssattel nicht immer richtig "löst". Das Problem liegt an einer Dichtung; dafür gibt es Reparatursätze. Kein großer Aufwand. Wenn die Bremse aber schon Hitzespuren an der Bremsscheibe hinterlassen hat,es reicht schon eine Überhitzung, dass der Belag "glasig"wird, würde ich dir empfehlen die Scheiben und Klötze zu erneuern.
Mfg Alexander
24 Antworten
Die Gleitführungen sollen ohne fett sein. Häufig oxidiert der Sattel in den hülsenlöchern und engt das lumen ein.
Da darf kein Fett rein, Aussage von ATE 😉
http://www.ate-info.de/de/details/produkte/honbuerste-ate
Man beachte unter Hinweis:
Zitat:
Achtung: Niemals die Führungshülsen innen oder die Führungsbolzen fetten! Diese Gleitflächen müssen trocken bleiben!
Nur außen an die Hülsen darf man etwas schmieren um die Korrosion im Sattel etwas einzudämmen.
Das sind offene Führungsbolzen und die dürfen nicht gefettet werden, auch nicht mit Silikonfett. Ach im TIS steht diese Anweisungen, Führungsbolzen und Hülse nicht Fetten . Wichtig ist, das die Bohrungen für die Hülsen im Sattel richtig sauber sind und am besten, neue Hülsen einsetzten.
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Ich hatte gestern ein ähnliches Problem. Auf der Autobahn merke ich auf einmal wie der Wagen am Berg langsamer wird und die Automatik wie wild runterschaltet. Es hat sich angefühlt, als ob einer einen Anhänger dran gebastelt hat und nichts mehr vorwärts geht. Bin dann die restlichen 5km nach Hause geschlichen und beim Aussteigen hat es dann schon verdächtig gestunken. Die Bremse vorne links war heißer als die rechte und die Scheibe war leicht blau angelaufen.
Heute dann den Bremssattel runter gemacht. Die Führungshülsen waren schonmal nicht fest, die ließen sich ganz leicht bewegen. Den Bremskolben konnte ich mit dem Daumen zurückdrücken. Das Einzige was ich machen konnte, war die Führungen für die Bremsbeläge zu reinigen und mit Plastilube von ATE einzuschmieren. Da saß ziemlich der Rost drin.
Der Bremssattel ist definitiv aus Stahl, das sagt mir der Magnet und der Rostansatz. Der Bremskolben ist aus schwarzem Kunststoff. Der Magnet hat nicht angeschlagen und Alu ist es auch nicht.
Also wieder alles schön zusammen gebaut und eine 50km Probefahrt gemacht, mit dem ähnlichen Fahrprofil wie gestern. Und siehe da, alles wieder gut. Ich werde das weiterhin beobachten. Der leichte blaue Schleier auf der Bremsscheibe ist wieder weg.
Soo über 2 Wochen und 600km Ruhe gehabt, nun ging es wieder los. Meist kurze Zeit nach dem..........Waschen, genau. Ich benutze den Evotec Felgenreiniger von Nigrin. Kann es sein, dass die Bremssättel und Führungen das nicht so gut vertragen? Ist ja schließlich Stahl und ein paar Spritzer kommen da immer mal dran. Ist jetzt meine ganz eigene These: Der Felgenreiniger kriecht zwischen Bremssattel, Bremsbelagführung und fängt da an, zu reagieren. Die Folge: die Beläge gammeln fest.
Also nochmal alles auseinander bauen, sauber machen und weiter beobachten. Beim nächsten Mal waschen keinen Felgenreiniger verwenden.
Hallo tobse,
das kann doch niemals zum Versagen der Bremsanlage führen. BKV oder Schläuche schon eher ;-)
Zitat:
@Eilfelkurt schrieb am 22. März 2019 um 19:54:33 Uhr:
Hallo tobse,
das kann doch niemals zum Versagen der Bremsanlage führen. BKV oder Schläuche schon eher ;-)
Hallo Kurt,
da bin ich voll bei dir, aber wieso hatte ich jetzt einige Zeit Ruhe? Ich habe jeden Tag das selbe Fahrprofil (2x30km zur Arbeit, Landstraße/Autobahn/Landstraße).
Letzte Woche war ich beim FOH zur kleinen Durchsicht. Die haben nix gefunden, außer ein Axialgelenk mit zu viel Spiel.
Auto ist zurück vom FOH. Die Bremsschläuche waren es nicht, der BKV auch nicht, sondern der Bremssattel war festgegangen. Seltsamer Weise nicht immer, sondern nur wenn man mal besonders heftig auf die Bremse getreten war. Kam bei mir nicht oft vor. Habe das Auto bei denen mit stinkender und heißer Bremse abgestellt und dann haben sie nicht schlecht aus der Wäsche geguckt.