Bremsbeläge wechseln
Hallo Leute,
seit neuestem kratzen meine Bremsbeläge ( Audi 80 B4) etwas an der Bremsscheibe. Als ich durch die Felgen durchgespäht habe, hab ich mit Schrecken feststellen müssen, dass die Beläge extrem unten sind. Nun was für Werkzeug brauch ich für nen Belägewechsel? (abgesehen von Wagenheber und Rad-Kreuz)
Thx schonmal :-)
Beste Antwort im Thema
@all, die unsicher sind, ob Kupferpaste/Spray Korrosion auslöst oder nicht
Dieser Beitrag hat mir keine Ruhe gelassen:
Zitat:
Original geschrieben von sardsch
Kupferspray bzw. KupferpasteHallo @ all,
nur ein kleiner Sicherheitshinweis, ich war vor einiger Zeit auf einem Lehrgang von ATE und da hat man uns eingebläut ja kein Kupferspray auf neuere Bremsanlagen zu sprühen bzw. Kupferpaste zu benutzen. Die neuen Bremsanlagen bestehen aus einer besonderen Alu-Legierung. Alu und Kupfer reagieren unter normalen Witterungsumständen und das führt zu einer Art Korrosion an der Anlage, die bis zum Totalausfall führen kann! (natürlich über einen gewissen Zeitraum gesehen.....es wird jetzt nicht 14 Tage später alles auseinanderfallen)
Für diese Bremsanlagen gibt es spezielles Spray, das anstatt Kupfer Aluminium enthält oder eben Plastilube (natürlich von ATE, aber das Zeug ist nicht übel erinnert ein bisschen an Honig.....) keine Panik, das ist kein Werbeartikel von der oben genannten Firma, sondern ich verwende das Zeug täglich bei der Arbeit. Ich denke das gibts auch von anderen Herstellern....Grüße an alle Schrauber
Sardsch
Hab ich also 20 Jahre lang Mist gebaut? Macht Kupferspray meine Bremse kaputt? Geht mein ABS dann wegen elektrischer Störungen durch das Metall in der Paste nicht mehr?
ALLES QUATSCH!!!
Hab bei ATE angerufen. Da gab's mal ne technische Anweisung, stimmt. Auch auf Lehrgängen wird von CU-Paste/Spray abgeraten.
Tatsache ist, dass es KEINEN EINZIGEN Fall gibt, wo Kupferpaste zu Störungen am ABS oder zu Korrosion an der Bremse oder sonstwo geführt hat. Irgendein Idiot hat das mal in die Welt gesetzt und jetzt glauben's alle ohne es zu hinterfragen.
Es ist einfach Schwachsinn, hier von elektrischer Spannungsreihe zwischen Kupfer und anderen Metallen zu faseln. Kupfer- und Aluspray oder Paste enthalten max. 20% Metallpulver, 80% sind Bindemittel und Öle/Fette, die isolierend wirken.
Elektrochemische Korrosion findet immer statt, wenn versch Metalle und leitende Flüssigkeiten zusammen kommen. Die Pasten bilden einen Schutzfilm und wirken isolierend. Mit Paste also wesentlich besser, als ohne.
Ich habe Versuche mit Schwefelsäure und ätzendem Felgenreiniger gemacht. Stahl- und Alublech wurden mit Cu-, Al- und Keramikpaste eingeschmiert. Die Keramikpaste löste sich nach 1h vom Blech, null Schutzwirkung. Bester Schutz durch Cu-Paste, Alupaste bietet auch recht guten Schutz.
Widerstands- und Spannungsmessungen haben gezeigt, dass Al- und Cu-Paste isolierend wirken, also auch nichts auf Batteriepolen oder Steckern zu suchen haben.
Es gibt ja Leute, die behaupten, dass bis zu 2 Volt zwischen Kupferpaste und Alu fließen und so den Alu-Bremszylinder zerfressen. Ich sage: Blödsinn! Es ist keinerlei Spannung messbar.
Abgesehen davon sind die Bremsnippel, die Bremsleitungen und die Belagplatten auch nicht aus Alu. Bei Feuchtigkeit gibt's da immer Kontaktkorrosion. Mit Cu oder Al-Paste aber deutlich weniger.
Alu und Kupfer sind keine Eisenmetalle und deshalb auch nicht ferromagnetisch. Auswirkungen auf's ABS oder ESP und andere Sensoren: Null. Selbst handelsübliche Alufolie und ein 1mm dickes Kupferblech zwischen Sensor und ABS-Impulsrad hatte keinerlei Auswirkungen auf das ABS-Signal (gemessen mit Oszilloskop). Dagegen können wenige rostige Brösel von der Bremsscheibe , die sich im Impulsrad verklemmen, schon zum Ausfall des ABS führen.
Fakt ist: Die Bindemittel bei Keramikpaste werden schnell durch Bremshitze trocken, die Paste bröselt weg. Sie dämpft also nur Quietschgeräusche, bis sich die Beläge eingelaufen haben. Metallpasten haften aber länger, sind Salzwasserfest, schützen die Oberflächen und verhindern Korrosion selbst bei aggressiven Medien wie Säuren und Laugen von Reinigungsmitteln.
Möglicher Nachteil: Sie verkleben mit Bremsstaub und könnten dadurch die Beläge schwergängig machen. Hab ich persönlich aber noch nicht erlebt.
Ob das Plastilube besser oder schlechter wirkt, muss ich noch testen.
An Belägen mit Klebefläche oder mit Antiquietsch-Beschichtung darf gar keine Paste oder Spray aufgetragen werden. Beste Methode gegen quietschende Bremsbeläge bleibt das Anfasen der Kanten.
Auf ätzende Felgenreiniger oder Flugrostentferner sollte komplett verzichtet werden. Wenn Reste von dem Zeug in Bremsschächten oder zwischen Nabe und Felge bleiben, dann blüht da die Korrosion regelrecht auf.
Wer seine Batteriepole und Stecker pflegen will, kann da ab und zu etwas MoS-Öl draufsprühen, das verdrängt Feuchtigkeit und verhindert Kontaktkorrosion.
Greetz,
Andi
25 Antworten
@ bronko
Nein, das konnte ich nicht, mußte ich erst lernen. Ist genau das selbe wie mit dem Bremsbelägen wechseln, das mußte ich auch lernen. Finde ich schön, das Du mir also recht gibst!!!
@ Maxim19xx und --AudiB493--
Gut gut, selbst ist der Mann! Erklärt das den Eltern von dem Kind das Ihr u.U. angefahren habt.
Selbst ist der Mann, die Aussage hilft bestimmt auch ungemein jedesmal wenn man das Kind im Rollstuhl durch die Stadt fahren sieht. Aber man hat sich eine Menge Geld gespart, is klar!
Ist es nicht vielleicht besser und leichter verständlich, wenn man sich einem Kumpel anvertraut und sich den Ablauf an einer Seite zeigen und erklären lässt. Die andere Seite macht man dann selber und der Kollege "überwacht" die ganze Sache. Lerntechnisch sind bewegte Bilder und "lerning by doing" einfach unschlagbar!
Achja, ständig diese überfahrenen Kinder. Du ahnst nicht wieviele Kinder ich laut Aussage meines Fahrlehrers in der Fahrschule überfahren habe/hätte.
Nicht falsch verstehen, hast schon recht, Bremsversagen ist neben Lenkungsversagen der absolute Supergau beim Autofahren. Ich werde auch bald die Bremsen zusammen mit einem Freund wechseln, alleine traue ich mir das nicht zu aber das hängt immer von den Fähigkeiten ab.
@all, die unsicher sind, ob Kupferpaste/Spray Korrosion auslöst oder nicht
Dieser Beitrag hat mir keine Ruhe gelassen:
Zitat:
Original geschrieben von sardsch
Kupferspray bzw. KupferpasteHallo @ all,
nur ein kleiner Sicherheitshinweis, ich war vor einiger Zeit auf einem Lehrgang von ATE und da hat man uns eingebläut ja kein Kupferspray auf neuere Bremsanlagen zu sprühen bzw. Kupferpaste zu benutzen. Die neuen Bremsanlagen bestehen aus einer besonderen Alu-Legierung. Alu und Kupfer reagieren unter normalen Witterungsumständen und das führt zu einer Art Korrosion an der Anlage, die bis zum Totalausfall führen kann! (natürlich über einen gewissen Zeitraum gesehen.....es wird jetzt nicht 14 Tage später alles auseinanderfallen)
Für diese Bremsanlagen gibt es spezielles Spray, das anstatt Kupfer Aluminium enthält oder eben Plastilube (natürlich von ATE, aber das Zeug ist nicht übel erinnert ein bisschen an Honig.....) keine Panik, das ist kein Werbeartikel von der oben genannten Firma, sondern ich verwende das Zeug täglich bei der Arbeit. Ich denke das gibts auch von anderen Herstellern....Grüße an alle Schrauber
Sardsch
Hab ich also 20 Jahre lang Mist gebaut? Macht Kupferspray meine Bremse kaputt? Geht mein ABS dann wegen elektrischer Störungen durch das Metall in der Paste nicht mehr?
ALLES QUATSCH!!!
Hab bei ATE angerufen. Da gab's mal ne technische Anweisung, stimmt. Auch auf Lehrgängen wird von CU-Paste/Spray abgeraten.
Tatsache ist, dass es KEINEN EINZIGEN Fall gibt, wo Kupferpaste zu Störungen am ABS oder zu Korrosion an der Bremse oder sonstwo geführt hat. Irgendein Idiot hat das mal in die Welt gesetzt und jetzt glauben's alle ohne es zu hinterfragen.
Es ist einfach Schwachsinn, hier von elektrischer Spannungsreihe zwischen Kupfer und anderen Metallen zu faseln. Kupfer- und Aluspray oder Paste enthalten max. 20% Metallpulver, 80% sind Bindemittel und Öle/Fette, die isolierend wirken.
Elektrochemische Korrosion findet immer statt, wenn versch Metalle und leitende Flüssigkeiten zusammen kommen. Die Pasten bilden einen Schutzfilm und wirken isolierend. Mit Paste also wesentlich besser, als ohne.
Ich habe Versuche mit Schwefelsäure und ätzendem Felgenreiniger gemacht. Stahl- und Alublech wurden mit Cu-, Al- und Keramikpaste eingeschmiert. Die Keramikpaste löste sich nach 1h vom Blech, null Schutzwirkung. Bester Schutz durch Cu-Paste, Alupaste bietet auch recht guten Schutz.
Widerstands- und Spannungsmessungen haben gezeigt, dass Al- und Cu-Paste isolierend wirken, also auch nichts auf Batteriepolen oder Steckern zu suchen haben.
Es gibt ja Leute, die behaupten, dass bis zu 2 Volt zwischen Kupferpaste und Alu fließen und so den Alu-Bremszylinder zerfressen. Ich sage: Blödsinn! Es ist keinerlei Spannung messbar.
Abgesehen davon sind die Bremsnippel, die Bremsleitungen und die Belagplatten auch nicht aus Alu. Bei Feuchtigkeit gibt's da immer Kontaktkorrosion. Mit Cu oder Al-Paste aber deutlich weniger.
Alu und Kupfer sind keine Eisenmetalle und deshalb auch nicht ferromagnetisch. Auswirkungen auf's ABS oder ESP und andere Sensoren: Null. Selbst handelsübliche Alufolie und ein 1mm dickes Kupferblech zwischen Sensor und ABS-Impulsrad hatte keinerlei Auswirkungen auf das ABS-Signal (gemessen mit Oszilloskop). Dagegen können wenige rostige Brösel von der Bremsscheibe , die sich im Impulsrad verklemmen, schon zum Ausfall des ABS führen.
Fakt ist: Die Bindemittel bei Keramikpaste werden schnell durch Bremshitze trocken, die Paste bröselt weg. Sie dämpft also nur Quietschgeräusche, bis sich die Beläge eingelaufen haben. Metallpasten haften aber länger, sind Salzwasserfest, schützen die Oberflächen und verhindern Korrosion selbst bei aggressiven Medien wie Säuren und Laugen von Reinigungsmitteln.
Möglicher Nachteil: Sie verkleben mit Bremsstaub und könnten dadurch die Beläge schwergängig machen. Hab ich persönlich aber noch nicht erlebt.
Ob das Plastilube besser oder schlechter wirkt, muss ich noch testen.
An Belägen mit Klebefläche oder mit Antiquietsch-Beschichtung darf gar keine Paste oder Spray aufgetragen werden. Beste Methode gegen quietschende Bremsbeläge bleibt das Anfasen der Kanten.
Auf ätzende Felgenreiniger oder Flugrostentferner sollte komplett verzichtet werden. Wenn Reste von dem Zeug in Bremsschächten oder zwischen Nabe und Felge bleiben, dann blüht da die Korrosion regelrecht auf.
Wer seine Batteriepole und Stecker pflegen will, kann da ab und zu etwas MoS-Öl draufsprühen, das verdrängt Feuchtigkeit und verhindert Kontaktkorrosion.
Greetz,
Andi
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Hallo zusammen
Denke das dass Prob. erst mal ist, die Beläge zu entfernen, da brauchst keine Kupferpaste. Das mit den hinteren Zangen habe ich bestätigt bekommen, ebenfalls das Spiel Beläge-Scheibe und das Vorgehen mit den Handbremsseilen (zuletzt mont.!! nachdem das Pedal par mal durchgetretten wurde nach entlüftung). Den Kolben kann man mit dem Werkzeug für das Tauschen der Flex-Scheiben verstellen. Muss meine ganzen Zangen hinten tauschen und habe auch hier nachgefragt ,hier der Link:http://www.motor-talk.de/.../...hen-am-90-er-tips-tricks-t1749173.html
Als 2. Mis die Scheibenstärke nach, wenn du schon so runter bist, könnts ja sein das die Scheiben auch am Limit sind. Weiss nur die hinteren Masse 10mm neu 8mm Ersatzmass beim meinem 90'er Jg. 88
Was Kupferpaste/Spray betrifft, ich nehme Paste da es besser zu dosieren ist und so auch nichts auf die Scheibe kommt, das wäre dann gefährlich 😉 Es braucht nur ein Hauch davon auf den Stirnflächen der Druckkolben um die alten Beläge wieder runter zu kriegen und für etwas korrosionsschutz aber nichts davon auf die Kolbenführungen, da braucht es Spez. Fette die bei den Revisionskits dabei sind (?) wenn die Dichtungsringe gewechselt werden. Das macht nichts wenn sich die Bremsflüssigkeit damit mischt.
Aber es ist schon so, Alu-Kupfer, Alu-Stahl,spez. Magnesium-Leg. oder sogar Alu-Messing-Stahl und andere Kombinationen von LM (Leichtmetallen) zu Stahl oder Buntmetallen können je nach dem in was für einem Medium sie kommen bzw. durchfliesst, ein "Batterieelemnt" entsteht was zu Abbau von dem Unedler führt, meistens, je nach Medium ob es Säure oder Base ist.
Der Kupferspray wird kaum so ein Einfluss haben, eher das er wo hinklebt wo die Bremse dann nimmer so bremst wie sie soll 😁 bei Belägen oder Scheibe..
Hallo Leute,
ich habe da (wahrscheinlich) eine ganz blöde Frage - wozu ist das Kupferspray oder die Kupferpaste überhaupt gut?
😕🙄
Gruß.
das kommt auf die RÜCKSEITE der beläge, damit es nicht quietscht oder die teile sich festgammeln.
ich benutzte keine kupferpaste!
Titanpaste kostet genausoviel und hat gegenüber der kupferpaste nur vorteile.
Hallo Leute,
mir als KFZ Meister sträuben sich alle Haare,wenn ich diesen Blödsinn lese den manche Leute schreiben.Wenn man keine Ahnung von der Bremse hat,so sollte man unbedingt die Finger davon weglassen.Es sind einfach sicherheits Bauteile,die man nicht einfach so la,la, reparieren kann.Auch wenn es Leute gibt,die sich damit brüsten so etwas selber zu machen.Wie schnell kann durch so einen Leichtsinn ein schwerer Unfall evtl.mit Todesfolge passieren.
Jan-Marinus
Zitat:
Original geschrieben von Kawaman1974
von welchem blödsinn redest du jetzt?
Evtl redet er davon, daß der hintere Kolben nicht nur zurückgedrückt sondern auch gedreht werden sollte...
Es steht auch nichts drin von Überprüfung defekter Staubmanschetten, kurzer Überprüfung des Kolbens auf gleichmäßiger Bewegung und auch nicht von kompletter Reinigung und optischer Kontrolle der Führungen...natürlich inkl Schmierung 🙂
Ebenso steht nichts drin von evtl Rost/Dreckentfernung an den Anschraubflächen der Bremsscheibe und optischer Kontrolle auf Rillen oder farblichen Unterschieden auf der Scheibe...
Aber es gibt im Netz so viele Anleitungen, daß ein Thread hier mehr als überflüssig ist...
HTC
ach so.
hab ich schon fast vergessen, daß nicht jeder das weiß😁
sinnvoll ist es auch, nach dem belagwechsel erst mal mit dem pedal zu pumpen, bevor man auf die straße fährt 😁