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Bochum wird wohl doch geschlossen - Financial Times Deutschland

Opel
Themenstarteram 16. November 2004 um 6:58

Aus der Autobild Webseite vom 16.11.2004

"Opel-Krise

Bochum im Visier

Ein Opel-Werk muß schließen – voraussichtlich Bochum. Kein Kommentar dazu aus Rüsselsheim.

12.11.2004 - General Motors will angeblich ein Opel-Werk in Deutschland schließen. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, habe das GM-Management eine entsprechende Entscheidung während der Verhandlungen mit dem Opel-Betriebsrat in Zürich bekanntgegeben. Demnach stehe das als veraltet geltende Werk Bochum Visier des Sanierungsplans.

Die Schließung und ein deutlicher Stellenabbau seien unumgänglich, da die Strukturkosten entscheidend gesenkt werden müßten, hieß es weiter. Opel hat die Meldung bisher nicht kommentiert. In Bochum laufen die Modelle Astra und Zafira vom Band. Zusätzlich werden dort Achsen und Karosserieteile produziert."

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39 Antworten
Themenstarteram 17. November 2004 um 14:00

Gewerkschaften Schuld an Arbeitsplatzmisere?

 

Wenn ich hier die Angriffe auf die Gewerkschaft lese, wäre ich vor allem dafür, dass

1. Tariflöhne nur noch für organisierte Arbeitnehmer (Gewerkschaftsmitglieder) gezahlt werden

2. Für nicht organisierte Arbeitnehmer (keine Gewerkschaftsmitglieder) nur noch der gesetzlich verankerte Mindestanspruch gilt --> BUrlG §3 --> 24 Werktage, wobei der Samstag selbstverständlich als Werktag gilt d.h. 4 Wochen Jahresurlaub!!!

3. Für nicht organisierte Arbeitnehmer sollte das Arbeitszeitgesetz außer Kraft gesetzt werden d.h. 10 Stunden pro Tag an 6 Tagen die Woche --> ohne Lohnausgleich bei 40% Lohnverzicht zum Tariflohn!!!

Zum Thema Arbeitsplatzsicherung gab es in der "Zeit" in den letzten Wochen ein paar interessante Artikel. Bemerkenswert ist z.B. der Artikel "Das Jahr der Demontage" vom 11.11.2004, indem über die Gewinner und Verlierer der derzeitigen "Globalisierungspolitik" berichtet wird. Demnach stiegen die Gewinn der Kapitalgesellschaften inflationsbereinigt in den letzten 10 Jahren um 60%; hingegen war bei den Arbeitnehmern nur ein Nullsummenspiel zu beobachten. (Nebenbei bemerkt - die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder sank von 10,3 Mio auf 7,2 Mio --> dies ist eine unglaubliche Stärkung der Gewerkschaften ;-)!)

Man sieht also, dass es den meisten großen Konzernen in Deutschland wirtschaftlich sehr gut geht - und nur die großen Kapitalgesellschaften spielen eine Rolle bei der Verlagerung der Arbeitsplätze von Deutschland ins z.B. osteuropäische Ausland.

Triebfeder dieser Entwicklung ist der Shareholder-Value - die Gier nach immer mehr Geld. So hat sich in den letzten 10 Jahren der Geldzufluß der Aktienfonds aus niederen und mittleren Einkommen vervierfacht. (Bei der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone haben ja auch die meisten Mitarbeiter ihre Aktien an Vodafone verkauft und so ihren Metzger selber gewählt)

 

Der Renditedruck auf die Unternehmensleitung nahm dementsprechend zu. Daher baut zum Beispiel der Autozulieferer Continental massiv Arbeitsplätze in Deutschland ab, obwohl Continental gerade ein Rekordergebnis eingefahren hat. Hier geht es um Gewinnmaximierung, aber nicht um die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit!

Maximalen Gewinn hole ich mir als Kapitalgesellschaft nicht durch eine 40 h Woche, sondern durch die Ausbeutung billigster Arbeitskräfte. Es gibt genug Beispiele wo z.B. große Modeketten ihre Klamotten in Asien unter Inkaufnahme von Kinderarbeit herstellen lassen und hier verkaufen - wo ist dann da die Grenze? Ist es nicht heute die Slowakei, morgen Rumänien, übermorgen Usbekistan??

Glaubt Ihr etwa durch eine 40 Stundenwoche und durch den Verzicht auf ein paar Urlaubstage würden Eure Arbeitsplätze sicherer?

Renault läßt zum Beispiel den Dacia Logan in Rumänien von Arbeitern zusammenbauen, die 150 Euro im Monat verdienen. Die Arbeitskraft ist dort so billig, dass man auf teure Schweißroboter verzichtet hat und die Karosserien von Hand zusammenschweißen läßt. Continental läßt übrigens jetzt auch in Rumänien fertigen!

Ich sehe in den Gewerkschaften immer noch ein Garant für die Interessen der Arbeitnehmer, auch wenn der DGB nicht aus Heiligen besteht - aber wer ist schon heilig! In meiner beruflichen Laufbahn habe ich es schon erlebt, was es heißt in einem kleinen Unternehmen arbeiten zu müssen, wo die Arbeitnehmer nicht organisiert sind. Heute arbeite ich in einem Großunternehmen der chemischen Industrie und bin froh, dass dort ein starker Betriebsrat und eine Belegschaft mit einem hohen Organisationsgrad vorhanden sind!

Als Geldanleger habe ich diesen Shareholder-Value-Mist nicht

mitgemacht und werde dies auch weiterhin nicht tun! Also keine Aktien, sondern Sparbriefe der örtlichen Raiffeisen - Genossen- schaftsbank! Kapital kann nur durch Kapital zum umlenken gezwungen werden - und hier macht Kleinvieh auch viel Mist!!!!

Beim Kauf von größeren Geräten (Fernseher, PC, Küchenausstattung, Waschmaschine,....) greife ich gezielt auf den örtlichen Kleinhandel zurück, wofür ich sicherlich ein paar Euros mehr bezahlt habe, aber auch immer einen sehr guten Service genießen konnte! Wobei man nicht vergessen darf, dass unser örtlicher Fernsehhändler z.Zt. drei Lehrlinge ausbildet! Ja, nur so kann es gehen!

Bachgauman

Aber mal Ehrlich,von dieser Welt sind die Gewerkschaften doch nun wirklich nicht mehr....

Was die da bei VW Neulichs rausgehandelt haben ist doch Wahnsinn!!

Das VW sich darauf eingelassen hat!!*koppschüttel*

Ist doch Logo,Hohe Personalkosten = Teure Ware,die keiner kauft/kaufen will.

Moin,

Wie gesagt ... Gewerkschaften sind wichtig ... aber Ihre Aufgabe ist es ... GUTE BEDINGUNGEN für Ihre Mitglieder zu schaffen.

Und die BESTE BEDINGUNG ist es derzeit ... das die LEUTE ARBEIT haben.

Ich kann streiken ... Ich kann 10% mehr Lohn fordern, Ich kann die 30 Stunden Woche durchsetzen.

Macht nur keinen Sinn, denn dann wandern die Firmen nämlich nach Usbekistan etc.pp. ab. Also ... muss Ich es auch als GEWERKSCHAFT akzeptieren, das ich ab und an mal EINSCHNITTE hinnehmen muss. Immerhin sind das oftmals EINSCHNITTE auf einem immens hohen Level, und nach dem Einschnitt geht es den Menschen immer noch besser, als wenn sie KEINE ARBEIT mehr hätten.

Ich kann schließlich von meinem Konto auch nur solange Geld holen, wie Geld drauf ist. Wenn Ich es übertreibe dreht mir die Bank den Hahn auch zu.

Ich kann mich nicht auf eine zum Teil illusorische Schiene setzen, sondern muss auch als GEWERKSCHAFT in der Realität bleiben. Ich kann doch von Firmen und Verbänden nur Dinge einfordern, die diese auch in der Lage sind zu LEISTEN.

Leider ist es aber so ... das viele Gewerkschaftsfunktionäre oftmals noch in den "goldenen" 70ern sind, wo vieles erreichbar war, weil es allen (oder zumindest vielen) gut ging. Eine Gewerkschaft ist doch nicht zum SELBSTZWECK da, sondern um Ihren Mitgliedern zu helfen. Und WAS brauchen die Mitglieder der Gewerkschaft denn im Moment am meisten ?!

1.) Einen sicheren Arbeitsplatz

2.) Planungssicherheit

Frag doch mal rum, wieviele Gewerkschaftsmitglieder (nicht Funktionäre!) bereit sind ... Sonntags zu arbeiten ... oder auf einen Feiertag zu verzichten, oder 2 Stunden mehr zu arbeiten. Das Ergebnis wird dich überraschen. Die meisten lehnen sowas nicht ab. Leider aber einige Funktionäre, da keiner der Funktionäre in die Geschichte eingehen will "als der Vorsitzende unter dem die Gehälter runtergingen." ... Und das ist reines Macht und Profilierungsdenken, oder nicht ?!

Wenn alle zusammen den Karren aus dem Dreck gefahren haben, dann kann man auch wieder mehr Freizeit und Geld fordern. Nur ... das "endlose Wachstum" ... iss halt nicht PERMANENT drin. Und das Du, Ich und alle anderen derzeit die Versäumnisse der VERGANGENHEIT auslöffeln müssen ... dafür darfst Du dich bei all denen bedanken, die dafür verantwortlich sind, das Krankenkassengebäude in der TEUERSTEN Lage liegen, das Verwaltungen ineffizient sind etc.pp.

Ich sehe das doch wenn ich meinen derzeitigen Arbeitsplatz, mit meinem letzten vergleiche. Hier ist die Verwaltung schnell und effizient. Bei Fragen und Problemen, gibt es die Lösung meist noch am GLEICHEN Tag, spätestens nach 2 Tagen. Bei meinem letzten Arbeitsplatz hat es 3 Monate gedauert, bis Ich meine Steuerkarte zurückbekommen habe, weil die 3 oder 4 mal quer durch die Republik geschickt wurde. ("Es tut mir leid, die ist gerade in Karlsruhe." ... "Ja, stimmt, aber jetzt ist sie in Aurich." ... "Hmmm ... Ja, im Moment ist die in der Zentralverwaltung in Osnabrück." ... "Ja, Im Moment überprüft der Fachbereich sie." ... "Schönen Guten Tag ... Ich habe Ihre Steuerkarte ... Ich wollte fragen ob die Adresse noch stimmt." )

Wozu braucht man 3 Monate für eine Steuerkarte und was macht die da überall ??? Das kostet alles Geld und Zeit ...

Also ...

Gewerkschaften sind was ganz tolles, aber sie müssen auch richtig funktionieren, und im Interesse Ihrer Mitglieder handeln. Und OB SIE das im MOMENT immer tun ... ist eine ziemlich schwierige Frage.

Klar, der Balanceakt zwischen ... Erpressung und Verhandlung ist im Moment sehr schwer. Aber ein Arbeitskampf ... ist derzeit echt unpassend, genauso wie das Festhalten an ÜBERTARIFLICHEN Leistungen. Oder reicht der TARIF den man mal erstritten hat nicht in schlechten Zeiten aus ?! Besser als gar nichts ... oder ?

MFG Kester

P.S. Ich hab ne Anmerkung zu deinen Rekordergebnissen ... Wenn Du dir das ansiehst, dann hat GM dieses Jahr verdammt viel Gewinn gemacht. Die Frage ist aber ... WOHER der kommt. Die gesamte Autosparte von GM hat MASSIV verlust gemacht. Die Gewinne kommen aus der Finanzdienstleistung und aus Immobilieneinnahmen, da GM sehr viele Gebäude besitzt. Man sollte das nicht pauschalisieren. Würde GM heute SÄMTLICHE Autowerke dicht machen, würden die ein paar Mrd. $ mehr Gewinn machen. Also muss man doch die Autoproduktion zumindest SO HINBIEGEN, das sie kostenneutral läuft ... Und ähnliches gilt auch für VW und andere Unternehmen. Da kommen die Gewinne ja nicht aus EINZELNEN Sparten, sondern aus einem diversifizierten Konzern.

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach

Schließlich bekommen BMW und Porsche es ja auch hin, in Deutschland KONKURENZFÄHIG zu produzieren (und in deren Segment ist Konkurenz auch da), offenbar ist das nur eine Frage der internen Intelligenz und der internen Logistik. Und selbstredend (!) auch eine Frage der Mitarbeiter.

MFG Kester

Hallo!

Naja, wenn der 3er soviel kosten würde wie ein Astra, hätte auch BMW ein Problem. ;)

Moin,

Der 3er spielt ja auch gegen den Vectra ... und hat ein Image, das man verkaufen kann.

Sein Image hat Opel aber in der Vergangenheit fahrlässig vernachlässigt bzw. zerstört.

Opel hat in der Bevölkerung keinen großen Image- bzw. Markenwert. Es ist doch bezeichnend, das die Marke OPEL, obwohl sie deutlich mehr Autos verkauft, als WERT unterhalb von Alfa Romeo steht. (Als Markenwert bezeichnet man den Wert, den der Name einer Firma hat, der gilt auch als Gradmesser für das Image)

MFG Kester

@ Bachgauman

Volle Zustimmung meinerseits!!

 

Rotherbach hat geschrieben:

"Und die BESTE BEDINGUNG ist es derzeit ... das die LEUTE ARBEIT haben."

 

Das ist ja wohl die Mindestbedingung! Eine Gewerkschaft muß um mehr kämpfen.

@ Jan 72

Ich weiß nicht, ob und was du arbeitest, aber wenn dir an gewerkschaftlichen Leistungen nix liegt, hindert dich niemand daran, freiwillig auf einen guten Teil deines Lohns zu verzichten. Arbeite samstags und sonntags, wenn es dir so gefällt. Aber kritisier nicht bei anderen Leuten, wenn sie das weder wollen noch können!

gewerkschaft

 

hi!

wieso muss die gewerkschaft im moment um mehr kämpfen stippo?das wichtigste ist im moment nun mal die arbeitplätze zusicher..lohnerhöhungen brauchen wir bestimmt nicht,das fordern nur die leute die immer noch die rosa rote brille aufhaben.in der heutigen zeit gehts meiner meinung nur darum.das selbe geld weiter zubekommen und vorallem die arbeitsplätze sichern..was bringen dir 2 % mehr lohn wenn du nach nem jahr arbeitslos bist?ihr müst nicht kurzfristig ihr müst auch mal etwas weiter denken als 1 monat.wenn es der wirtschaft in deutschland wieder besser geht,was nicht mehr passieren wird,dann kann man über mehr lohn reden,aber im moment zählt nur eins der ARBEITSPLATZ.und wenn ich höhere die arbeitnehmer bei VW nicht bereit waren 2 jahre ne nullrunde einzulegen,pack ich mir an kopf.so blöd kann man doch nicht sein..in der heutigen zeit mehr geld fordern man man.ich sag es immer wieder dann bekommen halt 20 leute mehr lohn und dafür werden von 50 arbeitnehmern 30 endlassen und die anderen bekommen mehr lohn.tolle sache..die sollten mal langsam aufwachen die leute da draußen..

Na sag ich doch, vauxhall!!:)

Als Internationaler Trucker würde man noch von einer 40 Std. Woche träumen,ich hatte damals locker ne 90 Std Woche an 6 Tagen(von Sonntag bis Samstag),wenn es Dumm gelaufen ist,auch mal mehr,und die hat auch fast jeder Trucker hier in D,der kreuz und Quer durch die Gegend fährt.

UND bekommt lange nicht soviel Geld,wie so ein Fauler Autobauer von VW oder Opel,der nur lächerliche 30 Std Arbeitet.

Mittlerweile bin ich in Rente,weil mich 10 Jahre Truck fahren völlig Kaputt gemacht haben,was auf der anderen Seite aber auch OK ist,weil ich ,wenn man das umrechnet,locker 25 Jahre Reale Arbeits-Zeit gearbeitet hab.

In Dänemark sieht man jetzt,was mit Gewerkschaftlichen Truckern passiert,die werden zur Zeit Alle gegen Deutsche und Polnische nicht Gewerksschaftsfahrer ausgetauscht.

Moin,

Stippo ... klar muss eine Gewerkschaft für BESTMÖGLICHE Bedingungen kämpfen.

Aber das für ALLE Mitglieder. Sie kann nicht einen REKORDABSCHLUSS erkämpfen (Was sicher auch heute noch möglich wäre), und damit dann dafür Sorge tragen, das 100.000e Ihrer Mitglieder gefeuert werden. Eine Gewerkschaft muss für ALLE Ihrer Mitglieder kämpfen und nicht nur für 10%.

Sicher, Ich freue mich auch über 60 Euro mehr im Monat, wer würde das nicht ?! Aber 3 Monate 60 Euro mehr haben, und dann vom Amt leben, weil mein Job weg ist ?! Dann habe Ich UNTERM Strich, nicht viel von der Lohnerhöhung gehabt ... Ich hab dann sogar ganz gewaltig miese gemacht.

Firmen haben heute nunmal Alternativen und die sind sie auch bereit zu nutzen. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt und nicht einfach WILDES EINFORDERN.

Übrigens ... Ich bin der festen Überzeugung, das die Idee Tarife nur für Gewerkschaftsmitglieder ... SEHR SEHR Kontraproduktiv ist. Das stärkt die Gewerkschaften absolut nicht. Erstens würden Firmen stillschweigend die BILLIGEREN Arbeitskräfte (also nicht organisierte einstellen, wie wollte man das verhindern ?!) und bevorzugt die TEUREREN bei jeder Gelegenheit entlassen (Also die Gewerkschafter, wer könnte das verhindern, wenn das rechtens gemacht wird ?). Ausserdem würde eine solche Radikalisierung, auch eine Radikalisierung der Gegenseite bedeuten. Meinst Du ... eine SOLCHE Änderung ... würde keine Gegenforderungen bringen ? Wenn die Gleichbehandlung aller wegfällt, dann bedeutet das im Gegenzug auch, das Arbeitnehmer-Schutzrechte beschnitten oder unter der Hand unterlaufen werden, indem z.B. nur noch Zeitverträge abgeschlossen werden.

MFG Kester

Ich hab da etwas andere Ansichten.

Die Beschränkung von Leistungen auf organisierte Arbeitnehmer bringt imho dem Arbeitgeber nichts, weil dann ja jeder in die Gewerkschaft eintritt und somit deren Position stärkt. Eben deswegen schlucken die Arbeitgeber die bittere Pille. Soweit ich weiss sind diese Leistungen an nicht organisierte Arbeitnehmer immer freiwillig (Gewohnheitsrechte mal aussen vor gelassen).

Die Arbeitgeber lassen sich auch nicht einfach etwas von der Gewerkschaft überbügeln, nein, das sind immer Kompromisse, allerdings wird ein Abbau von Leistungen seitens der Arbeitgeber ja nie wirklich publik, die Lohnerhöhung macht sich in der Presse ja viel besser. Lohn ist nicht der einzige Verhandlungspunkt auf solchen Tagesordnungen.

Was die Arbeitszeiten in der Automobilindustrie angeht so sollte man bedenken, das imho 1. die Produktion eines Unternehmens immer am effizientesten ist, sprich, dort abzubauen ist schon fast nicht mehr möglich, ausser man hat Überkapazitäten. 2. kann der einfache Mann am Band am allerwenigsten für seine Situation, der würde gerne mehr arbeiten, zur Not auch fürs gleiche Geld, anstatt ständig nach Hause geschickt zu werden, was irgendwann wieder abgearbeitet werden muss. Warum sollte nur er bluten für die Fehler die andere gemacht haben? Mit Faulheit hat das im übrigen überhaupt nichts zu tun. Dies ist imho die Ausgangssituation für Gewerkschaften. Übrigens besteht eine Automobilfirma nicht nur aus der Produktion.

MfG BlackTM

Themenstarteram 17. November 2004 um 17:37

90 h?

 

@Jan72

"Als Internationaler Trucker würde man noch von einer 40 Std. Woche träumen,ich hatte damals locker ne 90 Std Woche an 6 Tagen(von Sonntag bis Samstag),wenn es Dumm gelaufen ist,auch mal mehr,und die hat auch fast jeder Trucker hier in D,der kreuz und Quer durch die Gegend fährt."

Wieviel von Euch waren den in einer Gewerkschaft organisiert! Solche Arbeitsbedingungen sind doch nur möglich, weil die einzelnen Unternehmen die Fahrer gegeneinander ausspielen!!!! Wie oft hat man den erlebt, dass Firmen einerseits ihren Fuhrpark abgeschafft haben, indem sie die Fahrer andererseits wieder freiberuflich zu solchen Sklavenbedingungen beauftragt haben. Dies hätten Sie nicht gemacht, wenn die Fahrer gleich bei den ersten Ankündigungen für solche Geschichten die Zufahrtswege zu den Firmen blockiert und den bzw. die Läden auf diese Weise für 2 Wochen schachmatt gesetzt hätten. Stattdessen hat jeder gedacht, dass es gut ist, solange es den Kollegen trifft!!

Die andere Frage ist, was haben Euch die 90 h Stunden an 6 Tagen gebracht! Gerade im Speditionsgewerbe haben viele "Internationale Speditionen ausgeflaggt. Jetzt fahren für deutsche Unternehmen z.B. polnische Fahrer mit polnischen LKW´s zu polnischen Löhnen! Da hättest Du wahrscheinlich auch mit 180 h an 7 Tagen keine Chance gehabt - zu teuer!

Es geht doch bei diesen Debatten um die Arbeitszeit nicht um Arbeitsplatzsicherung - ich habe es oben ja geschrieben die Kapitalgesellschaften haben in den vergangenen 10 Jahren ihre Gewinne um 60% (inflationsbereinigt) gesteigert. Vielmehr sollen jetzt Schneisen geschlagen werden, um den Sozialstaat langsam aber sicher zu zerstören! Dabei wird die Salamitaktik angewandt --> heute die 40 h Woche, morgen der Samstag als Arbeitstag, übermorgen die Kürzung des Urlaubs, überübermorgen..... Hier machen die Chefkapitalisten von der Deutschen Bank und vom BDI vor gar nichts halt! Dies sieht man schon, wenn man einen Blick auf die betriebliche Mitbestimmung wirft. Was 40 Jahre einwandfrei funktioniert hat, womit Deutschland u.a. zum Wirtschaftswunderland geworden ist, soll auf einmal investionshemmend sein - da lachen ja die Hühner. Die betriebliche Montanmitbestimmung ist 1947 von den Engländern in der britischen Besatzungszone eingeführt worden, auch aufgrund der Erfahrungen mit dem Hitlerregime!!!! Man sollte nie vergessen, dass es das Kapital war, welches die NSDAP an die Macht gebracht hat - ich erinnere da an Alfred Hugenberg und an den unglückseligen Heinrich Brüning bzw. Franz von Papen --> ihre Urenkel agieren heute in ähnlicher Art und Weise! Dabei sollten die Herren aber nie vergessen, dass eine Verarmung des Mittelstandes (und hier sehen nicht wenige Wissenschaftler einen Grund für die Krise in der dt. Wirtschaft - auch bei VW und Opel) auch zu einer Radikalisierung in Politik und Gesellschaft führt (siehe Wahlen im Saarland und in Sachsen)!

Wollen wir das?

Was hat es dann letztlich gebracht?

(60% Gewinnsteigerung in 10 Jahren reichen aus um die Menschen in Deutschland zu beschäftigen!!!)

Letztlich kann nur eine Wirtschaft funktionieren, wenn sie auch Absatzmärkte hat. Damit man einen Absatzmarkt hat, braucht man eine breite Masse die Geld verdient - mehr Geld verdient, als zum Leben notwendig ist, also eine Gesellschaft mit einem breiten Mittelstand. Dies hat übrigens schon Henry Ford erkannt, der seine Arbeiter so gut bezahlte, dass die Arbeiter sich ein T-Modell leisten konnten.

Wer dies nicht verstehen will und Frühkapitalismus sät, wird Faschismus und Kommunismus ernten, wenn der Mittelstand in Westeuropa sich erst einmal als Verlierer der "Globalisierung" begreift.

(Insofern müßte man sich wirklich Fragen, inwieweit man solche Anschläge auf die Gesellschaft nicht als Staatsverrat bzw. Hochverrat ahnden müßte!!!)

Bachgauman

PS: Die Schließung des Werkes Bochum ist auch Teil eines Waffenkompensationsgeschäftes der Amerikaner mit Polen!

Monitor Nr. 521 v. 22. Juli 2004 --> Post!

@ Schelper

Ich denke auch, dass die HNP etwas seriöser ist als die Bild-Zeitung.

Deswegen ist davon auszugehen, dass Bochum erhalten bleibt.

Zitat:

Wenn ich hier die Angriffe auf die Gewerkschaft lese, wäre ich vor allem dafür, dass

1. Tariflöhne nur noch für organisierte Arbeitnehmer (Gewerkschaftsmitglieder) gezahlt werden

2. Für nicht organisierte Arbeitnehmer (keine Gewerkschaftsmitglieder) nur noch der gesetzlich verankerte Mindestanspruch gilt --> BUrlG §3 --> 24 Werktage, wobei der Samstag selbstverständlich als Werktag gilt d.h. 4 Wochen Jahresurlaub!!!

3. Für nicht organisierte Arbeitnehmer sollte das Arbeitszeitgesetz außer Kraft gesetzt werden d.h. 10 Stunden pro Tag an 6 Tagen die Woche --> ohne Lohnausgleich bei 40% Lohnverzicht zum Tariflohn!!!

@ bachgauman

Ah, und am besten sollte man alle nicht organisierten Arbeitnehmer erschiessen, oder vielleicht ins Gulag? Mann, Mann, jetzt weiss ich warum ich (als Arbeitnehmer) niemals Gewerkschaftsmitglied werde! Dir fehlen wirklich 99 Pfennig an der Mark!

P.S. Vielleicht ist Dir schon mal aufgefallen, dass die Gewerkschaften die miesesten Arbeitgeber mit übelsten Bedingungen für Arbeitnehmer sind. Aber wer so blind ist...

Themenstarteram 17. November 2004 um 22:54

@Celeste

Mir ist nicht klar, worüber Du dich aufregst! Tariflöhne und der tariflich Urlaub wurden von Gewerkschaftsmitgliedern erkämpft und sollten nicht für Leute gelten, die sich an diesen Arbeitskämpfen nicht beteiligt haben! Du kannst doch nicht erwarten, dass organisierte Arbeitnehmer für Deine Rechte einstehen! (Du kannst ja auch nicht Golf auf einem Golfplatz spielen, wenn Du kein Mitglied im Golfclub bist - oder?)

Die Geschichte mit dem Arbeitszeitgesetz ist nur die Fortführung der Logik, dass unbezahlte Mehrarbeit die Arbeitsplätze sicherer macht! Wenn Ihr daran glaubt, könnt Ihr auch 60h zu 60% des Tariflohnes arbeiten, dann sind Eure Arbeitsplätze sicher - oder auch nicht!!!!

Zum Thema Gewerkschaft als Arbeitgeber gibt es sicherlich auch unerfreuliche Dinge; dies will ich auch gar nicht abstreiten!

Hier sollte man aber auch sehen, dass die Gewerkschaften nicht über Gelddruckmaschinen verfügen --> so hat sich in den letzten 10 Jahren (durch Pensionierungen, Austritte und Arbeitslosigkeit) die Zahl der Mitglieder von 10,3 Mio auf 7,2 Mio erniedrigt. Dieses Geld fehlt und führt dazu, dass auch bei den Gewerkschaften Lohnkürzungen und Stellenabbau stattfinden (genau wie bei den Kirchen!!!). Die Situation ist hier anders als bei den großen Kapitalgesellschaften --> VW, Audi, DC, Siemens, Continental,...... Diese Unternehmen haben, wie gesagt, in den letzten 10 Jahren ihre Gewinne um 60% gesteigert und bauen gleichzeitig massiv Arbeitsplätze ab.

Ich arbeite heute in einem Großunternehmen der chemischen Industrie und weiß den Betriebsrat und die organisierte Arbeitnehmerschaft durchaus zu schätzen! Vor dieser Zeit war ich einem mittelständigen Unternehmen mit schwachem Betriebsrat und unorganisierter Belegschaft beschäftigt - mit der Folge - dass die Unternehmensleitung machen konnte, was sie wollte! Darum habe ich lieber eine vielleicht mangelhafte Gewerkschaft, als gar keine!!!

Bachgauman

Es ist ne Sauerei, wie die Gewerkschaften in letzter Zeit in D angefeindet werden. Sicher auch die Gewerkschaften haben Fehler gemacht und sollten sich in manchen Punkten nicht so querstellen. Aber was viele vergessen: Wie sähe unsere Arbeitswelt in D ohne die Gewerkschaften und ihren Kampf in den lezten Dekaden aus? Da wäre nix mit von morgens 8 bis Nachmittags um 4 Arbeiten, dazu noch ne Stunde Pause, zig Zigarettenpausen und Freitags dann um 1 nach Hause! Und Samstags steht alles still. Ohne Gewerkschaften dürften wir wahrscheinlich noch 48 Stunden inkl. Samstag malochen!

 

Soll Opel doch alle rausschmeissen! DIE kaufen jedenfalls nicht mehr einmal im Jahr nen neues Auto - sind schonmal 10000 Autos weniger. Dazu kommt noch der Kaufkraftverlust in der Region, Einzelhändler die Pleite ghen, Autohändler die Leute entlassen müssen. Und das alles weil GM so frei war in der Vergangenheit ordendlich Kohle von Opel abzuziehen! Ich finde da sollte langsam die Bundesregierung eingreifen, schließlich waren das auch unsere Steuergelder die da den Bach runtergegangen sind! Am besten noch enteignen und den sch... Amis die lange Nase zeigen und fertig. Opel muß wieder selbständig werden, diese sch... Amis braucht D nicht!

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