Biospritanteil soll erhöht werden
Erhöhung des Biospritanteils - Gefahr für TDCi?
Hallo,
der Biosprit-Anteil im Dieselkraftstoff soll von heute 5% auf 17% in den nächsten Jahren ausgebaut werden. In der Betriebsanleitung meines Ford MOndeo TDCi Baujahr 2006 steht ausdrücklich, dass der Biospritanteil zum Betrieb des Fahrzeugs nicht höher als 5% sein darf. Soweit mir bekannt, kann es Probleme mit Kraftstoffleitungen, Dichtungen und Einspritzdüsen bei Dieselmotoren geben, die nicht für speziell für den Einsatz von Biodiesel vorgesehen sind.
Wie seht Ihr diese Problematik? Wer haftet bei Schäden, die durch den hohen, vom Hersteller nicht vorgesehenen Biospritanteil entstehen? Eine Klage gegen das Umweltministerium ist sicher nicht sehr aussichtsreich. Soll durch diese Maßnahme der Bürger zum Kauf neuer Autos gezwungen werden?
Von Ford habe ich am 5.3. eine unbefriedigende Stellungnahme zu diesem Thema erhalten:
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vielen Dank für Ihre E-Mail.
Die gültigen Kraftstoffnormen (für Diesel DIN 590) erlauben zur Zeit eine Beimischung von bis zu 5% Biodiesel. Das wird schon seit 2004 weitestgehend praktiziert. Es ändert sich zum 1.1.2007 (Biokraftstoffquotengesetz) lediglich die Preisgestaltung, da der Biodieselanteil ebenso wie der Mineralölanteil besteuert wird und die Beimischung verpflichtend wird. Eine höhere Beimischung lässt die Norm nicht zu.
Wir hoffen, dass wir bei der Beantwortung Ihrer Fragen behilflich waren und wünschen Ihnen stets eine "Gute Fahrt".
Bitte antworten Sie nicht direkt auf unsere E-Mails, da diese von uns nicht bearbeitet werden können. Bei Bedarf schreiben Sie uns bitte erneut über das Kontaktformular auf www.ford.de.
Wir bitten um Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Reckenthäler
Kundenberater
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Auf die in Zukunft geplanten Eröhungen des Biospritanteils wurde leider überhaupt nicht eingegangen. Ich bleibe aber an dem Thema dran und wende mich mal an den ADAC. Kann von Euch jemand etwas zu dem Thema beitragen?
Gruß,
d_s
12 Antworten
Hier meine mail an Ford von heute zu diesem Thema:
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Anfang März habe ich mich mit der Frage an Sie gewandt, wie aus Ihrer Sicht die geplante Erhöhung des Biospritanteils (nach neuesten Meldungen ist eine Erhöhung auf 17% geplant) mit der Tatsache vereinbar ist, dass Ford für den 2-Liter TDCi-Motor (Baujahr 2006) in der Betriebsanleitung ausdrücklich einen höchstens zulässigen Anteil von 5% Biodiesel angibt. Die Antwort von Herrn Reckenthäler war sehr unbefriedigend. Er hat lediglich darauf hingewiesen, dass der aktuelle Anteil von ca. 5% unproblematisch sei. Mit keinem Wort wurde auf die beschlossene zukünftige Erhöhung dieses Anteils eingegangen. Daher wiederhole ich meine Fragen in der Erwartung, dieses Mal Antworten zu erhalten:
In der Betriebsanleitung bzw. im Serviceheft meines Ford Mondeo TDCi Baujahr 2006 steht der Hinweis, dass eine Verwendung von Dieselkraftstoff mit mehr als 5% Biodiesel-Anteil nicht zulässig sei. Dies bedeutet den Garantieverlust im Schadenfall. Gemäß geltendem Gesetz wird aber sei Januar 2007 bereits ein Volumenanteil von 5,5% Biodiesel an deutschen Tankstellen zwingend vorgeschrieben, der in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter ansteigt (bis auf 17 Prozent nach neusten Meldungen!!).
Nun hätte ich gerne eine Stellungnahme von Ihnen zu diesem Thema.
- Wie sieht Ford die beschlossene gesetzliche Regelung, die einen Biospritanteil bis zu 17% vorsieht, im Hinblick auf die Verträglichkeit von Biodiesel mit den TDCi-Motoren des Baujahrs 2006?
- Wie wird sich Ford im Schadensfall (Motorschaden, defekte Dichtungen, Leitungen, Einspritzdüsen, Einspritzpumpe etc.) vor diesem Hintergrund verhalten?
Mit freundlichem Gruß,
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Das gleiche Thema hat mich auch schon einmal bewegt. Ich bin mal gespannt, ob und welche Antwort Du erhältst.
Hoffentlich nicht nur: "Wenn Sie diesen Sprit mit einer höheren Beimischung als 5% tanken, erlischt unsere Gewährleistung für das Fahrzeug!" ;-P
Servus ...
wenn ich das hier alles lese könnte ich schon wieder kotzen ohne Ende .....
Reicht den die höhere Besteuerung, Feinstaubplaketten, DPF, und Fahrverbotszonen nicht aus ????
NEIN .... nu muss auch noch der Sprit verdünnt werden !!!! 🙁
Und wenn die Karre kaputt geht - interessierts keinen!
Immer auf den kleinen Bürger, wie immer !!!
SO .... Frust raus und los !!!!!!!!
netten abend noch
...
Hi,
Wer sagt denn, das Biodiesel unbedingt aus RME besteht?
Dieselkraftstoff der aus Biomasse (Holz,Gartenabfälle, ja sogar Klärschlamm wäre denkbar) gewonnen wird ist auch Biodiesel.. Die Biomasse wird in einem speziellem Vergassungsverfahren zu Kraftstoff. Dieses Verfahren wurde in den 20 Jahren des letzten Jahrhunderts von deutschen Wissenschaftlern entwickelt , um Kraftstoff aus Kohle zu gewinnen. Wie wir ja alle wissen ist Kohle inerhalb von vielen 1000 Jahren unter Druck und Hitze aus Bäumen (HOLZ) entstanden.
VW und Daimler haben zu diesem zweck eine kleine Testanlage im Betrieb. Die so wie hörte sehr Vielversprechende Ergebnisse erzieht. Mehr auf www.sunfuel.de
Darum immer daran denken. Es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht.
Ferner muß erwähnt werden das besagter Sunfuel/Sundiesel ein sehr hochwertiger Kraftstoff ist da man die Kettenlänge der Alkane besser steuern kann. Somit kann man Schadstoff Emisionen verhindern noch bevor sie entstehen, bzw kömmen künftige Motorengenerationen noch besser an diesen Sprit angespaßt werden. Dies bedeutet mehr Leistung, weniger Verbrauch und das bei mehr Leistung und Komfort.
mfg
Re: Erhöhung des Biospritanteils - Gefahr für TDCi?
Zitat:
Original geschrieben von detroit_steel
der Biosprit-Anteil im Dieselkraftstoff soll von heute 5% auf 17% in den nächsten Jahren ausgebaut werden.
Vielleicht erläuterst Du je erstmal (und vielleicht hättest Du das auch dem Kundenzentrum schreiben sollen), wo diese Information herkommt, wer das verbindlich beschlossen hat, und wie "in den nächsten Jahren" definiert ist.
Danke für Deinen Beitrag, das wirft ja ein neues Licht auf die Sache. Kann man denn ausschließen, dass sunfuel die gleiche schädliche Wirkung auf herkömmliche Kraftstoffleitungen und EInspritzelemente hat wie RME?
Gruß,
d_s
Meine erste Quelle, die ich jetzt nicht mehr über Google finden kann, besagte, dass bis 2015 ein Volumenanteil von 10 Prozent (bzw. Energieanteil von 8 Prozent) als Quote für Kraftstoff von der EU vorgegeben wurde. Gestern gab es folgende Meldung des Umnweltministeriums, darin ist von 17 Prozent bis 2020 die Rede:
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8-Punkte-Plan zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 40 Prozent bis 2020
Gabriel stellte acht konkrete Maßnahmen vor:
Reduktion des Stromverbrauchs um 11 Prozent durch massive Steigerung der Energieeffizienz (Einsparvolumen: 40 Millionen Tonnen)
Erneuerung des Kraftwerksparks durch effizientere Kraftwerke (30 Millionen Tonnen)
Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf über 27 Prozent (55 Millionen Tonnen)
Verdoppelung der effizienten Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung auf 25 Prozent (20 Millionen Tonnen)
Reduktion des Energieverbrauchs durch Gebäudesanierung, effiziente Heizungsanlagen und in Produktionsprozessen (41 Millionen Tonnen)
Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien im Wärmesektor auf 14 Prozent (14 Millionen Tonnen)
Steigerung der Effizienz im Verkehr und Steigerung des Anteils der Biokraftstoffe auf 17 Prozent (30 Millionen Tonnen)
Reduktion der Emissionen von anderen Treibhausgasen wie zum Beispiel Methan (40 Millionen Tonnen).
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Nun möchte ich mein Fahrzeug aus Baujahr 2006 durchaus bis ca. zum Jahr 2016 fahren, daher interessiert mich dieses Thema.
Gruß,
d_s
Also Moment - wenn der Anteil der verkauften Biokraftstoffe auf 17% erhöht werden soll, heißt das zunächst eine breitere Vermarktung aller Biokraftstoffe, so z.B. puren Biodiesel, Bioethanol (85% Bio-Anteil) und Biogas (100% Bio-Anteil). Letztendlich heißt das nur, daß irgendwann in der Gesamtbilanz ALLER Kraftstoffe von 100Mio Tonnen verkaufter Kraftstoffe eben 17Mio Tonnen Biosprit sein sollen. Das heißt NICHT, daß in Standard-Diesel der RME Anteil auf 17% erhöht wird.
Außerdem besteht zwischen "Gabriel stellt sich vor" und einer verbindlichen EU-Richtlinie doch noch ein nicht unerheblicher Unterschied.
Aus diesem ungelegten Ei ganze 13 Jahre im Voraus Deinen Fahrzeughersteller aufzufordern, daß Dein Fahrzeug das dann - sofern es noch unter uns weilt - ja wohl gefälligst können muß, ist wohl etwas gewagt, oder?
Hallo XLTRanger,
es mag sein, dass ich das falsch verstanden habe, die Pressemeldungen verkürzen ja den Sachverhalt oftmals stark. Wenn garantiert ist, dass die Zusammensetzung des Dieselkraftstoffs auch 2015 der Norm entspricht, die auch für den TDCi-Motor von 2006 ohne Umrüstungsmaßnahmen kompatibel ist, dann bin ich ja zufrieden. Nur hat das bis jetzt keiner klar gesagt.
Aber danke, dass Du mehr Licht ins Dunkel gebracht hast.
Gruß,
d_s
Hi ,
SunFuel/Sundiesel ist zu 100% Kompatibel zu unseren heutigen TDCI/TDDI´s.
Es gibt bei Wikipedia 2 sehr nützliche Berichte.
Wikipedia --- Sunfuel/Sundiesel (BTL)
Wikipedia --- Biodiesel aus RME
mfg
Zitat:
Original geschrieben von detroit_steel
Hallo XLTRanger,
es mag sein, dass ich das falsch verstanden habe, die Pressemeldungen verkürzen ja den Sachverhalt oftmals stark. Wenn garantiert ist, dass die Zusammensetzung des Dieselkraftstoffs auch 2015 der Norm entspricht, die auch für den TDCi-Motor von 2006 ohne Umrüstungsmaßnahmen kompatibel ist, dann bin ich ja zufrieden. Nur hat das bis jetzt keiner klar gesagt.
Aber danke, dass Du mehr Licht ins Dunkel gebracht hast.Gruß,
d_s
Hmmm...Du erwartest also, daß Dein Fahrzeughersteller Dir garantiert, daß ein 2006 gebautes Auto mit der Kraftstoffspezifikation von 2015 oder 2020 funktioniert, die noch nicht einmal ansatzweise existiert. Kannst Du Dir vorstellen, daß ein Kundenzentrum da an die eine oder andere Grenze stößt? Bei allem Respekt, Du kannst sehr froh sein, auf diesen Quatsch überhaupt eine Antwort bekommen zu haben, noch dazu eine doch recht diplomatische.
Es hat ähnliche Probleme bei der Einführung von bleifreiem Benzin ebenso von schwefelfreiem Diesel gegeben. Und die waren am Ende lösbar. Ein Fahrzeughersteller kann einen Motor immer nur gegen eine Kraftstoffspezifikation testen und freigeben, die zum Zeitpunkt des Verkaufs aktuell ist. Auf Verdacht für irgendetwas 10...15 Jahre im Voraus freizugeben, das dann vielleicht doch ganz anders kommt, ist schlichtweg Illusion. Genauso könntest Du vom Hersteller Deines Fernsehers eine Garantie verlangen, daß im Jahre 2017 der Strom immernoch 50Hz haben wird, oder du könntest vom Hersteller Deiner Waschmaschine eine Garantie verlangen, daß Dein Gerät auch im Jahre 2015 mit den Waschmitteln einer heute noch nicht existierenden Firma XY kompatibel sein wird, oder Du könntest vom Hersteller Deiner Gasheizung eine Garantie verlangen, daß in 2025 das Gas noch nicht alle ist, oder der Herr Putin uns nicht den Hahn zugedreht hat...