Bioethanol, PÖL und Biogas - die beste Alternative
Abend,
für mich persönlich gibt es zur Zeit nur drei Alternativen für fossile Kraftstoffe: PÖL (bzw algemein Öle), Bioethanol und Biogas. Diese Kraftstoffe kann man in "beliebigen" Mengen herstellen (weil erneubar sind), sodass es keine Engpässe entstehen und es keine Energiekrise gibt.
Was mich jetzt interessiert ist die Umweltschädliche Seite, sprich, was hat die grösste Umweltbelastung. Z.B. PÖL - Russpartikel, Ethanol - CO2 beim Brennen etc.
Was sind die Vorteile und Nachteile von diesen Kraftstoffen? Hohe Kosten bei der Herstellung, Umbaukosten, Speichrung etc.
Die enegetische Billanz. Wie effizient ist bzw kann sein die Herstellung von diesen Kraftstoffen.
Würde gerne eure Meinung dazu hören.
82 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von istmiregal
Habe das Gefühl, dass du nur vom Rapsanbau sprichst.
Es gibt Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft binden. Sie können in Symbiose mit z.B. Erbsen oder Sojabohnen leben. So kommt man u.a. in Brasilien (weitgehend) ohne Dünger aus. Hier düngt man lieber.
Ja rede vom Raps. Wenn es diese Bakterien gibt und die nicht zu mehr schaden führen, gut, dann bleichen nur noch die Pesti-/Fungi-/ Herbizide.
Synfuel ist alles andere als Zukunftsmusik. Grosstechnische Erzeugung ist kein Problem, entsprechende Anlagen sind bereits im Einsatz. In der Energiebilanz steht Synfuel sogar besser da als die Alkohole und erheblich besser als RME.
Lediglich PÖL ist je nach Ausgangspflanze etwas besser, hat aber dafür die schlechteste Flächennutzung da nur ein Teil der Pflanze verwertet werden kann.
Sieht alles in allem einfach nach dem besten Kompromiss aus.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von sthoeft
Wasserstoff:
Auch sehr nett, nur wie an den Wasserstoff dran kommen. Kostet viel Energie diesen herzustellen, woher könnten wir die nur nehmen? Solar: eher nicht, zu wenig Fläche für die Photovoltaik, vielleicht in der ferneren Zukunft. Wind: siehe Solar, beide sind zudem noch unbeständig. Wellen und Wasserkraftwerke: gute Idee, aber so viel Wasserkraft um so viel H² herzustellen? Fraglich ist es allemal. Fusion: haben wir noch nicht, könnte aber ein Ansatz sein.
Zudem kommt bei Wasserstoff das enorme Transportproblem: hochexploiv (geht ab wie sau, dagen ist Methan langweilig), schlecht zu verflüssigen (Gas nimmt sehr viel Platz ein, Flüssigkeit wesentlich weniger) womit wir bei der Thema Wasserstoffproduktion in z.B. in der Sahara. Wie wollen wir es hierher bekommen?! Pipelines mit Wasserstoff, sicher heikel, Tanker wie das Erdgas vom Schneewitchenfeld in die USA, hier müsste man es verflüssigen, was zu einer ziemlich mießen Erergieausbeute führt und der Tanker fährt mit Öl (Methan wird in den Tankern auch verflüssigt, nur muß dieses nicht ansatzweise so kalt sein wie Wasserstoff.). Ich denke nicht das Wasserstoff so schnell in KFZ eine Rolle spielen wird. Denke Wasserstoff und damit die Brennstoffzelle hat eher eine Zukunft im Auto wenn es um leistungsstarke Batterien gibt die man auf Knopfdruck wieder voll machen kann, aber nicht um das Auto zu bewegen sondern eher für die Elektronik. Vielleicht gib es auch Notebook Akkus die mit Brennstoffzellen arbeiten und die man langsam mit einer eigenen Elektrolysevorrichtung wieder befüllen kann oder sich kleine Wasserstoffkartuschen kauft und die Akkus/Brennstoffzellen wieder befüllt. Aber Wasserstoff in den Dimensionen bekommen die man für den KFZ Verkehr bräuchte,.. vorher haben wir den Warpantrieb (na ja, vielleicht nicht ganz *g*).
Wasserstofftransport??? Kein Problem. Ist absolut sicher. Lesen bitte hier:
Sonnenofen gießt Energie in MetallEffizienz ist ca. 30%
Zum Vergleich Photovoltaik: 20%
Zitat:
Original geschrieben von sladaloose
Wasserstofftransport??? Kein Problem. Ist absolut sicher. Lesen bitte hier: Sonnenofen gießt Energie in Metall
Effizienz ist ca. 30%
Zum Vergleich Photovoltaik: 20%
Sehr interessant. Nur frage ich mich voher man dann soviel Zinkoxid nehmen soll? Davon gibt es ja auch nur endliche Mengen. Und wenn die Nachfrage wechst, stiegen auch die Preise.
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Weiss gar nicht was in diesen Fred H2 zu suchen hat...
PÖL: Tja, ist halt 'Diesel' mit seinen Problemen - eigentlich nur noch in der EU in Verwendung - wird ab 201x schwierig die Normen, die in anderen Ländern schon gelten, einzuhalten --> Diesel ist eigentlich tot
Biogas: Hat den grossen Reiz von Erdgas auf Biogas problemlos umstellen zu können... wird in der CH gemacht...
Bio-Ethanol: die ersten Autos fuhren mit Alk... erprobte Technik. Höhere Ausbeute als beim Rapsanbau. Viele Bio-Quellen....
H2 (trotzdem): Woraus, wozu? Aus Bio? Nee, dann lieber gleich Gas oder Ethanol. Aus Wind/PV-Strom? Nee, dann lieber gleich ins Netz und ein Kohlekraftwerk abschalten... H2 ist schon in der Produktion mit einem Wirkungsgrad von < 50% grottenschlecht....
Überflüssiger Strom? Ab in die Bio-Gas-Weiterverarbeitung, längere Ketten machen....
Ein flüssiger Kraftstoff hat die höchste Energiedichte, erst recht, wenn man die 'Verpackung' mitrechnet - und die schleppen wir immer mit rum...
Auch wenn Rapsöl keine WGK hat und Ethanol WGK1 - es bekommt den Kläranlagn und Seen im Falle eines Falles trotzdem besser....
Wir brauchen eine guten Mix, es wird auf Bio-Gas, Ethanol und verschiedene 'künstliche' längere Ketten hinauslaufen.
Es wird sich auch noch zeigen, womit ein Reformer am besten klar kommt....
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Synfuel ist alles andere als Zukunftsmusik. Grosstechnische Erzeugung ist kein Problem, entsprechende Anlagen sind bereits im Einsatz.
Meinst du damit die "kleinen" Testanlagen in Deutschland? Oder hat man eine wirklich große bereits errichtet? Wo denn?
Zitat:
Lediglich PÖL ist je nach Ausgangspflanze etwas besser, hat aber dafür die schlechteste Flächennutzung da nur ein Teil der Pflanze verwertet werden kann.
Palmöl hat den höchsten Flächenertrag überhaupt. 10.000 L pro Hektar und darunter kann man noch Gemüse anbauen.
Ich glaube, dass in den Tropen bald jeder Bauer ein paar Palmen haben wird, um sich so selbst mit Sprit zu versorgen. Das filtern funktioniert mit Technik aus dem "Mittelalter".
In Kolumbien hat man bereits begonnen große Flächen in palmplantagen umzuwandeln.
Außerdem kann man bei allen Pflanzen die verbleibende Biomasse in Biogas umwandeln oder auch zu anderen produkten verarbeiten. Das Argument, dass man nur einen Teil der Pflanze nutzen kann, zieht also nicht wirklich.
Zitat:
Original geschrieben von sthoeft
Ja rede vom Raps. Wenn es diese Bakterien gibt und die nicht zu mehr schaden führen, gut, dann bleichen nur noch die Pesti-/Fungi-/ Herbizide.
Googel man 2 Minuten und dann weisst du was von diesen bakterien zu halten ist. Wenn Öl knapper wird, werden sie weltweit zum Einsatz kommen müssen!
Nicht alle Ölpflanzen brauchen so viel Chemie wie Raps. Raps zu Biodiesel ist genauso hirnverbrannt wie Mais zu Alk.
Zitat:
Original geschrieben von istmiregal
Raps zu Biodiesel ist genauso hirnverbrannt wie Mais zu Alk.
Ganz deiner Meinung.... Oder Sonne zu H2...
Wenn unsere Bauern hier in D erkennen, dass sie mit Getreide/Zucker den dreifachen Gewinn fahren, wird Raps wieder einschlafen....
Was passiert eigentlich, wenn man die Zumischquote nicht einhalten kann, weil kein Rohstoff da ist - Laut Gesetz gibt es dann Strafe pro Liter... Mensch, wird der Diesel teuer... von der CO2-Abgabe/Liter ganz zu schweigen....
Zitat:
Original geschrieben von Fubbel
Wir brauchen eine guten Mix, es wird auf Bio-Gas, Ethanol und verschiedene 'künstliche' längere Ketten hinauslaufen.
das mit den längeren Ketten ist so ne Sache. Gut mehr Energie, aber ein Problem entsteht, ein schlechteres Wassertoff (H) zu Kohlenstoff (C) Verhältniss.
z.B. CH4 = Methan/Erdgas/Biogas
nach Verbrennung = CH4 + 2 O2= CO2 + 2 H2O
C3H8 = Propan (hier jetzt stellvertretend für Autogas, welches zwischen 60-95% Propan enthält, ansonsten Butan C4H10)
nach Verbrennung = C3H8 + 7 O2 = 3 CO2 + 4 H2O
Ethanol ist übrigens C2H5OH, also ähnlich wie Ethangas, was vom C zu H Quorienten zwischen Methan und Propan steht.
Bei Benzin/Diesel sind die Kohlenstoffketten viel länger, was ein sauberes aufspalten schwieriger macht. Zudem finden sich hier auch öfters Doppelbindungen welche zu unsauberen verbrennungsprodukten führen (CO, NO) und sind viel unreiner, also sind dort noch Benzolringe, Schwefelverbingungen (außer Super Plus, das ist wirklich schwefelfrei), Aromaten, usw. Der Vorteil liegt nur darin, daß die Enbergiedichte mit länge der Ketten zu nimmt, daher Mehrverbrauch, bzw. Minderleistung bei den alternativen Kraftstoffen.
Und was interessiert mich bei Bio-genen CH-Verbindungen das C/H-Verhältnis? Gar nicht... Es geht dann nur noch um den Energieverlust bei der Erzeugung, den Transportweg, die Lagerung...
Da sind die 'Flüssigen' in einem grossen Vorteil...
Gewisse Kettenlängen sollte man aus toxischen Gründen nicht anfassen... Aber weniger oder mehr ist schon möglich *ggg*
Von Benzin/Diesel ist hier im Fred gar keine Rede - das ist fossiler Dreck...
Zitat:
Original geschrieben von Fubbel
Ganz deiner Meinung.... Oder Sonne zu H2...
Wenn unsere Bauern hier in D erkennen, dass sie mit Getreide/Zucker den dreifachen Gewinn fahren, wird Raps wieder einschlafen....
Bei Raps sind wir einer Meinung. Bei Getreide wäre ich vorsichtiger:
1. Futtermittel werden in großen Mengen in Brasilien und den USA angebaut. Wenn die Ethanolnachfrage anzieht, könnte es sein, dass wir Futtermittel nicht mehr importieren werden können und statt dessen diese wieder selbst anbauen. Getreide für Sprit wird knapp.
2. Wenn synthetischer Sprit aus Holz hergestellt wird, könnte Hanf in großem Umfang kommen, um Holz für Pappe/Papier teilweise zu ersetzen. Großer Vorteil von Hanf: verträgt sandige/trockene Böden (Bewesserung ist teuer) und braucht keinen Dünger/Chemie.
Futtermittel + Hanf --> wo soll Getreide für Alk in Deutschland noch wachsen?
Osteuropa hätte noch potential. Die Erträge sind dort noch viel niedriger als im Westen, da die technik veraltet ist. Bei tests in der Ukraine konnte man die Erträge vervielfachen! Weiss die genauen Zahlen nicht mehr.
Wir sind zu dicht besiedelt, um uns selbst zu versorgen, sei es synthetischer Sprit oder Ethanol - ist beides aus dem gleichen Bio-Material *ggg* Auch ein Grund für das Raps-Sterben...
für 'Weg vom Öl' fehlt uns der Platz - da heisst es dann wohl doch noch Energie sparen... Juhu...
Bei der Herstellung von Ethanol aus Getreide bekommt man hochwertigstes Futtermittel....
Tja, Hanf ist schon lange ein Thema, aber da gibt es so ein komisches anderes Gesetz...
Zum Raps möcht ich noch was loswerden;
Das Zeug wird zu 100% verwendet. Hab bei meinem Bauern mal bei der Presse zugesehn der "Abfall", der rauskommt, wird direkt wieder an seine Viecher verfüttert. Raps ist sauber, wenn das Zeug in Grundwasser läuft, ist es unbedenklich. Schmeckt vielleicht komisch... ist aber ungiftig. Außerdem ist der Verbrauch von Dieseln prinzipiell niedriger, bei Ethanol steigt er. (Dazu kann man sich auch gerne die Thermodynamik-Vorlesung an der örtlichen Uni reinziehn, ich hab das Fach mittlerweile satt.)
PFLANZENÖL an sich (darf ja auch Soja oder dieses Palmenzeug oder von mir aus Olivenöl sein) gibts auf der ganzen Welt. Für jedes Klima findet man Pflanzen, die Energie in Form von Öl speichern. Und wenn wir den Afrikanern für eien Tonne Pflanze ein paar Euro geben und das Zeug dann mit Tankschiffen (wir erinnern uns, die Dinger transportieren derzeit Diesel...) transportieren, freuen sich alle- der Bauer, der gut davo leben kann, der Westeuropäer, weil er gut damit fahre kann, die Umwelt, weil die CO2-Bilanz mindestens neutral ist (Die Pflanze schluckt normalerweise sogar noch mehr CO2, als das Öl nachher hergibt, weil se auch Verluste hat... aber egal).
Das Problem mit den Motoren; Die Dinger sind auf Diesel getrimmt. Wir bräuchten andere Pumpen, andere Düsen, eventuell Wirbelkammern (Die in Kombination mit modernen Einspritzern sogar den Feinstaub beseitigen könnten, weil man eine tolles Treibstoff/Luft-Gemisch hinkriegt, das durch die Wirbelkammer wunderbar homogen wird) und vielleicht eine Kraftstoffheizung für den Winter...
DIESE MAßNAHMEN SIND EIN WITZ! Eine Konstruktion ändern ist VIEL billiger, als eine komplett neue auf die Beine zu stellen ( Wasserstoff-Motor, Gasmotor, Alkohol-Motor, ... Naja Alk wär vielleicht auch noch relativ leicht machbar). Die veränderten ließen sich auch noch mit Diesel fahren. Leistungseinbruch gibts keinen. Die Lebensdauer wär höher, Pöl schmiert deutlich besser als Diesel.
Ach ich könnte stundenlang von Pöl schwärmen... In paar Jahren darf ich mir vielleicht meinen eigenen Motor konstruieren. *seufz*
Peter, der Fahrzeugtechnik-Student mit Pöl-Benz
Andere Pumpen, andere Düsen ... da hast du aber gleich einen neuen Motor! Wirbelkammern sind verschwunden weil sie viel Verluste einbringen.
Problem bei PÖL wird der Schadstoffausstoss und die Haltbarkeit bei Fahrzeugen die nicht täglich bewegt werden. Und die Vorheizung wenn es richtig kalt ist und man keinen 2-Tank-Umbau will.
Soo einfach geht das nicht. Einfacher wär es vernünftigen Sprit in gleichbleibender Qualität (!!!) zu erzeugen mit dem auch die Millionen vorhandenen PKWs und LKWs fahren können. Ansonsten wird das wie bisher nichts weiter als eine Randerscheinung bleiben.
Diesel tot? Warten wirs ab, bei dem was da noch verkauft wird die nächsten 20 Jahre sicher nicht.
Gruß Meik
Edit: Wenn man in Afrika vernünftig was anbauen könnte würden die sich erstmal was zu Essen ... 🙄
Zitat:
Original geschrieben von knighty
DIESE MAßNAHMEN SIND EIN WITZ! Eine Konstruktion ändern ist VIEL billiger, als eine komplett neue auf die Beine zu stellen ( Wasserstoff-Motor, Gasmotor, Alkohol-Motor, ... Naja Alk wär vielleicht auch noch relativ leicht machbar).
Bei Wasserstoff und Gas stimme ich dir sofort zu. Aber bei Alk... Alk zieht wasser. Das ist nicht so gut. Aber man muss es doch nicht ewig ofen lagern. Und so lange es sich in Pipelines befindet kann doch nichts passieren, oder?
Und wenn man kein Alk/Benzingemisch fährt, dann ist das Wasserproblem auch nicht mehr so gravierend.