Betrug?
Hallo zusammen,
ich habe letzten Sonntag bei mobile.de ein recht alten Gebrauchtwagen eingestellt.
Es hat sich telefonisch recht schnell ein Interessent gemeldet und wir haben uns auf einen Preis geeinigt.
So weit, so gut.
Der potentielle Käufer schickte mir daraufhin eine Kaufbestätigung:
Kaufbestätigung
Hiermit Kaufe ich das Auto : Seat Ibiza
Der Kaufpreis Beträgt: 1100€
Das Auto wird bis zum: 29.09.2019 abgeholt.
Das Auto wird bei Abholung in Bar bezahlt.
Mündliche und schriftliche Absagen nach der Kaufbestätigung sind nicht gültig!
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und Bedarf zu seiner Gültigkeit Keiner Unterschrift!
und bestand auf einer Antwort meinerseits. Diese lautete:
Verkauf bestätigt. Auto wird bis zum 29.09.2019 auf entsprechendes Angebot zurückgehalten.
Wie blauäugig konnte ich sein!?!?
Gestern wollte der "Käufer" per Zug anreisen, ich sollte ihn doch abholen. Am Tag vorher (vorgestern) wollte er sich noch einmal telefonisch melden. Fehlanzeige!
Habe dann gestern versucht, ihn telefonisch zu erreichen... erfolglos (Handy an). Er stellt sich quasi tot.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Danke für alle Antworten.
Dixi
Beste Antwort im Thema
Frag mich, wo du dieses fantastische, juristische Wissen her hast. Bild der Frau?
66 Antworten
Da werden mehrere Dinge vermischt. Ein Kauf ist ein Kauf und eine Reservierung ist eine Reservierung.
Der Verkäufer hat in dem Fall leider beide Dinge vermischt, in dem er den Kauf bestätigt hat, und gleichzeitig eine Reservierung ausgesprochen hat. Das ist zumindest ungünstig, weil rechtlich eben nicht klar.
Der bestätigte Kauf bedeutet eben, daß es nicht reicht, den Wagen einfach nach dem Ablauf des Reservierungsdatums anderweitig zu verkaufen.
Besser wäre sicherlich gewesen, wenn man den Wagen entweder nur reserviert hätte, was den anderweitigen Verkauf nach dem Datum einfach macht, oder eindeutig in der Bestätigung klar macht, daß man im Falle der Nichterfüllung seitens des Käufers (Abnahme und Zahlung) vom Kaufvertrag zurück tritt.
Ob der Käufer sich nur den Wagen sichern wollte, oder ob er den Verkäufer nach einiger Zeit unter Druck setzen wollte, ist da erst einmal egal. Es gibt beide Varianten.....
Dieses Hickhack mit unwilligen Käufern könnte man auch vermeiden, indem man bei Vertragsabschluß eine Anzahlung per Sofortüberweisung, Paypal, o.ä. erhebt. Muss ja nicht viel sein, aber immerhin genug um den Kaäufer zur Vertragserfüllung zu bewegen. Wichtig ist auch halt auch Fristen setzen und klären was im Fall der Fälle mit der Anzahlung geschieht.
Diese typischen Käufer werden sich da selbstverständlich nicht darauf einlassen - da weiss man aber als Verkäufer wenigsten woran man ist und sucht sich einen anderen Käufer.
Das ist sicher ein guter Tipp....aber eben für die Zukunft.
Damit würde man diese Käufer, die eher zwielichtig erscheinen, sicher abschrecken. Die meisten Käufer sagen eben auch nicht zu, ohne den Wagen gesehen und Probe gefahren zu haben, insbesondere Privatkäufer.
Das gäbe auch nur bei sehr gefragten Autos einen Sinn, oder bei Auktionen, bei denen eine Probefahrt eh nie geht.
Andererseits gibt es viele Aufkäufer, die die Autos für den osteuropäischen oder südosteuropäischen Markt (oder Afrika) in größeren Mengen kaufen. Bei denen muß der Wagen vor allem günstig sein und noch laufen. Den Rest machen die dann im jeweiligen Land.
Moin,
Glaubst du wirklich, dass jemand der dich Abzocken will, sich davon abschrecken ließe? Es produziert doch sogar zusätzliches Vertrauen und gibt dem Abzocker ein zusätzliches Argument. Dazu kommt - man muss das erhaltene Geld treuhänderisch verwalten und wenn das Geschäft nicht zustande kommt verzinst zurückzahlen. Da sich die Abzocker ja besonders gerne bei schwerer zu verkaufenden Altautos tummeln (weniger Risiko auf eine gute Rechtsschutzversicherung zu treffen) macht das die Sache sogar noch lukrativer - bei Anlage größerer Beträge bekomme ich kurzfristig kaum über 1%, verlange ich bei so einem Geschäft dann 4.5% (was begründbar wäre) mache ich also zusätzlichen Reibach und auch dagegen ist das wehren verflucht schwer.
Am besten macht man SOLCHE Geschäfte niemals mit einem KV online.
LG Kester
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Was also sollte man also bei einem "verbindlichen Reservierungwunsch" schreiben?
"Ich reserviere Ihnen bis zum ... 24 Uhr den beschriebene Wagen.
Danach steht es mir frei den Wagen andersweitig zu verkaufen
und ggf. Schadenersatz wg. Nichterfüllung von Ihnen zu verlangen"
?
Aber warum sollte ich das tun?
"Es tut mir herzlichst Leid, dass Sie keine Zeit haben den Wagen früher abzuholen und
den Kaufvertrag abzuschließen.
Gerne können Sie am xx.xx.xx nochmals anrufen, ob der Wagen noch da ist.
Ich werde allerdings einem anderen Käufer den Vortritt lassen, wenn dieser den Wagen sofort abholt.
(In Gedanken: Es ist doch nicht mein Problem das er keine Zeit hat und diesen tollen Wagen deshalb nicht bekommt. Wenn er ihn wirklich haben will, wird er anrufen...)
Mein Risiko?
Ich könnte den Wagen nicht loswerden, weil der Typ der einzige Interessent bleibt und abspringt.
Warum sollte ich ihn zurückstellen?
wenn der Typ ihn soooo sicher haben will, dann gehe ich ja kein Risiko ein ihn nicht zu reservieren, oder?
Aber wenn ich ihn reserviere unter Annahme seines Angebotes, also den Vertrag schließe,
kann ich durchaus mehr verlieren als etwas Zeit.
?
Zitat:
@Dixi1 schrieb am 29. September 2019 um 20:20:44 Uhr:
Bleibt nur noch die nicht ausgeschlossene Gewährleistung... "Bauchgrummel"...
Kein Verkauf, keine Gewährleistung, wo ist das Problem?
Beim nächsten mal ganz einfach keine Zusage in irgendeiner Form machen und alles schriftlich im (vorgedruckten) Kaufvertrag festhalten.
Moin,
Genau - warum sollte Ich als Verkäufer auf einen realen Verkauf verzichten, indem ich jemandem ein Vorrecht einräume von dem ich nicht mal weiß, dass er kommt?
Meine Antwort auf solche Anfragen lautet wie folgt:
- Ruf an, wenn du losfahren willst. Ich sage dir, ob das Auto noch da ist. Der Rest wird am Auto erledigt, dann wissen wir beide woran wir sind.
Auf die Feststellung - aber ich fahre 300km - ich brauch Sicherheit - antworte ich immer: "Das du 300 km fahren magst ist nicht mein Problem. Du kannst mir vertrauen oder es sein lassen und das Auto bei mir lassen."
Freie Wahl ...
Der geilste den ich mal hatte war einer, der aus Frankreich angerufen hatte und sein Telefonat damit anfing - "Porsche 924 ist Scheißauto, will keiner haben, ich gebe dir 750€." (War wg. Getriebedefekt und falligem ZR Wechsel für 2500€ inseriert). Meine Antwort: wenn der so scheiße ist, warum rufst du dann überhaupt an? Ach bitte - mach das nicht nochmal. Und hab aufgelegt 😁
LG Kester