Bessere Chancen für Öko-Technologien durch speziell ausgerichteten Motorsport
Es ist Zeit, sich einem wichtigen aktuellen Motorisierungs-Thema zu widmen, diesmal aber von einer ganz anderen Seite: Tagtäglich lesen wir von steigenden Benzinpreisen, von bevorstehender Rohölknappheit (-> Benzin/Diesel- u.Ä.-Knappheit), wir lesen von CO2, der Notwendigkeit von Klimaschutz, von drohenden Einschränkungen unseres Lebens und anderen eher nicht so als angenehm empfundenen Dingen. Hier soll aber nicht, wie es sonst bei solchen Dingen üblich ist, der Zeigefinger erhoben werden und eine düstere Zukunft gemalt werden. Hier sollen vielmehr die spannenden Möglichkeiten analysiert werden, wie wir unseren Energieverbrauch senken können (und damit auch den Umweltschaden) und trotzdem unsere Freude an der Technik und am Auto aufrecht erhalten können. Und das zentrale Thema dabei soll der Rennsport sein. Spannender geht es wirklich gar nicht. 😁
Aber es ist trotzdem keinesfalls unlogisch, auch unter Einbeziehung von allen rationalen Faktoren. Vieles, was heute das Autofahren schneller, sicherer, bequemer macht, hat seinen Ursprung im Fahrzeug-Wettbewerb. Und es gab zwischendurch auch Phasen, wo den Motoren im Zuge des Renneinsatzes auch viel Sparsamkeit beigebracht wurde. Die heute üblichen Reglements ohne direkten Bedacht auf die Leistungs-Verbrauchs-Relation und vor allem ohne konstruktiven Freiraum für Innovationen (enge Regeln) lassen hier jedoch kaum noch eine gezielte ingenieursmäßige Arbeit zu. Der Rennsport als Pionierfeld hat ausgedient, auch in einem Bereich, wo er das durchaus heute noch sein könnte. 🙁
In diesem Zusammenhang wird auch von mir gerne der Vorschlag von Professor Dr. Fritz Indra genannt, den Teilnehmern eine gewisse höchstzulässige Spritmenge zu gewähren, alles andere Konstruktive an den Motoren aber an das persönliche Ermessen der Konstrukteure zu stellen. Ich habe das daher auch schon in der Formel 1-Rubrik des Motor-Talk-Forums öfters angeschnitten. Das Problem ist offensichtlich, daß die Formel 1-Macher und vermutlich auch die beteiligten Unternehmen und Rennställe wenig bis gar kein Interesse an einer solchen Innovations-Formel haben. Und die Chance, diesen mächtigen, aber trägen Haufen von der Wichtigkeit und der Sinnhaftigkeit eines solchen Konzeptes zu überzeugen (auch in deren eigenem Interesse), dürfte zumindest in absehbarer Zeit nicht sehr hoch sein. Da aber unterlassenes Engagement für die weitestmögliche Verbreitung einer energieschonenderen Technik eine massive Gefahr im Verzug darstellt (wer das nicht glaubt, leidet an grenzenloser Naivität), sollte man sich in diesem Bereich eine Alternative zur Formel 1 überlegen. Etwas, was vielleicht ziemlich genau in der Mitte zwischen Formel 1 und Formula Student liegt, wo ja auch die Energie-Effizienz ein vordergründiges Thema ist.
Eure Meinung dazu? Läßt Euch nicht aufhalten! 😎
Beste Antwort im Thema
Zitat:
sollte man sich in diesem Bereich eine Alternative zur Formel 1 überlegen.
Stimmt.
Die Wiederbelebung der Gruppe B wäre genau das Richtige um wieder Spaß beim Motorsport zu vermitteln 😉
Gruß SRAM
76 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Langauer
Es IST finanzierbar.Zitat:
Original geschrieben von Hellhound1979
Wie schon gesagt, ein solch offenes Motoren Reglement ist nicht finanzierbar und wird denjenigen mit dem größten Buget einen noch größeren Vorsprung verschaffen.
Ist es nicht, mehr als Hälfte der Teams nagen jetzt schon am Hungertuch und stehen finaziell auf sehr wacklige Beinen.
Über kurz oder lang gäbe es noch genau 3 Teams, das finanzielle Gefälle ist sehr stark.
Zitat:
Original geschrieben von Langauer
Die Arbeit an halben Millimetern auf oder ab bei der Aerodynamik ist es schließlich auch. Frag nicht, was da ausgegeben wird. Und es bringt der Serie NULL!!
Dann sollte der komplette Formelsport abgeschafft werden, denn die Aerodynamik eines Monoposto mit freistehenden Rädern kann nie etwas für die Serie bringen.
Aber selbstverständlich bringt die Formel 1 etwas für die Serienfertigung.
Die F1 verlangt Technologie auf höchstem Niveau und die Zulieferer für Bremsen, Kupplungen, Getriebe, Elektronik, Kers (speziell die Batterien), Reifen etc. nutzen ihre Erkenntnisse mit Sicherheit für die Serie.
Hubraumbeschränkung auf 2 Lidda und Verbot von Benzinern. Dann könnte man die TDI mit Partikelfilter aus dem VW Regal nehmen 😁. Mit Start / Stopp Automatik für die Boxengasse 😁
Zitat:
Original geschrieben von dodo32
Hubraumbeschränkung auf 2 Lidda und Verbot von Benzinern. Dann könnte man die TDI mit Partikelfilter aus dem VW Regal nehmen 😁. Mit Start / Stopp Automatik für die Boxengasse 😁
Das würde wieder genau zum selben scheiss führen, man darf nicht wieder Motorenkonzepte verbieten, wenn ein Diesel Konkurenzfähig ist: OK... wenn nicht dann nicht.
Abgesehn ist die "literbeschränkung" wiedermal völlig bescheuert, denn nach kurzer Zeit gibt es wieder die "Leistungsprobleme" das die Fahrzeuge 1400PS haben.
Lustig, außer der "F1" Schaltung wurde nichts aus dem Formel 1 Sport übetragen auf die Serie?
Man sollte an dieser Stelle einfach nicht nur an 1:1 Umsetzungen denken.
1:1 wäre z.B. launch controll, traction control, dynamische Fahrwerksverstellung usw.
Z.B. wurden im Bereich der Ventilsteuerung alter Formel1 autos einiges in die Serie übetragen.
Turbolader und Motoren wurden darmals standfest gemacht, hier wurde weder der "Turbo" aus der Formel 1, noch der Motor in die Serie verfrachtet, aber das Know how wie man es machen kann.
Dann unterbodenspoiler und andere Aerodynamische Effekte, die man von der F1 in den Straßenverkehr übertragen hat.
Am wichtigsten aber: Materialen! So waren die ersten Autos mit Alukarosserie: F1 Autos, dann kam Carbon/Kohlefaser, dann Carbonbremsen usw.
ja, ich bin ebenfalls der Meinung dass die Formel 1 wieder sparsamer werden sollte. Und vor allem dass die (überbezahlten) Fahrer mehr dazu beitragen sollten. Positiver Nebeneffekt, die Formel 1 wäre auch für ganz kleine Teams leistbar, man hätte keine Probleme mit Lärm und mit giftigen Abgasen.
Einziges Problem, die Rennen über gut 70 Runden könnten etwas - ähh - länger dauern. 🙁
LG Geri 😎
PS: Siehe Bild 😛
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Zitat:
Original geschrieben von Powergeri
ja, ich bin ebenfalls der Meinung dass die Formel 1 wieder sparsamer werden sollte. Und vor allem dass die (überbezahlten) Fahrer mehr dazu beitragen sollten. Positiver Nebeneffekt, die Formel 1 wäre auch für ganz kleine Teams leistbar, man hätte keine Probleme mit Lärm und mit giftigen Abgasen.Einziges Problem, die Rennen über gut 70 Runden könnten etwas - ähh - länger dauern. 🙁
LG Geri 😎
PS: Siehe Bild 😛
Das wäre allerdings die nächste Frage: nur Energiemenge oder auch Abgasausstoß überwachen?
Weil das ist ein völlig anderes Thema.
Aber kleinere Teams werden sich das nicht mehr leisten können als jetzt.
Denn Sprit ist verglichen mit Motorenendwicklung echt kein Kostenfaktor.
Intressanter fände ich aber eigentlich noch wenn man die Motorblöcke z.B. auf Serienmotor beschränkt.
Die alten BMW Formel1 fahrzeuge mit den höchsten Leistungen überhaupt fuhren ja auch Motoren aus der BMW Serienfertigung.
Damit würde die Entwicklung der Motorenblöcke wegfallen und man könnte sich auf die wichtigen Sachen beschränken.
Ein Motorblock ist ja für den Verbrauch nicht aussagekräftig, hier geht es ja um Kompression, Kolbenform und Luftführung im Kopf.
Dadurch würden aber direkt viel mehr Menschen sich mit der F1 identifizieren können.
Mercedes fährt den 4Zylinder aus der A Klasse.
Ford steigt mit dem 4-Zylinder Ecotec ein.
BMW mit nem 4Zylinder aus dem 3er.
Toyota mit dem 4Zylinder Prius.
Usw.
Ähnlich wie es im Rallysport gemacht wird.
Wie man auch an diversen Veranstaltungen ohne "rallyregelen" sieht das auch hier aus 2l Serienmotoren knapp die Leistungen von Formel1 Fahrzeugen zu standen kommen.
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Das wäre allerdings die nächste Frage: nur Energiemenge oder auch Abgasausstoß überwachen?
also im Sinne von meinem Bild müssten ein paar Müsliriegel reichen. Der Abgasausstoß im Rennoverall wäre u.U. vernachlässigbar 😁
aber jetzt auch mal von meiner Seite her ernsthaft, ich halte von diesem Ökowahnsinn - zumindest in der Formel 1 - nichts. Wir Racingfans wollen Rennen sehen und keinen Spritsparbewerb, das können von mir aus ein paar Cracks im sonnigen Australien mit ihren Solarmobilen testen bis sie schwarz werden.
Was die Formel 1 viel eher braucht, ist ein über die nächsten Jahre konstantes Reglement, die Verantwortlichen MÜSSEN mit aller Kraft daran arbeiten dass die Formel 1 - in finanziell schweren Zeiten wie diesen - auch für kleine Teams leistbar bleibt und damit diese ebenfalls eine halbwegs realistische Chance haben. Seit Jahren kritisiere ich diesen Wahnsinn mit der Zweiklassengesellschaft in der Formel 1, das gibt es zb. in den USA (Champcar oder NASCAR) nicht. Denn ansonst besteht die Gefahr dass die Topteams alleine auf der Piste verbleiben und aus der Formel 1 die "Formel Gähn" wird. Bestes Beispiel war jetzt am Wochenende in Monza der Schumacher, der die Topteams endlich mal gehörig in`s schwitzen brachte. DAS WOLLEN WIR SEHEN !!! 😁
Des TE`s Ideen in Ehren - imho undurchführbar so eine Rennserie auszuschreiben. Und falls sie doch kommen SOLLTE, wen sollte so eine Rennserie interessieren? 😉
Zitat:
Original geschrieben von Powergeri
also im Sinne von meinem Bild müssten ein paar Müsliriegel reichen. Der Abgasausstoß im Rennoverall wäre u.U. vernachlässigbar 😁Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Das wäre allerdings die nächste Frage: nur Energiemenge oder auch Abgasausstoß überwachen?aber jetzt auch mal von meiner Seite her ernsthaft, ich halte von diesem Ökowahnsinn - zumindest in der Formel 1 - nichts. Wir Racingfans wollen Rennen sehen und keinen Spritsparbewerb, das können von mir aus ein paar Cracks im sonnigen Australien mit ihren Solarmobilen testen bis sie schwarz werden.
Was die Formel 1 viel eher braucht, ist ein über die nächsten Jahre konstantes Reglement, die Verantwortlichen MÜSSEN mit aller Kraft daran arbeiten dass die Formel 1 - in finanziell schweren Zeiten wie diesen - auch für kleine Teams leistbar bleibt und damit diese ebenfalls eine halbwegs realistische Chance haben. Seit Jahren kritisiere ich diesen Wahnsinn mit der Zweiklassengesellschaft in der Formel 1, das gibt es zb. in den USA (Champcar oder NASCAR) nicht. Denn ansonst besteht die Gefahr dass die Topteams alleine auf der Piste verbleiben und aus der Formel 1 die "Formel Gähn" wird. Bestes Beispiel war jetzt am Wochenende in Monza der Schumacher, der die Topteams endlich mal gehörig in`s schwitzen brachte. DAS WOLLEN WIR SEHEN !!! 😁
Des TE`s Ideen in Ehren - imho undurchführbar so eine Rennserie auszuschreiben. Und falls sie doch kommen SOLLTE, wen sollte so eine Rennserie interessieren? 😉
Ich bezweifel das die Formel 1 durch Abgas und Verbrauchsbeschränkungen langsamer wird.
Wenn man dafür andere Technologien alle freigibt.
Denn so wie momentan alles beschränkt wird, friert der Fortschritt komplett ein.
Aber wenn wir plötzlich Wasserstoff Wankel, 3Zylinder Turbos, 2Zylinder Turbo-Diesel haben, denke das wäre ein richtiger Gaudi 😉
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Denn so wie momentan alles beschränkt wird, friert der Fortschritt komplett ein.
Aber wenn wir plötzlich Wasserstoff Wankel, 3Zylinder Turbos, 2Zylinder Turbo-Diesel haben, denke das wäre ein richtiger Gaudi 😉
Du denkst schon das Gleiche wie ich. Das gefällt mir! 😁
So ähnlich - vielleicht in etwas abgewandelter Form - könnte ich mir das schon vorstellen. Der Wasserstoff-Wankel wäre mir etwas zu riskant, und etwas weniger downgesizt könnte es auch sein. Aber wenn man das mit der Energieeffizienz-Formel in einem kleineren Rahmen als der Formel 1 abhalten würde, mit weniger PS und so, dann könnte es unter Umständen auch so in etwa aussehen.
Und natürlich hast Du auch hier recht: Die Frage, wie die Treibstoff-Menge zu bemessen ist, wenn unterschiedliche Treibstoffe benützt werden (Benzin, Diesel, Brenn-Gase et cetera), wäre noch extra zu klären. Bisher war ich von einem einheitlichen Treibstoff ausgegangen, der von mir aus auch herkömmliches Benzin sein könnte, denn vom Prinzip her funktionieren die Verbrennungsmotoren mit allen Treibstoffen ziemlich gleich. Man könnte also die Erkenntnisse, die man bei der Verwendung etwa von Benzin gewonnen hat, durchaus auch auf die Verwendung mit Ethanol oder mit Methangas übertragen. Klar, ein paar Dinge sind anders, wie die mögliche Verdichtung (unterschiedliche Oktanzahl). Da kann man sich ja heute relativ leicht darauf einstellen.
Und betreffend Powergeri und seiner Frage: Wen sollte so eine Rennserie interessieren - Gegenfrage: Warum soll eine Rennserie, bei der viele verschiedene Motoren eingesetzt werden, weniger Menschen interessieren als eine, bei der alle Motoren von der Zylinderzahl bis zum Ventilwinkel identisch sind? Warum nicht ein wenig Vielfalt hineinbringen? Du sprichst im Namen der Racingfans, daß sie Rennen sehen wollen und keinen Spritsparbewerb. Jetzt wirst Du erstaunt sein: Ich bin AUCH ein Racingfan, und ich will AUCH Rennen sehen. Aber das Salz in der Suppe ist ja gerade, daß die Hersteller der Rennwagen mit unterschiedlichen Konzepten gegeneinander antreten. Wie sonst wären ein Ferdinand Porsche, ein Colin Chapman, ein Enzo Ferrari, ein Ettore Bugatti oder ein Rudi Uhlenhaut (Mercedes) zur Legende geworden? Stell Dir vor, die hätten alle ein 08/15-Triebwerk bauen müssen, so wie zehn andere Konkurrenten auch. Wodurch kann sich einer als Konstrukteur da noch von der Masse abheben?
Okay, vielleicht läuft bei den NASCARs Einiges anders. Aber NASCAR ist eben NASCAR, und Formel 1 ist Formel 1. Eine Königsklasse, die auf den Level der Formel 3000 vor 25 Jahren festgeschraubt ist, ist in meinen Augen ein Widerspruch in sich.
Zitat:
Original geschrieben von Langauer
Der Unterscheid der Treibstoffe ist schon in mehr gegeben als nur der Oktanzahl, die Art der Verbrennung ist anders. (Geschwindigkeit und homogenität, sowie verdunstungsethalpie).Zitat:
..., denn vom Prinzip her funktionieren die Verbrennungsmotoren mit allen Treibstoffen ziemlich gleich. Man könnte also die Erkenntnisse, die man bei der Verwendung etwa von Benzin gewonnen hat, durchaus auch auf die Verwendung mit Ethanol oder mit Methangas übertragen. Klar, ein paar Dinge sind anders, wie die mögliche Verdichtung (unterschiedliche Oktanzahl). Da kann man sich ja heute relativ leicht darauf einstellen.
Das hat z.B. zur Folge das man Turbomotoren mit kleinen Turboladern mit Methanol und teilweise Ethanol ohne Ladeluftkühler betreiben kann, da ein LLK kaum mehr die Effizenz erhöht.
Und momentan gibt es ja eigentlich genau diese beiden Forschungsansätze:A) Wie spar ich Sprit?
B) Womit kann ich außer Benzin fahren?Daher bin ich dafür das alle Krafststoffe zugelassen sind.
Das kann auch zu ganz intressanten Systemen führen, z.B. 2Tank-Systeme.
Im "tuning" bereich nutzt man ja auch Benzin mit Methanoleinspritzung.
Wenn man über diese Einspritzung im Rennbetrieb die Effizenz der Motoren dauerhaft verbessern kann, könnte man diesen Ansatz auch problemlos auf den Straßenverkehr übertragen.Alles intressante Ansätze, wäre nur zu hoffen das soetwas irgendwann kommt.
@Langauer:
ich glaube du hast nicht ganz verstanden was Motorsport bedeutet, wenn ich mal etwas nachhelfen darf:
Motorsport ist nicht ein Technikduell, sondern ein Talentevergleich der Piloten. Aus Sicht der Teams, jedes Team möchte die möglichst beste Technik anbieten UND den besten Fahrer verpflichten, dann können sie vorne mitfahren. Aus Sicht der Piloten, sie möchten das beste Team haben um ihr Talent beweisen zu können. Aus Sicht der Fans, wir wollen einen fairen Wettkampf sehen.
soweit mal klar, ich denke da sind wir uns noch einig 🙂
nun, was kann passieren wenn man deine Ideen umsetzt:
Auch der beste Fahrer kann mit einer benachteiligten Technologie nicht vorne mitfahren. Das ist sowohl für den Fahrer, als auch für die Fans frustrierend. Aktuell wird uns das in der LeMans Serie eindrucksvoll von Peugeot und Audi im Langsstreckenpokal vorgezeigt, die Dieselfahrzeuge sind den Benziner hoffnungslos überlegen. Schon am Start kann ein Fahrer in einem Benziner davon ausgehen dass er nicht gewinnen wird. Na toll
Ein Duell der Fahrer kann es nur auf möglichst gleichwertigen Autos geben. Was für dich vielleicht langweilig klingen mag, wird jedoch bei näherer Betrachtung der Nachwuchsklassen (zb. Formel Renault 2.0 und 3,5 Worldseries), bei Markenpokalen (zb. Scirocco Cup) bis runter zum Kartsport bewiesen: Dort haben die Fahrer möglichst einheitliches Material (es werden sogar die Reifen verlost, siehe Porsche Supercup) um eine möglichst breit gestaffelte Chancengleichheit zu bieten. Die Folge sind spannende Rad- an Radkämpfe und der bessere Fahrer möge gewinnen.
Ein Beispiel noch aus meiner Vergangenheit: Ich bin 10 Jahre lang selber Rennkart gefahren. Ich hatte keinen Sponsor, lediglich in Motorfragen einen guten Mechaniker. Aber meine Mittel waren - trotzdem ich nahezu alles was ich verdient habe in Material gesteckt habe - in einem relativ kleinen Rahmen. So musste ich zb. mit einem Motor 2 Rennen fahren, andere Fahrer hatten zu jedem Rennen einen neuen Motor und neue Slicks. Ich habe mich trotzdem wacker geschlagen und die Vielzahl der Pokale die ich zu Hause habe beweisen dass. Allerdings, wenn Fahrer XY mit Topmaterial aufgetaucht ist, habe ich auf der langen Gerade einfach keine Chance gehabt seine Höchstgeschwindigkeit mitzugehen. Irgendwann war das frustrierend und eines Tages habe ich beschlossen bei diesem Materialkrieg nicht mehr mitzumachen. Damit du ein Gefühl bekommst, eine Saison in der Staatsmeisterschaft hat vor rund 10 Jahren 70.000 Euro gekostet. Was ich sagen will, auch ein Lewis, Sebbo oder Michael hätte mit nur 20.000 Euro im Jahr keine Chance gehabt die Meisterschaft zu gewinnen, trotz bestem Talent, Speed und Ehrgeiz.
Nun ungemünzt auf deine Ideen: Wir Racingfans wollen KEINE Materialschlacht sehen. Es geht um ein Duell der Fahrer und nicht um ein Duell der Techniker. Deswegen sehe ich mir gerne zb. einen Porsche Supercup an. Und deswegen auch mein Apell in meinem vorigen Posting die Formel 1 auf einem möglichst breitem und finanzierbaren Level zu stellen.
Ich hoffe ich habe mich jetzt klar ausgedrückt und du überdenkst noch einmal deine Ideen!
LG Geri 🙂
Dafür gibt es doch Porsche Supercup, Kart, V8 Star, Nascar, Formel 3 usw.
Genau das will doch keiner mehr.
Klar ist das für die Fahrer besser... aber warum muss ich im Motorsport einen Fahrer bejubeln? Ich kann doch genausogut mein Team bejubeln und hoffen das es technisch gute Einfälle hat.
Ich würde gerne nocheinmal die "turboarea" der Formel1 erleben.
Und da waren die technischen Unterschiede zwischen den Fahrzeugen massiv.
Allerdings kann man egal wie man es sieht das Fahrerische können nie ausschließen, wie du ganz klar sagst hast du im Kartsport trotz weniger Geld Erfolge gefeiert.
Ist ja momentan in der Formel 1 nicht anders.
Die Buget-Teams freuen sich über 5-8. Plätze. Warum muss man unbedingt gewinnen? Wenn ich mit meinem kleinen Team auf Platz 8 komme, ist das wie mit einem Spitzenauto auf Platz 1 zu fahren.
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Warum muss man unbedingt gewinnen?
😰 😰
ist aber jetzt net dein Ernst?
Zitat:
Original geschrieben von Powergeri
😰 😰Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Warum muss man unbedingt gewinnen?ist aber jetzt net dein Ernst?
Doch mein völliger Ernst.
Klar versucht man möglichst gut zu sein, aber wenn einen die Mittel nunmal einschränken weiß man halt das ein Sieg nicht realistisch ist.
Ich persönlich fahre z.B. viertelmeile.
Hier ist ein Sieg in der Klasse unrealistisch, weil das Geld fehlt.
Das heißt im Gegenzug aber trotzdem das ich mich freue wenn ich Fahrer schlage, die teilweise mehr Geld investiert haben.
Chancen auf den "Sieg" hab ich nicht.
Also wo ist das Problem?
Rennen fahren und nicht gewinnen wollen? Dann ist es defacto kein Rennen mehr, sondern eine Grußße Autos die um die goldene Annanas im Kreis fahren.
Deine Idee in allen Ehren, aber so eine F1 will kein Mensch sehen. Als eigene Rennserie von mir aus, aber nicht als F1. Abgesehen davon das ich das immer noch nicht für finanzierbar halte.
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Der Unterscheid der Treibstoffe ist schon in mehr gegeben als nur der Oktanzahl, die Art der Verbrennung ist anders. (Geschwindigkeit und homogenität, sowie verdunstungsethalpie).
Das hat z.B. zur Folge das man Turbomotoren mit kleinen Turboladern mit Methanol und teilweise Ethanol ohne Ladeluftkühler betreiben kann, da ein LLK kaum mehr die Effizenz erhöht.
Diese Information ist neu für mich, vielen Dank. Ohne Ladeluftkühler spart man eine Kleinigkeit Gewicht, und der kürzere Weg könnte auch von Vorteil sein. Alles in Allem wird das Ganze dadurch ein wenig kompakter, übersichtlicher. Wie gesagt: Sehr interessant.
Zitat:
Original geschrieben von Hellhound1979
Rennen fahren und nicht gewinnen wollen? Dann ist es defacto kein Rennen mehr, sondern eine Grußße Autos die um die goldene Annanas im Kreis fahren.
Was bitte schön ist eine Grußße....?
Was glaubst Du, wie viele Autos es in der Formel 1-Geschichte schon gab, die um die Goldene Ananas im Kreis gefahren sind? Gibt es sogar heute noch. Man kriegt sogar den Eindruck, je näher es zur Neuzeit geht, umso mehr Teilnehmer-Fahrzeuge und Teams gibt es, die um Ehrenplätze oder nicht einmal das mitfahren. Das ist sogar heute noch so (nicht einmal das enge Motorenreglement wie bei einem Markencup hat das verhindern können).
Wir müssen das sehen, ob wir wollen oder nicht (siehe nächste Etappe).
Zitat:
Original geschrieben von Powergeri
nun, was kann passieren wenn man deine Ideen umsetzt:Auch der beste Fahrer kann mit einer benachteiligten Technologie nicht vorne mitfahren. Das ist sowohl für den Fahrer, als auch für die Fans frustrierend. Aktuell wird uns das in der LeMans Serie eindrucksvoll von Peugeot und Audi im Langsstreckenpokal vorgezeigt, die Dieselfahrzeuge sind den Benziner hoffnungslos überlegen. Schon am Start kann ein Fahrer in einem Benziner davon ausgehen dass er nicht gewinnen wird. Na toll
Na und? In der aktuellen Formel 1 muß man auch davon ausgehen, daß einer mit einem Lotus oder einem Force India nicht gewinnt. Und das noch dazu, obwohl das Auto bis auf die Lackierung kaum anders aussieht als ein Red Bull-Racer. So viel zur Relativität Deiner Thesen.
Zitat:
Original geschrieben von Powergeri
Nun ungemünzt auf deine Ideen: Wir Racingfans wollen KEINE Materialschlacht sehen. Es geht um ein Duell der Fahrer und nicht um ein Duell der Techniker. Deswegen sehe ich mir gerne zb. einen Porsche Supercup an. Und deswegen auch mein Apell in meinem vorigen Posting die Formel 1 auf einem möglichst breitem und finanzierbaren Level zu stellen.Ich hoffe ich habe mich jetzt klar ausgedrückt und du überdenkst noch einmal deine Ideen!
LG Geri 🙂
Das hast Du in der Tat, aber für mich gibt es trotzdem keinen Grund, mein Ideal aufzugeben. Das, was Du willst, ist wunderbar geeignet für Breitensport. Irgendeine nationale Formel 3-Serie oder Ähnliches. Formel 1 ist aber nicht Breitensport, sondern die Königsklasse! Und was sich als Königsklasse deklariert, sollte auch technisch eine gewisse Kompetenz repräsentieren, und die muß auf jeden Fall weit über dem Durchschnitt liegen. Und weil Du schon glaubst, Du müßtest mich darüber belehren, was Motorsport ist: Was steckt denn in dem Wort
Motorsport drinnen? Na also.
Außerdem: Es gibt einen Weg, wie man PS-Unterschiede bzw. deren Vorteile reduzieren kann, wenn man schon wirklich davon ausgehen muß, daß die Material-Unterschiede so kraß ausfallen und der fahrerische Einfluß so stark zurückgedrängt wird. Daher noch einmal - speziell für Dich:
Zitat:
Original geschrieben von Langauer
Außerdem, was die Vorsprünge betrifft: Ich kann ja PS-Vorteile (um die es ja im Grunde genommen hier vordergründig geht) dadurch wettmachen, daß ich die Aerodynamik beschneide (am effektivsten mit einem glatten Unterboden). Dadurch bringen Wagen mit mehr PS ihre Leistung nicht so gut auf den Boden, und der Wettbewerbsvorteil ist nicht mehr ganz so groß.