Beschleunigen bei kombinierter Auf-/Abfahrt?
Hallo Zusammen,
ich stell mir schon ne ganze Weile die Frage nach dem korrekten Verhalten bei Autobahnen mit kombinierter Auf- und Abfahrt.
Im beigefügten Bild komme ich aus Richtung des schwarzen Pfeils und will mich nach links auf die senkrecht verlaufende AB einfädeln.
Gleichzeitig wollen Fahrzeuge von der senkrechten AB rechts rüber in die Abfahrt (gelber Pfeil).
Persönlich mache ich es so, dass ich dann voll durchbeschleunige.
Warum:
- für mich ist die Fahrbahn ein Beschleunigungsstreifen, schließlich muss ich mich in den mit 100km/h dahinfließenden AB-Verkehr einfädeln
- für die Abfahrenden ist es ein Verzögerungsstreifen, denn sie wollen runter von der AB
Dieser Logik nach macht es also Sinn, dass sich der abfahrende hinter mir auf dem Beschleunigungs-/Verzögerungsstreifen einordnet, sonst hab ich einen abbremsenden vor mir und er einen beschleunigenden hinter sich, was wenig Sinn macht.
Dennoch bringt mir genau dieses Verhalten tagtäglich massives gehupe und viele böse Handzeichen ein.
Ganz davon abgesehen, bin ich bereits als erster auf diesem Streifen, kann mich also nicht in Luft auflösen, dennoch wollen nahezu alle abfahrenden Fahrzeuge sofort mit Beginn der Spur nach rechts rüber ziehen (genau auf Höhe meines schwarzen Pfeilendes), aber da bin ich nunmal.
Wie verhält man sich nun richtig? 😕
Gruß Martin
Beste Antwort im Thema
Ich denke, dass man sich hier schlicht situationsangepasst verhalten sollte. Wenn ich in deiner Situation aus der Kurve heraus komme, dann schaue ich, wo sich ein verzögerndes Fahrzeug befindet. Wenn der schon teilweise vor mir ist, dann versuche ich nicht, an dem vorbei zu beschleunigen. Wenn er teilweise hinter mir ist sehe ich schon zu, vor ihm weg zu kommen. Das Ganze hängt natürlich auch von den jeweiligen Geschwindigkeiten ab. Ich persönlich versuche, möglichst geringe Differenzgeschwindigkeiten in diesem etwas sensiblen Bereich zu erzeugen.
48 Antworten
da meistens die auffahrten ein vorfahrt achten schild stehen haben und der verkehr auf der abfahrt vorfahrt habrn, hat man nach dem abfahrenden die spur zu wechseln.
Ich teile diese Logik.
Aber für viele Verkehrsteilnehmer kommen die Abfahrten immer noch so plötzlich, obwohl sie die Strecke seit Jahren täglich fahren. Und ambitioniert wie man ist, fällt es einem nunmal in allen Bereichen des Lebens schwer, sich man hinter jemandem einzuordnen. Also wird kurz vor knapp vorbeigezogen und dann gebremst. So wie bei sonstigen Abfahrten halt auch.
Ok, leicht plakativ, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es so läuft.
Zitat:
Original geschrieben von infuso
da meistens die auffahrten ein vorfahrt achten schild stehen haben und der verkehr auf der abfahrt vorfahrt habrn, hat man nach dem abfahrenden die spur zu wechseln.
Hallo infuso,
dem ist in meinem Fall nicht so. wie zu sehen, ist mein eigener Beschleunigunsstreifen die verlängerte Abfahrt der horizontal verlaufenden Autobahn. Es stehen keinerlei Schilder.
Ich denke, dass man sich hier schlicht situationsangepasst verhalten sollte. Wenn ich in deiner Situation aus der Kurve heraus komme, dann schaue ich, wo sich ein verzögerndes Fahrzeug befindet. Wenn der schon teilweise vor mir ist, dann versuche ich nicht, an dem vorbei zu beschleunigen. Wenn er teilweise hinter mir ist sehe ich schon zu, vor ihm weg zu kommen. Das Ganze hängt natürlich auch von den jeweiligen Geschwindigkeiten ab. Ich persönlich versuche, möglichst geringe Differenzgeschwindigkeiten in diesem etwas sensiblen Bereich zu erzeugen.
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Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Ich denke, dass man sich hier schlicht situationsangepasst verhalten sollte. Wenn ich in deiner Situation aus der Kurve heraus komme, dann schaue ich, wo sich ein verzögerndes Fahrzeug befindet. Wenn der schon teilweise vor mir ist, dann versuche ich nicht, an dem vorbei zu beschleunigen. Wenn er teilweise hinter mir ist sehe ich schon zu, vor ihm weg zu kommen. Das Ganze hängt natürlich auch von den jeweiligen Geschwindigkeiten ab. Ich persönlich versuche, möglichst geringe Differenzgeschwindigkeiten in diesem etwas sensiblen Bereich zu erzeugen.
Wollte genau das Selbe sagen und hätte es nicht bessert ausdrücken können! 🙂
Ergänzend versuche ich als abfahrender meine Geschwindigkeit nicht frühzeitig so stark zu veringern, dass ich wiederum auffahrende ausbremsen könnte...
Aber es wird immer einen geben, der in solchen Situationen für Chaos sorgt! 😁
Da treffen leider mehrere Regelungen aufeinander: du darfst beschleunigen und auch an Fahrzeugen an der Hauptspur vorbeiziehen, da für dich Beschleunigungsstreifen. Das dürfen die Abfahrer allerdings nicht. Die haben dafür aufgrund dessen, dass sie auf der Hauptspur unterwegs sind, Vorrang vor der Nebenspur. Von der reinen Lehre würde ich sagen, dass du dich zurückhalten müsstest. Aber letztendlich wird es in dieser Situation wohl auf den §1 StVO hinauslaufen 😉
In der Praxis mache ich es aber genauso 😁 Bringt mich schneller vorwärts, da bin ich mal so eigensinnig 😁
Gruß Tecci
Zitat:
Original geschrieben von AMenge
Wenn der schon teilweise vor mir ist, dann versuche ich nicht, an dem vorbei zu beschleunigen.
Hallo AMenge,
da geh ich absolut konform mit dir. Wenn der andere sich bereits links vor mir befindet, zieh ich natürlich auch nicht noch vorbei, sndern gehe hinter ihm rüber auf die AB und er kann problemlos vor mir auf seinen Verzögerungsstreifen wechseln.
Problematisch sind die Fahrer, welche bereits sofort mit Beginn der Abfahrt (also unmittelbar nach Ende der von unten kommenden durchgezogenen weißen Linie) nach rechts wollen und dann schimpfen, weil ich schon rechts bin, obwohl die selber noch gute 100m Zeit haben, um sich in aller Ruhe dann nach rechts einzuordnen. 🙁
Zitat:
Original geschrieben von MartinSHL
Problematisch sind die Fahrer, welche bereits sofort mit Beginn der Abfahrt (also unmittelbar nach Ende der von unten kommenden durchgezogenen weißen Linie) nach rechts wollen und dann schimpfen, weil ich schon rechts bin. 🙁
Naja, da du dich ja schlecht in Luft auflösen kannst wirst du damit leben müssen. Es wundert mich nur ein wenig, dass dir das so oft passiert.
Die würde ich schimpfen lassen. Ich mein, was willste machen? In Luft auflösen geht nicht und du bist halt auch ein ganz "normaler" Verkehrsteilnehmer 😉
Wie schon Andere sagten, würde ich § 1 in Anwendung bringen, denn es kann nämlich auch sein, daß Du auf Deinem Streifen bleiben willst, um weiter rechts abzubiegen, weil Du die letzte Ausfahrt verpasst hattest und wieder zurück mußt. Demzufolge hättest Du Vorrang vor dem abbiegen wollenden, weil der den Fahrstreifen wechseln muß.
Wer den Fahrstreifen wechselt, hat auf den dort befindlichen Verkehr Rücksicht zu nehmen.
Willst Du geradeaus, mußt Du auf den hinteren Verkehr, der auf Deiner "Zielspur" fährt und dort bleibt, achten.
Für Dich ist es eine Beschleunigungsspur und für den rechts abbiegenden ein Verzögerungsstreifen, damit er nicht aus der kommenden Rechtskurve fliegt.
Wenn es dort knallt, weil Du als Spurwechsler mit einem ebenfalls die Spur wechselnden zusammen stößt, würde ich sagen, daß es 50:50 steht.
Ist die Stelle limitiert? Wenn ja, dann ist das doch schon ein Gewinn. 🙂
Wenn man sich dann noch halbwegs im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeit befindet, dann sollte ein Ein- und Ausfädeln mit der angedachten Geschwindigkeit, vermutlich 80 km/h, kein Problem darstellen. 😉
Ist eben eine unter Umständen unklare Situation und wie Tecci6N schrieb helfen da Vorsicht und Rücksicht mehr als blinde Rechthaberei und Durchdrücken. 🙂
Wenn ich auf den Beschleunigungsstreifen auffahre und links neben mir ist einer, der abfahren will, der in diesem Moment noch an mir vorbei fährt, da (noch) schneller, dann drücke ich eben nicht voll durch und fahre wieder rechts an ihm vorbei (in dem Moment, in dem er nach rechts fahren will), sondern lasse ihn rein. Dann kann ich auf der Fahrbahn seine Stelle einnehmen. 😉
Dass dies dann unter Umständen mit 60 bis 80 km/h geschieht, ist dann eben so. Damit muss jeder rechnen bei einer solchen Auf-Abfahrt-Kombination. Auch der fließende Verkehr. 😮
Wenn du eben nicht mit 60 bis 80 km/h auf die Hauptfahrbahn willst, dann musst du langsamer anfahren, einen Abstand aufbauen und dann hast du auch wieder Platz zum Beschleunigen. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Tecci6N
Da treffen leider mehrere Regelungen aufeinander: du darfst beschleunigen und auch an Fahrzeugen an der Hauptspur vorbeiziehen, da für dich Beschleunigungsstreifen. Das dürfen die Abfahrer allerdings nicht. Die haben dafür aufgrund dessen, dass sie auf der Hauptspur unterwegs sind, Vorrang vor der Nebenspur.
Die Abfahrer dürfen den Auffahrer auch Überholen - und umgekehrt. Es gibt aber keinen Vorrang "Hauptspur" über "Nebenspur" beim Spurwechseln. Wechseln beide gleichzeitig, so gilt die Regel der gegenseitigen Rücksichtnahme.
Mit etwas Hirn kommt man darauf, dass die Abfahrer eher interessiert daran sind zu verlangsamen und die Auffahrer zu beschleunigen. Damit ist das Verhalten des TE das einzig sinnvolle - das Gemecker der Anderen kommt schlichtweg daher, dass niemand mehr hintenanstehen will und um jeden Meter Autobahn verbissene Gefechte ausgeführt werden.
Ergo: Beim Auffahren beschleunigen und wenn man merkt, dass man es mit einem solchen Einzeller zu tun hat - ihn kurz vorlassen. Nächstes Problem dabei - alle die hinter einem sind, die sich bereits die Spur der AB "erkämpft" haben und ebenso gnadenlos (weil sie dann ja Überholer sind) durchziehen. Dagegen hilft nur - mehr PS. Wisst ihr jetzt, warum die Durchschnittsleitung der PKW in D kontinuierlich steigt 😉?
Amen
Meine bescheidene Meinung:
§1, Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtsnahme, sich hier auf irgendwelche Vorschriften zu beziehen wäre fatal, die landen im Endefekt immer wieder bei §1.
Danke für Eure Aufmersamkeit.
Die Situation kenne ich, besonders gut vom Übergang von der A6 (aus Richtung Frankfurt) auf die A5 (in Richtung Karlsruhe). Der gesunde Menschenverstand sagt, dass derjenige, der zum Auffahren beschleunigen muss vor demjenigen die Spur wechselt, der zum Abfahren sowieso verzögern muss. 95 % der Verkehrsteilnehmer sehen das auch genauso, bei geschätzten 5 % scheint aber das Vorlassen anderer Verkehrsteilnehmer einen zu hohen Einbruch des Selbstwertgefühls zu verursachen.
Einmal hat es sich ergeben, dass so eine geistige Amöbe genau in meinem toten Winkel gelandet ist, als ich aus der Kurve zur Auffahrt herausbeschleunigte. Erst beim Schulterblick bemerkte ich ihn und ging kurz vom Gas, worauf er sich ca. 50 m vor dem Ende der Verzögerungsspur vor mir die Spur wechselte und die Kurve gerade so auf der letzten Rille noch bekam...