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Benziner dreckiger als Diesel!

Themenstarteram 21. April 2019 um 3:16

Hallo,

meine Frau hatte sich wegen der Dieselabgasproblematik einen Benziner gekauft, und gestern lese ich in der Süddeutschen Zeitung: " Benziner sind dreckiger als Diesel "

Demnach müssten alle DI-Benziner ein Fahrverbot haben, oder?

So und was jetzt, wieder einen Diesel kaufen?

 

 

Von meinem iPad gesendet

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@woidcruiser schrieb am 21. April 2019 um 14:18:36 Uhr:

Wer bei seinem TFSI im Winter den Motor startet, dann nach hinten geht um die Heckscheibe freizukratzen, der

begeht eine Ordnungswidrigkeit.

Beim kalten Motor ist noch keine Abgasreinigung aktiv, bei keinem Auto.

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Hallo!

 

Zitat:

@karli1512 schrieb am 21. April 2019 um 05:16:38 Uhr:

Hallo,

meine Frau hatte sich wegen der Dieselabgasproblematik einen Benziner gekauft, und gestern lese ich in der Süddeutschen Zeitung: " Benziner sind dreckiger als Diesel "

Demnach müssten alle DI-Benziner ein Fahrverbot haben, oder?

So und was jetzt, wieder einen Diesel kaufen?

[...]

Mal von der urheberrechtlichen Fragwürdigkeit solcher Komplettübernahmen von journalistischen Artikeln abgesehen - ein Link dorthin hätte es auch getan - ist die grundsätzliche Aussage nicht falsch. Aber auch nicht neu.

 

Bei fast allen Otto- und Dieselmotor-Technologien mit Direkteinspritzung (außer wohl den neuesten Mazda-Benzinern) ist die Feinstaubemission ein systemimmanentes Problem. Vereinfacht gesagt: Je höher die Einspritzdrücke, desto höher die Feinstaubmasse und/oder Partikelzahl.

 

Nun sind die Einspritzdrücke bei Benzinern aktuell eben auf einem Niveau, wie bei Dieselmotoren schon vor über 10 Jahren. Was die im Artikel genannten Vergleichswerte erklärt. Zu jener Zeit kamen dann dort auch die Partikelfilter auf ... so wie jetzt bei den Benzinern.

 

Und die Einspritzdrücke stiegen immer weiter. Moderne Diesel haben +/- das fünf- bis zehnfache der Drücke vergleichbar moderner Benziner. Die Feinstaubemissionen ohne Partikelfilter wären also deutlich höher als die eines Ottomotors.

 

Den Artikel kann man aufgrund seiner Formulierung so missverstehen, dass ein 15 Jahre alter Diesel "schmutziger" wäre als ein heutiger (das Gegenteil ist der Fall, bezogen auf Feinstaubemissionen ohne Partikelfilter) . Und moderne Benziner sind ebenso "schmutzig" wie ein damaliger Diesel. Das ist so also - siehe oben - nicht korrekt. Richtiger müsste es heißen, ein Benziner von heute ist so "sauber" wie ein alter Diesel.

 

Die aktuellen Fahrverbote - ohne die Feinstaubproblematik kleinreden zu wollen - begründen sich jedoch auf der Überschreitung der gesetzlich festgelegten Stickoxid-Emissionen, nicht auf die (meist im gesetzlichen Rahmen liegenden) Feinstaubmengen. Und da sind Diesel technologiebedingt gegenüber Benzinern grundsätzlich im Nachteil. Ohne Harnstoff-Zugabe ist eine Einhaltung der Grenzwerte praktisch kaum noch möglich.

 

Genau deshalb werden hauptsächlich Fahrzeuge ohne diese Harnstoff-Entstickung mit Fahrverboten belegt. Aufgrund der inzwischen bekannten Tatsache der flächendeckend betriebenen Trickserein bei der Abgasreinigung (Adblue-Verbrauch), arbeitet die Stickoxid-Reduktion der Diesel - je nach Hersteller - oftmals auch nur sehr eingeschränkt. Was der Grund sein dürfte, weshalb auch neuere Diesel mit Fahrverboten belegt werden.

 

Solange also die geltenden Feinstaub-Grenzwerte nicht überschritten werden, haben selbst moderne Benziner ohne Partikelfilter wohl keine Fahrverbote zu befürchten.

 

Gruß

.SD

war ja klar.. die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben.

Der alte Wirbelkammerdiesel hatte diese Probleme noch nicht, auch nicht die Saugrohreinspritzer-Benziner .

Das kommt vom Sparwillen beim Verbrauch und der dadurch unvollständigen Verbrennung.

Die Motoren werden immer kleiner, die Turbos immer größer, damit die Einspritzdrücke immer höher und zielgerichteter.

Die Spriteinsparung findet aber nur auf dem Papier statt, denn Turbo läuft, Turbo säuft.

Zitat:

@karli1512 schrieb am 21. April 2019 um 05:16:38 Uhr:

Demnach müssten alle DI-Benziner ein Fahrverbot haben, oder?

So und was jetzt, wieder einen Diesel kaufen?

Nein, wenn überhaupt, dann einen Benziner mit Saugrohreinspritzung. Denn die „Bedis“ haben neben den Feinstaubemissionen auch noch weitere innermotorische, konzeptuelle Schwachstellen. DI-Diesel auch, und die extrem komplexe und anfällige Abgasreinigung dazu.

Ich würde aber die Füße stillhalten. Auto wechseln kostet immer.

Zitat:

@karli1512 schrieb am 21. April 2019 um 05:16:38 Uhr:

meine Frau hatte sich wegen der Dieselabgasproblematik einen Benziner gekauft, und gestern lese ich in der Süddeutschen Zeitung: " Benziner sind dreckiger als Diesel "

Demnach müssten alle DI-Benziner ein Fahrverbot haben, oder?

So und was jetzt, wieder einen Diesel kaufen?

Aktuelle Benzin-Direkteinspritzer sollten inzwischen einen OPF/Partikelfilter haben.

Des weiteren gibts inzwischen Motoren mit sowohl Saugrohr- als auch Direkteinspritzung.

Darüber, wie einige Hersteller dies mal wieder so lang wie möglich verschleppt haben (und auch die Norm den Ruß von Benzin-Direkteinspritzern jahrelang nicht betrachtete, sondern nur den von Dieseln), kann sich jeder seine eigene Meinung bilden (Zitat Süddeutsche bzw Spiegel "Der Spiegel berichtete im Juli vergangenen Jahres, die deutschen Autohersteller hätten seit 2009 in geheimen Gesprächen verabredet, den Einsatz von Otto-Partikelfiltern möglichst zu verhindern.").

Die Problematik ist aber nicht neu.

Man kann aus dieser Erfahrung vielleicht mitnehmen, dass man Autoherstellern und erst recht Autohändlern nix glauben sollte.

Sind im Geiste halt doch die Pferdehändler von früher. ;)

Der Grundsatz lässt sich auch auf Journalisten, Bankberater usw. usw. anwenden. Macht man im Zweifelsfall nix verkehrt. :D

Ob es irgendwelche Sanktionen geben wird? Keine Ahnung. Es würde mich auch nicht wundern, wenn die alten, saubereren Saugrohreinspritzer irgendwann mal abgestraft werden, weil sie bei ihrer Euronorm ja so eine kleine und beim CO2 so eine große Zahl stehen haben - und Papier zählt, is klar.

Das nach den Dieseln die Benzin-Direkteinspritzer ohne OPF von Fahrverboten betroffen sein werden,war doch abzusehen und für Leuts, die sich mit der Materie beschäftigen bekannt und wurde ja auch teilweise publiziert.

Schade für die,die bei den ersten TauschPrämien gleich auf den Zug aufgesprungen sind und ihren Euro 5 Diesel verramscht haben und sich einen Benziner gekauft haben,der noch keinen OPF hat. Obwohl diese dann genau die gleichen Probleme mit den Filtern bekommen werden, wie die Diesel und dadurch bis auf die geringere Steuer auch keinen Vorteil gegenüber einem Euro 6 Diesel haben.

Gruß M

Hallo!

Zitat:

@windelexpress schrieb am 21. April 2019 um 10:38:33 Uhr:

Das nach den Dieseln die Benzin-Direkteinspritzer ohne OPF von Fahrverboten betroffen sein werden,war doch abzusehen und für Leuts, die sich mit der Materie beschäftigen bekannt und wurde ja auch teilweise publiziert.

Schade für die,die [...] sich einen Benziner gekauft haben,der noch keinen OPF hat [... ].

Der TE sprach davon, dass ein Benziner gekauft wurde aufgrund der Diesel-Abgasproblematik. Die ist jetzt seit knapp vier Jahren öffentlich ... mal davon ausgehend, dass das Fahrzeug ein relativ aktuelles Modell ist, nur halt ohne OPF, wäre mir absolut neu, dass derartige Modelle absehbar Fahrverbote zu befürchten hätten.

Nach allem, was ich bisher gehört oder gelesen habe, wären höchstens sehr alte Fahrzeuge unterhalb EURO 3 betroffen. Für den von dir genannten Personenkreis sollte das also in aller Regel kein Problem werden. Ich glaube jedenfalls kaum, dass es Tauschprämien für den Kauf von Uralt-Benzinern gab!

Andernfalls, sollten tatsächlich Fahrverbote für Benziner oberhalb EURO 2 abzusehen oder gar publiziert worden sein, würde ich mich über die Nennung entsprechender Quellen freuen.

Gruß

.SD

Zitat:

@HausmeisterTommy schrieb am 21. April 2019 um 08:24:50 Uhr:

Der alte Wirbelkammerdiesel hatte diese Probleme noch nicht, auch nicht die Saugrohreinspritzer-Benziner .

Das kommt vom Sparwillen beim Verbrauch und der dadurch unvollständigen Verbrennung.

Die Motoren werden immer kleiner, die Turbos immer größer, damit die Einspritzdrücke immer höher und zielgerichteter.

Die Spriteinsparung findet aber nur auf dem Papier statt, denn Turbo läuft, Turbo säuft.

Sorry mein Freund ... ich hatte einen alten Saugdiesel alter Schule ... der war weder sauber, spritzig noch besonders sparsam ...:D

Bei gleichem Verbrauch hat man heute gerne die 3-4 fache Leistung ... und bei Kolonnenfahrten wird man nicht ans Ende verbannt, wenn klar ist was ich meine ...:p

Und bitte nicht wieder das Märchen, die alten Diesel haben nur "grobe" Partikel imitiert ....

@.SD

Das ist die beste erste Antwort auf die Frage eines TS hier im V&S. Danke für die gute Zusammenfassung!

 

Zitat:

@HausmeisterTommy schrieb am 21. Apr. 2019 um 08:24:50 Uhr:

Die Spriteinsparung findet aber nur auf dem Papier statt, denn Turbo läuft, Turbo säuft.

Ein unkaputtbares Vorurteil, das nur noch für Fahrzeuge von Anno dazumal gilt. Mein Benziner nutzt den Turbo ab 1500U/min, mithin im 6. Gang ab 75km/h. Deiner Theorie nach würde der auf der BAB immer saufen. Mit 6,0l/100km bei 120km/h tut er das aber verglichen mit dem ebenso erhältlichen turbolosen Motor sicher nicht, ganz im Gegenteil. Eine Feinstaubschleuder ist mein Euro-6 Motor trotzdem.

Zitat:

@tartra schrieb am 21. April 2019 um 12:12:37 Uhr:

 

Und bitte nicht wieder das Märchen, die alten Diesel haben nur "grobe" Partikel imitiert ....

Ist nicht ganz ein Märchen. Der Feinstaub hat sich bei den alten Motoren an den Größeren angelagert und somit gab es am Auspuffende wirklich nur sehr wenig Feinstaub. Durch die Filter wurden aber diese größeren Partikel rausgefiltert und somit kommt nur noch der Feinstaubanteil hinten raus und zusätzlich werden die großen Partikel zu Kleinen verbrannt und damit steigt der Feinstaubausstoß.

Aber das Ziel der Politik war wohl eher das die sichtbaren Rußwolken verschwinden und das schaffte man mit den Filtern. Das bei der Regeneration der Dreck dann doch wieder Hinten rauskommt interessierte nicht, auf dem Prüfstand sind die Motoren sauber. Hätte man die Gesamtsauberkeit im Fokus gehabt müsste man die Regenerationsphasen mit messen.

Aber allgemein gesehen, die Meisten kennen gar keine richtig dreckigen Motoren mehr da sie einfach zu Jung sind. Seit Einführung der Euronormen in den 80ern gab es keine wirklich großen Schritte mehr und mit jeder neuen Norm werden die Schritte Kleiner aber Teurer.

Nur am Rande, der Turbo wird ab Anlassen genutzt, aber Wirkung zeigt er eben erst wenn dessen Drehzahl ausreicht um einen Überdruck zu produzieren. Früher musste man wegen der Haltbarkeit die Kompression reduzieren und die großen Lader bauten erst spät Überdruck auf. Heute hat man die gleiche Kompression wie Sauger und dazu kleinere Lader die durch Nockenwellenverstellungen und variable Laderschaufeln unterstützt werden können, plus deutlich effektiveren und präziser steuerbaren Einspritzungen. Dadurch kann man einen aufgeladenen Motor einfach besser abstimmen wie früher.

Wer bei seinem TFSI im Winter den Motor startet, dann nach hinten geht um die Heckscheibe freizukratzen, der merkt schnell, dass das was da rauskommt nicht gesund sein kann.

Wer hinter einem Diesel herfährt, womöglich noch bergauf, der merkt auch, dass der Diesel nicht gesund sein kann. Egal ob neu oder alt.

Wenn Fahrverbote kommen, dann gehts nicht um Saugrohr- oder Direkteinspritzung. Da gehts um Euro X, und deswegen sind die Saugrohreinspritzer bei den ersten Verboten dabei. Die Euro6-Direkteinspritzer eher nicht. Verkehrte Welt :-)

Zitat:

@woidcruiser schrieb am 21. April 2019 um 14:18:36 Uhr:

Wer bei seinem TFSI im Winter den Motor startet, dann nach hinten geht um die Heckscheibe freizukratzen, der

begeht eine Ordnungswidrigkeit.

Beim kalten Motor ist noch keine Abgasreinigung aktiv, bei keinem Auto.

Moin!

(...) um hier auch meinen Beitrag zu leisten, habe ich bereits letztes Jahr den Adventskranz mit Wachskerzen abgeschafft. Denn gerade am vierten Advent ist die Belastung der Umwelt um ein Vielfaches höher als bei einem Diesel mit Euro 4 oder auch 5. (...) und dann erst die Osterfeuer, die jetzt abgebrannt werden, und die vielen Kühe im Sommer auf der Weide, und, und, und, (...)

G

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