Benz im Schnee - eine Katastrophe - RAT UND HILFE
Bin vor kurzem mit meinem E 220 CDI T in den Schweizer Bergen gefahren - es war ein Höllenritt, weil das Auto nach links und rechts vorne wegrutscht. Ein Freund sagte mir, ich sollte zwei Sandsäcke hinten reinlegen, dann ist er besser zum handeln. Was hält ihr davon? Ich habe ganz neue Michelin Winterreifen oben!
Beste Antwort im Thema
Was bist du denn vorher gefahren ?
Verglichen mit einem kleinen Fronttriebler ist ein W211 natürlich schon schwieriger zu fahren, aber so dramatisch wie du es schilderst ist es bestimmt nicht. Man sollte auch nicht die Masse vergessen, die da schiebt. Allerdings wird ein W211 ziemlich restriktiv vom ESP kontrolliert.
Da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle :
Erstens sind deine neuen Michelin (vermutlich Primacy Alpin 3) auf Schnee miserabel. Wenn du dich im Schnee schwer tust, hast du dich verkauft. Da gibt es besseres.
Zweitens liegt das bemängelte Untersteuern evtl. auch an der Fahrweise. Vermeide starke Lastwechsel, Schiebebetrieb und zu große Lenkeinschläge, das provoziert das unangenehme Schieben über die Vorderräder. Immer schön rund und auf Zug fahren und, wenn z.B. bei Passabfahrten nötig, frühzeitig kurz und heftig ggf. mit voll regelndem ESP Geschwindigkeit abbauen und wieder mit leicht angelegtem Gas um die Kehre. Wenn der Wagen deutlich zum Kurvenaußenrand schiebt, die Lenkung weiter aufmachen. Das kostet manche Überwindung. Jedes Rad kann nur begrenzt Seitenführung oder Brems-/Antriebskräfte übernehmen. Es gibt von mehreren Veranstaltern Fahrtrainings für solche Strassenverhältnisse, das wäre ein schönes Geburtstagsgeschenk.
Gewicht auf der Hinterachse bringt dir natürlich eine bessere Traktion, hilft dir bei Untersteuern gar nicht, sondern sorgt eher dafür, daß während des Schiebens über die Vorderachse plötzlich das Heck vorbei will. Das wird zwar weitgehend vom ESP unterbunden, fühlt sich aber nicht besonders an.
Ketten aufziehen (an der Hinterachse) verschafft dir zwar eine super Traktion, mehr Spurtreue beim Bremsen und eine etwas bessere Bremswirkung, beim Untersteuern helfen sie nicht.
79 Antworten
Meine Güte, Probleme habt ihr. Ich habe auch schon alle möglichen Autos im Schnee bewegt (siehe Signatur) und kann eigentlich nicht nachvollziehen, dass Hecktriebler sooooo viel schlechter sein sollen als Frontkratzer.
Bin bisher mit beiden überall hingekommen.
Will jetzt nicht bestreiten, dass der Frontantrieb auf Schnee Vorteile hat. Aber meiner Meinnung nach sind die Unterschiede nicht so wahnsinnig groß.
Sehe auch im Winter nicht nur Benz und BMW an steilen Hängen scheitern. Frontkratzer haben da auch zu kämpfen wo ich Probleme habe. Die Unterschiede sind also nicht so riesig.
Kann nicht klagen mit dem T-Modell, bei der Limousine können ein paar Kilo hinter der Hinterachse vielleicht nicht schaden. Bergauf geht's super, fast besser als mit Frontantrieb! Ein bisserl zappelt der Heckantrieb halt, jo mei. Fühlt sich idR dramatischer an als es ist.
Bergab muss man mit Schneeketten etwas aufpassen, da will der Wagen wegen der guten Traktion an der Hinterachse beim Bremsen nur geradeaus (um die Spitzkehren evtl. auf "N" schalten um das Anschieben durch die Automatik zu eliminieren, und den Wagen vor der Kurve stark abzubremsen und dann fast ungebremst um die Kurve rollen lassen).
Ohne Schneeketten bergab lieber nicht zu stark manuell zurückschalten, damit die Hinterachse beim Anbremsen von Spitzkehren durch die Summierung mit der Motorbremse nicht zu rutschen beginnt. Im Schnee kennen Bremsen keine Überhitzungsprobleme.
Die Reifen machen auch viel aus!
Mit den Winterreifen die drauf waren als ich das Auto bekam, war die Kiste trotz ausreichend Profil unfahrbar.
Neue drauf gemacht; seit dem keine Probleme mehr.
Man muss halt auch ein bisschen Talent für Hecktriebler haben...
Hallo,
wurde der Thread tatsächlich nach 6 Jahren wiederbelebt. Und ich dachte schon, die Benz-Fahrer (Ich gehöre seit 20 Jahren dazu) sind damit fertig, sich selbst auf die Schulter zu klopfen, wie toll sie ihr Fahrzeug durch den Winter zirkeln.
Distronic-Fan hat natürlich absolut recht. Der Reifen macht`s. Als der Thread vor 6 Jahren begann , hatte ich vom Vorbesitzer gebrauchte Winterreifen übernommen, die mir den Angstschweiß auf die Stirn trieben. Als die abgefahren waren, bin ich 2010 auf den damaligen Testsieger Conti WinterContact TS830 P MO umgestiegen. Die waren speziell für den Benz konzipiert. Das war dann schon ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Da macht es dann auch mal Spaß, in weiträumigen Kurven das Heck kontrolliert ausbrechen zu lassen. Trotzdem bin ich immer froh, wenn kein Schnee liegt. Wenn der Dicke auf gerader Strecke, bergauf im Schnee nicht mehr will, dann würde mich das Talent interessieren, was man da braucht. Da helfen nur Schneeketten oder etwas Sprit und eine Feuerzeug.
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Meinte damit was Du zuerst erwähntest.
Unabhängig von der Marke ist ein hecktriebler auf glattem Untergrund etwas anspruchsvoller zu fahren als so ein Ding mit Werksfehler (Getriebe an der falschen Achse).
Irgendwann ist halt bei beiden Schluss...
Und zum Thema 4matic:
Allrad ist: da stecken zu bleiben, wo kein Abschleppwagen mehr hinkommt...
😁