Benachteiligung von Behinderten bei Rabatten von Elektromodellen
Mit einem Schwerbehindertenausweis bekommt man bei den meisten Anbietern Sonderkonditionen in Form von speziellen Rabatten. So auch bei Mercedes, normalerweise.
Allerdings sind „offiziell“ die EQ Modelle von dieser Regelung ausgenommen.
Nun meine Frage: ist sowas rechtlich überhaupt zulässig oder stellt diese Ausnahmeregelung für Elektrofahrzeuge nicht den Tatbestand einer Ungleichbehandlung bzw. Benachteiligung von Behinderten Menschen dar?
Warum schließt Mercedes Behinderte bei Rabatten von der Elektromobilität aus und zwingt sie zur Verbrennertechnologie? Das macht doch weder sozial- noch umweltpolitisch Sinn?
65 Antworten
Die sind verrückt. Naja, die sind schwerpunktmäßig in Staats-/Familienbesitz, da kann man andere Prioritäten setzen..
Zitat:
@umbertones schrieb am 6. Juni 2021 um 21:37:41 Uhr:
Die sind verrückt. Naja, die sind schwerpunktmäßig in Staats-/Familienbesitz, da kann man andere Prioritäten setzen..
Wie man an den genannten Unternehmen sieht, kann man auch Rabatte geben und Shareholder befriedigen. Das ist doch kein Widerspruch.
Zitat:
Wie man an den genannten Unternehmen sieht, kann man auch Rabatte geben und Shareholder befriedigen. Das ist doch kein Widerspruch.
Das mit den Rabatten ist für mich unerträglich, denn die bezahlt irgendwer. Jedenfalls zahlen das die Anderen. Meiner Meinung nach sollte diese Rabattheischerei endlich ein Ende finden. Alles soll genau das kosten, was es wirklich kostet.
Wenn verschiedene Gruppen weniger bezahlen, dann müssen andere mehr zahlen.
Rabatt ist Betrug und garantiert unehrlich.
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Genau deshalb fand ich es völlig neu für den Vertragsabschluss bei Daimler (mein "Stammverkäufer" war glaubhaft genau so überrascht wie ich, er hatte mir vorher noch die "üblichen" Rabatte in Aussicht gestellt), aber ehrlicher und korrekter.
Ich habe natürlich leicht reden, ich kann mir das Auto auch ohne Rabatt problemlos leisten.
Aber in meinem Metier sieht man z.Zt. für viele Menschen existenziell, wohin die "Geiz ist geil" - Mentalität unsere Gesellschaft führt (Nichtverfügbarkeit von Impfungen, Medikamenten etc. in Deutschland, die auf dem Weltmarkt problemlos verfügbar sind).
Der langen Rede kurzer Sinn:
meine bisherigen hohen Rabatte sind kein Geschenk von Ole, sondern haben andere Käufer mitfinanziert.
Klare Preisbindung ist ehrlicher und sozialer.
Zitat:
@Ueberschussladen schrieb am 6. Juni 2021 um 21:17:51 Uhr:
VW, Audi, BMW
Ich denke, dass das eine Fehleinschätzung ist. Aber wir nähernd uns ja dem Beitragsexodus. Zusammenfassend:
1. Es gibt den Behindertenrabatt nicht.
2. Es ist keine Diskriminierung.
3. Für die Betroffenen ist es bedauerlich, die Nichtbetroffenen haben anbivalente Einstellungen.
Sorry, dass ich hier noch mal "natürlich hochgradigen Blödsinn" (@holgor2000) von mir gebe. Aber erklärt mir doch mal bitte dann folgende wahre Begebenheit:
Vor zwei Jahren bin ich zu einem Mercedeshändler und habe mir ein Angebot für einen GLA machen lassen. Dabei habe ich 15% Rabatt im Angebot erhalten.
Ein Woche später ist ein behinderter Freund (50% Schädigung des Gehörs durch einen Betriebsunfall) zu dem gleichen Verkäufer gegangen und hat sich genau das gleiche Auto, gleiche Ausstattungen anbieten lassen: Ergebnis 15% Rabatt und zuzüglich einen Rabatt wegen seiner Behinderung.
Fair? Unfair? Gerechtfertigt? Diskriminierend?
Entscheidet selbst, ich bin raus aus dem Thema.
Zitat:
@muc2810 schrieb am 7. Juni 2021 um 09:23:32 Uhr:
Vor zwei Jahren bin ich zu einem Mercedeshändler und habe mir ein Angebot für einen GLA machen lassen. Dabei habe ich 15% Rabatt im Angebot erhalten.
Genau diese Praxis der Händler führt dazu, dass künftig die Autohersteller die Geschäfte direkt machen müssen. Warum gibt der Händler von seiner Marge, die bei etwa 20% liegt, 15% weiter? Weil er glaubt, dadurch den Kunden an die Werkstatt zu binden. Genau das führt dazu, dass beim nächsten Neuwagenkauf versucht wird, von der Marge noch mehr abzugreifen.
Letztendlich sind die Händler selbst schuld, dass die Autofirmen auf Agenturgeschäft umstellen.
Und der Preis des Fahrzeugs hängt nich mehr vom Verhandlungsgeschick des einzelnen Kunden ab.
Zitat:
@Ueberschussladen schrieb am 6. Juni 2021 um 21:17:51 Uhr:
VW, Audi, BMW
hast du dazu mehr als diese auflistung ?
wie gesagt, das agentur-modell von VW bei der ID.Familie sieht im Prinzip gar nix vor.
Zitat:
Der langen Rede kurzer Sinn:
meine bisherigen hohen Rabatte sind kein Geschenk von Ole, sondern haben andere Käufer mitfinanziert.
Klare Preisbindung ist ehrlicher und sozialer.
Naja, abgesehen von Behindertenrabatte gibt es ja auch noch Rabatte z.B. für Flottenkunden - die ebenfalls ganz andere Nachlässe verhandeln und bekommen.
Die sind dann nach Deiner Erklärung ja auch "unfair", weil die werden ja nun auch von den anderen Einzelabnehmern, die keine "Marktmacht" haben, mit bezahlt weil sie nur EIN Fahrzeug alle x Jahre abnehmen, anstelle von VIELEN Fahrzeugen in einem Jahr, die Du dann ja auch mitfinanzierst.
Weiss jemand, ob man Flottenkunde Rabatt auf die EQ Modelle bekommt?
Rabatte im Allgemeinen sind doch nicht wegzudenken und gehören zum wirtschaftlichen Geschäft - schau Dir doch mal an, wie die Lebensmittelindustrie funktioniert, wo ein paar große Konzerne die Herstellerpreise "diktieren" bzw. Rabatte vorgeben - und ja, diese werden dann von anderen Markteilnehmern mitfinanziert.
Ich glaube, dass die Hersteller zur Zeit sich ihre Rabatte durch den Staat in Form der e-Auto Förderung gegenüber dem Kunden bezahlen lassen (also wieder durch die Allgemeinheit=> den Steuerzahler) und sie sich die Marge in die Tasche stecken, da sie ja gegenüber dem Einzelkunden argumentieren könnem: " Du kriegst doch schon einen Nachlass!".
Und da die Nachfrage aufgrund dieser künstlichen Rabattierung so angesprungen ist und die Produktionskapazitäten gut ausgelastet sind, können sie zur Zeit so am Markt agieren.
Es ist schon mal das Wesen der freien und auch der sozialen Marktwirtschaft, dass wir in der Preisfindung frei sind. Das hat seine Grenzen bis da oder dorthinaus, als Verkäufer hat man gewissen Ziele und Vorstellungen und Unterstützt dieses oder jenes und verspricht sich davon dieses oder solches. Die Diskussion gleitet ab und ich denke die Ausgangsfrage wurde vollständig beantwortet.
Der fehlende Support würde jetzt noch in einer Liste
"Welche Rabatte bekommt welche Käufergruppe bei welchem Hersteller?"
Ist aber ein Thema für ein anderes Forum. 😉😉
Naja,
den Mengenrabatt lasse ich als wirtschaftlich gut begründbar noch gelten.
Hier geht's aber um Individualrabatte beim Kauf eines einzelnen Produktes.
Nicht in den falschen Hals kriegen, aber im Supermarkt zahle ich unabhängig vom GdB an der Kasse für den Liter Milch den ausgepreisten Betrag.
Ist eben ein für uns neues Modell beim Autokauf...
Aber Ihr habt recht, wir drehen uns im Kreis und im Grunde ist Alles gesagt.
Zitat:
@zpj schrieb am 7. Juni 2021 um 10:53:11 Uhr:
Zitat:
@muc2810 schrieb am 7. Juni 2021 um 09:23:32 Uhr:
Vor zwei Jahren bin ich zu einem Mercedeshändler und habe mir ein Angebot für einen GLA machen lassen. Dabei habe ich 15% Rabatt im Angebot erhalten.Genau diese Praxis der Händler führt dazu, dass künftig die Autohersteller die Geschäfte direkt machen müssen. Warum gibt der Händler von seiner Marge, die bei etwa 20% liegt, 15% weiter? Weil er glaubt, dadurch den Kunden an die Werkstatt zu binden. Genau das führt dazu, dass beim nächsten Neuwagenkauf versucht wird, von der Marge noch mehr abzugreifen.
Letztendlich sind die Händler selbst schuld, dass die Autofirmen auf Agenturgeschäft umstellen.
Und der Preis des Fahrzeugs hängt nich mehr vom Verhandlungsgeschick des einzelnen Kunden ab.
Btw: Der Behindertenrabatt wird nicht von Händler getragen sondern i.d.R. vom Hersteller. Er geht also nicht zu Lasten der Marge des Händlers
Zitat:
@muc2810 schrieb am 7. Juni 2021 um 09:23:32 Uhr:
Sorry, dass ich hier noch mal "natürlich hochgradigen Blödsinn" (@holgor2000) von mir gebe. Aber erklärt mir doch mal bitte dann folgende wahre Begebenheit:Vor zwei Jahren bin ich zu einem Mercedeshändler und habe mir ein Angebot für einen GLA machen lassen. Dabei habe ich 15% Rabatt im Angebot erhalten.
Ein Woche später ist ein behinderter Freund (50% Schädigung des Gehörs durch einen Betriebsunfall) zu dem gleichen Verkäufer gegangen und hat sich genau das gleiche Auto, gleiche Ausstattungen anbieten lassen: Ergebnis 15% Rabatt und zuzüglich einen Rabatt wegen seiner Behinderung.Fair? Unfair? Gerechtfertigt? Diskriminierend?
Entscheidet selbst, ich bin raus aus dem Thema.
Alles fair, keine Diskriminierung.
15% Händlerrabatt bekommen beide, weil der Sachgrund darin begründet ist, dass der Händler neue Kunden gewinnen möchte. Niemand wird diskriminiert.
Herstellerrabatt beim Sachgrund Behinderung erhält derjenige, der den Sachgrund nachweisen kann. Hat derjenige in diesem Fall auch bekommen. Er wird also nicht diskriminiert.
Der Mensch ohne Behinderung wird ebenso nicht diskriminiert, weil der Sachgrund für den Rabatt nicht vorliegt.
Ergo: Alles fair, keine Diskriminierung für irgendwen.
Ein in welcher Form auch immer Behinderter kann durchaus einen wesentlich besser bezahlten Job haben als ein Normalo. Dazu kommen dann noch Vorteile bei der Einkommensbesteuerung usw.
Mit anderen Worten: Auch ohne Behindertenrabatt kann er sich u.U. ein Fahrzeug, egal ob Verbrenner oder Elektro, wesentlich einfacher leisten als ein nicht Behinderter.
Womit wird dann ein Rabatt gerechtfertigt?