Beim Autonomen Fahren geblitzt, wer muss jetzt haften?
Hallo zusammen, ich hoffe jemand kann mir helfen. Ich war heute auf dem Weg mit dem Firmenwagen von einem Standort zum anderen. Ich bin mit einem Volkswagen ID3 gefahren und hatte den travel assist an. Dieser erkennt ja Verkehrsschilder, Verkehrszeichen und passt dann die Geschwindigkeit dementsprechend an.
Jetzt ist mir das heute zum Verhängnis geworden. Ich war mit 50 km/h unterwegs, hatte den travel assist auch auf 50 km/h eingestellt. Plötzlich sagt der ID3, dass er ein 100 km/h Schild gesehen hat und hat gleichzeitig beschleunigt. Das Problem ist, in dem Moment wo das Fahrzeug beschleunigt hat, und ich erst relativ spät reagiert habe, wurde ich geblitzt. Heißt also innerorts nicht mit 50, sondern mit 60 bzw. 70 km/h. Wenn nicht sogar mehr, da im Sportmodus die Beschleunigung recht flott ist. Ich wusste, dass da ein Blitzer steht, weswegen ich den Tempomaten immer auf 50 km/h einstelle. Ich konnte das nicht vorausahnen, es ist quasi ohne Vorankündigung passiert. Wie kann ich da jetzt vorgehen? Es wird sicherlich ein Anhörungsbogen bei der Firma ankommen. Was empfehlt ihr mir hier am besten? Ich möchte natürlich jetzt nicht unbedingt einen Anwalt einschalten, weil das wieder mit hohen Kosten verbunden ist, gleichzeitig weiß ich aber, dass wenn ich den Verstoß zugebe, mindestens 200 € bezahlen muss und ein Monat Fahrverbot habe, was ich mir nicht erlauben darf.
PS. Ich habe natürlich als der ID beschleunigt hat gebremst, aber das war zu spät. Bin voll rein geraten und habe das Rote licht gesehen. Auf der Autobahn macht er auch oft dumm. Ich stelle auf 100km/h ein, da sagt der ID, Kurve erkannt und bremst auf 30km/h runter. Auf der Autobahn!
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Ja, aber wenn er beschleunigt und in dem Moment man bremst aber genau im Blitzer landet kannste auch nicht viel machen. 350ms ist die Reaktionszeit und dann berechne noch den Bremsweg. Du deine Reaktionszeit von 1ms würde ich auch gerne haben wollen.
Zitat:
@DerAmpelmann schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:10:32 Uhr:
Zitat:
@verkehrshindernis schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:08:51 Uhr:
Wenn das Auto völlig unvorhersehbar beschleunigt und man quasi innerhalb der Reaktionszeit geblitzt werde, sehe ich die Schuld schon beim Hersteller und nicht beim Fahrer. Der TE hat ja so früh wie möglich gebremst und sich eben nicht blind auf den Assistenten verlassen. Ich habe schon unangenehme Erfahrungen mit einem Audi A6 machen dürfen, der auf der AB bei 150 Km/h meinte, plötzlich eine Notbremsung hinlegen zu müssen. Wenn mir da einer hinten rein gefahren wäre, hätte ich nicht eingesehen, auch nur einen Teil der Schuld zu übernehmen.Genau so sehe ich das nämlich auch.
Dann auf jeden Fall einen Anwalt einschalten und VW die Schuld geben.
Möchte mir nicht vorstellen, wenn's nicht nur ein Blitzer gewesen wäre,sondern ein Fußgänger, der mit mal im Weg steht.
"Der Assistent hat den Passant umgefahren, den
Der Fahrer darf sich vorübergehend von der Fahraufgabe und dem Verkehrsgeschehen abwenden. Eine Fremdbeschäftigung ist möglich."
Ist doch echt nicht Dein Ernst, oder?
Das Fahrzeug dokumentiert in einem Datenspeicher, ob und wann das Assistenzsystem aktiv war.
Damit kannst du vielleicht noch etwas mindern können. Aber wirst trotzdem nicht drum herum kommen Strafe zu bezahlen.
Vor dem Gesetz besteht kein Unterschied zwischen Assistiertes Fahren und manuellen Fahren; der Fahrer, also du, ist für alle Verkehrsverstöße des Fahrzeugs verantwortlich.
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"Nur im vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfall (z. B. Stop-and-go im Stau) fährt das Fahrzeug selbstständig.
Der Fahrer darf sich vorübergehend von der Fahraufgabe und dem Verkehrsgeschehen abwenden. Eine Fremdbeschäftigung ist möglich."
Hab da was von "auf 50 eingestellt" und "innerorts" in Erinnerung. Spricht als wenig bis nichts für einen vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfall, dafür aber viel für einen anderweitig beschäftigten Fahrer.
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:18:23 Uhr:
Du widersprichst dir.
Du hast geschrieben, relativ spät gebremst zu haben.
Ich habe, als ich gesehen habe das er beschleunigt hat, auf die Bremse gedrückt. Nur ist es da schon zu spät gewesen. Auto bremst ja auch nicht innerhalb von paar ms von x auf 50 ab.
Zitat:
@PeterBH schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:26:41 Uhr:
"Nur im vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfall (z. B. Stop-and-go im Stau) fährt das Fahrzeug selbstständig.
Der Fahrer darf sich vorübergehend von der Fahraufgabe und dem Verkehrsgeschehen abwenden. Eine Fremdbeschäftigung ist möglich."Hab da was von "auf 50 eingestellt" und "innerorts" in Erinnerung. Spricht als wenig bis nichts für einen vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfall, dafür aber viel für einen anderweitig beschäftigten Fahrer.
Nur im vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfall (z. B. Stop-and-go im Stau).
Ja aber die nennen nur einen Anwendungsfall. Für die Stadt ist das auch gedacht, zumal da ja auch Stop-and-Go ist. Also ganz auf die Aussage kann man sich nicht verlassen.
Ich sehe aber schon das artet mir hier zu sehr aus. Nichts als nur insultieren.
Zitat:
@verkehrshindernis schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:08:51 Uhr:
Wenn das Auto völlig unvorhersehbar beschleunigt und man quasi innerhalb der Reaktionszeit geblitzt werde, sehe ich die Schuld schon beim Hersteller und nicht beim Fahrer. Der TE hat ja so früh wie möglich gebremst und sich eben nicht blind auf den Assistenten verlassen. Ich habe schon unangenehme Erfahrungen mit einem Audi A6 machen dürfen, der auf der AB bei 150 Km/h meinte, plötzlich eine Notbremsung hinlegen zu müssen. Wenn mir da einer hinten rein gefahren wäre, hätte ich nicht eingesehen, auch nur einen Teil der Schuld zu übernehmen.
Würde Dir nur vor Gericht nichts bringen und zwar zu Recht.
Hab ich es überlesen oder wurde es nicht beantwortet: Ist dieser Assistent tatsächlich nicht abschaltbar? In ein solches Auto würde ich mich nicht setzen geschweige damit fahren. Zumal, wenn ich wüsste, wie unausgegoren das Ganze noch ist.
Jetzt spielst du den ehrenwerten und gesetzestreuen Bürger. "zu recht" schreibt er.
Autohersteller Bauen scheiß Systeme ein und der Fahrer wird zur Verantwortung gezogen. Das ist typisch Deutschland.
Zitat:
@situ schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:34:36 Uhr:
Hab ich es überlesen oder wurde es nicht beantwortet: Ist dieser Assistent tatsächlich nicht abschaltbar? In ein solches Auto würde ich mich nicht setzen geschweige damit fahren. Zumal, wenn ich wüsste, wie unausgegoren das Ganze noch ist.
Verkehrszeichen Erkennung ist dauerhaft an. Ob du es willst oder nicht. Sobald du den Tempomat anmachst fährt er so wie die Verkehrszeichen es vorschreiben. Steht 60 fährt er 60 oder passt die Geschwindigkeit dem Vorausfahrenden an. Nur wenn das System nicht ausgereift ist und er Bäume oder Straßenlaternen für 80 oder 100km/h hält dann kannste auch nichts für.
Zitat:
@DerAmpelmann schrieb am 13. Okt. 2021 um 20:35:04 Uhr:
Autohersteller Bauen scheiß Systeme ein und der Fahrer wird zur Verantwortung gezogen. Das ist typisch Deutschland.
Und Autofahrer müssen die BDA lesen, sich mit den Assistenten vertraut machen.
Die Schuld bei anderen suchen ist immer einfach.
Schon merkwürdig, für die Stadt ist das auch gedacht. Steht aber nirgends. Und dort ist auch Stopp-and-Go? Verstehe ich nicht, wie dein Auto dann bis auf 80/90 usw. beschleunigen kann.
Habe ich richtig verstanden: Bei Nutzung des Tempomats zwangsweise Beschleunigen über die Vorgabe des Tempomats hinaus ohne mein Zutun, wenn der Assistent das will?