Beim Autonomen Fahren geblitzt, wer muss jetzt haften?
Hallo zusammen, ich hoffe jemand kann mir helfen. Ich war heute auf dem Weg mit dem Firmenwagen von einem Standort zum anderen. Ich bin mit einem Volkswagen ID3 gefahren und hatte den travel assist an. Dieser erkennt ja Verkehrsschilder, Verkehrszeichen und passt dann die Geschwindigkeit dementsprechend an.
Jetzt ist mir das heute zum Verhängnis geworden. Ich war mit 50 km/h unterwegs, hatte den travel assist auch auf 50 km/h eingestellt. Plötzlich sagt der ID3, dass er ein 100 km/h Schild gesehen hat und hat gleichzeitig beschleunigt. Das Problem ist, in dem Moment wo das Fahrzeug beschleunigt hat, und ich erst relativ spät reagiert habe, wurde ich geblitzt. Heißt also innerorts nicht mit 50, sondern mit 60 bzw. 70 km/h. Wenn nicht sogar mehr, da im Sportmodus die Beschleunigung recht flott ist. Ich wusste, dass da ein Blitzer steht, weswegen ich den Tempomaten immer auf 50 km/h einstelle. Ich konnte das nicht vorausahnen, es ist quasi ohne Vorankündigung passiert. Wie kann ich da jetzt vorgehen? Es wird sicherlich ein Anhörungsbogen bei der Firma ankommen. Was empfehlt ihr mir hier am besten? Ich möchte natürlich jetzt nicht unbedingt einen Anwalt einschalten, weil das wieder mit hohen Kosten verbunden ist, gleichzeitig weiß ich aber, dass wenn ich den Verstoß zugebe, mindestens 200 € bezahlen muss und ein Monat Fahrverbot habe, was ich mir nicht erlauben darf.
PS. Ich habe natürlich als der ID beschleunigt hat gebremst, aber das war zu spät. Bin voll rein geraten und habe das Rote licht gesehen. Auf der Autobahn macht er auch oft dumm. Ich stelle auf 100km/h ein, da sagt der ID, Kurve erkannt und bremst auf 30km/h runter. Auf der Autobahn!
84 Antworten
Also das der ID selbständig beschleunigt bzw. abbremst und sich an die Verkehrszeichen hält, kann ich bestätigen. Meine Mutter hat ihren ID seit 2020 und daher habe ich da mein wissen.
Jedoch denke ich das der TE in dem Moment aufs Handy geschaut hat oder sonst was. Solche "autonomen" Systeme verleiten ja gerne mal dazu aufs Handy zu schauen. Ganz nach dem Motto, das Auto macht das schon.
Ich denke daher er hat vielleicht in dem Moment aufs Handy geschaut, wäre scheiße wenn die ihn jetzt aufs Handy schauend abgelichtet haben, und zu spät reagiert.
Zitat:
@verkehrshindernis schrieb am 13. Oktober 2021 um 21:01:13 Uhr:
Zitat:
@qaqaqe schrieb am 13. Oktober 2021 um 20:49:58 Uhr:
Beschleunigt aber auch nicht auf 100 im gleichen ZeitraumAber auf 70-80 durchaus. Und da hast du als Fahrer keine Chance. Du hast mein Erlebnis mit dem Audi, der plötzlich eine Notbremsung eingeleitet hat gelesen? Da spielt es keine Rolle ob du als Fahrer in der Pflicht bist, den Assistenten zu überwachen oder nicht. Das geht so schnell, dass du nicht reagieren kannst. Und genau so ging es meiner Meinung nach dem TE als sein technisches Wunderwerk aus Wolfsburg plötzlich beschleunigte. Für mich liegt die Schuld in der fehlerhaften Software des Fahrzeuges.
Aber doch nicht in ms. Ja vielleicht(?!) ist seine Zeitangabe übertrieben, aber was macht ein normaler Mensch wenn das Fahrzeug überraschend beschleunigt? Sei es wegen so einem Käse oder weil der Resume in Tempomat eine andere Geschwindigkeit gespeichert hatte als gedacht? Eben.
Zitat:
@Knergy schrieb am 13. Oktober 2021 um 21:01:14 Uhr:
Dem TE ist nur anzuraten, den Mund zu halten bzw. den Verstoß zuzugeben. Jede seiner "Ausreden" ist nämlich deutlich schlechter als der eigentliche Vorwurf des zu schnell fahrens.Schuld beim Hersteller, dem Auto, dem Wetter oder dem schlechten Kaffee beim Frühstück zu sehen, sorgt für ein kurzes schmunzeln beim Sachbearbeiter. Danach wird er wahrscheinlich völlig zurecht die Fahrtauglichkeit des TE infrage stellen.
Ich halte das in Verkehr bringen solcher Fahrzeuge für strafwürdig (wenn man das tatsächlich nicht abschalten kann).
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Zitat:
@situ schrieb am 13. Oktober 2021 um 21:05:48 Uhr:
Zitat:
@Knergy schrieb am 13. Oktober 2021 um 21:01:14 Uhr:
Dem TE ist nur anzuraten, den Mund zu halten bzw. den Verstoß zuzugeben. Jede seiner "Ausreden" ist nämlich deutlich schlechter als der eigentliche Vorwurf des zu schnell fahrens.Schuld beim Hersteller, dem Auto, dem Wetter oder dem schlechten Kaffee beim Frühstück zu sehen, sorgt für ein kurzes schmunzeln beim Sachbearbeiter. Danach wird er wahrscheinlich völlig zurecht die Fahrtauglichkeit des TE infrage stellen.
Ich halte das in Verkehr bringen solcher Fahrzeuge für strafwürdig (wenn man das tatsächlich nicht abschalten kann).
Dann kennst du den Tesla Model S nicht. Der kann auf Knopfdruck per App selbständig zu dir fahren. Kein Fahrer. Nur das Auto und das System.
Jetzt stell dir vor der Tesla nietet jemanden um... und es war kein Fahrer drin... Tja da stehst du dann vor einem langen Rechtsstreit.
Das würde mich mal interessieren. Wenn der Tesla jemanden umnietet. Wer dann schuldig ist. Du hast ja nur das Knöpfchen gedrückt. Gefahren ist das Auto selbst. 😁
Doch. Kenne ich (d. h., weiß, dass es das gibt).
Über die damit verbundenen Rechtsfrage wird ja heftig diskutiert. Auch in Deutschland fahren die ersten Kleinbusse auf fest vorgegebenen Routen fahrerlos.
Teslas haben ja verschiedentlich umgenietet, weil die Fahrer unzulässig vollautonom gefahren sind.
Au man, da hat jemand sein Fahrzeug nicht unter Kontrolle gehabt. Auch im ID3 ist der Fahrzeugführer für alles verantwortlich, steht mit Sicherheit im Kleingedruckten. Wenn das Auto plötzlich beschleunigt tippt man kurz die Bremse an und alles ist zurück gesetzt. Der ID3 hat auch keine Beschleunigung das er innerhalb der Reaktionszeit um 30 kmh beschleunigt.In Deutschland gibt es noch gar keine Gesetzgrundlage für autonomes Fahren, der ID3 ist dafür auch noch gar nicht programmiert. In den Flaggschiffen von den bekannten deutschen Premiumhersteller schlummert schon die Software dafür, ist aber alles mehr oder weniger rudimentär, lange nicht serienreif.
Na zumindest zwei sind hier,die die Schuld nicht beim TE sehen.
Einer ist der TE, der aber schon abgemeldet ist.