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Bandit 1200 Pop , bei Teillast viel zu mager
Hallo Leute,
ich habe diesen Sommer bei einem Händler eine gebrauchte GSF 1200 WVA9 mit EZ 04/2002 und knapp 60000 km gekauft. Schon kurz nach dem Kauf sind mir mehrere Sachen aufgefallen: Die Maschine braucht zum Starten quasi keinen Choke, aber dafür ein kurzes Lupfen am Gasgriff. Beim Gasaufreißen verschluckt sie sich. Sie dreht nicht ganz sauber hoch (wie ein kleines Leistungsloch).
Das war die Ausgangssituation. Bislang habe ich eine Menge probiert und einiges herrausgefunden. Trotzdem komme ich nicht weiter und bin langsam am Verzweifeln.
Die Leerlaufgemischschrauben waren alle so ca. 4 Umdrehungen draußen, also zu fett. Mit Werksvorgabe (3 Umdrehungen raus) braucht sie auch Choke zum Kaltstart und säuft - auch wenn sie heiß ist - im Leerlauf nicht mehr ab (z.B. Kupplung auf der Autobahn ziehen). Ersten Fehler behoben.
Die Vergaserbedüsung ist komplett original. Die Düsennadeln hingen aber ganz oben (fett) und sogar der Ansaugtrichter des Luftfilterkastens war mit einem Kabelbinder auf etwa die Hälfte seines Querschnitts verengt. Alle Einstellungen zum Kaufzeitpunkt waren also extrem auf ein fettes Gemisch aus, womit die Maschine einigermaßen gut lief.
Nun hatte ich den Vergaser komplett gereinigt, einen originalen Luftfilter eingebaut, den Kabelbinder von Ansaugtrichter entfernt und die Düsennadeln auf die mittlere Kerbe eingestellt (Werksvorgabe). -> Unfahrbar
Aktuell hängt die Nadel wieder ganz oben (fett) aber den Kabelbinder habe ich mal besser weggelassen. ;) Im Leerlauf völlig ok und die ersten Millimeter Gasweg auch fahrbar, aber sobald ich ernsthaft Teillast fahren will, kommen heftige Fehlzündungen und die Zündung setzt je nach Gasstellung komplett aus. Vor allem im Drehzahlbereich von 2000 bis 4000 U/min ist das ganz heftig. Sobald man erst einmal darüber ist, läuft sie soweit wieder gut. Das Verhalten wird besser, wenn die Maschine warm ist und auch mit dem Aktivieren des Choke kann ich das Verhalten im positiven Sinn beeinflussen. Mein Fazit: Zu mager, obwohl doch eigentlich fett eingestellt. Verstehe ich nicht.
Falschluft an den Ansaugstutzen habe ich auch schon vermutet. Scheinbar dicht. Benzinpegel in den Schwimmerkammern ist auch eher zu hoch (wirkt sich ja also eher anfettend aus). Die Unterdruckmembranen waren auch nicht rissig.
Momentan fährt sie wie mit Turbolader: Rollen bei Leerlauf... Gas voll aufreißen... Fehlzündungen und komplettes Aussetzen der Zündung... warten... warten... einzelne Zündungen... ab etwa 4000 Touren kann wieder ordentlich verbrannt werden und dann reißt die Maschine plötzlich ordentlich nach vorn.
Was habe ich übersehen? Gibt es etwas, das ich noch nicht geprüft habe? Ich brauche unbedingt eure Gedanken und Erfahrungen, um die Kiste endlich in den Griff zu bekommen.
Beste Grüße
Leon
PS.: Verbaut ist ein Hurric SuperSport Auspuff. Das ist die einzige Komponente am Antriebsstrang, die nicht original ist.
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29 Antworten
Wenn der kauf noch nicht so lang zurück liegt, würde ich das noch vor dem Winter einleiten.
Dazu müsstest du dich schlau machen, welche fristen einzuhalten sind. Der spass am fahren geht ja verlohren. Ganz zu schweigen von den finanziellen Investitionen die du leisten musst. Da kannst du dir auch ne andere Maschine holen....
Kurzes Update:
Einen originalen Endtopf hatte ich vor ein paar Wochen mal ausprobieren können. Verhalten völlig unverändert. :/
Die Maschine steht jetzt wieder beim Händler, sodass der das Problem bis zum Frühjahr in Ruhe suchen kann.
Ich werde über neue Erkenntnisse berichten.
Au, da bin ich gespannt! Ich hoffe du wirst dich dann wieder hier melden. Mal sehen, ob er von dir Kohle will :p Oder ob er freiwillig den Kaufvertrag wandelt.
eine WVA 9 läßt sich sehr wohl über den Auspuff "stärken". Ich habe außer einem BOS nichts weiter gemacht, 118PS lt Prüfstand. soviel dazu.
Ansonsten kann ich dir nur das große Banditforum ans Herz legen, da werden Sie geholfen mit Sicherheit.
Hast du eine Eingangs- und eine Ausgangsmessung?
Das Protokoll könntest du gern mal einstellen.
Zitat:
@DetteK schrieb am 10. November 2015 um 11:16:52 Uhr:
eine WVA 9 läßt sich sehr wohl über den Auspuff "stärken". Ich habe außer einem BOS nichts weiter gemacht, 118PS lt Prüfstand. soviel dazu.
Ansonsten kann ich dir nur das große Banditforum ans Herz legen, da werden Sie geholfen mit Sicherheit.
118 PS klingt schon gut, aber das liegt zum größten Teil an der Serienstreuung der Bandit Motoren, es wurden schon Serien Exemplare mit 115 PS gemessen. Die 98 PS in den Fahrzeugpapieren sind ja von Suzuki noch aus Versicherungstechnischen günstigen Zeiten von dazumal. Meine hat auch 112 PS im Serienzustand ;)
susireiter
Zitat:
@susireiter schrieb am 10. November 2015 um 16:10:49 Uhr:
Zitat:
@DetteK schrieb am 10. November 2015 um 11:16:52 Uhr:
eine WVA 9 läßt sich sehr wohl über den Auspuff "stärken". Ich habe außer einem BOS nichts weiter gemacht, 118PS lt Prüfstand. soviel dazu.
Ansonsten kann ich dir nur das große Banditforum ans Herz legen, da werden Sie geholfen mit Sicherheit.
118 PS klingt schon gut, aber das liegt zum größten Teil an der Serienstreuung der Bandit Motoren, es wurden schon Serien Exemplare mit 115 PS gemessen. Die 98 PS in den Fahrzeugpapieren sind ja von Suzuki noch aus Versicherungstechnischen günstigen Zeiten von dazumal. Meine hat auch 112 PS im Serienzustand ;)
susireiter
laut EU Zulassung sind 5% + als Toleranz nach oben zulässig .
Mir ist nur ein "Ausreißer" bekannt (116 PS) . Kann man bei motorrad online nachlesen . (Tune Up Bericht)
Eine streuung von 5 % nach oben und unten, eines "beliebigen Serienmotor´s" , also nicht die Werksangabe zählt. Wenn der Serienmotor also eh schon rund 110 PS hat istes wurscht, über Mehrleistung wird sich keiner beschweren :D
susireiter
Nicht nach oben und unten... Nach oben.
Weniger Leistung ist egal. Zumind dem Gesetzgeber.
Zitat:
@Papstpower schrieb am 10. November 2015 um 18:24:31 Uhr:
Nicht nach oben und unten... Nach oben.
Weniger Leistung ist egal. Zumind dem Gesetzgeber.
Da hast du vermutlich recht.
Allerdings interressiert die Leistungsabweichung nach oben, "nur" die Versicherung und die Abweichung nach unten den Käufer, da sind es, so glaube ich zu letzt gelesen zu haben, max. -10 %.
susireiter
Hallo Leute,
vielen Dank nochmal für die rege Diskussion. Ich habe meine Bandit vor ein paar Wochen wieder vom Händler geholt und kann das Folgende berichten:
--
Als man mir am Telefon mitteilte, dass die Maschine fertig sei, war die Rede von (zwei) Hülsen oder etwas in der Art, die im Vergaser wohl falsch herum eingebaut gewesen waren. (Ich vermute innerhalb der Bank, denn die klassische Vergaserreinigung hatte ich ja schon gemacht, ohne dass mir da etwas aufgefallen wäre.) Auf die Idee sei man wohl gekommen, nachdem ein probehalber eingebauter Ersatzvergaser fehlerfrei funktionierte. Da das aber Anfang November war, konnte ich die Maschine nicht direkt abholen.
--
Als ich die Maschine dann Mitte April abgeholt habe, waren die störenden Symptome auf einer ausführlichen Proberunde nicht mehr auszumachen. Die Maschine ist also offenbar geheilt. Mir fielen jedoch an jedem einzelnen Vergaser Kabel auf, die ich mir nicht erklären konnte. Auf Nachfrage meinte man, das sei wohl eine Vergaserheizung. Davon abgesehen konnte mir niemand wirklich sagen, was man exakt an der Maschine gemacht hatte.
--
Auf der Rechnung mit Endbetrag 0,00 € steht folgendes:
-Fehlersuche
-Vergaser überholt
-Zündkerzen gewechselt
Außerdem noch:
-4 mal JR9B (Zündkerze)
-4 mal Vergaser Dichtsatz
-96 mal Arbeitswert
--
Ich vermute letztlich, dass die Zündkerzen gemacht worden sind und man viel am Vergaser rumprobiert hat, den Fehler aber nicht finden konnte. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass man sich die Mühe macht, an einem Saisonfahrzeug eine Vergaserheizung zu installieren, über die ich selbst im Werkstatthandbuch von Suzuki noch nicht gestolpert bin, denke ich, dass man letztlich einfach den gesamten Vergaser (die ganze Bank) ausgetauscht hat. Vielleicht hat man beim Zerlegen meiner alten Bank dann doch noch den Fehler gefunden.
--
Ich bin jedenfalls richtig froh, dass sich die Rennerei gelohnt hat und die Maschine jetzt richtig läuft. Nachdem ich in den letzten Wochen nun noch beide Reifen, das Kettenkit und Öl samt Ölfilter getauscht habe, wird das Fahrgefühl immer besser. :D
In diesem Sinne allzeit gute Fahrt!
Leon
Hallo,
das Moped hat ab Werk eine Vergaserheizung.
Grüße Suzruki
Schön dass du eine RückMeldung gibst!
Also wird dein vorgänger einen fehler am vergaser eingebaut haben..?!
Nunja, schade dass wir nicht herausbekommen, was es genau war...
Ich vermute diese silberne Hülse, die raus kommt wenn man denn Haubtdüsenstock rausholt.
Aber ist nur eine Vermutung.
Hallo Leon, ich weiß was es sein kann . Hatte das gleiche Problem. ich selber fahre ebenfalls eine zwölf Hunderter Band mit den gleichen Hurrikane Auspuff . Nun zu meiner Problem Darstellung. hatte meine Maschine 2022 in die Werkstatt gebracht zu einer normalen Durchsicht. Dabei sagte man mir, dass mein Vergaser nicht richtig eingestellt sei und deshalb meine Maschine nicht richtig lief, obwohl ich nie Probleme hatte mit ihr wollte man mir auch nur ans Portmonee. gesagt getan und die Maschine lief schlechter wie nie zuvor also wieder hin wiederum geärgert. Irgendwann hab ich mich damit abgefunden. 2023 hatte ich ein bisschen Geld über und wendete mich mit meinem ausgebauten Vergaser im Winter an eine Spezialfirma in Hamburg, welche mir diesen Vergaser komplett neu herrichten beim Einbau habe ich leider vergessen die Schwimmkammer Dichtigkeit durchzuführen und Muster in der Rückschlag erleiden. Ein Vergaser lief leider über weil bei dem Transport durch die Post, die die Schwimmerade gehangen hat. Nun, da ich kein Bock mehr hatte daran rum zu schrauben, wende ich mich wieder an die Werkstatt. Es konnte ja schließlich kein großes Problem darstellen die Werkstatt baut dem aus, machte alles in Ordnung baut dem Vergaser ein und er Motor lief nicht richtig. Also Vergaser wieder raus gereinigt, obwohl er eigentlich sauber sein sollte Vergaser wieder rein Probefahrt gemacht. Nach sechs Wochen Wartezeit hatte ich endlich mein Motorrad wieder. Man sagte mir, dass ich es erst mal probieren sollte, da in der Probefahrt alles glatt lief , ich machte natürlich demzufolge gleich eine Ausfahrt am Wochenende und habe mich derbe erschrocken, ob man mich umbringen wollte. Bei einem Überholmanöver merkte ich, dass ich beim abrupten Gas geben die Maschine das Gas gar nicht annahm und ich nach einer gefühlten Ewigkeit den Überholvorgang abbrechen wollte sie dann förmlich plötzlich explodiert, als wenn ein Turbolader durch die Decke geht, also wieder hin zur Werkstatt, die Jungs zusammengeschissen Vergaser auseinander reißen lassen , dann hat sich endlich ein begabter Kerl dran gemacht und hat den in aller Ruhe nachgeschaut. Dabei wurde festgestellt, dass ein Ohrring nicht richtig saß und die die Flach des Vergaser beim eintauchen der Nadel nicht richtig runter gingen und demzufolge immer ein Teil offen waren und dadurch entstand eine explosionartige Umsetzung bei dem Überholmanöver. Nun denke ich auf jeden Fall da solltest du noch mal ansetzen jetzt auf jeden Fall läuft sie perfekt. Im übrigen war meine ebenfalls zum mager eingestellt und eine Band läuft mit etwas fetteren besser wie du schon beschrieben hast als zu wenig in der Teile hast