Bammel vor dem Autofahren, speziell Autobahn

Hallo liebe Motor-Talkler

ich habe jetzt eine ganze Weile still mitgelesen und denke, dass hier die richtige Plattform ist, etwas anzusprechen: Meine Angst vor dem Autofahren, speziell Autobahn.

Ich habe jetzt fast 2 Jahre meinen Führerschein und fühle mich nur auf Strecken wohl, die ich kenne. Da fahre ich auch sicher und gut. Aber wenn es dann um Parkplatzssuche geht (ich kann nicht einparken) und vor allem Autobahn geht, steigt bei mir der Adrenalinspiegel.

Ich bin noch nie alleine Autobahn gefahren, und sogar wenn mein Freund dabei sitzt, bekomme ich Herzklopfen

Wovor ich konkret Angst habe

- Keine Kontrolle über die Situation: Ich habe es nicht 100%ig selbst in der Hand, ob ich sicher ankomme. Wenn andere Autofahrer in mich reinfahren auf der Autobahn, dann bin ich tot
- Beschleunigungsstreifen: Dass mich keiner reinlässt
- Spurwechsel, wenn meine ganz rechte Spur wegfällt: Dass mich keiner reinlässt
- einscheren, nachdem ich einen LKW überholt habe: Dass ich doch ein Auto übersehen habe, in das ich reinfahre wenn ich wieder nach rechts gehe (ich traue sogar meinen eigenen Augen im Spiegel nicht!)

Kurz gesagt: Ich habe Angst vor anderen Autofahrern, weil ich auf der Autobahn nciht zuletzt durch meine vorsichtige Fahrweise manchmal echt "gemobbt" werde

Ich schwanke zwischen: Spezieller Fahrschule gegen Angst vor dem Autofahren und "ach, mit der Zeit legt sich das"

Wie würdet Ihr das einschätzen?

Beste Antwort im Thema

Entweder gehst du noch mal richtig mit der Fahrschule üben oder gibst den Führerschein freiwillig ab. So wird man auch schnell eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer. Ist zwar hart aber das ist meine Meinung.

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Ganz blöde Konstellation die ich mal live erlebt habe:

Nach einer Ausfahrt habe ich einen Sattelschlepper überholt, beim Einscheren kam mir dann von der Standspur ein Auto mit fast gleicher Geschwindigkeit in die gleiche Spur gefahren... Ich konnte nicht mehr auf die linke Spur zurück, da ich einem schnelleren Platz gemacht habe und mußte zusammen mit dem Sattelschlepper eine Notbremsung durchführen um nicht ein totales Chaos zu veranstalten.

Es gibt ähnliche Fälle, wo zB der Auffahrende in ein rückwärts fahrendes Baustellenfahrzeug fuhr...

Klar über ein paar Meter will hier keiner streiten, aber man sollte immer im Hinterkopf behalten, daß man sich auf dünnes Eis bewegt und das keinesfalls als selbstverständlich und erlaubt ansehen, sondern als Ausnahmefall und nur für Notsituationen verwenden. Eine Notsituation im Nachhinein vor Gericht zu beweisen wird ziemlich schwierig sein.

Ich würde das nur als letzten Ausweg in Betracht ziehen, notfalls ein paar Meter Platz lassen, die Pferde scheu machen und dann in einer passenden Lücke reinbeschleunigen. War bisher jedenfalls immer möglich...

HTC

Zitat:

@HTC schrieb am 30. März 2016 um 16:14:29 Uhr:


Ganz blöde Konstellation die ich mal live erlebt habe:

Nach einer Ausfahrt habe ich einen Sattelschlepper überholt, beim Einscheren kam mir dann von der Standspur ein Auto mit fast gleicher Geschwindigkeit in die gleiche Spur gefahren... ...

Der Kollege muss den LKW dann aber verbotswidrig rechts überholt haben.

Nope, denn auf dem Beschleunigungsstreifen darf man schneller fahren als auf der AB, und er hat "nur" den Beschleunigungsstreifen etwas verlängert...

Ich hatte echt Glück mit dem Führer des Sattelschleppers, denn der hat die Situation vor mir erkannt und bereits die Notbremsung eingeleitet, ich musste nur noch so bremsen um genau dazwischen zu passen.

HTC

Das Schlimmste bei den meisten langsamen Autobahnauffahrern ist eigentlich, dass sie das Gaspedal sofort durchdrücken wenn sie erstmal auf der Autobahn sind. Weshalb also vorher auf dem Auffahrstreifen sowohl die Hintermänner als auch die Fahrer der rechten Spur sinnlos gefährden?

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@ picard95

Welche Gefährdung meinst Du bitte? Wenn vor mir ein Fahrzeug auf die BAB auffährt, dann schaue ich, was der macht. Nicht mehr und nicht weniger. Und eine Gefährdung für den fließenden Verkehr besteht nur, wenn der Auffahrende (also z.B. ich) einen Fehler macht bzw. ihn übersieht. Das hat dann aber nichts mit der BAB zu tun, sondern schlichtem Unvermögen meinerseits.

Zitat:

@hansaplast18 schrieb am 30. März 2016 um 10:38:05 Uhr:


Einfaches Problem - von meiner Haustüre bis zur BAB-Auffahrt sind es 1,5 Kilometer. D.h. also, dass mein Motoröl (8,5l) noch nicht auf Temperatur ist und ich den Motor nur bis 3.000 Umin drehen lasse. Entsprechend "geruhsam" fahre ich auf die BAB auf, was sicherlich den einen oder anderen Fahrer eines Kleinwagen nervt.

Wenn dann keiner auf der Autobahn bremsen und optimalerweise nicht behindert wird, passt es doch. Das heißt, wenn auf der rechten Spur nur 100 oder gar langsamer gefahren wird, ist beschleunigen auf diese Geschwindigkeit angesagt, bevor auf die Autobahn aufgefahren wird.

Zitat:

@hansaplast18 schrieb am 30. März 2016 um 10:38:05 Uhr:


Gleiches Spiel dann auf der BAB - ich beschleunige langsam und belasse es die ersten 10 km bei 3.000 Umin (Tacho 160 km/h).

Auch kein Problem, wenn du Fahrzeuge, die schneller fahren möchten, vorbeilässt, natürlich nur, wenn es auch möglich ist.

Gruß

Uwe

Zum Thema am Ende der Beschleunigungsspur anhalten:

Die StVO sollte man nicht nur als starres Gesetz betrachten und jedes Wort auf die Goldwaage legen, sondern vielmehr als Leitfaden und auch schauen, was der Hintergrund der einzelnen Paragraphen ist. Die StVO ist durchaus sehr durchdacht, aber sie kann leider nicht jeden Einzelfall berücksichtigen.

Eine wichtige generelle Aussage der StVO ist, dass so gefahren wird, dass möglichst keine kritische oder gar gefährliche Situation entsteht. Wenn man nun in die Situation kommt, dass man wider Erwarten mal nicht auf die Autobahn auffahren kann, so wird man in der StVO keinen passenden Paragraphen finden, wie man sich zu verhalten hat. Man muss also selbstverantwortlich entscheiden, wie man sich verhalten muss und wie man der generellen Aussage der StVO am besten entspricht. Hier halte ich es in der Regel für die bessere Variante ein paar Meter auf dem Standstreifen zu fahren als am Ende der Beschleunigungspur zu halten. Ein Halten auf der Beschleunigungsspur ist immer kritisch, denn man muss sich überlegen, dass die Aufmerksamkeit der nachfolgenden Fahrer oft auf die Autobahn gerichtet ist und weniger, was vorne passiert.

Ich möchte auch mal ein Beispiel nennen, denn mir ist es auch mal passiert, dass ich nicht auf die Autobahn auffahren konnte. Vor meinem Fahrzeug fuhr ein Kleinwagen und auf der rechten Spur der Autobahn näherten sich zwei LKWs. Nun, mein Plan war, dass der Kleinwagen vor dem ersten LKW auf die Autobahn auffährt und ich zwischen den beiden LKWs, denn die hatten eine großzügigen Abstand zueinander. Leider ging mein Plan nicht auf, denn der Kleinwagen kam nicht in die Puschen und ist trotzdem vor dem ersten LKW auf die Autobahn aufgefahren, so dass dieser bremsen musste. Somit habe ich mich entschieden nicht zwischen den LKWs aufzufahren, damit der zweite LKW nicht stärker als notwendig bremsen musste. Daher habe ich den Blinker nach rechts gesetzt (damit der zweite LKW-Fahrer sicher war, dass ich nicht vor ihm auffahre) und bin einfach vom Gas gegangen. Dadurch musst ich natürlich allerdings einige Meter über die Standspur fahren, um nach dem zweiten LKW auffahren zu können. Also alles ganz entspannt und weitab von einer unklaren oder gar kritischen Verkehrssituation.

Die Alternative, stark zu bremsen und am Ende der Beschleunigungsspur anzuhalten, halte ich für wesentlich kritischer und daher für nicht akzeptabel. Seht ihr das anders?

Gruß

Uwe

@ Uwe Mettmann

Dass man ohne Gefährdung des fließenden Verkehrs auf eine BAB auffährt, setze ich als Selbstverständlichkeit voraus. Und wenn halt zufällig ein LKW kommt, dann fällt einem auch kein Zacken aus der Krone, wenn man sich hinter diesem einordnet und halt erst ein paar Sekunden später überholt. Ich bin ja nicht auf einer Rekordfahrt, sondern nur dem täglichen Weg zur Arbeit.

Bzgl. Rechtsfahrgebot gibt es für mich zwei kleine Ausnahmen bzw. Streitfälle:

Bei extrem hohen Geschwindigkeiten bleibe ich lieber auf der linken Spur, da man so für den vorausfahrenden Verkehr eher als schnelles Fahrzeug erkennbar ist.
In der täglichen Praxis hat dies aber kaum eine Relevanz, da man die Tage, an denen solche Geschwindigkeiten vertretbar sind, an einer Hand abzählen kann.

Deutlich kritischer ist eine Situation, die wohl jeder von uns aus dem Berufsverkehr kennt - rechts LKWs, links sich aufstauender Verkehr mit z.B. Tempo 110.
Läuft man auf das Ende der Schlange auf, könnte man theoretisch noch nach rechts wechseln, bis man direkt hinter dem LKW ist. Faktisch bleibt man aber links, da ein Spurwechsel dazu führt, dass der nachfolgende Verkehr dann die Lücke zu macht.

Oder ein Klassiker - ich laufe mit hoher Geschwindigkeit auf eine Schlange auf. Also gehe ich rechtzeitig vom Gas, damit ich nicht brachial bremsen muss. Was macht der Hintermann? Überholt mich mit Überschuss rechts, wechselt nach links und tritt dann voll in die Eisen, da ja die linke Spur zu ist. Da fragt man sich dann schon mal, ob die nicht weiter wie 50 Meter schauen können oder gerade ihre Brille verlegt haben. 😉

Unterm Strich bleibt, dass man halt möglichst die Ruhe bewahren und sich nicht unnötig aufregen oder gar provozieren lassen sollte. Zu 99% klappt das, in 1% der Fälle leider nicht.
Später ärgert es mich dann immer, dass ich wie ein Teenie reagiert habe und nicht ruhig geblieben bin. Aber ok, ich bin halt auch nur ein Mensch.

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