BAHN statt VOLVO?

Volvo

Hallo liebe Elchreiter,

mich würde einmal eure Meinung interessieren zum Thema "Billigticket Bahn". In Kürze wird es ja zwei Fahrscheine für 49,90€ geben, die zu zwei beliebigen Fahrten durch Deutschland berechtigen. Ein Pferdefuß: Was dem Flieger die Flughafengebühr ist der Bahn ihr IC- oder ICE-Zuschlag. Auch für Familien mit Kindern rechnet sich das Ticket nicht.

Meine Meinung: Für bestimmte Single-Fahrten, bei denen ich am Zielort nicht variabel sein muss, lohnt sich die Sache (ICE Berlin-Stuttgart, Berlin-Hamburg, Berlin-Basel). Zumal damit auch der Nahverkehr am Ankunftsort genutzt werden kann. Für die o.g. Züge werde ich einige Tickets auf Vorrat bunkern. Will mal während der Fahrt wieder lesen und speisen 😉

VOLVO und "LUST"HANSA sind zwar komfortabel - werde aber auch wieder mal das klassische Reisen testen.

Die Guke, der ihrem VOLVO nun ab und an einen Kuraufenthalt daheim genehmigt 😉

138 Antworten

Nee nich. Das ist ein Trugschluss mit den Benzinpreisen. Hohe Benzinpreise sorgen nur dafür, dass Leute mehr Geld für ihre Mobilität ausgeben (müssen). Das bedeutet lediglich verlorene Kaufkraft für andere Konsumgüter etc. pp.

Das Gros der autofahrenden Leute ist doch auf's Auto angewiesen, schlicht um Arbeit, Schule, Einkauf, etc. erledigen zu können. Man kann sich streiten, ob diese Abhängigkeit vom Himmel gefallen ist oder aber mensch sich sein Leben eben zu sehr auto-orientiert eingerichtet hat. Mein Verdacht ist letzteres.

Unabhängig davon... ich behaupte einfach mal, selbst wenn die Bahn tausende Freikarten verteilen täte, wären immer noch Mio's von Leuten weiterhin im Auto unterwegs. Da können sich alle Planer, Politiker und Administraten auf die Hinterbeine stellen. Die Gründe sind die selben wie fürs Rauchen, für den Alkohol und andere Dinge im Leben - bei denen mensch dazu tendiert, mit dem Bauch bzw. dem Hintern zu denken.

Oder nicht? 😉

da muß ich ebi allerdings Recht geben. Ich bin täglich aufs Auto angewiesen. Ich muß zwei Kinder in die Schule bringen, zu unterschiedlichen Zeiten und auch wieder abholen. Wer kann schon sein 7-jähriges Kind mit dem öffentlichen Bus fahren und dabei noch zweimal umsteigen lassen. Die Diskussionen um die Bahn hängt mir langsam zum Hals heraus. Das ist und bleibt ein defizitäres Unternehmen solange da noch ein Beamtendenken vorherrscht. Es kann nicht angehen, das nach einigen Jahren Privatisierung immer noch ein Tarifsystem vorliegt, das nicht mal geschulte Verkäufer verstehen. Was nutzen die tollsten Spartarife, wenn man sie einfach nicht bekommt? Ausserdem bin ich es satt, irgendwas durch höhere Mineralölsteuern und oder KfZ-Steuern zu finanzieren, was seit 40 Jahren nie darauf ausgelegt war, sich selbst zu finanzieren. Es geht nicht an, das der Staat Milliarden irgendwo rein pumpt und der normale Steuerzahler zahlt sich dumm und dämlich, nur weil die Herren der Führungsetage den Zug verpaßt haben, das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. Ich glaube der Zug ist abgefahren. Man verschusselt sich in Kleinkramerei. Solange des ganze Konzept Bahn nicht wesentlich flexibler wird, die Ausrichtung nicht kundenorientierter wird, sondern nur Eigenbrötlerei herrscht kann es einfach nicht funktionieren. Das zeigt doch jedes privatwirtschaftlich geführte Unternehmen.
Mein Unternehmen wollte einen Teil ihrer Lieferungen von der Straße auf die Schienen verlagern. Zumindest Großaufträge sollten mit der Bahn bis zum Bestimmungsort gebracht werden. Aber es war ein Ding der Unmöglichkeit eine Zusammenarbeit zu organisieren. Das gab es Transportzeiten von Wochen oder die Chargen waren so begrenzt und die Kosten so hoch, das es einfach unrentabel war.... Nun also fahren jeden Tag wieder 100 LKWs... und der Staat verdient auch daran (Maut)....

Zitat:

oder aber mensch sich sein Leben eben zu sehr auto-orientiert eingerichtet hat. Mein Verdacht ist letzteres.

genau das sieht man ja zugespitzt in den usa - wo, wie ich mir hab sagen lassen, einkaufen, arbeiten und ausbilden weit weg von den wohnsiedlungen geschieht.

lieb gruss
oli

Zitat:

Original geschrieben von magnifico71


Ich glaube der Zug ist abgefahren.

Sehe ich genauso. Spätestens als man sich hier in Deutschland entschloß, dem über 100 Jahre alten Rad-Schiene-System, welches bereits an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist, den Vorzug gegenüber dem zeitgemäßen Transrapid, welcher erst am Beginn seiner Entwicklung steht, den Vorzug zu geben, war das Kind entgültig in den Brunnen gefallen...🙁

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Die Zeit der Bahn zur Beförderung der breiten Masse wird noch kommen! Wartet nur ab!

Das Autofahren in seiner heutigen Form ist, gemessen an den verursachten Schäden, viel zu billig. Das wird nicht ewig so sein; in 10 bis 20 Jahren werden die Benzinpreise spürbar angezogen haben, sodass sich es nicht mehr jederman leisten kann, auf die Bahn zu verzichten.

So leicht, wie es sich manche hier wohl vorstellen, wird der Schritt zur Wasserstoff (Energieträger)- und Brennstoffzellen (Energiewandler) hin nicht von Statten gehen.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Sehe ich genauso. Spätestens als man sich hier in Deutschland entschloß, dem über 100 Jahre alten Rad-Schiene-System, welches bereits an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist, den Vorzug gegenüber dem zeitgemäßen Transrapid, welcher erst am Beginn seiner Entwicklung steht, den Vorzug zu geben, war das Kind entgültig in den Brunnen gefallen...🙁

Endgültig in den Brunnen gefallen?

Wie war das mit dem Denken?

Der Transrapid soll zeitgemäß sein? Er ist neu, schick und typisch deutsch Overengineered.
Wenn er zeitgemäß wäre, dann hätte sich auch eine Strecke und ein Invenstor gefunden. Innovation nur aus Subventionstöpfen zu holen ist krank.
Im übrigen konkurriert er eher mit dem Flieger als mit dem Rad-Schiene System, die Stops sollten zumindest noch weniger werden.

An welcher Leistungsfähigkeitsgrenze ist denn das Rad-Schiene -System? Und mit 100 Jahren ist das System noch jung. Das Prinzip der Containerschiffe gibt es jetzt schon seit mehr als 2000 Jahren.

Mal sehen, ob wir den Flettner Rotor nochmal wieder sehen.

CU

BK

PS: Kosten der Automobilität pro Jahr in D ohne KFZ-, Treibstoff oder Strasseninvestitionen ca 100Mrd. Davon ca 40 Mrd Unfallkosten

Zitat:

Original geschrieben von Black_In_Black


Der Transrapid soll zeitgemäß sein? Er ist neu, schick und typisch deutsch Overengineered.
Wenn er zeitgemäß wäre, dann hätte sich auch eine Strecke und ein Invenstor gefunden.

Eine Strecke und ein Investor hat sich bereits gefunden. Allerdings in China und nicht in Deutschland. Soviel zur Innovationsfreudigkeit in Deutschland...

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Eine Strecke und ein Investor hat sich bereits gefunden. Allerdings in China und nicht in Deutschland. Soviel zur Innovationsfreudigkeit in Deutschland...

Das ist doch keine Strecke.

Eine Investition war das für China bisher auch nicht. Mehr ein Werbegeschenk für die erhoffte Langstrecke.

Insofern wird diese Piste leider auch keine brauchbaren Fakten für weitere Investition und -srechnungen liefern.

Der Transrapid stammt doch noch aus einer Zeit als Rad-Schiene Systeme deutlich langsamer waren. Da erhöht sich für ihn mit der Existenz von TGV und ICE natürlich die Barrier of Entry zu einer wohl unüberspringbaren Höhe.

CU

BK

hi jungs - eine echt gute diskussion 😉 habe mir heute einen neuen motor (compi) samt farblaser unter den schreibtisch gebaut - nun kann ich wieder "einsteigen" 🙂

punkt 1) es gibt keine bahn auf diesem erdball, die ohne subventionen auskommt (selbst in japan und den usa nicht). das argument, die bahn müsse gewinne machen, ist richtig - aber das kann sie nur in teilbereichen des gesamtsystems schiene-rad.

punkt 2) der transrapid sollte eine chance in deutschland bekommen, sofern drei voraussetzungen erfüllt sind:

parallelverkehr zum ice muss ausgeschlossen sein
der fahrzeit-vorteil muss alternativlos sein
das system muss sich im betrieb finanziell selbst tragen (was investitionshilfen und anschub-subventionierung nicht ausschließt)

punkt 3) das deutsche steuersystem muss vom kopf auf die füße gestellt werden - jeder der infrastruktur nutzt, muss entsprechend seiner nutzung zahlen. auto, lastwagen und flugzeug bekommen in dieser hinsicht den größten schluck aus der subventionspulle. dazu gehört auch die abschaffung der entfernungspauschale! *

punkt 4) jede zersiedlung der landschaft inclusive flächenverbrauch muss besteuert werden, da die zersiedlung neuen verkehr generiert, der dem staat geld kostet (gesundheit, naturschutz, umweltschutz, erhöhter hochwasserschutz durch versiegelung des boden usw.usf.), denn die rückbesinnung auf zentren stärkt punkt-punkt-verkehre und somit massenverkehrsmittel

* Das ist ein heißes Eisen, weil zunächst unsozial. Doch warum soll das Unternehmen sich den Platz suchen, wo es die geringsten Kosten hat. Die Arbeitnehmer finanzieren diesen Standortvorteil indirekt, indem sie ihre Anreise selbst finanzieren.
Wohn- und Arbeitsort müssen wieder zusammenrücken. Zulieferer und Verarbeiter müssen wieder in enger räumlicher Nachbarschaft arbeiten. Jeder Austausch von gering werthaltigen Gütern über lange Distanzen darf sich nicht mehr rechnen, indem diese Transporte an den wahren Folgekosten (Umwelt etc.) beteiligt werden.

FAZIT: Es ist Zeit, den Lobbyisten und Heerscharen von teutonischen Bedenkenträgern in das Schienbein zu treten, um das Land fit zu machen. Energie wird knapp und Zeit wird zunehmend zum Kostenfaktor, den wir derzeit auf der Straße und im chronischen Luftraum"stau" vergeuden.....denn der Verbrauch materieller und ideeller Ressourcen wird vom Staat subventioniert bzw. wir verbrauchen sie noch ungestraft (Klimawandel).

Die Referats-Gurke - die laut BILDCHEF dem Roten Kloster entlaufen ist 😁😁😁

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO


Doch warum soll das Unternehmen sich den Platz suchen, wo es die geringsten Kosten hat. Die Arbeitnehmer finanzieren diesen Standortvorteil indirekt, indem sie ihre Anreise selbst finanzieren.

Leider haben viele Arbeitnehmer da keine Alternativen, besonders in diesen ohnehin wirtschaftlich schweren Zeiten.

Unsere Gesellschaft müssen wir so organisieren, dass Flexibilität bei der Wohnraumsuche gefördert wird. Daarum Abschaffung der Eigenheimpauschale. Sie fördert das Verharren an einem Wohnort und unterstützt die Zersiedelung der Landschaft.

Statt Eigenheimpauschalen sollte der Staat Umzugsprämien an Arbeitnehmer und für zusammenrückende Unternehmen zahlen. Das kostet zunächst Geld. Spart aber Verkehr und somit viel Staats-Knete für den entfallenden Neubau und Erweiterung von Infrastruktur.

Denke dabei aber auch mal an das soziale Umfeld der Menschen. Möchtest du dich ständig irgendwo anders neu integrieren, nur um Energiekosten zu sparen?

Ohhjaaa... gründen wir ne Partei.. "Vorwärts zu neuen Taten!!" Ich habe auch schon einen Namen VFD -Volvofahrer Deutschlands- 😛 😛
Melde mich als Kassenwart und Verfüger über Schwarzkonten 😛 😛

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO


punkt 2) der transrapid sollte eine chance in deutschland bekommen, sofern drei voraussetzungen erfüllt sind:

parallelverkehr zum ice muss ausgeschlossen sein
der fahrzeit-vorteil muss alternativlos sein
das system muss sich im betrieb finanziell selbst tragen

Hoffentlich kommt das nicht. Das umsteigen von Bus in Bahn und zurück ist doch schon einer der Nachteile. Noch ein extra Verkehrsmittel zersplittert das noch mehr

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO


punkt 4) jede zersiedlung der landschaft inclusive flächenverbrauch muss besteuert werden, da die zersiedlung neuen verkehr generiert, der dem staat geld kostet

Nun, Grund kostet ja schon Steuer. Vielleicht sollte man damit anfangen die eigenheimpauschale zu streichen? Das mit der Entfernungspauschale sehe ich auch so. Wenn man sich mal auf der Schwäb. Alb in der gegend um Merklingen an der A8 guckt, da hat sich in den letzten 20 Jahren unheimlich viel getan. Die Staus auf der A8 haben sich entsprechend entwickelt....

Bei deinem "warum muss die Bahn" Posting stimme ich dir zu.

@ magnifico
"Es kann nicht angehen, das nach einigen Jahren Privatisierung immer noch ein Tarifsystem vorliegt, das nicht mal geschulte Verkäufer verstehen. Was nutzen die tollsten Spartarife, wenn man sie einfach nicht bekommt?"
Also zurück zum alten Tarifsystem? Da konnte man die Kosten noch selber ausrechnen. Im übrigen, nicht mal bei Saturn, wo Geiz geil ist, wird dir ein Verkäufer garantiert das billigste anbieten. Wieso glaubst du einen Anspruch darauf zu haben, dass man die das günstigste aufnötigt? Tut das die Lufthansa? Oder der freundliche Volvoverkäufer?

Rapace

Zitat:

Original geschrieben von rapace


Also zurück zum alten Tarifsystem? Da konnte man die Kosten noch selber ausrechnen. Im übrigen, nicht mal bei Saturn, wo Geiz geil ist, wird dir ein Verkäufer garantiert das billigste anbieten. Wieso glaubst du einen Anspruch darauf zu haben, dass man die das günstigste aufnötigt? Tut das die Lufthansa? Oder der freundliche Volvoverkäufer?

Rapace

Nein.. das erwarte ich nicht. Niemand soll mir etwas aufnötigen. Ich möchte wenigstens auf Nachfrage entsprechend beraten werden, das verlange ich. Oder soll ich etwa anfangen zu handeln? Sind wir denn auf einem großen Basar? Ich erwarte Service und nichts anderes.

Wenn ich etwas verkaufen will, dann muß ich entsprechende Angebote machen. Und das tun unsere Fachberater auch. Ich will verkaufen, also muß etwas bieten. Es wird dem Mensch am Schalter doch nicht vom Gehalt abgezogen, wenn er mir die günstigsten Angebote raussucht. Nur muss er sich dazu auch in den entsprechenden Tarifen auskennen. Oder?

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