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Autos - Hightech?

Themenstarteram 3. Juni 2009 um 20:10

Keine Ahnung wo das reingehören soll, deswegen schreibe ich das jetzt hier rein.

Ich schreibe das um einfach mal eure Meinung zu hören.

Ich bin der Meinung die Automobilindustrie bewegt sich auf einen toten Punkt zu - Grund: Geldgier und verhoffter wirtschaftlicher Erfolg.

Autos werden eigentlich nicht mehr besser oder einfacher sondern immer komplizierter.

Vergleichen wir einen Golf2 mit einem Audi A6 im Bereich Motorraum:

- Beim Golf2 ist alles gut strukturiert einfach zugägnglich und die Technik sieht auch nicht so anders aus als im A6. Sprich das Grundprinzip ist dasselbe. Wartungsarbeiten kann man mit ein bisschen Ahnung locker selbst erledigen.

20 Jahre später..

- Ein Blick in den Motorraum wirft Verwirrung auf, riesige. Selber machen keine Chance. Tausch schnell die Glühbirne aus -> ab zum Fachmann wie soll ich da denn rankommen? Das MMI zwingt dir eine Wartung auf als ob es um Leben oder Tod ginge. Kostenpunkt: min. 180€. Sollen die Bremsen gemacht werden auch in die Werkstatt den der PC muss ran sonst kriegt man die elektronische Parkhilfe nicht gelöst. Scheiben und Bremsen OHNE Einbau kosten auch noch mal 300€.

Was man früher selber gemacht hat, dafür muss man jetzt mehrere 100€ bezahlen.

Eigentlich traurig oder?

Bisschen drastisch geschrieben aber so sieht die Wahrheit aus.

Zwar sind die Technologien ein wenig Hilfreich aber ohne würde es auch gehen und auch die Mechaniker selber beißen sich an den Autos die Zähne aus ohne dass es der Kunde merkt.

Denn Schrauben sind so schlecht platziert, da muss man schon dünne Frauenhände haben und flink sein um da was zu reißen. Steuergeräte sind so "prima" verbaut, denn die sind ja unzerstöbar und da muss man nicht ran. Eigentlich zieht man bei jeder größeren Messarbeit z.B am Motor den Stecker von SG ab um dort die Pins durchzumessen.

 

Ich frage mich bloß: Wieso alles so kompliziert machen? Nur damit der Kunde bei jedem ***eiss in die werkstatt fahren muss um da abgezockt zu werden?

Und die Technologie: Nicht besser als vor 20 Jahren. Zwar gibt es in 20 Jahren Entwicklung gute und schlechte Seiten - aber es überwiegen die schlechten.

MMI, GPS, Common-Rail, TFSI und komplexe Kabelbäume(Kabelbaum vom Motorsteuergerät wiegt bei einigen VW u. Audimodellen um die 20 Kilo!) bringen eigentlich wenig für den normalen Autofahrer.

Es wird schlichtweg in die falsche Richtung entwickelt. Automobilhersteller entfernen sich von DIN-Normen entwickeln am laufenden Band unnütze Patente... kommt der Untergang der freien Werkstätten und einmal VW-Mechaniker immer VW-Mechaniker, weil Opel oder Ford komplett andere Patente und Systeme haben sprich ein anderes Auto?

 

Der Text sollte mal zum nachdenken anregen..

Beste Antwort im Thema

Die erheblich aufwendiger gewordene Reparatur und Wartung eines modernen Autos hat nicht nur den Grund von mehr Technologie (mit den Zielen, Komfort, Ökonomie, Ökologie, passiver und aktiver Sicherheit), sondern auch einen soziologischen:

Zumindest bei Autos aus europäischer (Hochlohnland-) Produktion werden viele Arbeitsschritte der Herstellung so konstruiert, daß sie schnell und einfach zu erledigen sind, um die hohen Lohnkosten niedrig zu halten. So ist heute vieles geclipst, was früher geschraubt wurde. Und diese Clipsverbindungen sind eben nicht wie Schraubverbindung beinahe unendlich oft wieder trennbar. (Nach 3maligem Abnehmen brechen Rastnasen...).

Anders sieht das tendenziell bei Autos aus Billiglohnländern (Dacia...) aus. Da interessiert es kaum jemanden, daß sich der Werker am Band müht, und in 100 Jahren nicht das Geld für das gebaute Auto zusammen kriegt...

 

Ich wünsche mir allerdings auch mehr "Low-Tech" zurück, die nicht nur wartungs- und reparaturfreundlicher ist, sondern gleich ganz wartungsfrei und auf 15 - 20 Jahre mittelharte Beanspruchung ausgelegt ist. (Hubraum statt Turbo, Verbundlenker- oder Starrachse statt Multilenkerachse, 3 oder 4 Gangautomatik statt 8-Gang-"Sportgetriebe"...)

27 weitere Antworten
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27 Antworten
am 4. Juni 2009 um 7:16

Mit "alternativen Antrieben" hat das sicher nur bedingt was zu tun. Im weitesten vielleicht wenn du tatsächlich annimmst, dass die Antriebe von vor 20 Jahren tatsächlich Alternativen zu den heutigen darstellen sollen.

Ich habe kaum Ahnung von der Technik. Aber ich diskutiere mal mit.

Es soll ja vor 20 Jahren Menschen gegeben haben die damals schon keine Glühbirne austauschen konnten, tlw. sogar nicht mal im Wohnzimmer, aber das ist ne andere Geschichte.

Im Prinzip gebe ich dir Recht. Einen Golf 2 mit einem heuteigen A6 zu vergleichen ist allerdings... MUTIG und fast aberwitzig. Zumal das völlig verschiedene Plattformen sind.

Vergleich doch lieber einen Golf 2 mit einem Golf IV oder V.

Ich fuhr schon einen Golf 2 (BJ. 1991, 1,6l Diesel 75PS 2001-2005) und momentan einen Golf IV (BJ. 2003, 1,9l TDI 101 PS von 2005-heute).

Du hast recht, der sehr übersichtliche Motorraum des Golf 2 musste weichen.

ABER:

Mein Golf II hatte ABS, Servo und ein Radio... das wars.

Mein Golf IV hingegen: Klimaanlage, ESP (das gabs vor 1995 nämlich noch nicht wirklich), Zentralverriegelung, Partikelfilter (nachgerüstet), TDI, Sitzheizung, elek. verstellbaren Sitze, Bordcomputer, Tempomat, beheizbare Frontscheibe, AIRBAGS... und ein Radio :)

Verbrauchsvorteil ggü. Golf 2 von ca. 1,5l auf 100km. Golf 2, 7 - 7,5 Liter. Golf IV 5,5 - 6 (je nach Fahrweise und Straßenverhältnissen)

Ohne technische Finessen und einfach mal aus dem Leben eines BWLers heraus geplaudert. Anscheinend haben einige technische Gimiks ihre Berechtigung. Automobilzulieferer und Hersteller haben enorme Platz und Gewichtsprobleme zu lösen. Gerade deshalb ist es ja so schwer, trotz zusätzlichen Geräten, die Zugänglichkeit zu den Komponenten zu gewährleisten, denke ich.

Sicher, vieles könnte man selbst machen, vieles grenzt oft an Schikane und viel zu oft greift der Kunde in die Tasche. Das geht auch mir so und ich rege mich auch oft darüber auf. Im Endeffekt zahle ich aber gerne. Da ich zum einen davon ausgehe, dass es in der Werkstatt richtig gemacht wird und ich oft zu faul/unfähig bin. Abgesehen vom Fahren, Tanken, Flüssigkeiten nachfüllen wenn nötig, Reifen wechseln und waschen traue ich mir nicht viel mehr zu. Das geht sicher vielen anderen auch so.

Ich will aber mal den erleben der künftig aufgrund von Gewichts- und Platzeinsparungen auf Sicherheitsfeatures verzichtet, seinen klimatisierten Innenraum gegen das offene Fenster austauscht nur um alle 2 Jahre ne Glühbirne selbst wechseln zu können. Da gibt es sicher noch mehr beispiele, ob das nun notwendig ist beim fahren oder nicht.

Gruß

Diese deutschen Wunderwerke der Technik sind so "sophisticated", dass man annehmen könnte, die sind nicht für Wartung, sondern nur zum Wegwerfen gedacht, wenn der Tank leer ist.

Ich fahre glücklicherweise keinen dieser überambitionierten "Wunder"-Golfs und kann Leuchtmittel noch selber tauschen. Dazu sind inzwischen zwar auch merkwürdige Vorarbeiten nötig, um durch eine Wartungsklappe hindurchfingern zu können, aber ich kriege das noch auf auf einem Parkplatz mit einer Taschenlampe hin.

am 4. Juni 2009 um 8:40

Ok, Glühbirnen wechseln könnte ich viell. auch noch, war in der Situation noch net wirklich. Hab wohl gute Birnen drin...

"sophisticated" sind die Japaner, Franzosen oder Italiener in der Hinsicht auch denk ich. Zumindest wenn ich an den Corolla meines Bruders oder den Peugeot 206 meiner Schwägerin denke.

@ Nick.90 wir leben leider nicht mehr vor 20 Jahren, da war so viel besser... auch so manches Fahrzeug, wobei die meisten eher einfacher und nicht zwingend besser waren.

Themenstarteram 4. Juni 2009 um 15:37

Es geht ja nicht darum Platz zu sparen oder ähnliches. Platz ausnutzen ist vollkommen in Ordung.

Mal ein Beispiel:

Ein volles Zimmer ohne Regale, alles liegt auf dem Boden. Ist sehr unordentlich und wenn du was suchen willst klappt das nur mit Mühe.

Kauft man sich bei Ikea für 100€ paar Regale und stapelt und ordnet alles ist das Zimmer immer noch vollgestellt aber um einiges ordentlicher.

 

Was Autoingenieure heutzutage treiben ist für mich eigentlich nur Spielkram. Neue Technologien sind ok aber wie diese verbaut werden eher nicht..

Anstatt die "beliebten" Schallschutzwannen im A6 oder A4, könnte man den Kram einfach mit 10er Muttern befestigen und eine Service klappe einbauen von der aus man von unten auf den Motor sehen kann + Ölwechsel erledigen kann.

Zur Info: Das ist eine ziemlich, große Plastikwanne, befestigt mit Schrauben, die man mit 2 Umdrehungen abhat. Ganz in Ordnung. Aber dann muss man iwie zwischen den Reifen auf jeder Seite 2 Schrauben lösen. Platikmüll den man schlecht abkriegt. Und vom Einbau will ich garnicht erst reden^^.

Ich bin der Meinung Autos entwickeln sich von der KONSTRUKTION, nicht der Technologie eher zurück anstatt weiter.

Weiterentwickeln heißt nicht jeden scheiss irgendwie in ein Auto reinzuprügeln. Eher alles übersichtlich und ordentlich zu halten, leicht wartbar und das man (fast) überall gut rankommt.

Ok ich gebe zu bei manchen Sachen kann man dasnicht schaffen/realisieren, aber wenn selbst die einfachsten Sachen nur mit PC und Spezialwerkzeug lösbar sind, wirds kritisch.

Die erheblich aufwendiger gewordene Reparatur und Wartung eines modernen Autos hat nicht nur den Grund von mehr Technologie (mit den Zielen, Komfort, Ökonomie, Ökologie, passiver und aktiver Sicherheit), sondern auch einen soziologischen:

Zumindest bei Autos aus europäischer (Hochlohnland-) Produktion werden viele Arbeitsschritte der Herstellung so konstruiert, daß sie schnell und einfach zu erledigen sind, um die hohen Lohnkosten niedrig zu halten. So ist heute vieles geclipst, was früher geschraubt wurde. Und diese Clipsverbindungen sind eben nicht wie Schraubverbindung beinahe unendlich oft wieder trennbar. (Nach 3maligem Abnehmen brechen Rastnasen...).

Anders sieht das tendenziell bei Autos aus Billiglohnländern (Dacia...) aus. Da interessiert es kaum jemanden, daß sich der Werker am Band müht, und in 100 Jahren nicht das Geld für das gebaute Auto zusammen kriegt...

 

Ich wünsche mir allerdings auch mehr "Low-Tech" zurück, die nicht nur wartungs- und reparaturfreundlicher ist, sondern gleich ganz wartungsfrei und auf 15 - 20 Jahre mittelharte Beanspruchung ausgelegt ist. (Hubraum statt Turbo, Verbundlenker- oder Starrachse statt Multilenkerachse, 3 oder 4 Gangautomatik statt 8-Gang-"Sportgetriebe"...)

Themenstarteram 4. Juni 2009 um 18:11

Zitat:

Original geschrieben von Romiman

Die erheblich aufwendiger gewordene Reparatur und Wartung eines modernen Autos hat nicht nur den Grund von mehr Technologie (mit den Zielen, Komfort, Ökonomie, Ökologie, passiver und aktiver Sicherheit), sondern auch einen soziologischen:

Zumindest bei Autos aus europäischer (Hochlohnland-) Produktion werden viele Arbeitsschritte der Herstellung so konstruiert, daß sie schnell und einfach zu erledigen sind, um die hohen Lohnkosten niedrig zu halten. So ist heute vieles geclipst, was früher geschraubt wurde. Und diese Clipsverbindungen sind eben nicht wie Schraubverbindung beinahe unendlich oft wieder trennbar. (Nach 3maligem Abnehmen brechen Rastnasen...).

Anders sieht das tendenziell bei Autos aus Billiglohnländern (Dacia...) aus. Da interessiert es kaum jemanden, daß sich der Werker am Band müht, und in 100 Jahren nicht das Geld für das gebaute Auto zusammen kriegt...

Ich wünsche mir allerdings auch mehr "Low-Tech" zurück, die nicht nur wartungs- und reparaturfreundlicher ist, sondern gleich ganz wartungsfrei und auf 15 - 20 Jahre mittelharte Beanspruchung ausgelegt ist. (Hubraum statt Turbo, Verbundlenker- oder Starrachse statt Multilenkerachse, 3 oder 4 Gangautomatik statt 8-Gang-"Sportgetriebe"...)

Clips finde ich ja ganz ok die sind gut zu verstecken, billig und halten auch. Das die brechen usw kann vorkommen(wenn du jetzt diese kleinen Metallteile meinst).

Was du sagst ein modernes Auto ohne Wartung sind ein Haufen ******. Sieht man oft genug bei uns in der Werkstatt.

Da sieht mancher Golf3 besser aus obwohl der 10 Jahre älter ist und auch nicht immer Top gepflegt wurde.

Aber diese eher traurige Entwicklung hängt nur mit der Geldgier der Leute zusammen.

Durschschnittliche Autos für zuviel Geld = Riesenerfolg..

Würde es ein Hersteller mal auf die Kunden(!) und nicht auf das Geld absehen würde die Welt glaube ich ganz anders aussehen^^.

Aber wer macht sowas schon

am 5. Juni 2009 um 7:13

ich geb euch recht und auch wieder nicht.

Von der Konstruktion her einfacher, sicher. Das macht mehr als Sinn.

Benutzerfreundlichkeit, das ist hier das Stichwort und das ist das was sich jeder wünscht!

Es ist aber nun mal einfacher und billiger (angenommen) 2500 Werkstätten zu unterrichten und einzuweisen als ein Auto auf 1.000.000 Kunden abzustimmen und für all diese benutzerfreundlich (und das an einer Stelle die von den wenigsten überhaupt je betrachtet wird /Motorraum etc.) zu machen... Die meisten fahren nur, wenn es nicht mehr fährt gehts zur Werkstatt...)

Wir leben eben in einer Marktwirtschaft in der nur die überleben die Gewinn machen.

Gewinn = Umsatz - Kosten

Da fällt die einfachere Konstruktion oder die Benutzerfreundlichkeit oftmals zu Gunsten der Kostenreduktion weg.

Aufregen darf man sich aber trotzdem :D

am 6. Juni 2009 um 14:30

Ich kann hier sämtlichen Beispielen nur zustimmen. Ich bleibe meinem Panda treu, bis... ja, bis es Wartungsfreundliche, simple Elektroautos gibt, die gut aussehen aber dennoch ohne jeglichen Firlefanz auskommen können. :)

 

Elias

Hallo Nick90,

Du hast imo vollkommen Recht mit Deinen Überlegungen. Ich sage das schon seit Jahren und lebe auch danach.

Ich denke allerdings, daß hier der KÄUFER ganz entscheidend mitschuldig ist an der Entwicklung. Letztlich wird gebaut, was der Markt verlangt. Klar gibt es heute kaum noch Alternativen, aber bitte wer kauft denn die wenigen noch? Die meisten beklagen sich und machen trotzdem jeden neuen Scheiß mit. So sieht es doch aus.

Warum kaufen denn Leute die völlig überteuerten, modernen Karren, deren Technik sie eigentlich nicht brauchen, und die sie sich - das machts noch aberwitziger - zudem ja auch größtenteils nicht leisten können?! Anstatt ein einfaches und preiswert zu unterhaltendes Auto zu fordern und zu kaufen, das lange hält, erliegen die meisten der bunten Medien- und Protzwelt, kaufen irgendeinen überteuerten HighTech-Mist, auf dem natürlich das richtige Emblem draufpappen muß, und verschulden sich dafür noch über beide Ohren... Da wird geleast, als wenn es kein Morgen gäbe, von Leuten, die man eigentlich für vernunftbegabt halten würde.

Und das zieht sich durch alle Bereiche. Ist doch nicht nur das Auto sondern die Grundeinstellung einer ganzen Generation. Jeder hat ein oder gar mehrere(!) Mobiltelefone, die er nicht braucht, und von denen er sich nur gestört fühlt, die er kaum bedienen und sich zumeist auch nicht leisten kann. Und für Klingelton-Abos und ähnlichen Vollschrott wird monatlich mehr Geld ausgegeben, als früher für die ganze Telefonrechnung... Vor 20 Jahren hätte man sich angesichts soviel Dummheit noch geschämt. Heute ist es "normal". Wer wundert sich da noch über die Entwicklung bei den Fahrzeugen

Ich persönlich sehe es mit stiller Genugtuung aber auch mit gehöriger Wut auf viele alteingesessene Firmen mit Brettern vor den Köpfen, daß mit Dacia und Co endlich das schon lange von mir geforderte Umdenken kommt. Niemand will im Grunde für nen witzlosen Mittelklassekombi soviel ausgeben wie früher für ein Luxusauto, nur weil die Werbung ihm das einredet. Das stinkt den wenigen Leuten, die noch selbst denken können, schon lange. Und es werden genau die Autobauer übrig bleiben, die diese Entwicklung verstehen. Die anderen werden zunehmend auf ihren Mistkarren sitzenbleiben, was sie imo auch nicht besser verdient haben. Leider kostet das aber wieder unschuldige Arbeitsplätze, die diese Fehler eigentlich nicht zu vertreten haben, und es ist schlecht für unser Land.

Trotzdem haben wir es nicht besser verdient, wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahrzehnte so ansehe. Wirklich wichtige Neuerungen wurden systematisch verpennt und jede Menge Bullshit zur Religion erhoben. Wer braucht denn bitte, wenn er mal ehrlich ist, eine elektrische Sitzverstellung? Nur mal als Beispiel. Klar ist das komfortabel. Aber wie oft wird das benutzt? Wie viel kostet es in der Anschaffung? Wie schnell ist es kaputt? Sind wir wirklich zu bequem, den Sitz eben von Hand zu entriegeln?! Und fahren dafür im Gegenzug für teuer Geld in die Muckibude? Oder wenn ich nur diese elektrischen Heckklappen sehe? Du meine Güte, wie verblödet muß man denn sein, sowas als Fortschritt zu preisen?! Wen will man damit beeindrucken? Ne, ich bin überzeugt, sowas kann man nur Leuten verkaufen, die entweder schon zu lange MTV geschaut haben, oder die nur noch in 3-Jahres-Leasingabschnitten denken, nach dem Motto "Bis das kaputt geht, habe ich die Karre ja schon lange nicht mehr." ...

Um zum Schluß zu kommen: Ich bin überzeugt, es gibt eine ständig wachsende Nachfrage nach bezahlbaren Autos - also Anschaffung, Haltbarkeit, Unterhalt, usw. - für ganz normale Familien mit ganz normalen (eh immer kleiner werdenden) Nettoeinkommen. Wirkliche Ansprüche sind heute sicher eine ordentliche Sicherheit und vielleicht für die Vielfahrer auch eine Klimaanlage. Wir sind halt nicht mehr in den Achzigern. Aber viel anderen Luxus braucht kein Mensch. Entweder merken die Hersteller langsam mal was, oder andere werden das für sie tun. Und dann ist das Gejammer groß.

Wir haben für uns längst den Absprung gemacht. Wir fahren grundsolide Autos, die lange halten, einfach zu warten sind, und nicht viel kosten. Wir denken in Jahrzehnten und nicht in Monaten. Ich hoffe, andere kommen auch bald auf den Trichter. ESP zum Beispiel brauchte niemand, bis Mercedes ne lächerliche Schrottkarre auf die Beine gestellt hat, die anders nicht mehr um die Kurve kam. Man könnte auch sagen, bis die Medien mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben haben und ein Fahrzeug ohne Sinn und Verstand an und über seine Grenzen getrieben haben. Oder vielleicht, bis in den 90ern auf einmal jeder Familienkombi mindestens 200PS haben mußte, und Kurvenlage für jeden Hobby-Formel1-Papa das wichtigste Kriterium wurde beim Kauf seiner Familienschüssel... usw. usw.

Mein Bruder hatte kürztlich an seinem Peugeot zig tausend Euro Schaden wegen einem durchgebrannten Lämpchen der Aschenbecher-Beleuchtung...!! Wo sollen solche Fehlkonstruktionen noch hinführen? Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!!!

Zitat:

Ich wünsche mir allerdings auch mehr "Low-Tech" zurück, die nicht nur wartungs- und reparaturfreundlicher ist, sondern gleich ganz wartungsfrei und auf 15 - 20 Jahre mittelharte Beanspruchung ausgelegt ist. (Hubraum statt Turbo, Verbundlenker- oder Starrachse statt Multilenkerachse, 3 oder 4 Gangautomatik statt 8-Gang-"Sportgetriebe"...)

Von den langen Wartungsintervallen halte ich nichts, aber ansonsten bin ich ganz bei Dir. Unsere Autos haben genau solche Brot-und-Butter-Technik. Ausgereift und haltbar. Jahrzehnte bewährt. Mancher würde sagen jahrzehnte veraltet. Tja, mal sehen, wer als letztes lacht. ;-)

Der Kleine ist 12 Jahre alt und hat inzwischen die Viertelmillion bei bester Gesundheit geknackt. Und das wo heute 100.000km bei Luxusautos im Dauertest gefeiert werden, wenn keine größeren Schäden passiert sind unterwegs... Wenn ich das schon lese:"Beim Mercedes so und so sah der Innenraum nach 70.000km noch gut aus." Ich schmeiß mich weg. Wollen wir uns eigentlich so verdummen lassen? Na klar sah der Innenraum noch gut aus? Die Karre war bei 70.000km ja auch fast noch neu? Gerade mal eingefahren. So sollte man es bei dem Preis jedenfalls erwarten dürfen, oder? Mein Auto für ein Sechstel des Preises sieht sogar nach 10 Jahren mehr und 180.000km mehr noch sehr brauchbar aus - nicht nur im Innenraum. Da fragt man sich doch, auf welcher Wellenlänge die eigentlich alle funken heute...

Unser Großer hat 4 Liter Hubraum - ne Motorkonstruktion aus den 50ern/60ern, die ständig gefühlvoll modernisiert wurde, und die für mindestens 500.000km gut ist - ne 4-Gang-Automatik (Ja, mit sowas kann man hervorragend fahren - auch im 21. Jahrhundert. Stellt Euch vor. Über 8 Gänge lache ich mich krank.) und Starrachsen. Warum auch nicht. Der Wagen ist komfortabler als man so denken würde, durchaus für Langstrecken geeignet, und er hält. Rennfahrer-Ambitionen habe ich nicht. Der Weg ist das Ziel, und selten bzw. noch nie bin ich in einem Auto entspannter und fröhlicher gefahren. Ein schönes Gefühl, zu wissen, daß man immer ankommt, daß man 100.000 pannenfreie Kilometer nicht feiern muß sondern als selbstverständlich erleben darf, und daß man so ein Auto nicht nur billig kaufen sondern auch noch günstig unterhalten und am Ende noch weiter vererben kann. Probiert es mal aus. Es gibt noch ein paar wirklich gute Autos. (Kleiner Tip: Das sind die unbeachteten, die Ihr für ne vergleichsweise schmale Mark hinterher geworfen bekommt, weil sie in dieser verwirrten Welt niemand mehr will. Es sind die, von denen Euch eingeredet wird, daß sie unsicher und nicht ökologisch wären. Ja, bei solchen Autos solltet Ihr mal schauen, wenn Ihr auch die Schnauze voll habt von der großen Abzocke.)

So, jetzt werden viele auf mich einschlagen. Ist mir egal. ;-) Jeder soll machen, was er mag. Nur hinterher schreien ist nicht.

Grüße Dirk

Themenstarteram 6. Juni 2009 um 17:03

Zitat:

Original geschrieben von Dirk E.

Hallo Nick90,

Du hast imo vollkommen Recht mit Deinen Überlegungen. Ich sage das schon seit Jahren und lebe auch danach.

Ich denke allerdings, daß hier der KÄUFER ganz entscheidend mitschuldig ist an der Entwicklung. Letztlich wird gebaut, was der Markt verlangt. Klar gibt es heute kaum noch Alternativen, aber bitte wer kauft denn die wenigen noch? Die meisten beklagen sich und machen trotzdem jeden neuen Scheiß mit. So sieht es doch aus.

Warum kaufen denn Leute die völlig überteuerten, modernen Karren, deren Technik sie eigentlich nicht brauchen, und die sie sich - das machts noch aberwitziger - zudem ja auch größtenteils nicht leisten können?! Anstatt ein einfaches und preiswert zu unterhaltendes Auto zu fordern und zu kaufen, das lange hält, erliegen die meisten der bunten Medien- und Protzwelt, kaufen irgendeinen überteuerten HighTech-Mist, auf dem natürlich das richtige Emblem draufpappen muß, und verschulden sich dafür noch über beide Ohren... Da wird geleast, als wenn es kein Morgen gäbe, von Leuten, die man eigentlich für vernunftbegabt halten würde.

Und das zieht sich durch alle Bereiche. Ist doch nicht nur das Auto sondern die Grundeinstellung einer ganzen Generation. Jeder hat ein oder gar mehrere(!) Mobiltelefone, die er nicht braucht, und von denen er sich nur gestört fühlt, die er kaum bedienen und sich zumeist auch nicht leisten kann. Und für Klingelton-Abos und ähnlichen Vollschrott wird monatlich mehr Geld ausgegeben, als früher für die ganze Telefonrechnung... Vor 20 Jahren hätte man sich angesichts soviel Dummheit noch geschämt. Heute ist es "normal". Wer wundert sich da noch über die Entwicklung bei den Fahrzeugen

Ich persönlich sehe es mit stiller Genugtuung aber auch mit gehöriger Wut auf viele alteingesessene Firmen mit Brettern vor den Köpfen, daß mit Dacia und Co endlich das schon lange von mir geforderte Umdenken kommt. Niemand will im Grunde für nen witzlosen Mittelklassekombi soviel ausgeben wie früher für ein Luxusauto, nur weil die Werbung ihm das einredet. Das stinkt den wenigen Leuten, die noch selbst denken können, schon lange. Und es werden genau die Autobauer übrig bleiben, die diese Entwicklung verstehen. Die anderen werden zunehmend auf ihren Mistkarren sitzenbleiben, was sie imo auch nicht besser verdient haben. Leider kostet das aber wieder unschuldige Arbeitsplätze, die diese Fehler eigentlich nicht zu vertreten haben, und es ist schlecht für unser Land.

Trotzdem haben wir es nicht besser verdient, wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahrzehnte so ansehe. Wirklich wichtige Neuerungen wurden systematisch verpennt und jede Menge Bullshit zur Religion erhoben. Wer braucht denn bitte, wenn er mal ehrlich ist, eine elektrische Sitzverstellung? Nur mal als Beispiel. Klar ist das komfortabel. Aber wie oft wird das benutzt? Wie viel kostet es in der Anschaffung? Wie schnell ist es kaputt? Sind wir wirklich zu bequem, den Sitz eben von Hand zu entriegeln?! Und fahren dafür im Gegenzug für teuer Geld in die Muckibude? Oder wenn ich nur diese elektrischen Heckklappen sehe? Du meine Güte, wie verblödet muß man denn sein, sowas als Fortschritt zu preisen?! Wen will man damit beeindrucken? Ne, ich bin überzeugt, sowas kann man nur Leuten verkaufen, die entweder schon zu lange MTV geschaut haben, oder die nur noch in 3-Jahres-Leasingabschnitten denken, nach dem Motto "Bis das kaputt geht, habe ich die Karre ja schon lange nicht mehr." ...

Um zum Schluß zu kommen: Ich bin überzeugt, es gibt eine ständig wachsende Nachfrage nach bezahlbaren Autos - also Anschaffung, Haltbarkeit, Unterhalt, usw. - für ganz normale Familien mit ganz normalen (eh immer kleiner werdenden) Nettoeinkommen. Wirkliche Ansprüche sind heute sicher eine ordentliche Sicherheit und vielleicht für die Vielfahrer auch eine Klimaanlage. Wir sind halt nicht mehr in den Achzigern. Aber viel anderen Luxus braucht kein Mensch. Entweder merken die Hersteller langsam mal was, oder andere werden das für sie tun. Und dann ist das Gejammer groß.

Wir haben für uns längst den Absprung gemacht. Wir fahren grundsolide Autos, die lange halten, einfach zu warten sind, und nicht viel kosten. Wir denken in Jahrzehnten und nicht in Monaten. Ich hoffe, andere kommen auch bald auf den Trichter. ESP zum Beispiel brauchte niemand, bis Mercedes ne lächerliche Schrottkarre auf die Beine gestellt hat, die anders nicht mehr um die Kurve kam. Man könnte auch sagen, bis die Medien mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben haben und ein Fahrzeug ohne Sinn und Verstand an und über seine Grenzen getrieben haben. Oder vielleicht, bis in den 90ern auf einmal jeder Familienkombi mindestens 200PS haben mußte, und Kurvenlage für jeden Hobby-Formel1-Papa das wichtigste Kriterium wurde beim Kauf seiner Familienschüssel... usw. usw.

Mein Bruder hatte kürztlich an seinem Peugeot zig tausend Euro Schaden wegen einem durchgebrannten Lämpchen der Aschenbecher-Beleuchtung...!! Wo sollen solche Fehlkonstruktionen noch hinführen? Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!!!

Zitat:

Original geschrieben von Dirk E.

Zitat:

Ich wünsche mir allerdings auch mehr "Low-Tech" zurück, die nicht nur wartungs- und reparaturfreundlicher ist, sondern gleich ganz wartungsfrei und auf 15 - 20 Jahre mittelharte Beanspruchung ausgelegt ist. (Hubraum statt Turbo, Verbundlenker- oder Starrachse statt Multilenkerachse, 3 oder 4 Gangautomatik statt 8-Gang-"Sportgetriebe"...)

Von den langen Wartungsintervallen halte ich nichts, aber ansonsten bin ich ganz bei Dir. Unsere Autos haben genau solche Brot-und-Butter-Technik. Ausgereift und haltbar. Jahrzehnte bewährt. Mancher würde sagen jahrzehnte veraltet. Tja, mal sehen, wer als letztes lacht. ;-)

Der Kleine ist 12 Jahre alt und hat inzwischen die Viertelmillion bei bester Gesundheit geknackt. Und das wo heute 100.000km bei Luxusautos im Dauertest gefeiert werden, wenn keine größeren Schäden passiert sind unterwegs... Wenn ich das schon lese:"Beim Mercedes so und so sah der Innenraum nach 70.000km noch gut aus." Ich schmeiß mich weg. Wollen wir uns eigentlich so verdummen lassen? Na klar sah der Innenraum noch gut aus? Die Karre war bei 70.000km ja auch fast noch neu? Gerade mal eingefahren. So sollte man es bei dem Preis jedenfalls erwarten dürfen, oder? Mein Auto für ein Sechstel des Preises sieht sogar nach 10 Jahren mehr und 180.000km mehr noch sehr brauchbar aus - nicht nur im Innenraum. Da fragt man sich doch, auf welcher Wellenlänge die eigentlich alle funken heute...

Unser Großer hat 4 Liter Hubraum - ne Motorkonstruktion aus den 50ern/60ern, die ständig gefühlvoll modernisiert wurde, und die für mindestens 500.000km gut ist - ne 4-Gang-Automatik (Ja, mit sowas kann man hervorragend fahren - auch im 21. Jahrhundert. Stellt Euch vor. Über 8 Gänge lache ich mich krank.) und Starrachsen. Warum auch nicht. Der Wagen ist komfortabler als man so denken würde, durchaus für Langstrecken geeignet, und er hält. Rennfahrer-Ambitionen habe ich nicht. Der Weg ist das Ziel, und selten bzw. noch nie bin ich in einem Auto entspannter und fröhlicher gefahren. Ein schönes Gefühl, zu wissen, daß man immer ankommt, daß man 100.000 pannenfreie Kilometer nicht feiern muß sondern als selbstverständlich erleben darf, und daß man so ein Auto nicht nur billig kaufen sondern auch noch günstig unterhalten und am Ende noch weiter vererben kann. Probiert es mal aus. Es gibt noch ein paar wirklich gute Autos. (Kleiner Tip: Das sind die unbeachteten, die Ihr für ne vergleichsweise schmale Mark hinterher geworfen bekommt, weil sie in dieser verwirrten Welt niemand mehr will. Es sind die, von denen Euch eingeredet wird, daß sie unsicher und nicht ökologisch wären. Ja, bei solchen Autos solltet Ihr mal schauen, wenn Ihr auch die Schnauze voll habt von der großen Abzocke.)

So, jetzt werden viele auf mich einschlagen. Ist mir egal. ;-) Jeder soll machen, was er mag. Nur hinterher schreien ist nicht.

Grüße Dirk

Ich gebe dir zwar Recht, aber ganz so eng sehe ich die Sache nicht. Luxus ist ja schön, aber auch nur wenn dieser bezahlbar ist. Für einen Touareg W12 250000 Mark ausgeben? Ist das angemessen?

Sein Eigentumshaus für ein überladenes Auto mit allerhand technischer Probleme ausgeben?

Das ist nunmal die Marktwirtschaft. Funktioniert sie ist sie eine gute Sache aber wirklich funktionieren tut sie ja nunmal nicht.

Überteuerter Luxus, zu niedrige Gehälter(außer Chefs/Manager), gute Jobs gibts nur noch mit Abi und Studium. Mancher Frisör nimmt nur Lehrlinge mit Realschulabschluss. Wofür braucht man denn den Realschulabschluss. Oder sind Hauptschüler wirklich zu unqualifiziert?

Wenn das mal alles zsammenbricht sehen wir sowieso alle alt aus. Die wirtschaftskrise hätte uns das alles bringen können. Insolvenzen, massenweise Stellenabbau, usw.

Auch egall das nur so nebenbei.

 

Was du sagtest die guten und günstigen Autos werden schlecht gemacht.

Das Problem ist wohl dass diese Firmen nicht das Riesengeld haben, und große Firmen mit Markenwert alles tun um diese Autos schlecht zuu machen. Crashtests usw. wer weiß ob da Bestechungsgelder fließen, weil der Medieneinfluss ziemlich groß ist in dieser Zeit.

Naja Dacia,Skoda und Seat sind gute autos die man sich leisten kann, obwohl ich dass bei Dacia nicht sagen kann was die auf Dauer aushalten. Skoda und Seat sind natürlich VW Produkte und somit auch schlecht konzeptiert und an Wartungen gebunden.

Und diese Autos sind auch nur so günstig, weil sie in Billigländern gebaut werden.

am 6. Juni 2009 um 17:13

Die Wahrnehmung des Menschen ist die Vergangenheit betreffend stark gefiltert: Gutes bleibt lange im Gedächtnis, Schlechtes wird mit kurzer Halbwertzeit weggefiltert und sogar offensichtliche Nachteile werden oft mit der Zeit verklärt.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit mal ein paar Beispiele:

Verbrauch und Leistung: Oft wird hier (richtig) darauf aufmerksam gemacht, daß sich der Durchschnittsverbrauch aller Fahrzeuge in Deutschland praktisch nicht über die Zeit geändert hat. Kein Fortschritt ?!? --> Doch, denn im selben Zeitraum hat sich die durchschnittliche Leistung pro Fahrzeug mehr als verdoppelt, der leistungsbezogene Verbrauch also mehr als halbiert.

Mangelnde Eigenwartung: richtig, ich fahre auch so ein Vehikel, bei dem man zum wechseln der Frontbeleuchtungsmittel die Batterie ausbauen muß. Finde ich umzumutbar. Andere offenbar auch, so daß sich sogar die EG (ausnahmsweise mal positiv !) eingeschaltet hat. User serviceable parts müssen jetzt sogar weitgehend Werkzeuglos gewechselt werden können. Und welchen Grad an Benutzerfreundlichkeit manch ein Hersteller inzwischen erreicht hat kann man hier sehen (vorbildlich !): http://www.e-guide.renault.com/837_3_DEU_D95/MAINT.html

Klar war der Wechsel bei meinem Spitfire noch viel einfacher (push, 10 grad rechts und man hat den Schwinwerfer in der Hand), leider aber auch für jeden Scheinwerferdieb, was heute vermutlich etwas zu teuer kommen würde.

Ölwechsel: mein erstes Auto (Benzin) noch alle 3000 km, dann 5000 km, usw. bis heute 15.000 km (beim Diesel !). Inzwischen bei manchem Diesel 20.000 km und bei Benzinern 30.000 km. Und das bei deutlich verringertem Ölfüllvolumen.

Fahrstabilitätshilfen und ABS: mit meinem Spitfire hab ich mich mal um 360 Grad aus der Einfahrt in eine vierspurige Schnellstraße hinein wegen einer glitschigen Stelle auf der Einfahrt gedreht. Glück gehabt: stand in Fahrtrichtung und zum Glück kam keiner, so daß ich auf den Seitenstriefen fahren konnte um erstmal meine schlotternden Knie unter Kontrolle zu bringen. Mit ABS und ESP wäre das nicht passiert.

Als ich mit meinem MX5 der ersten Serie (keine ABS) (zu schnell) über eine Kuppe auf einen Bahnübergang zufuhr war dieser schon mit einer recht langen Schlange vollgestellt. Ich habs zwar noch zum Halten gebracht, aber in einer stinkenden, ausgedehnten Gummirauchwolke und mit vier Bremsplatten. Seit ich Fahrzeuge mit ABS fahre hat mich dieses schon einige Male davor bewahrt, daß Situationen kritisch wurden. Ich werde sicherlich, wenn leistbar, mit dem nächsten Fahrzeug ein wie immer gearteten Notbremsassistenten mit ordern, denn nicht ist so wertvoll wie die eigene Gesundheit.

Womit wir bei der Sicherheit wären: am meisten hat mich dieser Test beeindruckt: http://www.adac.de/.../default.asp?...

Was so ein moderner Kleinwagen gegen einen 20 Jahre alten Mittelklassewagen ausrichtet ist schon immens. Ich arbeite mit meinem Kopf. Das hätte ich nach dem Unfall im Sierra nicht mehr gekonnt: http://www.adac.de/images/crash_figuren_xxl_tcm8-193385.gif

Ja, vermutlich wiegt der Fiesta soviel wie damals der Sierra. Und ? Mein Kopf wäre mir auch 200 kg hochfestes Stahlblech und mehr wert.

Heute fahre ich ein Fahrzeug mit sieben airbags. Das ist gut so. Ja ich weis, daß die Gasgeneratoren nach zehn Jahren zu wechseln sind und dies vermutlich mehr kostet alls der Zeitwert des Fahrzeuges zu diesem Zeitpunkt.

Sicherheit kostet und wiegt. Na und ?

Zuverlässigkeit: meine rollende Elektronikbude hat jetzt 160.000 km runter. Bisher ein Ausfall, der mich zum heimhumpeln zwang: der Kurbelwellensensor. Zahnriemen ist eine Fehlentwicklung, die aber (langsam, aber immerhin) bei neuen Modellgenerationen wieder korrigiert wird. Beim Mazda war mal ein Zündkabel abgerissen (auf drei Zylindern zum Händler gehoppelt), der Audi 5-Zylinder Diesl glänzte durch drei zersprungene Windschutzscheiben aber einen nicht totzukriegenden Motor, den Opel Rekord konnte man treten wie man wollte, aber der Auspuff war irgendwie aus Pappe und die anderen alle hatten auch ihre Stärken und Schwächen.

War nun alt oder neu besser ? Zwar konnte ich bei den ersten Fahrzeugen alles selber machen, aber Wartung war sehr viel häufiger notwendig und Verschleißteile (Bremsen, Kupplung, Gummies, Auspuff....) deutlich schneller am Ende. Bei den neueren Fahrzeugen ist die Wartung teurer, aber auch deutlich seltener. Das hält sich die Waage würd ich mal sagen.

Rost: das ist etwas, was zumindest bei meinen Fahrzeugen immer besser geworden ist. Insbesondere der Einsatz von verzinkten Blechen und neuen Beschichtungswerkstoffen hat da viel bewirkt. Zuviel, wie man an der wieder eingekehrten Schlampigkeit manches Herstellers sehen kann. Ich für meinen Teil habe glücklicherweise diese Periode ausgesetzt und werde vermutlich wieder kaufen, wenn die Hersteller hier einiges am Ruf gutzumachen haben. Doch konstruktionsfehler wie die Batterie entwässerung beim MX5 der ersten Serie, die mit ziemlicher Sicherheit den hinteren Teil des Seitenschwellers kostet oder die Sitzaufnahmen beim Audi 80 wird es immer wieder geben.

Eines ist jedoch klar: die jetzigen Fahrzeuge werden sich nur sehr schwer als Oldtimer erhalten lassen, denn wenn die entsprechenden elektronischen Bauteile einfach nicht mehr verfügbar sind, schnitzt dir niemand im Hinterhof einen entsprechenden Chip. So gesehen bin ich froh, daß mein Oldie als einziges elektronisches Bauteil zwei Leistungstransistoren besitzt und dafür immer Vergleichtypen verfügbar sein werden.

Gruß SRAM

Zitat:

Die Wahrnehmung des Menschen ist die Vergangenheit betreffend stark gefiltert: Gutes bleibt lange im Gedächtnis, Schlechtes wird mit kurzer Halbwertzeit weggefiltert und sogar offensichtliche Nachteile werden oft mit der Zeit verklärt.

Hallo Sram,

das mag sein. Meist kommt dieses Killerargument aber von denen, die bessere Zeiten nicht selbst erlebt haben. Keine Ahnung wie es bei Dir ist. Ich weiß jedenfalls noch recht gut, wie es war - das Gute wie das Schlechte. Da verkläre ich nix.

Fakt ist zum Beispiel: Früher fuhren in jedem Dorf ne Handvoll dicke Autos. Das waren die wenigen Leute, die es sich leisten konnten - der örtliche Bauunternehmer, der Einzelhändler, vielleicht noch der Mann von der Bank. So in etwa. Das waren auch die, die in Urlaub fuhren. Wer sich keine dicke Karre leisten konnte, fuhr ne kleine. Und wer sich das nicht leisten konnte, fuhr nen Roller oder sein Fahrrad. Aber ein ehrlich bezahltes Fahrrad! Das ist der Unterschied zu heute. Heute meint jeder, er müsse ein Auto fahren, daß er sich nicht leisten kann, und Urlaub machen, den er sich nicht leisten kann. Und so übertrumpft jeder jeden, bis am Ende Peter Zwegert kommt. Dann werden mit System ein paar Gläubiger beschissen, und das Spiel geht von vorne los. Das ist von vorne bis hinten krank.

Manche denken sogar, man habe ein Recht auf all das. *kopfschüttel* Und was das Schlimmste ist: Alle machen mit, und können letztlich doch niemanden beeindrucken mit dem ganzen Zeug. Ein A6 unter vielen ist nichts Besonderes mehr. Der einzige 190er im Dorf war vor 20 Jahren noch was zum protzen. Denn auf Pump kann sich das heute jeder kaufen. Und so konsumieren sie alle um die Wette, machen sich und anderen etwas vor, bis es nicht mehr geht.

Das wird hier zu offoptic, aber irgendwie ist es ja gerade diese Denkweise, wie zu den aktuellen Entwicklungen geführt hat. Deshalb kann man das kaum trennen. Denn niemand braucht(!) solche Autos, wie sie uns heute angeboten werden.

Zitat:

Verbrauch und Leistung: Oft wird hier (richtig) darauf aufmerksam gemacht, daß sich der Durchschnittsverbrauch aller Fahrzeuge in Deutschland praktisch nicht über die Zeit geändert hat. Kein Fortschritt ?!? --> Doch, denn im selben Zeitraum hat sich die durchschnittliche Leistung pro Fahrzeug mehr als verdoppelt, der leistungsbezogene Verbrauch also mehr als halbiert.

Genau, und was soll diese Entwicklung? Wo sind die Autos mit gleicher Leistung wie bisher und halbiertem Verbrauch, die mit diesem technischen Fortschritt möglich wären?! DAS wäre sinnvoll. Was Du schreibst ist genau ein Beispiel für das, was ich kritisiere. Warum werden solche Entwicklungen nicht hinterfragt? Glaubt jemand wirklich, 150PS zu benötigen, wo früher auch 75 reichten? Und das bei immer mehr Verkehrsdichte?

Jetzt kommt bestimmt gleich: Ja, die Autos heute sind aber viel schwerer als früher. Ja eben, und warum? Wegen der übertriebenen Sicherheit, die da verbaut wird. Da kommen wir von einem Schwachsinn in den nächsten. Wieviel Sicherheit braucht man denn heute? Und wieviel will/kann man sich leisten? Wo ist die sinnvolle Grenze? usw. Wie sind wir nur alle so alt geworden, so gefährlich wie die Autos früher waren? ;-)

Zitat:

Ölwechsel: mein erstes Auto (Benzin) noch alle 3000 km, dann 5000 km, usw. bis heute 15.000 km (beim Diesel !). Inzwischen bei manchem Diesel 20.000 km und bei Benzinern 30.000 km. Und das bei deutlich verringertem Ölfüllvolumen.

Jau, wenn das Auto nur 3 Jahre halten muß, kann man das machen... Und immer kleinere Motoren brauchen wohl auch naturgemäß immer weniger Öl. Nützt nur nichts, wenn sie dafür weniger lange halten.

Wobei ja seit Jahren bekannt ist, daß auch andere bzw. ältere Autos eigentlich keinen so häufigen Ölwechsel brauchen. Man bräuchte nur bessere Filter. Aber das ist doch auch alles so eine Mafia und entsprechende Entwicklungen werden mundtot gemacht. Das viele Öl soll verkauft werden, weil das ein riesen Geschäft ist. Ob es einer wirklich braucht, interessiert gar nicht. Und wenn längere Intervalle, dann nur, indem man an extrateurem Longlife-Öl verdient...

Zitat:

Fahrstabilitätshilfen und ABS: mit meinem Spitfire hab ich mich mal um 360 Grad aus der Einfahrt in eine vierspurige Schnellstraße hinein wegen einer glitschigen Stelle auf der Einfahrt gedreht. Glück gehabt: stand in Fahrtrichtung und zum Glück kam keiner, so daß ich auf den Seitenstriefen fahren konnte um erstmal meine schlotternden Knie unter Kontrolle zu bringen. Mit ABS und ESP wäre das nicht passiert.

Solche Situationen kenne ich gut. Seit mir das passiert ist, fahre ich vorsichtiger. Fahren lernen hilft in den meisten Fällen dieser Art. Aber Du hast Recht, es kann auch mal so knapp werden, und deshalb sind ABS und ESP ja auch ok. Die machen den Kohl auch preislich nicht fett. Von mir aus baut sie ein, aber macht sie abschaltbar.

Heute denken viele, daß es unverantwortlich ist, ohne solche Fahrhilfen unterwegs zu sein. Und das ist dann schon etwas pervers. Schließlich sind Generationen von Autofahrern auch ohne gut klargekommen. Mir gehts gerade um dieses "eingehämmert bekommen" durch die Industrie und Politik, die das eigene Denken ersetzt. Soll jemand ABS und ESP kaufen, wenn er es möchte und es sich leisten kann. Ich möchte beides nicht.

Zitat:

Womit wir bei der Sicherheit wären: am meisten hat mich dieser Test beeindruckt: http://www.adac.de/.../default.asp?...

Was so ein moderner Kleinwagen gegen einen 20 Jahre alten Mittelklassewagen ausrichtet ist schon immens. Ich arbeite mit meinem Kopf. Das hätte ich nach dem Unfall im Sierra nicht mehr gekonnt: http://www.adac.de/images/crash_figuren_xxl_tcm8-193385.gif

Ja, vermutlich wiegt der Fiesta soviel wie damals der Sierra. Und ? Mein Kopf wäre mir auch 200 kg hochfestes Stahlblech und mehr wert.

Heute fahre ich ein Fahrzeug mit sieben airbags. Das ist gut so. Ja ich weis, daß die Gasgeneratoren nach zehn Jahren zu wechseln sind und dies vermutlich mehr kostet alls der Zeitwert des Fahrzeuges zu diesem Zeitpunkt.

Sicherheit kostet und wiegt. Na und ?

Was Du übersiehst: Das ist ein endloses Hochrüsten. Irgendwann fahren nur noch Panzer rum. Man ist heute vor allem unsicher in so einem Auto, weil die anderen drumherum stabiler geworden sind.

Und für mich ist die entscheidende Frage: Wo ist eine sinnvolle Grenze? Wieviel Sicherheit will/kann/soll man sich sinnvoll leisten? Und nein, ich bin nicht der Ansicht, daß es egal ist, was die Sicherheit kostet! Denn die Wahrscheinlichkeit, daß etwas passiert, ist gering, und der zwanzigste Airbag kostet zwar noch genau so viel wie der erste, bringt aber lange nicht mehr den gleichen Fortschritt bei der Sicherheit. Deshalb ist imo die Schmerzgrenze beim Thema Sicherheit inzwischen erreicht, und das Thema verkehrt sich ins Übertriebene und Unrationale.

Aber gut, heute gilt es auch als normal, Kinder nur mit Sturzhelmen aufs Fahrrad zu lassen, und wahrscheinlich sitze ich bald mit nem Vollkörperschutz vor dem TV, weil mir ja irgendwas undefiniertes aber bestimmt sehr gefährliches auf den Kopf fallen könnte... Ne, man kann nicht jedes Restrisiko ausschließen. Irgendwo ist ne Grenze, wo die damit verbundenen Nachteile zu groß werden. Bei den Autos ist dieser Punkt imo längst erreicht. Die Autos der 90er z.B. waren sicher genug. Wenn wir vom Gewicht wieder dahin kämen, könnten wir deutlich sparsamer fahren mit der heutigen Technik und trotzdem sicher.

Du sprichst den Punkt mit dem Airbag-Austausch selbst an. Findest Du das noch akzeptabel?! Ein vorsätzlich eingebauter finanzieller Totalschaden nach nur wenigen Jahren? Ich frage mich, ob das den Käufern immer so klar ist. Für mich ist das absolut nicht akzeptabel. Was sollen die Leute machen, die sich immer 10 Jahre alte Autos gekauft haben?! Ist das egal in der schönen neuen Yuppie-Welt?

Zitat:

Eines ist jedoch klar: die jetzigen Fahrzeuge werden sich nur sehr schwer als Oldtimer erhalten lassen, denn wenn die entsprechenden elektronischen Bauteile einfach nicht mehr verfügbar sind, schnitzt dir niemand im Hinterhof einen entsprechenden Chip. So gesehen bin ich froh, daß mein Oldie als einziges elektronisches Bauteil zwei Leistungstransistoren besitzt und dafür immer Vergleichtypen verfügbar sein werden.

Jo, die Elektronik ist auch noch so ein Thema für sich. Wie gesagt, für mich ist die Schmerzgrenze schon vor 10 Jahren erreicht gewesen. Inzwischen schließen sich da immer mehr Leute an, und das merken die Hersteller ja nun auch. Die Abwrackprämie aus unseren armen Steuergeldern, unter dem Häubchen des Umweltschutzes verkauft, wird auf Dauer nichts daran ändern, daß immer mehr sich diesen Wahnsinn nicht mehr leisten können. Unsere Autobauer verschlafen (mal wieder!) die Entwicklung, imo.

Grüße Dirk

Ach so, wollte nur noch sagen:

Ich will den Thread hier nicht kidnappen, und die verschiedenen Ansichten zu diesen Themen lassen sich auch vermutlich nie vereinen. Ich fand nur die Idee hier interessant und erfreulich und wollte meine Zustimmung ausdrücken. Deshalb laßt Euch nicht stören und schreibt noch viele interessante Sachen zum eigentlichen Thema.

Ich lese interessiert weiter mit, bin nicht etwa in der Schmoll-Ecke. Ich kann nur dieses Thema schlecht aus den anderen Entwicklungen dieser Art heraustrennen und will Euch nicht mit meinen altmodischen Ansichten nerven. ;-)

Grüße Dirk

am 6. Juni 2009 um 20:48

Zitat:

Aber gut, heute gilt es auch als normal, Kinder nur mit Sturzhelmen aufs Fahrrad zu lassen,

Wir lassen auf unserem Werksgelände Fahrradfahrer nur mit Schutzhelm zu. Bei 13.500 im Einsatz befindlichen Fahrrädern kommen da pro Jahr ettliche Unfälle zustande.

Seit es die Helmpflicht gibt, sind die schweren Kopfverletzungen bis auf wenige % des ursprünglichen Wertes zurückgegangen. Das hat sich in jedem Falle gelohnt. Für Alle, aber insbesondere für die, die nochmal davongekommen sind.

Die Helme die bei Unfällen getragen wurden, werden gesammelt. Und dieses Horrokabinett zeigt sehr schön, was sonst mit so mancher Hirnschale passiert wäre.

Mach dir bitte klar, daß schon eine Differenzgeschwindigkeit von 4 (!) km/h ausreichend ist um beim Aufprall auf einen Randstein eine Hirnschale zu knacken.

Deshalb begrüße ich es sehr, wenn auch die Kleinsten schon den Fahrradhelm als Selbstverständlichkeit ansehen. Und das absolut beste ist, wenn so ein Dreikäsehoch Papi ermahnt, doch den Helm aufzusetzen, weil er sonst nicht mitfahren darf :)

Gruß SRAM

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