Autos die man "vergessen" hat

Hallo Zusammen!
Wie wär denn mal ein Thread mit Autos die nicht nur aus dem Strassenbild verschwunden sind, sondern auch aus dem Gedächtnis??

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ich hab leider vergessen, welche ich vergessen hab. Kann mir einer sagen welche das sind? 😁

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Kennt ihr den noch?

Simca

Simca/Talbot 1308?

Jo, der war mal richtig erfolgreich, auch bei uns.

Genau. Hat man in den 70ern an jeder Ecke gesehen, aber danach ging es rapide abwärts mit der Marke. Die Qualität war eben bescheiden, das merkten die Kunden natürlich und wanderten ab.

Die Farbe ist übrigens sehr typisch für dieses Auto. Gefühlt waren die in der Erinnerung alle hellgrün metallic. Hier gibt es wahrscheinlich Spezialisten, die auch noch die korrekte Bezeichnung für den Farbton kennen.

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Der Rostschutz war in der Zeit aber bei fast keinem Hersteller so richtig gut. Außer Saab und Porsche und mit Einschränkungen Volvo. Ich kann mich jetzt bei den Simcas jedenfalls nicht an solche Rostaufbrüche erinnern wie bei VW/Audi, Renault, Citroen und Alfa Romeo oder einzelnen Ford-Modellen, um nur mal die schlimmsten aufzuzählen.

Sicher waren viele andere auch nicht besser, aber es ist schon bemerkenswert, wie schnell die vielen Simca von der Straße weg waren, während z.B. Opel Ascona B und Passat B1 noch lange fuhren. Das ist zumindest meine Erinnerung.

Die Simca galten eher als Wegwerfprodukte und zogen offenbar auch eine entsprechende Kundschaft an, bei der billig kaufen und aufbrauchen angesagt war.

Simca hat etwas zu gut den Geschmack des nicht markengebundenen Kunden getroffen: Unauffällige Technik, zeitgemäße ansprechende Formen, gute Ausstattung und korrekte Preise. Genau da haben sich die Japaner breitgemacht und die konnten alles noch ein wenig besser. Ich kenne viele Leute, die mal einen Simca hatten, aber fast keinen Stammkunden, außer die Eltern von einem Bekannten, die dann später zu Peugeot gewechselt sind, aber das waren auch eher Stammkunden ihres Händlers im Dorf.

Die Pflegementalität der Besitzer und deren Einstellung zur Wartung haben bestimmt für zügige Dezimierung gesorgt. Und zum anderen vermutlich auch, dass die Fahrzeuge als Marke ja eine turbulente Zeit durchgemacht hat. Erst als Teil der Roots Gruppe, dann der Übergang zu PSA. Ob das immer alles vorteilhaft war für das Image? Und auch die Mechaniker hatten ja immer weitere Produkte, die sie beherrschen sollten. Eben noch Simca mit einem Gemisch auf französischer und englischer Technik, dann noch PSA-Produkte obendrauf. Das macht es sicher nicht einfacher

Und selbst bei anerkannt hochwertigen Marken wie Borgward sind die Preise in den Keller gefallen, als der Hersteller nicht mehr existierte. Bei einem typischen Gelegenheitskauf wie Simca natürlich um so mehr. Mitte der 80er bekam man die nachgeworfen, unabhängig vom Zustand. Schöne Gelegenheit für Leute, die sich eigetnlich kein Auto leisten konnten oder keins in der Größe. Entsprechend war dann auch die Pflege.

@Volker: das dürfte eine sehr treffende Analyse sein.

Die Nachfolgemarke Talbot konnte sich nicht halten, es war auch nicht klar, wo deren Vorteil gegenüber der Schwestermarke Peugeot liegen sollte. Vielleicht in Nischenmodellen wie Murena und Rancho. Aber wie du richtig schreibst, die Japaner waren auf dem Vormarsch und boten bald gerade auch in diesen Segmenten eine interessante Auswahl. Zudem erwarben sie sich schnell den Ruf guter Zuverlässigkeit. Das war ganz sicher nicht die große Stärke von Simca/Talbot.

Ich kenne eigentlich niemanden, der mit einem Simca unzufrieden war bis auf den Rost. Wer Mitte der 70er einen Simca hatte, behält ihn in schlechter Erinnerung, wer einen 5 Jahre alten VW zusammengefegt hat, hat danach noch bessere Modelle kennengelernt und das als Einzelfall abgehakt. Die späten Modelle waren auch wieder besser, aber da waren die Verkaufszahlen schon im Keller. Was am Ende noch ganz gut lief, war der Samba. Aber das war eben ein günstiger Kleinwagen, die wurden sowieso selten gut gepflegt. Wenn ich sehe, was sich heute an Twingos bei Kiesow stapelt, auch die neueren mit gutem Rostschutz und verzinktem Achsträger, da wird einfach nicht investiert, das war früher nicht anders.

Und die Japaner boten dann auch mehr Ausstattung und ein europäisches Styling. Nissan mit dem Bluebird, Toyota mit dem Camry ab 1983, Mazda mit dem 626 GC usw.
Die Eltern meines Freundes führen ab 1982 einen Solara Stufenheck. Im Vergleich zu unserem 626 2.0, Typ GC war das schon deutlich einfacher.
Und damit teile ich Volkers Kommentar

Gegen Bluebird und Camry würde ich aber eher den Tagora sehen als den Solara.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 27. Dezember 2021 um 14:32:49 Uhr:


Gegen Bluebird und Camry würde ich aber eher den Tagora sehen als den Solara.

Ich (bedingt) auch.
Der Camry ist ganz klar ein Vertreter der oberen Mittelklasse, der Bluebird aber doch eher Mittelklasse. Nissans große Limousine war damals der Laurel bzw. später dann der Maxima.

Der Tagora war für die damalige Zeit ein Riesenschiff - deutlich größer als etwa ein Nissan Bluebird - das eindeutig in die obere Mittelklasse gehörte.

Anders als heute hatten die Franzosen in dieser Klasse damals durchaus noch etwas zu melden, aber der Tagora wurde dennoch ein Flop, trotz seines sachlichen, zeitlosen Designs. Weder gegen Peugeot 505 und Citroen CX noch gegen die deutschen Wettbewerber hatte er eine Chance.

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