Autos die man "vergessen" hat
Hallo Zusammen!
Wie wär denn mal ein Thread mit Autos die nicht nur aus dem Strassenbild verschwunden sind, sondern auch aus dem Gedächtnis??
Beste Antwort im Thema
ich hab leider vergessen, welche ich vergessen hab. Kann mir einer sagen welche das sind? 😁
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Dynamix brinbgt es auf den Punkt:
Meine ersten 3 Fahrzeuge aus den 60gern, waren
- VW Käfer 1300
- Fiat 850
- Alfa Romeo 1300 GTA
Alle 3 Fahrzeuge rosteten schneller als man schweißen konnte und waren trotz guter Pflege mit einem Fahrzeugalter von 8 (Fiat), 10 (VW) und 11 Jahren (Alfa) reif für die Schrottpresse oder den Wiederaufbau. Der Km-Stände lagen da bei 110 - 150 tsd.
Immerhin fand ich für den Alfa, dessen Motor mit 150tkm noch bestens lief, einen "Liebhaber", der ihn zum Ralley-Wagen umbauen wollte und mir noch 2000 DM dafür bar auf den Tisch des Hauses legte.
Ab den 70gern wurde es dann mit dem Rostschutz bei meinen Fahrzeugen etwas besser und mein Fiat 127 mit EZ 1974 hielt bis zum Verkauf mit frischer TÜV-Plakette immerhin 7 Jahre ohne größere Durchrostungen durch.
Auch die Aufkleber auf dem Fiesta sind absolut zeitgenössisch. Meine Tante hatte auch so einen in Dunkelgrün mit ähnlichen Aufklebern rundherum. War wohl so ein Trend in den 90ern.
Zitat:
@Dynamix schrieb am 26. August 2021 um 19:00:55 Uhr:
Mein Vater hatte mal zwei Simca die nicht mal den ersten TÜV überstanden haben so derbe haben die Teile gegammelt. Diverse Käfer wurden am Ende auch nur noch durch alle möglichen Scheissnähte zusammengehalten 😁
Aber früher waren die Autos besser, weil man alles selber machen aeh schweißen konnte 😛
Wenn man mal dagegen hält und die Infos von Volvoluder einbezieht. Mein Astra H BJ 2009 hatte bei 290.000 KM mit denen ich ihn Anfang des Jahres weggegeben hab den obligatorischen Flugrost an einigen Motorteilen und zwei relevante, aber gerade mal 2 MM große Rostpunkte am Heck. Und ging nach der Abgabe an den Händler binnen drei Wochen zum nächsten Besitzer. Das sind Dinge, die damals nicht mal ein Mercedes geschafft hat und heute machen das irgendwelche 0815 Schleudern im vorbeigehen.
Objektiv sind die Autos wirklich WESENTLICH besser geworden. Man fragt ja nicht umsonst gerne, wo die Millionen Käfer und Kadett A bis B geblieben sind. Wobei der der Kadett C, D und E quasi überhaupt nicht mehr statt finden, obwohl ich zumindest beim E die Ausnahme kenne 😉
Zitat:
@MrMinuteMan schrieb am 26. August 2021 um 19:06:27 Uhr:
....
Wenn man mal dagegen hält und die Infos von Volvoluder einbezieht. Mein Astra H BJ 2009 hatte bei 290.000 KM mit denen ich ihn Anfang des Jahres weggegeben hab den obligatorischen Flugrost an einigen Motorteilen und zwei relevante, aber gerade mal 2 MM große Rostpunkte am Heck. Und ging nach der Abgabe an den Händler binnen drei Wochen zum nächsten Besitzer. Das sind Dinge, die damals nicht mal ein Mercedes geschafft hat und heute machen das irgendwelche 0815 Schleudern im vorbeigehen.Objektiv sind die Autos wirklich WESENTLICH besser geworden. Man fragt ja nicht umsonst gerne, wo die Millionen Käfer und Kadett A bis B geblieben sind. Wobei der der Kadett C, D und E quasi überhaupt nicht mehr statt finden, obwohl ich zumindest beim E die Ausnahme kenne 😉
Dazu noch 2 cents:
Der Kadett E von Madame mit EZ 1988 war neben dem zuvor von ihr gefahrenen Talbot Samba einer von 2 bösen rosttechnischen Rückfällen. Beide schafften nämlich nicht die 8 Jahresmarke seit EZ ohne gößere Schweißarbeiten. Das wunderte mich allerdings nicht, denn der Talbot Samba war ein absolutes Billigauto (bezahlter Neupreis 1983: 8500 DM) und der Kadett E 1.6 einer der letzten "Verkaufsschlager" aus der berühmt berüchtigten Lopez-Ära.
Hingegen schaffte es Mercedes Benz, meinen 300 SL (R107) Ende 1987 in Sindelfingen so zu produzieren, dass er bis heute bei Km-Stand 145 tsd keinen erkennbaren Rost aufweist, wobei man hinzufügen muss, dass der Wagen seit 1991 nur noch im Sommer gefahren wurde.
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Zitat:
@Dynamix schrieb am 26. August 2021 um 19:00:55 Uhr:
Mein Vater hatte mal zwei Simca die nicht mal den ersten TÜV überstanden haben so derbe haben die Teile gegammelt. Diverse Käfer wurden am Ende auch nur noch durch alle möglichen Scheissnähte zusammengehalten 😁
Ein ehemaliger Talbot / Chrysler / Simca Werkstattmeister schwor, dass vor seinen Augen ein 4 Jahre alter Simca 1000 auf der Hebebühne auseinandergebrochen ist. Muss wirklich schlimm gewesen sein.
Mein Onkel fuhr einen orangefarbenen Rallye 2. Aber nicht lang... Die großzügigen Löcher im Bodenblech versorgten ihn stets mit aktuellen Informationen über den Zustand der Straße. Ein Sicherheitsfeature, für das sich der TÜV nicht in gleichem Maße erwärmen mochte.
Das müsste damals irgendwann Anfang der 70er gewesen sein, mein Vater hat die Autos günstig bekommen und mindestens einen davon hat er damals sogar in Paris abholen müssen. Ich meine das meine Eltern mir erzählt haben das es einer der allerersten Hatchbacks überhaupt gewesen sein müsste.
Beim Sud sind die Scheibenrahmen rausgeflogen, als der als Neuwagen vom Autotransporter gefahren wurde, weil die durchgerostet waren.
Es lag aber nicht nur am verwendeten Stahl.
Durch ungezählte Streiks in Pomigliano d’Arco, oder wenn die italienische Nationalmannschaft spielte und darum über die Hälfte der Belegschaft einfach mal nicht zur Schicht erschien, standen die Rohkarosserien bisweilen wochenlang ungeschützt unter dem freien Himmel. Auch im Süden Italiens regnet es tatsächlich mal...
Bereits angerostete Karosserien wurden trotzdem lackiert, da war man ziemlich schmerzfrei.
Wer weiterlesen möchte, dem sei dieser Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1977 empfohlen:
"Stoß ins Arbeiterherz"
Die Oma hat dazu mal geschrieben, dass ein Arbeiter, der für die Scheibenrahmen zuständig war, mitgekriegt hat, dass sein Job nicht so ganz der Gesundheit zuträglich sei und forderte dementsprechende Schutzausrüstung.
Das dauerte etwas und solange wollte man jemanden anders an seinen Platz stellen. Das verweigerte er mit dem Hinweis, dass dies allein sein Arbeitsplatz sei. Mit der Gewerkschaft im Rücken musste das geklärt werden und das Band lief weiter, die Autos wurden solange draußen auf die Wiese gestellt.
Irgendwann war das geklärt und die Kisten wurden fertig gebaut. Zu der Zeit waren weiße Autos dran, man hat einen Tag rot, dann blau oder gelb gebaut.
Daher kam die weiße Serie zu ihrem Ruf. Die Autos waren eh schon eine Katastrophe, aber das war die Krönung.
Hinzu kamen noch so glorreiche Ideen, die Hohlräume aus Dämmungsgründen auszuschäumen.
Das Blech aus der UdSSR war schon vor der Verarbeitung rostig, aber das Problem hatten andere Hersteller auch.
VW hat damals die ersten Golf 1 zu überhöhten Preisen aufgekauft, damit er er nicht in den Ruf einer Rostlaube kommt.
Zitat:
@caprighia schrieb am 26. August 2021 um 21:33:34 Uhr:
Zitat:
... Die großzügigen Löcher im Bodenblech versorgten ihn stets mit aktuellen Informationen über den Zustand der Straße. Ein Sicherheitsfeature, für das sich der TÜV nicht in gleichem Maße erwärmen mochte.
Ich habe in den früher 80ern mal von einem Bekannten einen C-Kadett gekauft.
Gaaaaanz dunkel erinnere ich mich, es müsste ein 77er 1,2 Caravan gewesen sein.
Der hatte keinen TÜV mehr - was verständlich war, Rost..
Mein Taunus hatte auch nur noch Rest-TÜV, und der Kadett ging für 1 Mark her.
OK dachte ich, für 1 Mark kannste ja nicht viel falsch machen 😁
Es war grauenhaft. Kotflügel und da wo sie aufgeschraubt wurden, nur noch Bröselkram. Unterboden ? Ja, die Sitze waren zwar etwas wackelig, und man sah von unten die Pest, aber nach dem Ausbau der Sitze und Teppich 😰 der Ausblick auf den Boden vom Hof war Grandios 🙁
Ich habe mich aber nicht entmutigen lassen.
2 gebrauchte Kotflügel, 2 Blechplatten und mehrere Dosen Spachtel vom Teiledealer, und los ging es. 2 oder 3 mal wäre der Hobel beinahe abgefackelt. Der Spachtel reichte hinten und vorn nicht. Doch bekam ich am Ende den Segen des Prüfers, natürlich nur mit Kniefall, Dackelblick und reichlich bitte bitte...
Der 1,2 L Motor lief wie ein Uhrwerk, auch wenn du damit keine tote Ente aus dem See ziehen konntest. So hatte ich für 2 Jahre wieder ein Auto 😁
Gruß Jörg.
Die Blechqualität und Korrosion der 70er-Jahre Fahrzeuge ist schon legeendär. Das betraf ja im Prinzip auch alle Hersteller.
Der Grund war der verstärkte Umstieg auf "Leichtbau", was zu vielen Hohlräumen führte, um letztlich den Einklang von Stabiität zu Gewicht zu bekommen. Und auch der verstärkte Einsatz salzhaltiger Taumittel ergab in Summe Fahrzeuge mit verkürzter Nutzungsdauer.
Wir hatten einen 1977er Peugeot 304, der den zweiten TÜV mit zusätzlichen Konserierungsmaßnahmen schaffte, den dritten TÜV-Termin aber wirtschaftlich nicht mehr machbar war. Der Vorderachsträger (ein Blechhohlprofil) war durchgerostet. Somit war das Auto nach 6 Jahren dann "fertig". Und das war sicher kein Einzelfall.
Bei den Amerikanern gibt es erstaunlich viele Autos aus den 60ern und 70ern die überlebt haben. Ob das am der damals noch weit verbreiteten Rahmen-Bauweise oder den Stückzahlen liegt vermag ich nicht zu beurteilen.