Autos die man "vergessen" hat
Hallo Zusammen!
Wie wär denn mal ein Thread mit Autos die nicht nur aus dem Strassenbild verschwunden sind, sondern auch aus dem Gedächtnis??
Beste Antwort im Thema
ich hab leider vergessen, welche ich vergessen hab. Kann mir einer sagen welche das sind? 😁
12595 Antworten
Einer meiner Lehrer (mal wieder) fuhr Anfang der 80er einen 412 Variant, der schon im Endstadium verrostet war.
Ansonsten fällt mir niemand ein, der so ein Auto hatte. Ich bin auch nie bewusst in einem mitgefahren. Das ist natürlich eine Einzelerfahrung und in keiner Weise repräsentativ. Aber es sagt schon was über die Seltenheit des Typ 4 aus. Beim Typ 3 und insbesondere beim K70 kommen mir spontan mehrere in den Sinn, an die ich mich bewusst erinnere.
Der 412 wurde ja auch mal gerade 2 Jahre gebaut und vom Typ 4 wurden in sechs Jahren auch nur ca. 370.000 Stück verkauft. Kein Wunder, dass er selten zu sehen war für VW-Verhältnisse.
Grüße vom Ostelch
Irgendwie hat er ja schon was. Ein 80 PS-Einspritzmotor war damals durchaus eine Ansage - erst recht in einem VW. Und der wohlig-grummelnde Boxersound aus dem Heck ist immer wieder schön. Dagegen fand ich das Gebrumme der späteren Reihenvierzylinder immer sehr schnöde.
Der 411/412 war technisch bestimmt ein gutes Auto. Aber leider traf er nicht den Nerv der Käufer. Am Preis wird es wohl nicht unbedingt gelegen haben, denn VW wurde und wird hier in D ja durchaus wertgeschätzt. Vermutlich war es einfach die falsche Klasse.
Kleine Anekdote aus der Familie:
Mein Onkel hatte Ende der 60er einen Typ3 (TL-Limousine). Er war damals viel an der Nordseeküste unterwegs und iwann hat ihn eine Bö erfasst und von der Fahrbahn geweht. Die Kursabweichung wurde final durch einen Baum eingebremst. Das Auto war ein Totalschaden, ohm ist wenig passiert. Er kaufte dann keinen 411er, er wechselte dann auf Audi, ein 1970er Audi 75 müsste es gewesen sein. Danach folgten dann C1-Modelle.
Aber er war wegen der Erfahrung mit den Heckmotorwagen "geheilt".
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Jedenfalls schaffte es VW mit seinem Marketing immer, die Mehrzahl der treuen deutschen Kunden zu überzeugen, dass die gerade von VW verbaute technische Lösung die beste ist. Frühe VW-Fahrer schwärmten von der Luftkühlung ("kocht und gefriert nicht"😉, in den 70ern gab es für sie dann nichts Besseres als Frontantrieb.
Jetzt kehrt man in Wolfsburg mit dem ID.3 interessanterweise zu den Käfer-Prinzipien Heckmotor und Heckantrieb zurück. Ich habe keinen Zweifel, dass VW auch das angemessen zu verkaufen weiß.
Vilelleicht ist irgendwann auch wieder die Zeit reif für einen "Beetle 4.0" mit Elektro-Heckmotor. Damit würde sich ein Kreis schließen.
Könnte man stundenlang. Interessant finde ich immer die historischen Parallelen. Die ersten Käfer und die ersten Golf kamen unausgereift auf den Markt. Das wiederholt sich gerade 1 zu 1. Was in den 70ern der Rost war, ist heute die Software. Man muss anerkennen, lernfähig waren sie immer.
Zitat:
@gator68 schrieb am 5. April 2021 um 22:43:25 Uhr:
Könnte man stundenlang. Interessant finde ich immer die historischen Parallelen. Die ersten Käfer und die ersten Golf kamen unausgereift auf den Markt. Das wiederholt sich gerade 1 zu 1. Was in den 70ern der Rost war, ist heute die Software. Man muss anerkennen, lernfähig waren sie immer.
Eins fehlt aber in der Gleichung: Egal ob Käfer, Golf oder Nasenbär. Alles waren im Endeffekt normale Autos für jedermann, die überall geparkt, gewartet und getankt werden konnten. Ob das jetzt 1:1 auf die E-Fahrzeuge mit ihrer noch dazu zum Teil komplexen Infrastrukturfrage übertragbar ist, muss die Zukunft noch zeigen.
Lass hier mal einen größeren Stromausfall auf Bundeslandebene für auch nur 4 Stunden kommen und die E-Verkäufe könnten noch mehr stottern als ohnehin und trotz der staatlichen Förderung schon.
Naja, eine Ölkrise hat die Autokonzerne auch nicht zerstört. Das war auch nicht ganz ohne und ob sowas noch einmal kommt weiß auch niemand. Da müssen sich OPEC und Co sich nur nochmal überlegen uns wegen irgendwas den Hahn abzudrehen und dann stehen wir mal wieder blöde da. Man muss sich nur mal ansehen wie oft die Jungs da drüben die Fördermengen schon gedrosselt haben um die Preise künstlich hochzuhalten. Ich denke da schrecken die auch nicht vor einem kompletten Förderstop zurück wenn es sein muss.
Zitat:
@Dynamix schrieb am 6. April 2021 um 08:16:08 Uhr:
Naja, eine Ölkrise hat die Autokonzerne auch nicht zerstört. Das war auch nicht ganz ohne und ob sowas noch einmal kommt weiß auch niemand. Da müssen sich OPEC und Co sich nur nochmal überlegen uns wegen irgendwas den Hahn abzudrehen und dann stehen wir mal wieder blöde da. Man muss sich nur mal ansehen wie oft die Jungs da drüben die Fördermengen schon gedrosselt haben um die Preise künstlich hochzuhalten. Ich denke da schrecken die auch nicht vor einem kompletten Förderstop zurück wenn es sein muss.
Nur war das Auto da schon etabliert. Und man merkt ja, trotz riesiger Werbung und gefühlt dem halben Kaufpreis vom Staat, gehen die Dinger nur schwer weg. Gebrauchtwagenhändler sollen die Teile wohl meiden wie der Teufel das Weihwasser. Da kann jeder größere Zwischenfall das ohnehin schwächlich wachsende Pflänzchen endgültig austreten.
Das E-Auto hat drei Probleme: Preis, Reichweite, Lademöglichkeiten. Die Technik an sich ist es meiner Meinung nach nicht. Wenn in Deutschland für längere Zeit flächendeckend die Stromversorgung zusammenbräche hätten die Menschen wohl wichtigere Probleme als sich über die Lademöglichkeiten ihrer E-Autos zu sorgen. Das ist sicher der allerletzte Grund, kein E-Auto zu kaufen. Dann sollte man seinen Verbrenner auch stets mit vollem Tank parken, denn ohne Strom bleibt auch die Tankstelle geschlossen.
Grüße vom Ostelch
Eben. Wenn der Strom für Stunden ausfällt sind Autos das geringste Problem. Man muss nur mal drüber nachdenken was da alles dranhängt!
Zitat:
@Dynamix schrieb am 6. April 2021 um 08:44:26 Uhr:
Eben. Wenn der Strom für Stunden ausfällt sind Autos das geringste Problem. Man muss nur mal drüber nachdenken was da alles dranhängt!
Bei einem Verbrenner hat man halt je nach Tankstand trotzdem noch seine 300 bis 1000 KM im Tank. Bei den meisten EAutos bleiben vielleicht 100 bis 200 KM übrig. Da ist einfach kein Puffer, mal drei Tage ohne Lademöglichkeit aus zu kommen, egal ob Stromausfall oder Besuch als Laternenparker.
Der Unterthread für unseren Thread: E-Autos, die man vergessen hat.
Es hatte ja schon Gründe, dass diese Technik schon seit den Anfängen des Automobils immer wieder ausprobiert wurde, jedes Mal ohne Erfolg. Unbestritten ist die Technik heute viel weiter; grundsätzlich funktioniert das inzwischen, mit Abstrichen und Fragezeichen zwar, aber immerhin. Ob es die optimale Lösung ist, steht auf einem anderen Blatt, aber das sollten wir in diesem Thread nicht erörtern.
Fest steht, dass die früheren E-Autos alle Rohrkrepierer waren. Ich erinnere mich, dass Anfang der 90er die Elektroautos schon mal in aller Munde waren. Wenn man manche Medienberichte las, hätte man glauben können, das stehe kurz vor dem Durchbruch. BMW stellte als frühen Vorläufer des i3 einen E1 vor -eine Studie, die nie in Serie ging. Einen Fiat Panda Elettra hingegen konnte man tatsächlich kaufen, aber das taten allenfalls ein paar Energieversorger in minimalen Stückzahlen. Realistisch schätzte das damals der Entwicklungschef von Honda ein, der um 1992 in einem Interview der ams sagte: "Die Mode mit den Elektroautos machen wir nicht mit."
GM hatte mit dem EV1 schon ein funktionierendes E-Auto mit brauchbarer Reichweite und die wurden auch über wenige Jahre in der Praxis erprobt. Die Tester waren durchaus begeistert und wären auch bereit gewesen GM die Dinger abzukaufen, nur GM wollte nicht und hat alle nach auslaufen der Leasingverträge zurückgeholt und soweit möglich einfach verschrottet. Ein paar wenige sind trotzdem irgendwie in privater Hand gelandet, einen hat glaube ich Francis Ford Coppola und einen, funktionierenden (!) hat das Smithsonian bekommen. Eine Ausnahme, da GM die Dinger wohl nur ohne Antrieb herausgegeben hat. Die wollten unter allen Umständen verhindern das so ein Ding nochmal je auf die Straße kommt. Gut, das Museum wird die jetzt nicht als Daily Driver nutzen, wohl auch der Grund warum sich GM da überhaupt drauf eingelassen hat.
Passt auch gut zum Thema wenn man sich die Geschichte mal ansieht. Da weiß auch kaum einer was ein EV1 sein soll.