Autos die man "vergessen" hat

Hallo Zusammen!
Wie wär denn mal ein Thread mit Autos die nicht nur aus dem Strassenbild verschwunden sind, sondern auch aus dem Gedächtnis??

Beste Antwort im Thema

ich hab leider vergessen, welche ich vergessen hab. Kann mir einer sagen welche das sind? 😁

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Mir fällt die Vorstellung, dass ein Walter Röhrl den ganzen Tag vor dem Rechner sitzt und auf MT irgendwelche Beiträge verfolgt, allerdings sehr schwer.😛

Mir würde die Vorstellung noch schwerer fallen, dass er den ganzen Tag vor dem Rechner sitzt und im Teletubbie-Forum mitliest. 😁

Ich schließe mich den Glühstrümpfen dann einfach einmal an: herzliche Gratulation zum Geburtstag! 🙂

Jedenfalls hat er neulich gesagt, dass er seine Zeit nicht an Ladestationen verbringen will.

Aber er ist ja auch auf Rennrad und Langlaufskiern gut unterwegs. Die autorevue hat zu seinem 70. ein Interview mit ihm während einer Langlauftour gemacht. Österreicher haben oft nicht die schlechtesten Ideen.

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Zitat:

Jedenfalls hat er neulich gesagt, dass er seine Zeit nicht an Ladestationen verbringen will.

Unterschreibe ich sofort. So lange, wie ich ein E-Auto nicht so nutzen kann, wie einen Verbrenner, braucht mir damit keiner kommen.

Überhaupt ist das so eine Doppelmoral, in Sachen alternative Antriebe.
Vor gut zwei Jahren durfte ich mal den Audi 200 Turbo eines Mitforisten bewegen und man glaubt gar nicht, was man an Sympathie im Straßenverkehr mit so einer vermeintlichen "Dreckschleuder" erntet. Es wird einem die Vorfahrt gewährt und Radfahrer winken einem fröhlich zu.😁 Alles ohne Kat, WLTP oder sonstigem Kram.

Glückwunsch Walter, mögest du noch lange rumpoltern 🙂

Aber was er damals vollbracht hat, geht heute garantiert nicht mehr. In der Vollkaskosicherheitsrepublik wo niemand mehr stirbt und alle ewig 20 sind, kannst du sowas wie er damals nicht mehr machen. Anbei daher noch das zweite Bild 😉

Walter Röhrl
80er

Zitat:

@MrMinuteMan schrieb am 7. März 2021 um 15:49:31 Uhr:


Glückwunsch Walter, mögest du noch lange rumpoltern 🙂

Aber was er damals vollbracht hat, geht heute garantiert nicht mehr. In der Vollkaskosicherheitsrepublik wo niemand mehr stirbt und alle ewig 20 sind, kannst du sowas wie er damals nicht mehr machen. Anbei daher noch das zweite Bild 😉

Glückwunsch an Walter, der wirklich ein netter Kerl ohne Allüren ist. Was er vollbracht hat, kann und muss heute keiner mehr vollbringen. Andere Fahrzeuge, andere Strecken, vor allem mehr Sicherheitvorkehrungen an den Strecken. Er war zudem ein Ausnahmetalent. Sein "Streckengedächtnis" ist außergewöhnlich. Das kann man in dieser Erektion nicht trainieren. Ansonsten gehört auch heute noch ein gehöriges Maß an Können, Mut und Talent dazu, ein erfolgreicher Rallye-Pilot zu sein. Für mich ist das die wahre Königsdisziplin im Automobilrennsport.

Grüße vom Ostelch

Ich hatte mir gerade die Oma von 12/2005 nachbestellt, weil da die Titelgeschichte zum 25jährigen Jubiläum drin war. Ich hatte sie nicht mehr gefunden, aber die Artikel sind so launig geschrieben, dass ich damals Tränen gelacht habe. Kam gestern an, schneller und zuverlässiger Service, muss man sagen. 🙂

IMG_20210307_163644.jpg

Wie hat Walter Röhrl selbst mal so schön gesagt?
Rundstrecke fand er immer langweilig. Da hat man 10-12 Kurven und wenn man zu weit rauskommt, na dann fährt man halt mal kurz neben der Strecke und fährt dann wieder drauf. Rallyesport hingegen heißt, 10cm neben der Strecke und du bist vielleicht tot.

Gerade dieses Risiko machte in den 80ern aber auch den Reiz am Rallyesport aus.
Mit einem 75 PS-Passat galt man nicht als untermotorisiert, jetzt kommen da Autos mit annähernd 600 PS, die nur noch von ein paar Leuten überhaupt halbwegs geradeaus bewegt werden können, mit 230km/h durch den Wald geflogen.
Natürlich guckt man sich das an!😮😎 Leider ist das dann alles so eskaliert, dass am Ende die ganze Gruppe B verbannt wurde.

"Zuschauersicherheit war im Motorsport von Beginn an ein Thema.
Der Sport hätte aber nie den Punkt erreichen dürfen, dass schwer fahrbare Raketen über die Füße der Zuschauer drifteten, die von eben diesen angelockt wurden.
Dies war kein Versagen der Gruppe B, sondern ein Versagen im Umgang mit der Situation auf eine intelligente Art."
Reinhard Klein: Gruppe B. Aufstieg und Fall der Rallye-Monster.

Zitat:

@Christian8P schrieb am 7. März 2021 um 16:40:15 Uhr:


Wie hat Walter Röhrl selbst mal so schön gesagt?
Rundstrecke fand er immer langweilig. Da hat man 10-12 Kurven und wenn man zu weit rauskommt, na dann fährt man halt mal kurz neben der Strecke und fährt dann wieder drauf. Rallyesport hingegen heißt, 10cm neben der Strecke und du bist vielleicht tot.

Gerade dieses Risiko machte in den 80ern aber auch den Reiz am Rallyesport aus.
Mit einem 75 PS-Passat galt man nicht als untermotorisiert, jetzt kommen da Autos mit annähernd 600 PS, die nur noch von ein paar Leuten überhaupt halbwegs geradeaus bewegt werden können, mit 230km/h durch den Wald geflogen.
Natürlich guckt man sich das an!😮😎 Leider ist das dann alles so eskaliert, dass am Ende die ganze Gruppe B verbannt wurde.

"Zuschauersicherheit war im Motorsport von Beginn an ein Thema.
Der Sport hätte aber nie den Punkt erreichen dürfen, dass schwer fahrbare Raketen über die Füße der Zuschauer drifteten, die von eben diesen angelockt wurden.
Dies war kein Versagen der Gruppe B, sondern ein Versagen im Umgang mit der Situation auf eine intelligente Art."
Reinhard Klein: Gruppe B. Aufstieg und Fall der Rallye-Monster.

Man muss aber auch sagen, dass jeder der sich damals an die Strecke stellte wusste, dass die nicht auf Dreirädern dort lang klingeln. Also war es der eigenen Intelligenz überlassen, sich nicht in den Driftweg eines Flügelmonsters oder ähnlichem zu stellen. Insofern haben wir hier vielleicht auch den ersten zarten Spross der heutigen Volkaskoeiche, wo immer alles und jeder dein Verhalten sichern soll, nur nicht du selber.

Natürlich waren die sich im Klaren darüber, was sie da gerade tun und wenn einer von einem vorbeidonnernden Lancia Delta S4 gestriffen wurde, dann war das der Held des Tages!😛

Allerdings gab es auch damals schon Stimmen, denen das ganze Treiben nicht geheuer war.
So schrieb Gert Hack in der ams im Juli 1985:

"Der Rallyesport ist sehr viel schneller und für Fahrer wie Zuschauer sehr viel gefährlicher geworden.
Unvorstellbar eigentlich, dass annähernd mit Formel 1-Leistungen auf engen, ungesicherten Straßen gefahren wird, mit Zuschauern als Begrenzung."

Sein Fazit ist radikal:
"Die Gruppe B samt ihren Evolutionsauswüchsen gehört weg von öffentlichen Straßen, am besten ganz eliminiert." Es wird genau so kommen.

Worüber diese Hasardeure sich "im Klaren" waren weiß ich nicht so genau. Über das Risiko sicher nicht. Ich kann dieser "Folklore" ebensowenig abgewinnen, wie dem Theater in unseren Fußballstadion. Jedenfalls haben diese Leute, wie in anderen Lebensbereichen auch, mit ihrem unverantwortlichen Verhalten dafür gesorgt, dass heute ein immenser Sicherheitsaufwand getrieben wird, der vielleicht manchmal über das nötige Maß hinausschießt. Die Nachteile davon haben alle vernünftigen Motorsportfreunde.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Christian8P schrieb am 7. März 2021 um 18:35:09 Uhr:


Natürlich waren die sich im Klaren darüber, was sie da gerade tun und wenn einer von einem vorbeidonnernden Lancia Delta S4 gestriffen wurde, dann war das der Held des Tages!😛

Allerdings gab es auch damals schon Stimmen, denen das ganze Treiben nicht geheuer war.
So schrieb Gert Hack in der ams im Juli 1985:

"Der Rallyesport ist sehr viel schneller und für Fahrer wie Zuschauer sehr viel gefährlicher geworden.
Unvorstellbar eigentlich, dass annähernd mit Formel 1-Leistungen auf engen, ungesicherten Straßen gefahren wird, mit Zuschauern als Begrenzung."

Sein Fazit ist radikal:
"Die Gruppe B samt ihren Evolutionsauswüchsen gehört weg von öffentlichen Straßen, am besten ganz eliminiert." Es wird genau so kommen.

In einer meiner Lieblingsserien heißt es am Anfang "Moderne Medizin musste irgendwo anfangen", hier könnte man abgewandelt sagen "moderner Sicherheitswahn musste irgendwo anfangen".

Motorsport bedeutet halt Gefahr und teilweise auch lebensbedrohliche Lagen. Wenn ich sehen will wie sich Autos brav an 1000 Regeln halten und jede Kurve mit sicherer Geschwindigkeit + 20% Sicherheitspuffer nehmen, kann ich mich auch an mein Küchenfenster setzen und die Straße beobachten. Dafür brauche ich keinen Motorsport.

Und um mal beim Ostelch einzuhaken: Wer unvernünftig ist, erlebt unvernünftige Konsequenzen. Ein gewisser Herr Darwin soll auch mal in die Richtung publiziert haben. Das man aber jetzt wegen dieser Leute aus einer ganzen Sportart eine Art bessere Freitagabend-Rushhour gemacht hat oder gleich ganz gestrichen, ist halt dann auch wieder Übertreibung.

Dann fahrt irgendwo, wo keiner an die Strecke ran kommt. Sperrt die Strecken ab, sprecht Verwarngelder aus, was weiß ich. Und wer dann immer noch drauf geht, kann nicht sagen das er nicht gewarnt wurde.

Im Falle der Gruppe B hat man das "Sicherheitsrisiko" Zuschauer lange abgetan.
Dass da Leute bis zur letzten Sekunde auf der Strecke standen fand zwar niemand toll, aber irgendwie gehörte es einfach dazu. Diesen Leuten haben wir ja auch teilweise spektakuläre Bilder zu verdanken und da blenden wir als Zuschauer das Risiko, dem sich da manch ein Fotograf ausgesetzt hat, ja eigentlich auch komplett aus.

Es gab immer wieder warnende Stimmen und als Grundübel sahen dabei die meisten Leute die hochgezüchteten Gruppe B-Autos und nicht die Tatsache, dass kein Organisator und kein Weltverband mehr mit diesen Zuschauermassen klarkommen konnte. Monte Carlo 1986: über eine Million!

In Portugal ereignete sich dann der Unfall von Santos, der mit jedem anderen Auto genauso ausgegangen wäre, da mit dem Ford RS200 aber eben ein Gruppe B-Auto beteiligt war, war das Wasser auf die Mühlen derer, denen die "Rallyemonster" schon länger ein Dorn im Auge waren.

Zwei Monate später, Anfang Mai 1986, kam es auf Korsika dann gleich zur nächsten Katastrophe, als Henri Toivonen und sein Copilot Sergio Cresto in einer relativ leichten Kurve mit ihrem Lancia Delta S4 ungebremst von der Strecke abkamen, gegen einen Baum prallten und das Auto sofort in Flammen aufging.
Toivonen war 1986 definitiv der heißeste Anwärter auf den Fahrer-WM-Titel und quasi der absolute Megastar der Saison, also niemand der diese Kurve nicht hätte nehmen können.
Was genau geschah ist bis heute nicht geklärt, am wahrscheinlichsten ist die Theorie, dass Benzindämpfe zur Bewusstlosigkeit von Toivonen und Cresto geführt haben. Bremsspuren fanden sich an der Unfallstelle nämlich nicht.
Der Lancia war auf Leichtbau getrimmt, der Tank befand sich unter den Sitzen und schon vor dem Unfall hatten die Lancia-Piloten immer wieder über Benzingeruch im Innenraum geklagt.

Im Endeffekt hat eine Verkettung von vielen Umständen dazu geführt, dass die
Gruppe B ein vorzeitiges Ende fand.

Zitat:

@Christian8P schrieb am 7. März 2021 um 19:42:14 Uhr:


Im Falle der Gruppe B hat man das "Sicherheitsrisiko" Zuschauer lange abgetan.
Dass da Leute bis zur letzten Sekunde auf der Strecke standen fand zwar niemand toll, aber irgendwie gehörte es einfach dazu. Diesen Leuten haben wir ja auch teilweise spektakuläre Bilder zu verdanken und da blenden wir als Zuschauer das Risiko, dem sich da manch ein Fotograf ausgesetzt hat, ja eigentlich auch komplett aus.

Es gab immer wieder warnende Stimmen und als Grundübel sahen dabei die meisten Leute die hochgezüchteten Gruppe B-Autos und nicht die Tatsache, dass kein Organisator und kein Weltverband mehr mit diesen Zuschauermassen klarkommen konnte. Monte Carlo 1986: über eine Million!

In Portugal ereignete sich dann der Unfall von Santos, der mit jedem anderen Auto genauso ausgegangen wäre, da mit dem Ford RS200 aber eben ein Gruppe B-Auto beteiligt war, war das Wasser auf die Mühlen derer, denen die "Rallyemonster" schon länger ein Dorn im Auge waren.

Zwei Monate später, Anfang Mai 1986, kam es auf Korsika dann gleich zur nächsten Katastrophe, als Henri Toivonen und sein Copilot Sergio Cresto in einer relativ leichten Kurve mit ihrem Lancia Delta S4 ungebremst von der Strecke abkamen, gegen einen Baum prallten und das Auto sofort in Flammen aufging.
Toivonen war 1986 definitiv der heißeste Anwärter auf den Fahrer-WM-Titel und quasi der absolute Megastar der Saison, also niemand der diese Kurve nicht hätte nehmen können.
Was genau geschah ist bis heute nicht geklärt, am wahrscheinlichsten ist die Theorie, dass Benzindämpfe zur Bewusstlosigkeit von Toivonen und Cresto geführt haben. Bremsspuren fanden sich an der Unfallstelle nämlich nicht.
Der Lancia war auf Leichtbau getrimmt, der Tank befand sich unter den Sitzen und schon vor dem Unfall hatten die Lancia-Piloten immer wieder über Benzingeruch im Innenraum geklagt.

Im Endeffekt hat eine Verkettung von vielen Umständen dazu geführt, dass die
Gruppe B ein vorzeitiges Ende fand.

Im Endeffekt hatte man mit diesen zwei Unfällen von Seiten der Kritiker endlich genug Munition gefunden, um die Sache zu zerlegen. Es war quasi das was irgendwann passieren musste bei diesem Sport, was aber bisher noch nicht in dieser Art geschehen war und worauf die Kritiker nur warteten.

Hattest du eigentlich die ganzen Fakten auswendig im Kopf?

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