Automatikgetriebe: Vorbeugung
Hallo!!!
Ich habe mir vor etwa einem Jahr einen W202 Bj. 98, C 180 mit Automatikgetriebe gekauft. Laufleistung 123.000 km.
Bis jetzt muss ich sagen hatte ich keine Probleme gehabt, bis auf, dass ich manchmal einen kleinen Ruck spüre wenn ich auf D umstelle. (kaum spürbar).
Jetzt hab ich so viel negatives über das 5 Gang Automatikgetriebe gelesen, dass es mich verunsichert hat.
Kann man einem möglichen Totalschaden entgegensteuern? Sollte ich mein Öl wechseln lassen? MB meint nein, ist Longlife Füllung, meine Werkstatt meint ja, beugt einen Schaden vor.
Sie will 180€ für Öl + Filterwechsel.
Was meint ihr? Ist mein Getriebe wirklich so schlecht?
Danke!!!
Gruß!
Beste Antwort im Thema
Vielleicht sollte man nocheinmal betonen, daß die richtige Vorgehensweise beim Getriebeölwechsel absolut wichtig ist.
Es fällt schon auf, daß viele Getriebe erst nach dem Ölwechsel kaputt gehen. Fast immer ist ein schlampig durchgeführter Ölwechsel die Ursache, oder einfach Unkenntniss über die Vorgehensweise. Zuviel, zuwenig oder das falsche Öl sind fast immer eine Garantie für einen Getriebeschaden, dann lieber mit dem alten aber richtigen Öl weiter fahren. Zudem ist penible Sauberkeit bei der Arbeit von Nöten. Zusätzliche Dichtmittel auf dem Wannenflansch sind tabu.
Für einen Hobbyschrauber, der alle Jubeljahre mal das Waschwasser kontrolliert ist diese Arbeit wohl nicht das Richtige. Zudem ist das im Liegen unter dem Auto auch kein Vergnügen. Eine freie Werkstatt würde ich an den Automaten nur ranlassen, wenn sie sich nachweislich damit auskennt. Ansonsten würde ich diese Arbeit in der Mercedes Werkstatt beauftragen.
Ist die Ölwanne schon unten sollte auch immer der Adapter für die Verbindung der elektrohydraulischen Steuereinheit gewechselt werden:
http://picasaweb.google.de/horny1ster/AutoAutomatikgetriebe#
Die werden sehr gerne undicht.
Das Problem am Getriebeöl ist nicht die Schmierfähigkeit ansich. Synthetische Getriebeschmierstoffe können in ihrer Lebensdauer weit über der eines KFZ-Getriebes liegen. Verglichen mit Ölwechselintervallen in Industriegetrieben ist die Lebensdauer von KFZ Komponenten lächerlich klein.
Das Problem ist letztendlich der Abrieb, der die Funtion der Steuerhydraulik und den Schaltkomfort der Lamellenbremsen/-kupplungen beeinträchtigen kann.
Wie bei allen anderen Komponenten auch, ist der Zustand des Öles abhängig von Betriebsbedingungen und Fahrweise. Der Automat schaltet unter Last. Wer permanent stark beschleunigt malträtiert seine Lamellen und auch das Getriebeöl schon ganz ordentlich. Zudem entsteht in den Lamellempaketen auch eine ordentliche Abwärme.
Ein zumindest einmaliger Ölwechsel nach mind. 60.000km ist schon eine gute Maßnahme für den Erhalt der Schaltqualität. Als vorbeugende Maßnahme würde ich noch empfehlen mit Gefühl zu beschleunigen. Je weniger Drehmoment beim Schaltvorgang über das Getriebe läuft, umso mehr wird die Mechanik geschont.
16 Antworten
Mein 5-Gang Automatikgetriebe im W202 hat nun 262000 km ohne Getriebeölwechsel hinter sich (Auto als Jahreswagen gekauft und seitdem in unserem Besitz). Schaltet meiner Meinung nach noch immer einwandfrei. Ein klitzekleines Rucken beim Umstellen von P auf D halte ich für völlig normal, eben weil der Wagen ja dann losfahren möchte und nur von der Bremse gehalten wird.
Die teilweise verbreitete Meinung, dass die 5-Gang-Automaten von Mercedes so schlecht wären und regelmäßige Ölwechsel benötigen kann ich aufgrund meiner Erfahrungen daher nicht teilen.
Zitat:
Original geschrieben von dawatcha
Hallo!!!Ich habe mir vor etwa einem Jahr einen W202 Bj. 98, C 180 mit Automatikgetriebe gekauft. Laufleistung 123.000 km.
Bis jetzt muss ich sagen hatte ich keine Probleme gehabt, bis auf, dass ich manchmal einen kleinen Ruck spüre wenn ich auf D umstelle. (kaum spürbar).
Jetzt hab ich so viel negatives über das 5 Gang Automatikgetriebe gelesen, dass es mich verunsichert hat.
Kann man einem möglichen Totalschaden entgegensteuern? Sollte ich mein Öl wechseln lassen? MB meint nein, ist Longlife Füllung, meine Werkstatt meint ja, beugt einen Schaden vor.
Sie will 180€ für Öl + Filterwechsel.Was meint ihr? Ist mein Getriebe wirklich so schlecht?
Danke!!!
Gruß!
ich würde dir das sehr empfehlen, das Öl zu wechseln.
Mercedes hat es korrigiert, das man das Öl nicht wechseln soll, empfohlen werden alle 60tkm.
Lass das Öl am besten nach der Tim Eckart Methode wechseln und danach wird dein Getriebe noch weicher schalten wie jetzt.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von S202.188
@Eugen-Weingardt:
Was ist die Tim-Eckart-Methode?
das ist die Seite wo es erklärt steht.
http://www.automatikoelwechselsystem.de/Das ist eine besondere Vorgehensweise um das Getriebeöl aus dem Getriebe zu spülen, weil viele Wandler keine Ablassschraube mehr besitzen.
Aber auch wenn die Ablassschraube da ist, kann man die Tim Eckart Methode Anwenden.
Die Zufriedenheit ist sehr groß, Getriebe schaltet wie neu.
Gruß
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Ok. Nehme ich dankend zur Kenntnis den Vorschlag!
Aber ins Detail:
Gerücht oder nicht? Manche Mechaniker behaupten es sei ein Risiko das Öl und den Filter zu wechseln, da dadurch erhöht die Gefahr besteht, dass Dreck ins Getriebe kommt.
Nur von Spezialisten machen, oder kann diese Tim Eckart Methode so ziemlich jeder? MB will 240€, was für einen Ölwechsel nicht gerade wenig ist.
Wenn ich noch weitere Kilometer ohne den Wechsel fahre, welche Risiken gehe ich dann ein? Fahre so 8.000 km im Jahr.
Gruß!!!
Zitat:
Original geschrieben von dawatcha
Ok. Nehme ich dankend zur Kenntnis den Vorschlag!Aber ins Detail:
Gerücht oder nicht? Manche Mechaniker behaupten es sei ein Risiko das Öl und den Filter zu wechseln, da dadurch erhöht die Gefahr besteht, dass Dreck ins Getriebe kommt.
Nur von Spezialisten machen, oder kann diese Tim Eckart Methode so ziemlich jeder? MB will 240€, was für einen Ölwechsel nicht gerade wenig ist.
Wenn ich noch weitere Kilometer ohne den Wechsel fahre, welche Risiken gehe ich dann ein? Fahre so 8.000 km im Jahr.
Gruß!!!
Wenn es richtige Fachleuchte machen, schadet es auf keinen Fall, hilft nur.
Die Tim Eckart Methode wird dich auch ungefähr von 200-250€ kosten, je nachdem welche Werkstatt du findest.
Gibt auch da Unterschiede.
Ich werde meinen nächsten Getriebeöl wechsel, durch diese Tim Eckart Methode machen lassen, hab meinen letzten Wechsel ganz normal gemacht, weil ich habe an meinem 5 Gang Automat eine Ablasschraube am Wandler, bin aber mit dem Schaltvorgang nicht ganz zu frieden.
Gruß
Es gibt mehrere Gründe, die für einen regelmäßigen Wechsel sprechen.
Du kannst sicherstellen, dass bisher alles ok ist mit deinem Getriebe, also keine Späne, übermäßiger Abrieb, Verkohlungen oder Glykol oder Wasser im Öl ist.
Das Sagt schon viel über den Getriebezustand aus.
Mercedes hat sich selbst korrigiert und empfiehlt mindestens einen Wechsel. Nach welcher Laufleistung ist mir momentan entfallen.
Nach dem Ölwechsel weißt du, dass der Ölstand korrekt ist und nicht über die Jahre zuviel oder zuwenig geworden ist.
Frisches Öl schadet niemals, da es den geforderten Ansprüchen näher kommt wie ein altes.
Du weißt ob dein Kühler ok ist. Manche haben den Wasserkreislauf auch zum Kühlen des ATF, da sind in der Vergangenheit manchmal kleine Undichtigkeiten aufgetreten. Daher auch die Möglichkeit auch Glykolverunreinigungen.
Nun etwas zu dem was du machen kannst.
Tim Eckart Methode tut bei deinem nicht not, da du eine Ablasschraube hast, die ist erst 9.99 aus Kostengründen entfallen. 😠
Getriebeölwechsel in einer gut sortierten freien Werkstatt machen lassen.
Selbst ist der Mann und viel Geld sparen. Der Aufwand ist überschaubar und in einer guten Selbsthilfewerkstatt sollte auch alles nötige vorhanden sein.
Du brauchst das Öl, die Dichtungen und den Filter für zusamen ca 60€ und den Peilstab sowie eine oder lieber 2 Plomben für den Verschluss. Sowie einen Drehmomentschlüssel mit 8Nm oder eben Mut und Geschick, was ich dennoch niemanden rate.
Das einzige was bei Automaten von vor 9.99 für eine Spülung spricht ist, wenn das Getriebe einen defekt hatte und so sauber gemacht wird. Was aber wohl nur in wenigen Fällen überhaupt zutrift, da man das dann eh meistens ausbauen muss 😉 Oder wenn es schlecht schaltet, wobei da die Gefahr doch groß ist, das es nach nicht all zu langer Zeit wieder die gleichen maleschen macht, da ja die Ursache nicht wirklich behoben ist. Zum Verkaufen aber sicherlich eine hilfreiche, wenn auch fragwürdige Methode.
So, das waren mal meine 2 Cent dazu.
ich danke dir sehr für deine Hilfe!!!
Werde dann wohl das Öl, Filter etc. selber kaufen und es dann in einer guten freien Werkstatt machen lassen und schön dabei zuschauen, dass die auch meine Sachen nehmen :-)
könntest du mir vllt. schätzen wie viel die Arbeit des Mechanikers mich max. kosten sollte? Die reine Arbeit ohne Materialien.
Also die genauen Kosten kann ich dir nicht sagen. Laut ASRA soll das 10 AW dauern, was 60min entspricht. Wenn ich das richtig bedieht habe, kenne mich da nicht so gut mit aus.
Folgende Punkte muß die Werkstatt machen, wenn es eine gute ist
-Wagenwäsche
-Unterbodenschutz demontieren später wieder montieren
-Getriebe reinigen, damit kein Schmutz beim Öffnen hineingelangt.
-Ölablasschraube An der Ölwanne und am Wandler entnehmen und öl ablaufen lassen.
-Ölwanne deomtieren
-Filter ersetzen und alle Dichtflächen reinigen
-Ölwanne mit neuer Dichtung montieren
-alle Ablassschrauben wieder mit neuen Kupferringen einsetzen
-Öl auffüllen
-bei laufenden Motor den Ölstand nach ca 2/3 der Menge erstmals prüfen
-dann fehlendes Öl ergänzen und wieder Ölstand messen (immer bei laufenden Motor und nachdem mehrmals die R N P durchgeschaltet wurde.
-Probefahrt machen und ATF auf betriebstemperatur bringen.
-Getriebe auf dichtheit prüfen
-Mit dem Diagnosegerät die Temperatur auslesen und bei 20°C oder 80°C den Ölstand nochmals kontrolieren ggf richtig stellen
-fehlende Teile wieder Montieren
Fertig.
Das ist jetzt die ganz penible vorgehensweise.
Wenn ich das selber mache lasse ich das mit dem Diagnosegerät weg, dafür kontroliere ich öfters den Ölstand. Das kam bisher immer vom Ölstand gut hin. Getriebetemperatur kann man auch mit einem Thermometer, vorzugsweise mit Infrarotthermometer gut abschätzen.
Nur der guten Ordnung halber hier das DB-Rundschreiben zum geänderten Getriebeölwechsel der "Live-Long-Filling"Getriebe. Ich habe es machen lassen, allerdings klassisch, ohne Spülen. Im übrigen sind m.E. nach die DB-Automaten nach wie vor die zuverlässigsten, wobei ich die 7G Getriebe (noch) nicht beurteilen kann.
Rundschreiben PW Nr. 44/05 NFZ Nr. 20/05
24.03.2005
An alle Mercedes-Benz-Partner
Einführung des Getriebeölwechsels bei automatischen Getrieben 722.6 und 722.9, sowie beim
Verteilergetriebe der 4MATIC-Typen 203/211/220 einmalig bei 60.000 km.
Sehr geehrte Damen und Herren
Ein wesentliches Kriterium für die Kundenzufriedenheit bei automatischen Getrieben ist die
Schaltqualität. Dies nicht nur im neueren Zustand des Getriebes, sondern konstant über den
gesamten Lifecycle.
Nach der Einführung des optimierten Lamellenpaketes in der
Wandlerüberbrückungskupplung (Erhöhung der Nut-Anzahl auf 72 in 02/2004) zur
Langzeitstabilisierung der Schaltqualität, sowie der Umstellung des NAG1 auf das beim
NAG2 verwendete Öl, stellt der Ölwechsel einen weiteren Schritt zur Schaltqualitäts-
Optimierung dar, um die Schaltqualität auch bei hohen Laufleistungen auf einem hohen
Niveau zu halten.
Durch den einmaligen Ölwechsel werden im Öl eingelagerte Partikel entfernt, deren Eintrag
größtenteils in den ersten 40'000 Km. stattfindet und Beeinträchtigungen des Komforts der
Schaltqualität haben kann, weshalb ein einmaliger (und nicht turnusmäßiger) Ölwechsel
festgelegt wurde.
Einen zusätzlichen Beitrag hierzu leistet das neu entwickelte Getriebeöl ATF3353
(AO019894503), dass wir seit Serienanlauf Automatikgetriebe 722.9, bei diesen
automatischen Getrieben von Hause aus einfüllen.
Im Verteilergetriebe der 4MATIC-Typen 203/211/220 kommt beim Wechsel das Öl 001 989
2303 zum Einsatz, um die Komforteigenschatten des 4MATIC-Systems ebenfalls auf hohen
Niveau zu halten.
Abweichend hiervon ist ab Einführung beim Getriebe 722.8 (Autotronic, Typ 169) alle
60.000 km ein Getriebeölwechsel mit dem dafür speziell entwickeltem Öl FUCHS ATF
28 (AOO19894603) durchzuführen.
Für Fahrzeuge mit ASSYST wurde die Serviceposition in die Wartungsumfänge bereits
aufgenommen. Wir werden die Serviceblätter um den Vermerk ab FIN XXXXXXXXX
erweitern, ab WIS-Update 03.05 sind die korrigierten Serviceblätter ersichtlich.
Für Fahrzeuge mit ASSYST Plus wird die Serviceposition automatisch dem Serviceblatt
durch den Wartungsrechner zugefügt. Die dazu
Mein 722.509 Getriebe mußte bei 215 Tkm überholt werden, Ölwechsel alle 60 Tkm.
Ein Bekannter hat das Öl noch nie wechseln lassen, und der Wagen hat knapp 300 Tkm auf dem Tacho. Man kann Glück oder Pech haben.
Ich hatte vor dem ersten Ölwechsel bei 95.000km härtere Schaltrucke, speziell bei kaltem Getriebe. Wurde konventionell bei MB gewechselt. Ich empfehl's weiter...
Zitat:
Original geschrieben von pepe889900
Mein 722.509 Getriebe mußte bei 215 Tkm überholt werden, Ölwechsel alle 60 Tkm.Ein Bekannter hat das Öl noch nie wechseln lassen, und der Wagen hat knapp 300 Tkm auf dem Tacho. Man kann Glück oder Pech haben.
Genau das ist es!
Aber man kann die Ausfallwahrscheinlichkeit etwas senken 😉
soso 9.99 ist die Schraube entfallen?
dann ist sie demnach öllöslich, denn mein 5.97 hat keine (mehr) 🙂
ich habe also nur die 5l ohne Wandlerinhalt gewechselt und mache das demnächst noch einmal. Ist allemal besser als gar nicht.
Das öl war nach 100tkm Kurzstrecke reichlich schwarz und viel Schlamm im Deckel.
Den Schlamm kriegt der Tim auch nicht raus, da muss der Deckel runter...
und: gar nicht würde ich lieber nicht riskieren wollen