Automatikgetriebe auf 'N schalten mangels Freilauffunktion

VW Sharan 2 (7N)

Hallo zusammen,

ich bin zwar als Seat-Fahrer im falschen Forum, aber da hier mehr los ist und der Alhambra weitesgehend baugleich zum Sharan ist, melde ich mich dennoch mal hier.

Ich habe eben versucht, mich im Internet zu o.g. Betreff schlau zu machen, aber das war leider nicht sinnvoll möglich.
Hintergrund: Ich bin mit dem Alhambra vom MT auf AT-Getriebe gewechselt. Ich bin grds. auch sehr zufrieden, aber es nervt mich doch, über die Motorbremse in Stufe 'D' zum Bremsen gezwungen zu werden (z.B. bergab oder beim Ausrollen).
Neuere DSGs bieten wohl eine Freilauffunktion ('Segeln'😉.
Jetzt kann ich natürlich manuell auf 'N' schalten.

Meine Frage sind:
1.) Der Alhambra/Sharan hat die Freilauffunktion m.E. nicht. (130 kW-Maschine BJ 12/2013). Könnt Ihr das bestätigen? Oder kann man die irgendwie aktivieren?
2.) Schadet es dem Getriebe, manuell auf 'N' und dann wieder zurück auf 'D' (bei Bergabfahrt) zu schalten? Der BA habe ich entnommen, daß das Auto nicht bei abgeschaltetem Motor rollen soll (z.B. Abschleppen), da das Getriebe nicht geölt wird und dann Schaden nimmt. Der Motor würde im Kontext meiner Frage aber laufen.

Letztere Frage soll nicht die Diskussion um Sinnhaftigkeit, Schubabschaltung, oder "warum man sich ein AT kauft um dann doch manuell einzugreifen" etc. aufmachen, sondern nur die Frage diskutieren ob und wie ich ein Freilauffunktion ohne techn. Risiken umsetzen kann.

Per SuFu habe ich nichts gefunden - aber bin auch für Hinweise dankbar, falls ich es übersehen habe.

Danke vorab und viele Grüße

Stephan

17 Antworten

Zitat:

@NoComment73 schrieb am 11. Februar 2015 um 14:47:18 Uhr:



Weil dann die Antriebskräfte für div. Pumpen und Generatoren fehlt!

Was du damit sagen willst, erschließt sich mir nicht ganz. Pumpen, Generatoren (Klima, Bremse, ...) werden auf jeden Fall, auch in "N" angetrieben.

Warum glaubst du, dass der Motor im Leerlauf nicht genügend "Kraft" hat, um den Grundbedarf dafür zu decken? Das braucht alles zusammen vielleicht 1 kW und das bringt der Motor im Leerlauf sicher auf.

Wäre es so wie du sagst, müsste der Leerlauf vom Drehzahlverhalten entsprechend unruhig sein, was er nicht ist. Von der Geschwindigkeit kann es auch nicht abhängen. Durch den Fahrtwind sinkt eher die elektrische Leistung durch die Kühlung, abgesehen vielleicht, wenn du dauernd Bremsen musst und die Hydropumpe permanent läuft.

Zitat:

@NoComment73 schrieb am 11. Februar 2015 um 14:47:18 Uhr:


Hui, da wird ja wild durcheinander gewürfelt was bei 3 nicht aufm Baum ist.

Leider auch von Dir.

Zitat:

Warum empfiehlt VW in der Anleitung, dass man nicht während der Fahrt auf N schalten sollte? Weil dann die Antriebskräfte für div. Pumpen und Generatoren fehlt! Und die brauchst Du bei 140 (oder schneller) doch ein wenig dringender als im Stand an der Ampel. Im worst case geht Dir der Motor aus weil die Kräfte, die für Pumpen und Generatoren gebraucht wird zu hoch ist. Und dann ists nimmer lustig (Bremskraftverstärker ist da das größte Problem). Und das meinte ich auch mit "Auslegung": wenn man einem Auto das Segeln beibringen will dann muss man gewisse Dinge tun, in den Steuergeräten und in div. Aggregaten, z.Bsp. ausreichend Hydraulikdruck für lange Passagen (oder den Hydraulikdruck elektrisch erzeugen), etc.

Welche Pumpen und Generatoren treibt der Motor denn an?

Generator (aka Lichmaschine)

Lenkhilfepumpe (sofern noch hydraulische Lenkhilfe vorhanden ist)

Ölpumpe

Wasserpumpe

Unterdruckpumpe für Bremskraftverstärker

Habe ich etwas vergessen?

Weshalb sollten die genannten Aggregate im Leerlauf des Motors bei Tempo 140 mehr Leistung benötigen als bei stehendem Fahrzeug? Und selbst wenn es so sein sollte (was ich nicht glaube): Der Leerlaufregler (speziell beim Diesel) hat genug Reserven, um das auszugleichen. Und auch fürs Getriebe reicht es, da auch im Stand seine Ölpumpe genug Druck erzeugen muss, um Kupplungen und Bremsen zu bedienen.

EDIT: Da haben sich unsere Beiträge überschnitten. Und Danke für den Klimakompressor, den hatte ich natürlich vergessen!

Zitat:

@nastrowje

Stimmt so nicht.
Ich praktiztiere das Segeln seit ca. 10 Jahren. Und: die Spritersparnis ist gewaltig. Vor einer Ampel ausrollen bringt relativ wenig, aber im Autobahnbetrieb bei längerem Gefälle oder im Hügelland bringt das enorm viel.

Als ich noch Prius gefahren bin, habe ich von einigen "Priusfreunden"(Forum) gelesen, dass die nur im Puls und Glide Stil zwischen 70 und 100 km/h fahren. So extrem war ich nie, weils mir viel zu mühsam ist, aber probiert habe ich es und der Verbrauch sinkt dabei um mind. 10% im Vergleich zu einer gefahrenen Geschwindigkeit genau dazwischen (bei dem FZ hängt das auch ein wenig vom Wirkungsgrad des Atkinson-Prinzips des ICE ab). Bei diesem FZ wars mir letztlich auch wurscht ob ich 4,7 oder 4,0 l/100 km verbrauche.

Beispiel mit dem VW: Autobahn A2, Steinberg-Modriach. Da geht es 20 km so bergab, dass ein D-Rollen die Geschwindigkeit verringert, du also Gas geben musst. Tempomat auf 100 km/h bringt mit meinem FZ auf diesem Streckenteil einen Verbrauch von etwa 3 - 5, je nach Temperatur und Wind, etc...
Beim Rollen in N geht sich das erstens über die gesamte Strecke aus und weiters liegt der Verbrauch bei 0,6 - 0,9, die Geschwindigkeit liegt dann zwischen 80 und 120 km/h. Der Gesamtverbrauch auf 100 km sinkt so um gut 1 Liter.

Wem der Verbrauch natürlich wurscht ist, der wird sich damit nicht beschäftigen, aber nichts desto trotz: so viel Erfahrung habe ich im verbrauchsoptimierten Fahren auf jeden Fall, dass ich behaupten kann, auf Strecken mit brauchbaren Höhendifferenzen bei vergleichbarer Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem Gebrauch von N gut 1 Liter/100 km einsparen zu können, bei gemäßigter, aber keineswegs schleichender Fahrweise.
Je rasanter man fährt, umso weniger wirkt sich das natürlich aus.

Und: dem Motor schadet es überhaupt nicht. Im Gegenteil: geringere Drehzahl, geringere Reibung, geringere Abnützung. Warum halten LKW Motoren 10 mal so lange wie PKW Motoren?

Ich stimme all deinen Ausführungen zu 100% zu, hätte es nicht besser beschreiben können.

Ich praktiziere das "Segeln" inzwischen schon mit dem vierten Auto über insgesamt mehrere 100Tkm (Gesamt-km-Leistung natürlich, nicht Segelbetrieb...), davon mit 3 Handschaltern und einem DSG, Ergebnis:

- keine untypischen Schäden, Abnutzungen oder Reparaturen wg. mangelnder Schmierung oder dgl.
- keine brenzligen Situationen im Straßenverkehr wg. eingeschränkten Funktionen wie Lenkung, Bremsen usw.
- bin wie bei "Spritmonitor" dokumentiert, mit den Fahrzeugen entweder Bester im Verbrauch oder auf einem der ersten Plätze, kann jeder nachgucken (außer vielleicht mit dem GTI, aber da schaue ich verständlicher Weise net so sehr auf den Verbrauch 🙂 )...

Grüße aus Graz

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