ForumKaufberatung
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Kaufberatung
  5. Autokauf und Schadstoffklassen

Autokauf und Schadstoffklassen

Themenstarteram 9. April 2020 um 17:14

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet weil ich kurz vor dem Kauf eines Gebrauchtwagens stehe und ich hoffe dass mir hier weitergeholfen werden kann.

Weil es hier nicht um das Fahrzeug an sich gehen soll, möchte ich es in diesem Thema auch nicht weiter thematisieren, es soll aber ein schöner Jahreswagen (Benziner) werden.

Jetzt habe ich mir auch schon einige Fahrzeuge vor Ort angesehen und meine Entscheidung ist eigentlich gefallen, das Auto hat die Schadstoffklasse Euro 6c. Persönlich habe ich mir eigentlich keine Gedanken darüber gemacht aber ein Freund von mir meinte, dass ich doch lieber nach einem Euro 6d schauen sollte. In der Tat wäre dies wahrscheinlich etwas günstiger in der KfZ Steuer, das Fahrzeug bekomme ich aber nicht mit Euro 6d.

Eine etwaige Steuerersparnis wäre natürlich schön, im Endeffekt wäre die Ersparnis vermutlich aber nicht sehr groß, es ist mir eigentlich egal. Worüber ich mir jetzt mehr Gedanken mache sind (bitte nicht lachen) potentielle Fahrverbote in der Zukunft. Angeregt durch den Einwand meines Freundes habe ich nämlich mal etwas im Internet gelesen und hier bin ich zum Teil auf ganz schöne „Horrorartikel“ gestoßen. Da habe ich Dinge gelesen wie beispielsweise, dass in Berlin angedacht sei, bzw. diskutiert werde, dass bis zum Jahr 2035 keine!! Verbrennungsmotoren mehr in Berlin fahren dürfen. Oder dass die Umweltdezernentin in Mainz Fahrverbote für Benziner in bestimmten Bereichen durchsetzen möchte (das jetzt unabhängig von 2035).

Vor dem Hintergrund der Fahrverbote für bestimmte Dieselfahrzeuge, also dass dies ja tatsächlich so hart durchgezogen wurde, habe ich jetzt ein richtig komisches Gefühl bekommen. Es geht mir jetzt im Prinzip nicht um Steuerersparnis sondern darum, dass ich ein Auto was ich jetzt für viel Geld kaufen würde in ein paar Jahren gegebenenfalls nutzlos oder nichts mehr wert wäre.

Natürlich weiß ich nicht, wie lange ich das Auto überhaupt fahren würde oder was in 10 Jahren ist aber irgendwie hat es mir so ein bisschen den Spaß am Autokauf verdorben. Vorher habe ich mich gefreut, ich dachte dass ich mir jetzt mal endlich ein richtig schönes Auto zulege aber mittlerweile hat sich das alles in Sorgen entwickelt, ich denke nur noch daran was vielleicht passieren könnte und dass ich bloß nichts falsch machen möchte. Die Vorfreude ist in Sorgen umgeschlagen.

Meine Frage ist deshalb, mache ich mich hier einfach nur unnötig verrückt? Wenn ich jetzt einen Euro 6c Benziner kaufe, werde ich den dann auch noch die nächsten 10 Jahre oder länger bedenkenlos und ohne Sorgen fahren können? Für mich wäre es fatal wenn es z.B in 6-7 Jahren heißt, dass ich nicht mehr in bestimmte Innenstädte fahren könnte, ich bin auf das Auto angewiesen um zur Arbeit zu kommen.

Weiterhin wäre es doch generell ein wirtschaftliches Fiasko, nicht nur für die Autohersteller sondern auch für alle Autohändler, private Fahrer und eigentlich für alles und jeden, kein Taxi Unternehmen könnte das überstehen, Firmen, Konzerne müssten quasi den ganzen Fuhrpark austauschen usw. und daher glaube ich eigentlich nicht dass dieser Umweltwahn soweit gehen könnte.

Ich hoffe hier auf Antworten von Leuten die mehr Ahnung als ich haben und natürlich auch dass ich dadurch wieder etwas mehr Vorfreude bekomme und das beste wäre natürlich wenn ich mir hier einfach nur viel zu viele, falsche Gedanken mache und meine Sorgen unbegründet sind.

Wenn es wirklich so wäre könnte man sich ja eigentlich nur noch irgendeine „Rostlaube“ kaufen, die noch ein paar Jahre durchhält und man von A nach B kommt. Ein Auto mit Fahrspaß wäre bei solch einer Entwicklung ja nur noch der wirtschaftliche Wahnsinn.

Wie seht ihr das ?

Lg

Beste Antwort im Thema

Es ist schwierig eine kurze Antwort zum Thema KFZ-Steuer in DE zu geben. Hier ein Versuch der zeitlichen Änderungen (immer bezogen auf die Erstzulassung):

  • bis 04.11.2008: Besteuerung nach dem sog. Hubraummodell
  • 05.11.2008 bis 30.06.2009: Günstigerregelung (hier wird berechnet, ob die Besteuerung nach dem Hubraummodell oder nach CO2 günstiger ist)
  • 01.07.2009 bis 31.12.2011: Umstellung auf die Besteuerung nach CO2 mit einem CO2 Freibetrag von 120g CO2
  • 01.01.2011 bis 31.12.2013: Besteuerung nach CO2 mit einem CO2 Freibetrag von 110g CO2
  • ab 01.01.2014: Besteuerung nach CO2 mit einem CO2 Freibetrag von 95g CO2
  • ab 01.09.2018: Umstellung auf die Besteuerung nach WLTP

Unabhängig davon mussten Diesel ohne Partikelfilter von 01.04.2007 bis 31.03.2011 zusätzlich 1,20€ pro 100ccm zahlen.

52 weitere Antworten
Ähnliche Themen
52 Antworten

Wenn ich mir die 3 Straßenabschnitte in Berlin anschaue ist der harte einzige Schnitt aktuell zwischen < = EURO5 = nein, EURO 6 alle = ja

Ich denke nicht das die EURO 6 noch mal unterteilen und kann man kaum sinnvoll auf ein Schild packen, das kann doch heute schon kaum einer kontrollieren...

Eher wird dann EURO6 komplett ausgesperrt und frei ab EURO 7 ...

Zitat:

@Christian-320d schrieb am 13. April 2020 um 19:33:45 Uhr:

Der Schnitt wird garantiert bei Euro6d-TEMP gemacht.

Da wäre ich mir keineswegs sicher. Es kommt eher auf den Termin an. Sprich wann gibt es Probleme mit NOx oder Feinstaub die eine neue Regulation erfordern. Wenn das als Thema kommendes Jahr aufkommt, wird man nur Euro 5 aussperren. Beim Thema Feinstaub würde das reichen, da ab Euro 6b der Partikelfilter auch beim Benziner kam. Kommt das Thema später auf und hat eher NOx im Blick, wird es wohl wirklich eher Richtung Euro 6d (Temp) gehen. 6c ist eine vergleichsweise seltene Norm ohne große Unterschiede zur 6b.

Kommt das Thema noch später auf, kann man auch mit Euro 6d Pech haben, da man dann als Minimum Euro 7 vorschreibt.

Das bleibt das typische Problem mit der Glaskugel. Wer frisch zur Einführung einen Euro 4 Diesel kaufte, fuhr über ein Jahrzehnt ohne Probleme. Bei Benzinern waren es mittlerweile über 30 Jahre ohne Einschränkung. Bei anderen sah es schon nach 5 Jahren schlecht aus.

Grundsätzlich: je veralteter die Abgasnorm desto größer das Risiko. Je größer der Wohn- oder Arbeitsorts desto größer das Risiko für Fahrverbote.

Zitat:

@Abkueko schrieb am 13. April 2020 um 20:39:49 Uhr:

6c ist eine vergleichsweise seltene Norm ohne große Unterschiede zur 6b.

Das würde ich so nicht sagen. Vor allem VAG hat sehr stark auf Euro 6c gesetzt. Erst auf Euro 6c nach NEFZ und dann auf Euro 6c nach WLTP.

Zitat:

@tartra schrieb am 13. April 2020 um 20:25:48 Uhr:

Wenn ich mir die 3 Straßenabschnitte in Berlin anschaue ist der harte einzige Schnitt aktuell zwischen < = EURO5 = nein, EURO 6 alle = ja

Ich denke nicht das die EURO 6 noch mal unterteilen und kann man kaum sinnvoll auf ein Schild packen, das kann doch heute schon kaum einer kontrollieren...

Eher wird dann EURO6 komplett ausgesperrt und frei ab EURO 7 ...

Sinnvoll wären neue Plaketten.

Aber da sperrt sich ja das bayerische Bundesverkehrsministerium.

Wobei die Plaketten rühig am realen Ausstoß beim NOx orientieren dürfen.

Also nur was schon per "WLTP" ermittelt wurde oder was nachträglich zertifiziert wurde.

Womit ich bei meinem Euro5 Diesel-Hybrid natürlich auch Pech hätte.

Weil ob Peugeot da die nachträglich eine Zertifizierung vornehmen lässt....

Die Frage ist dann auch ob zusätzliche Plaketten oder neue.

Z.B. zweifarbig. Feinstaub wie bisher und Abstufungen von Weiß über hell und dunkel Blau zu Schwarz.

Wobei es keine Rolle spielt ob das alte System rechts/links/oben/unten ist.

Das neue eben auf der anderen Seite.

Zitat:

@Alexander67 schrieb am 14. April 2020 um 06:54:10 Uhr:

Weil ob Peugeot da die nachträglich eine Zertifizierung vornehmen lässt....

Natürlich nicht. Das macht kein Hersteller der Welt.

Zitat:

@206driver schrieb am 14. April 2020 um 06:33:33 Uhr:

Das würde ich so nicht sagen. Vor allem VAG hat sehr stark auf Euro 6c gesetzt. Erst auf Euro 6c nach NEFZ und dann auf Euro 6c nach WLTP.

Es gibt natürlich einige Autos. 6c war aber eigentlich stets nur das Update für Fahrzeuge die zuvor mit Euro 6b auf den Markt kamen und war nur über einen recht kurzen Zeitraum überhaupt möglich. Dadurch dürfte die Norm eine der seltensten Abgasnormen bleiben.

Für zukünftige Verbote dürfte sie keine Rolle spielen, da die inhaltlichen Vorgaben eigentlich identisch zu 6b sind und nur der Fahrzyklus geändert wurde. Die Emissionen dürften bei 6c nicht oder nur geringfügig niedriger aushalten (geringfügig für die Modelle, die im neuen Fahrzyklus den Grenzwert sonst nicht mehr packen würden)

 

@Alexander67

Gegen die Plaketten wird man sich gesperrt haben, weil man sie nicht sinnvoll hätte einführen wollen. Als das Thema aufkam, wäre es viel zu früh gewesen um Euro 5 auszuschließen. Daher die Frage der Mindestanforderung: Nimmt man Euro 5 rein, bleibt sie fast wirkungslos. Setzt man die Grenze bei 6b, hätte man zu viele ausgesperrt. 6d war bei der Diskussion noch gar nicht richtig am Markt verfügbar.

Die Schwierigkeit liegt darin keine zu strenge Plakette aber eben auch keine wirkungslose Plakette einzuführen, die nach 2 Jahren ohne jede Funktion ist.

Ich tippe auf eine blaue Plakette wenn das Thema Feinstaub wieder mehr aufkommt. Dann um auch Benziner mit zu beschränken. Vielleicht in 2-3 Jahren.

Je weiter danach, desto eher kann man Fahrverbote für Verbrenner erwarten - sofern der Elektroanteil hinreichend hoch ist.

Zitat:

@tartra schrieb am 12. April 2020 um 17:54:01 Uhr:

Weil nicht alle ihren Diesel bis zum auseinanderfallen fahren ... Habe momentan einen EURO 6 Diesel, hätte auch kein Problem damit den in 6 Monaten abzustoßen ... kurz gesagt ich muss den nicht ewig fahren....

Ich bin da evtl. anders gestrickt, hatte mal in das erste Auto viel investiert und wollte es ewig fahren ... nach 3 Wochen gab es den Unfall=Totalschaden, seitdem bleiben meine Wagen orginal und ich plane nicht für ewig ...

Ich hatte einen Diesel der hat noch nicht mal eine rote Plakette bekommen (Golf 2 1.6 d ), nach der Zonen Einführung in wurde ich den auch zu einem guten Kurs Richtung plattes Land los, also von einer Entwertung konnte ich auch nicht sprechen ... im Gegenteil, es gab gut Geld und der neue Wagen konnte alles besser, so das ich eigendlich recht froh über den Anschupser Umweltzone=neueres Auto muss her, war ...:D

.... tja wer das Geld dafür hat ....

Wenn man nicht übertreibe, braucht man nur 1 x höheres Startkapital, anschließend bleiben die Verhältnisse nahezu gleich ...

Beispiel1

Wagen für 10 000 gekauft und nach ~3 Jahren für 7000 wieder weg + 2x Service a 350 EUR...

macht grob 3000 Taler weg ..

Beispiel 2

Alte Möhre für 3000 EUR nach ~ 3 Jahren noch 500 MitleidsEuro von ExportAli

2x service a 350 EUR und noch mal 1500 für Rep bei dem alten war halt die Kuppllung, Auspuff, Bremsen, Klima fällig, da kommt das schnell mal zusammen

Unterm Strich ist beim billigen Wagen mehr Geld weg und ist potentiell Einfahrtsverbot gefährdet...

Ich weiß man kann sich beide Beispiele schön rechnen, aber so ist es bei mir und ich habe mich für beispiel 1 enmtschieden und ja man muss ersteinmal mehr auf den Tisch packen, das ist richtig....

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Kaufberatung
  5. Autokauf und Schadstoffklassen