Autogas
Hallo Gemeinde meine Verwandschaft fährt einen Mercedes ich denk 240 4 Matic und den auf Gas. Gasanlage ist eine Tartini also Verdampfer. Sie haben jetzt seit längerer Zeit das Problem, daß ihnen auf Gasbetrieb beim abbiegen oder beim langsam abbremsen(kurz vor dem Stand) der Motor ausgeht. Selber einmal erlebt beim einbiegen in die Einfahrt. Motor ging aus alle Lampen an. Dann auf P (Automatic) gegangen angelassen und fährt wieder. War erst vor kurzem beim Umrüster und hat neue Zündkerzen eingebaut. Hat nix gebracht. Der Wagen wird nicht getreten und fährt viel Kurzstrecke. Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte, oder selbe Erfahrung schon gemacht? Evtl. weiß jemand einen guten Umrüster im Raum Nürnberg/Forchheim/Bamberg der mir weiter helfen kann?
Danke für euere Hilfe
Grüße
Beste Antwort im Thema
Hallo,
wenn Du für Tartarini eine versierte Werkstatt suchst, solltest Du mal beim Importeur nachfragen:
Guckst Du hier: http://tartarini-autogassysteme.de/?gclid=CJO88o7q4acCFYgh3wod6Ui6_A
Allerdings könntest Du auch direkt zu Mercedes fahren und nachfragen, da Mercedes Tartarini empfiehlt und auch nachrüstet. Evtl. können die es selber oder eine andere Niederlassung empfehlen.
http://www.mercedes-benz.de/.../fluessiggas-nachruestung.html
Grundsätzlich kann Dir hier per Ferndiagnose keiner helfen. Deine Probleme sind aber m.E. typisch für einen schlechten Einbau. Sage ich jetzt mal so, ich weis ja nicht, ob die Anlage vorher 3 Jahre gut lief und jetzt evtl. nur das Steuergerät defekt ist.......nachfolgendes gilt dann eher allgemein zur Info an alle Gaser.
Im laufenden Betrieb bei höherer Drehzahl laufen die meisten Anlagen nach dem Einbau. Die Spreu trennt sich erst später vom Weizen. Probleme gibt es dann zuhauf im Standgas, beim Gasgeben im Ansprechverhalten und bei der Gaswegnahme im Schubbetrieb und im Übergang zum Standgas. Hier zeigt sich, ob die Einblasdüsen gaaaanz dicht bei den Benzindüsen gebohrt wurden, wie lang die Schläuche zu den Rails sind, ob sie alle wirklich gleich lang sind, Einbaulage/Winkel der Rails, und, und, und. Da kann man handwerklich viel Pfusch machen oder aus Zeitgründen/Unwissenheit schlampig arbeiten.
Wenn die Einblasdüsen zu weit oben im Ansaugkrümmer sitzen, oder bei Inlinetechnik die Schläuche nicht richtig liegen, die jeweiligen Längen unterschiedlich sind versucht das Steuergerät dies ständig auszugleichen. Kann es aber nicht. Das Steuergerät weis ja nicht wie lang ein Schlauch ist, oder welcher Zylinder wann eher dran sein muss. Musst es Dir so vorstellen. LPG verbrennt langsamer als ein Benzin/Luftgemisch. Bei jedem Kolbenhub wird also etwas unverbranntes Gas durch den Auspuff wieder rausgedrückt. Je höher die Drehzahl, desto mehr Gas wird nicht verbrannt. Die Gasanlage muss also vorausdenken und die Werte des Benzinsteuergerätes quasi anfetten, immer etwas mehr Gas einsprizen als nötig. Sonst magert das Gemisch ab und der Motorschaden ist da. Im Standgas / Teillast / Vollast Betrieb muss das Gassteuergerät unterschiedlich anfetten. Das ist schon mal sehr schwierig, da das original Motorsteuergerät ja Benzindaten weitergibt und ständig über die Lambdasonden nachregelt. Also ist das Schwerstarbeit für die Gasanlage! Das kann auch nicht jede Anlage gleich gut! Deshalb sind aus meiner Sicht auch nicht alle Anlagen wirklich "Vollgasfest". Motorschäden beim Gasbetrieb treten eigentlich nur dann auf, wenn die Anlage wegen der o.g. Mängel zu mager läuft.
Jeder Autobauer setzt wegen des besseren Ansprechverhaltens/Regelbarkeit deshalb seine Benzineinspritzdüsen gaaaaanz unten im Ansaugkrümmer dicht an die Ventile ran. Die Gaseinblasdüsen werden nun von den meisten Umbauer weiter oder weit oberhalb gesetzt. Da kommt man halt besser ran! Das ist schon mal schlecht, weil der Weg in den Zylinder dann noch weiter wird, es muss also noch mehr zusätzliches Gas eingespritzt werden (Mehrverbrauch). Wichtig ist auch der Winkel, die Gasdüse sollte in Richtung des Ventils einspritzen und nicht gegen den Luftstrom. Das kosten noch einmal unnötig Zeit, bis das Gas im Zylinder ist. Wenn jetzt noch die Zuführungsschläuche von den Rails oder die Inlineschläuche zu lang oder nicht exakt gleich lang sind, gibt es noch einmal Unregelmäßigkeiten. Dann bekommt der eine Zylinder mehr/eher sein Gas als der andere. Damit haben wir einen unrunden Motorlauf, ruckeln, Probleme bei der Gasannahme, Standgasprobleme, und und und. Vor allem aber ständig irgendwo "Magersucht" die man im normalen Betrieb vielleicht gar nicht merkt, die aber Kolben und Ventile belastet und irgendwann zerstört.
Insbesondere Bei Dir würde ich sagen, dass während der Fahrt genug Gas angesaugt wird um den Motor am laufen zu halten. Obzu fett oder zu mager.....wer weis.....wenn Du dann Gas wegnimmst, ändert sich ja der Staudruck. Der Motor zieht nicht mehr so viel Gas/Luft an, die Anlage muss jetzt nachregeln, den "Gasmangel" rechtzeitig erkennen und im Voraus handeln. Wenn eine Anlage unter Drehzahl läuft (auch mal auf Benzin testen) und dann unter Gas bei Drehzahlabfall ausgeht......kann das ja nie an den Zündkerzen liegen......bei solch einer Aussage der Werkstatt könnte ich die Hasskappe kriegen.....Wenn Du Glück hast liegt es nur an der Einstellung, allerdings adaptieren sich viele Anlagen selber......bei gutem Einbau muss man da nix tun. Gefühlt müsste man im unteren Drehzahlbereich zusätzlich anfetten......bin aber nur Beamter und kein Schrauber, grins. Eigentlich müsste aber auch der Fehlerspeicher des Motorsteuergerätes voll sein. Wäre mal interessant.
Also guten Umrüster suchen und die Anlage checken lassen.......es gibt leider so viele "Blinde".....
Ich hoffe, ich habe das mit den Worten eines Laien ganz gut erkärt. Wer Schreibfehler findet kann sie behalten. Nur wer es wirklich besser weis, darf mich berichtigen....
Grüße an alle Gaser (egal welche Anlage, grins)
Duc.Surfer
.
Antworten auf Autogas
15 Antworten
"Richtige Experten" tummeln sich nicht unentgeltlich hier im Forum und betreiben kostenlose Fehlersuche per Ferndiagnose wie Dr. Markus.......grins. Die stehen in ihrer Werkstatt, sind am Schrauben und müssen Geld verdienen.
Ich würde versuchen, wie oben beschrieben, den Fehler einzugrenzen. Alles andere ist nicht wirklich hilfreich. Wenn der Benz auf Benzin gut läuft, sucht man als erstes bei der Gasanlage.......alle genannten Probleme und Aussagen der beteiligten "Handwerker" weisen m.E. darauf hin. Schritt für Schritt.
Ciao