Autofahrer vs. Radfahrer

... als Viel(Rad)fahrer möchte ich Eure Meinung zu Eurem Verhältnis zu Radfahren im Straßenverkehr.

Ich erlebe es täglich, dass ich geschnitten, angehupt oder sonstwie genötigt werde.

An Einmündungen an Radwegen, an denen ich Vorfahrt habe,
passiert es mind. einmal täglich, dass mir diese strittig gemacht wird.

An so einer Stelle wurde ich auch schon einmal vom Rad geholt, Sachschaden ca. 500€, der bis heute nicht vom Verursacher erstattet wurde.

Ich muss also mehrmals täglich auf meine Rechte verzichten, um meine Gesundheit zu schützen.

Meine Meinung, und auch "Erfahrung" ist, dass Radfahrer zumindest aus der Sicht der PKW/ LKW- fahrer nicht als Verkehrsteinehmer anerkannt werden.

Wie sonst ist es zu erklären, dass auf Landstraßen die PKW/ LKW trotz Gegenverkehr so knapp überholen, dass es schon zu Berührungen gekommen ist.

Meine Konsequenz; fahre soweit zur Mitte, dass ein Überholen unmöglich wird.

Das solltet Ihr mal erleben...

Nun zu Euch... Bin auf Eure Meinung gespannt.

PS. Bin nicht der Radrüpel vom Typ Fahrradkurier...

Beste Antwort im Thema

Re: Autofahrer vs. Radfahrer

Zitat:

Original geschrieben von Armani-Biker71


Ich muss also mehrmals täglich auf meine Rechte verzichten, um meine Gesundheit zu schützen.

Das muss ich als Autofahrer auch 😉

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Zitat:

Original geschrieben von Stefan Payne


btw:
Mein ehemaliger Fahrlehrer meinte, das ich vor roter Ampel möglichst weit am Borstein stehen sollte, so dass da auch ja kein Fahrrad vorbei passt 😉

War bei mir auch so... 😉

Zitat:

Original geschrieben von HeRo11k3


Und das nennt man dann partnerschaftliches Fahren...

Weist Du, einige Leute sehen in Partnerschaftlichkeit eine reine Einbahnstraße … demnach also kein Wunder, wenn ständige Diskrepanzen entstehen 😉

Hallihallo!

Das Hauptproblem ist bei allen Gruppen das Pochen auf das eigene (manchmal nicht einmal vorhandene) Recht.

Ich kenne den Verkehr aus vielen Blickwinkeln, fahre Fahrrad, Roller, Auto und habe die Führerscheinklassen BE C1E CE MLT.

Ich hatte schon auf einer Kraftfahrstraße eine pedalgetriebene Kühlerfigur, die sich dann auch noch aufregte, ich sehe, wie jede Art von Verkehrsteilnehmer von jeder Art von Verkehrsteilnehmer geschnitten oder abgedrängt wird.

Letztens hatte ich auf einer Landstraße einen Rollerfahrer vor mir. Er fuhr seine erlaubten 45 km/h und ich bin mangels Platz dahinter geblieben. Hinter mir bildete sich schon eine Art Stau mit wildem Gehupe, aber was soll ich da machen? Mit einem Abstand von wenigen Millimetern dran vorbeiziehen???
Mein Frauchen hat mich angemotzt, daß ich den nicht überholt habe. Sie meinte tatsächlich, daß "sowas auf der Straße nix zu suchen" habe.
Als ich dann mit ausreichend Sicherheitsabstand überholen konnte, tat ich das, erntete vom Rollerfahrer einen Daumen nach oben und ich war mit mir sehr zufrieden.

Einige Autofahrer regten sich allerdings über mich auf. Mein Frauchen auch.

Durch dieses Verhalten hat sie (und auch die anderen) sich als Autofahrerin regelrecht disqualifiziert.

Ach ja, auch ich fahre mit meinem Roller auf der Landstraße. Wenn ich sehe, daß da kein Platz zum Überholen ist, fahre ich auch relativ mittig (es sind meist nur wenge 100 Meter), da viele Autofahrer sonst mein Leben riskieren. Wenn dann Platz ist, fahre ich an die Seite und winke die Leute vorbei.

Kurz: Ich versuche, das Miteinander zu praktizieren, wo es möglich ist. Auch ich rege mich manchmal etwas auf, lasse es aber an niemandem aus.

MfG Meehster

Dafür gibts von mir auch ein Daumenhoch! 🙂

Das relativ Mittig fahren ist bei schmalen Strassen als Rad- wie Rollerfahrer oftmals leider überlebensnotwendig. 🙁

Gruß Meik

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Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Dafür gibts von mir auch ein Daumenhoch! 🙂

Dem kann ich mich nur zu 100% anschließen 🙂

Wir treffen uns dann mal an einer beidseitigen Engstelle ohne klare Vorfahrt und warten eine halbe Stunde gemeinsam, bis jeweils der andere fährt 😉 😁

MfG, HeRo

Zitat:

Original geschrieben von meehster


Letztens hatte ich auf einer Landstraße einen Rollerfahrer vor mir. Er fuhr seine erlaubten 45 km/h und ich bin mangels Platz dahinter geblieben. Hinter mir bildete sich schon eine Art Stau mit wildem Gehupe, aber was soll ich da machen? Mit einem Abstand von wenigen Millimetern dran vorbeiziehen???
Mein Frauchen hat mich angemotzt, daß ich den nicht überholt habe. Sie meinte tatsächlich, daß "sowas auf der Straße nix zu suchen" habe.
Als ich dann mit ausreichend Sicherheitsabstand überholen konnte, tat ich das, erntete vom Rollerfahrer einen Daumen nach oben und ich war mit mir sehr zufrieden.

ÜBrigens sind das meist auch die, die sich dann nicht trauen, an 'nem Landwirtschaftlichen Zugfahrzeug, auch Tracktor genannt (hier: Tregger) vorbei zu fahren...

Wunder mich immer wieder, warum ich 4-5 Autos und den Tregger mit 1-2 Anhängern überhole und keiner folgt bzw vor mir sich traut, zu überholen...

Da würd ich mal glatt von Angst oder Unfähigkeit ausgehen...

Wobei Landwirtschaftliche Fahrzeuge eh das schlimmste ist, was auf den Straßen rumfährt, vorallendingen halten diese Penner nichtmal an, um die Schlange hinter einem vorbei zu lassen...
Schön, wenn das 'ne Erntemaschine (aka Mähdrescher) ist und die Straße nicht wirklich breit genug zum überholen und man 3-4km/h hinter einem Gefährt fahren darf, das ~20km/h fährt...

Was hat das mit nicht trauen zu tun? 😕

Wenn nicht genug Platz zum Überholen ist oder die Strecke nicht einsehbar überholt man halt nicht. Es soll ausserhalb einer ominösen Insel noch Leute geben die sich an korrekte Sicherheitsabstände halten 😁

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Was hat das mit nicht trauen zu tun? 😕

Wenn nicht genug Platz zum Überholen ist oder die Strecke nicht einsehbar überholt man halt nicht. Es soll ausserhalb einer ominösen Insel noch Leute geben die sich an korrekte Sicherheitsabstände halten 😁

Gruß Meik

Wenn ich daran vorbeikomm, sollten die anderen es auch schaffen, zumal so ein Landwirtschaftliches Gefährt meist nicht allzu schnell ist...

Platz scheint also genug da zu sein, theoretisch...

Ergo: die haben angst, warum auch immer...

Angst vorm Gegenverkehr. Selbiger war mal ich, als einer meinte einen Traktor in einer Kurve überholen zu müssen. Das war nicht lustig.

P.S. Gibt es außer dir eigentlich auch vernünftige Verkehrsteilnehmer? Innerhalb weniger Tage hast du jetzt im Wechsel Radler, Womos und Traktoren für total verrückt erklärt. 😕 Zeit, mal die Platte zu wechseln.

Zitat:

Original geschrieben von Maxinus


P.S. Gibt es außer dir eigentlich auch vernünftige Verkehrsteilnehmer? Innerhalb weniger Tage hast du jetzt im Wechsel Radler, Womos und Traktoren für total verrückt erklärt. 😕 Zeit, mal die Platte zu wechseln.

Schweden, Frauen, Rentner und Touristen - und dann fangen wir wieder von vorne an 😁

MfG, HeRo

Zitat:

Original geschrieben von HeRo11k3


Schweden, Frauen, Rentner und Touristen - und dann fangen wir wieder von vorne an 😁

MfG, HeRo

Und was ist mit schwedischen Frauen im Rentenalter, die als Touristen mit einem Traktor + Wohnanhänger unterwegs sind? Vielleicht sollten diese Ladys auf einer bestimmten Insel mehrwöchentliche Tagungen 12 mal im Jahr abhalten, um einigen Einheimischen dort das Autofahren beizubringen ... so als Völkerverständigung 😁 😉

Das viele langsame Zweiradfahrer in der Mitte fahren um ihr Leben zu schützen, erkennt manch gestresster/genervter (oder sonstwas) Autofahrer nicht, sondern sieht darin reine Provokation, was somit auch wieder gefährlich werden könnte...

Aber davon mal ab, mit nem (50km/h) Roller wäre ich NIEMALS gefahren. Da wird man ja als Radfahrer fast noch ernster genommen (vlt. auch, weil die noch ein paar cm. schmaler sind und kein so großes "Hindernis" darstellen 😉 ).

Ich erwische mich leider auch immer wieder dabei, wie ich mich über "untermotorisierte Zweiräder" auslasse. Bei Fahrradfahrern bin ich hingegen gelassen (es sei denn, vor mir kurvt diese eine bestimmte Frau mit rosa Helm und "Pfandflaschenplastiktüte" am Lenker rum, die hier im Umkreis wirklich JEDEM ein Begriff ist - und die jeder gerne abschießen würde 🙄
"Insider" von hier wissen garantiert Bescheid wer gemeint ist 😉 )

Ich schließe mich der Mehrheit hier an, dass ich sowohl im Auto als auch auf dem Fahrrad gefährliche Situationen erlebt habe, die Auto- und Fahrradfahrer verursacht haben.
Unterm Strich glaube ich, dass man als Autofahrer die Fehler der Radfahrer eher wahrnimmt als die der motorisierten Fahrer, weil sie einem selbst nicht passieren würden, die Fehler der Autofahrer z.T. schon.

Meine Favoriten auf den "Cyclists Award" sind:
Radfahrer kommt von links, ich habe Vorfahrt. Wir können uns beide sehr gut sehen, auf 30-40 Meter schon, Radfahrer sieht mich auch definitiv ...und fährt dann trotzdem!
Der Brüller war der, den ich in der Tiefgarage der Uni beinahe über den Haufen gefahren hätte. Das sind jeweils dreireihige Parkdecks, die hintereinanderliegen, also Einfahrt in die 1. Reihe, 180°-Kurve rechts, 2. Reihe, 180°-Kurve links, 3. Reihe, Ausfahrt. Da herrscht Einbahnverkehr, und zwischen den Reihen sind Wände, dass man nichts sieht. In der 180°-Kurve nach rechts kam er mir entgegen, auf der Kurveninnenseite (ja, das ist links!). Mangels Platz hätte es fast gekracht, obwohl ich nicht einmal 20 gefahren bin. Licht hat er auch nicht an.

Aber das ist alles aus 10 Jahren!

Zu Fahrradfahrern, die bei Rot über die Ampel fahren: Es gibt große Ampelkreuzungen, da wird den Radfahrern durch Schilder empfohlen, auf den Gehsteig zu fahren und die Fußgängerüberwege zum Linksabbiegen zu benutzen. Wozu das führt, kann sich jeder ausrechnen...

Alles in allem ist das hier ein ziemlicher Lobbyisten-Thread. Die Autofahrer meckern über die Radfahrer und umgekehrt.
Da wir uns in einem MOTOR-Forum bewegen, ist die Mehrzahl wohl nicht gerade Radfahrer. Fakt ist allerdings, das bei gleicher Fahrleistung in Kilometer deutlich mehr Fahrfehler von Kraftfahrern produziert werden. Die Unfallstatistiken sprechen da Bände. Einen Haken hat die Sache allerdings: Ein Autofahrer hat gegenüber dem Radfahrer meist nur Angst um`s Blechle, der Radfahrer denkt immer gleich an seine Krankenversicherung.
In diesem Sinne wünsche ich allen Verkehrsteilnehmern ein rücksichtsvolles Miteinander im Straßenverkehr und ein Gespür für den schwächeren Verkehrsteilnehmer.

Gruß
Prinzipal

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Radfahrertypisch:

Kurz vor der Ampel überhole ich eine Frau mittleren Alters.
Ploitisch korrekt lasse ich Ihr eine eigene Spur neben rechts meinem Auto.

Das Dumme:
Die Dame nutzt die Spur und biegt bei roter Ampel in die Seitenstraße ab.

Hätte fast kein Autofahrer so gebracht.
Es sei denn er sitzt gerade auf dem Fahrrad. 😉

Am letzten Satz ist viel wahres dran (es wurde auch schon gesagt). Viele der "rüpelhaften" Radfahrer sind diejenigen, die froh sind sich endlich mal unerkannt über alle Verkehrsregeln hinwegsetzen zu können. Wobei mich Rechtsabbiegen bei roter Ampel am wenigsten stören würde.

Ansosten gilt bei allem Ärger: Erst ist das Leben des Radfahrers fällig, wenn was passiert. Das er sein Leben aufs Spiel setzt ist ihm meistens in dem moment nicht so ganz klar. Aber es bleibt bei der Grundregel - wer ein besonders gefährliches Gerät bedient hat eine beondere Verantwortung - auch den Deppen gegenüber. Und das ist der Autofahrer.

Viele der genannten Situationen sind leider verkehrsplanerisch vorprogrammiert. Radfahrer auf gut versteckten (meist noch miserablen) Radwegen für die Autofahrer unsichtbar (die den Radfahrer dann beim abbiegen übersehen). Keine Rücksicht darauf, dass ein Umweg von 2km für ein Auto kein Drama ist, für einen Radfahrer aber schon (der daher die Fussgängerzone zur Abkürzung nimmt). Grüne Welle für die Autos, was bedeutet, dass der Radfahrer an absolut jeder Ampel steht (und an der x.ten Ampel weiterfährt). Kombinierte Rad- und Gehwege, auf denen sich die Fussgänger garantiert maximal ausbreiten (und den Radfahrer, der irgendwo zu Recht durch will, als rüpelhaft abstempeln).

Oder habt ihr schonmal an einer Baustelle gelesen "Autofahrer bitte aussteigen und über den Gehweg schieben"? Passiert aber an jedem Radweg sobald da ne Baustelle ist.

Das Problem ist, dass in D Radfahren als Hobby angesehen wird, nicht als seriöses Verkehrsmittel, das ebenso Recht auf vernünftige und zügige Verkehrsführung hat wie der Autoverkehr.

Alex

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