Autobahnbaustellen - gefährlich enge Fahrspuren
Viel zu enge Fahrstreifen auf Autobahnbaustellen - wer kennt Sie nicht?
In den letzten Jahren ist es Gewohnheit geworden auf zweispurigen Autobahnen Baustellen mit 4 Spuren einzurichten. Die Fahrspuren sind dabei sehr eng, die Streckenführung teilweise verzogen (und sei es nur durch Unfälle).
Dabei kommt es regelmäßig zu sehr gefährlichen Situationen, jeder Überholvorgang eines PKW kann aufgrund des geringen Seitenabstandes zu rechtsfahrenden LKWs eine Massenkarambolage mit Toten und Verletzten auslösen. Es gibt LKW-Fahrer, die an besonders kritischen Stellen vorsorglich beide Spuren belegen.
Die bauliche Einrichtung solcher Baustellen ist nach meiner Auffassung sehr gefährlich und wird schon so manchen Unfall verursacht haben.
Wie sind Eure Erfahrungen und Meinungen?
70 Antworten
Auf Autobahnen gilt eine bauartbedingte Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h.
Deswegen hat auch noch nie jemand ein Tempolimit von 50, 40, 30 etc. gesehen.
Alle bisherigen Beiträge berichten von gefährlichen bzw. unmöglichen Überholvorgängen.
Wenn in einer BAB-Baustelle ein gefahrloses Nebeneinanderfahren von PKW und LKW unmöglich ist, so ist die Straße doch eindeutig nicht verkehrssicher?
Sieh es einfach positiv, Mikne:
In dem Graben, den Du da zeigst, sind keine LKW und Du kannst ungestört dahinrollen.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Auf Autobahnen gilt eine bauartbedingte Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h.
Deswegen hat auch noch nie jemand ein Tempolimit von 50, 40, 30 etc. gesehen.
Doch! Als ich im Januar nach Saarbrücken gefahren bin, habe ich zwischen Koblenz und Saarbrücken in ner Baustelle ne Geschwindigkeitsbegrenzung von 50km/h gesehen. Das war aber nur für ein paar Meter, weil man da über ein paar Schlaglöcher von der Gegenfahrbahn auf seine eigene gewechselt ist.
Wie schon geschrieben: Die Alternative wäre, den Verkehr einspurig zu führen. Auf wenig befahrenen Autobahnen wie der A 81 geht das, aber auf den meisten Strecken wäre Dauerstau vorprogrammiert.
Die enge linke Spur ist natürlich ein Problem (am schlimmsten habe ich das auf der A 45 bei Haiger/Burbach erlebt), aber mit etwas Übung hat man idR keine Probleme, einen Lkw zu überholen. Die 2 m sind übrigens die Maximalbreite der Fahrzeuge, d.h. die Spur an sich ist schon noch ein bisschen breiter.
In Bayern ist man inzwischen so "sicherheitsbewusst", dass in diesem Fall (also bei enger linker Spur) Überholverbot angeordnet wird --- das ist dann auch nicht schön zu fahren.
BTW, zur Geschwindigkeit: Bauartbedingte Mindestgeschwindigkeit bezieht sich nur auf die Ebene, d.h. zB in den Kasseler Bergen wird man schon überholen müssen, um nicht mit 20-30 km/h hinter einem Lkw herzuschleichen.
In Autobahnbaustellen habe ich sogar schon 40er Limits gesehen, auf "freier Strecke" dagegen minimal 80 (zB am Kindinger Berg oder auf bei Pforzheim). Hin und wieder ist dagegen eine Mindestgeschwindigkeit von 50 km/h auf der mittleren Spur (und 90 links) angeordnet.
Ähnliche Themen
Ihr müsst mal Nachmittags bzw. um diese Uhrzeit in Köln auf der A3 am Autobahnkreuz Heumar stehen. Riesige Baustelle wo die A3 selbst 3-4 Spuren hat, dann kommen noch 2 von der A4 und glaube 2 von der A59. Reißverschlußverfahren ist dort bei den meisten ein Fremdwort. Dazu kommt noch das Durcheinander wegen der Baustelle mit den Fahrbahnen. Ich wünsche es keinem aus beruflichen Gründen da her fahren zu müssen. Karte
Gruß
Ercan
Ein erster Ansatz wäre die Verbreiterung der 2m-Spur. Wie bereits geschrieben wurde, ist diese Breite nicht mehr zeitgemäß.
Ansonsten würde es schon helfen, wenn die 2m-Spur wirklich 2 m breit wäre. Es gibt genügend Baustellen bei denen sich die linke Begrenzung Richtung Fahrbahn verschiebt und somit die linke Spur verkleinert.
Falls es Kurven in der Baustelle gibt, muss an diesen Stellen die linke Spur ebenfalls verbreitert werden, da die Kurven meist geschnitten werden. Vorallen die S-Kurven mit unterschiedlicher Fahrbahnhöhe sind gefährlich.
@ Bleman
Diese schmalen Spuren gibt es idR nur dort, wo eben nicht mehr Platz ist. Die Alternative "breitere Spur" gibt es dort also nicht, sondern nur die Alternative "eine Spur weniger" --- und das funktioniert oft eben nicht.
Im Übrigen ist in derartigen Baustellen idR Tempo 60 (wie auch in vielen breiten) aber selbst wenn man nach Tacho 90 fährt, schieben von hinten die LKW.
Wenn sich nun alle an die 60 halten würden (also Tacho 70) dann würden vielleicht auch die schmalen Spuren ausreichen?
MfG, HeRo
...der je nach Lust, Laune und Tagesform mal rechts und mal links durch die Baustellen fährt, gelegentlich auch eifrig die Spur wechselnd, um dem Rechtsfahrgebot nachzukommen *g*...
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Diese schmalen Spuren gibt es idR nur dort, wo eben nicht mehr Platz ist.
Die meine ich nicht. Es gibt Baustellen, in denen die Trennung zur Gegenfahrbahn nur durch nicht verankerte Minileitplanken erfolgt. Diese habe ich teilweise schon verschoben vorgefunden, so dass diese plötzlich und unerwartet die Fahrspur einengen.
Ich bin die A3 beruflich sehr häufig gefahen. Zu allen möglichen Tages und Nachtzeiten. Das Chaos was dort herscht liegt vor allem daran, dass die Baustellenführung ständig ändernt und einfach viel zu viele Autos auf einmal kommen, die alle die "beschleunigungsstreifen" verlassen müssen.
Ich meine, dass die AB 6 oder 7 spurig dort ist. wohlgemerkt in EINE Richtung!
Ich selber habe keine Probleme mit der linken Spur mit meinem Golf komm ich da überall an jedem LKW vorbei. Hingegen fällt mir immer öfter die mangelde Pflege der Baustellenabsperrungen auf. In letzter Zeit kommen immer häufiger so Metall-Element-Leitplanken zum Einsatz. Einmal da gegengefahren und das Dingen hängt schief auf der Fahrbahn.
Wenn man durch so ein missgestelltes Element eine effektiv nutzbare Fahrbahnfläche von ca. einem Meter hat wird einem schon anders.
Ich versteh die Aufregung nicht - hab in gut 1.5 Jahren nun auch schon knappe 75.000 Autobahnkilometer hinter mich gebracht auch schon die ein oder andere Baustelle durchfahren.
Solange der LKW nicht schlingert weil der Fahrer am Ende ist oder die Windböen das Spurhalten unmöglich machen passt es immer. Wenn man natürlich mit 2km/h Differenzgeschwindigkeit an dem LKW vorbeifährt ist die Chance, den LKW oder die Mauer doch noch zu berühren entsprechend grösser.
Wenn ich in einer Baustelle an einem LKW vorbeiwill dann ziele ich, gebe Vollgas, im Zweifelsfall wird runtergeschaltet und dann ist man Ruck-Ruck an einem LKW vorbei. Auch mit einem entsprechend breiten Fahrzeug der Oberklasse.
Gefährlich wird es erst durch die Leute, die zehn Anläufe starten und zehnmal hart bremsen weil es ihnen schliesslich doch zu eng wird.
Christian,
der nicht versteht, warum man nicht einfach nach rechts gehen kann, wenn es einem zu eng wird...
@kle
dem stimme ich vollends zu...
entweder man ist sicher genug um den lkw zu überholen oder man ordnet sich eben hinter ihm ein...
dieses nervöse hin und her einiger pkw fahrer die unbedingt die linke spur nutzen wollen aber nicht dazu in der lage sind ist eine katastrophe...
@bleman
bei den kurven im baustellen bereich hast du recht... oft sind diese sehr schlecht eingerichtet obwohl man dort meistens noch etwas mehr fahrbahn "frei machen" könnte...
Zitat:
Original geschrieben von Patronn-Citron
entweder man ist sicher genug um den lkw zu überholen oder man ordnet sich eben hinter ihm ein...
dieses nervöse hin und her einiger pkw fahrer die unbedingt die linke spur nutzen wollen aber nicht dazu in der lage sind ist eine katastrophe...
Eine Sekunde entspricht der durchschnittlichen Reaktionszeit eines Menschen (=Autofahrers).
Wer mit 60 km/h unterwegs ist, fährt in der Sekunde 16,6 Meter.
Bei einer Fahrbahnbreite von 2,50 m bleiben einem PKW mit 1,80 m Breite im Idealfall Rechts und Links jeweils 35 cm.
Ein Verziehen von 2,1 % (= 16,6m / 35 cm) bewirkt somit ein Verlassen der Fahrspur ohne das eine Reaktion erfolgen kann.
Ich gehe davon aus, dass Ihr Euch gewaltig in Euren Möglichkeiten verschätzt.
Wenn Ihr den 20m LKW mit 70 km/h Geschwindigkeitsüberschuß überholt, so habt ihr diesen immerhin mit Ablauf der Reaktionszeit passiert.
Überholt ihr den Lkw nur mit 20 km/h Überschuss, so benötigt Ihr immerhin rund 3,5 sec.
Viel Spass beim Reagieren.
Wenn sich in einer solchen Situation etwas Unvorhergesehenes ereignet (Reifenplatzer etc.) ist Schicht im Schacht.
wer mit 70km/h geschwindigkeitsüberschuss im baustellenbereich überholt befindet ja sowieso jenseits von gut und böse 😉
ein reifenplatzer ist unabhängig vom baustellenbereich meistens eine äusserst gefährliche situation...
in vielen baustellen fühle auch ich mich auf der linken spur äusserst unwohl... dann wechselt man eben auf die rechte spur...
denn meistens sind die paar sekunden zeitersparnis den stress nicht wert...
neulich kam im tv ein bericht über die arbeit der autobahnpolizei... dabei sah man auch ein bmw 3er cabrio dessen fahrer nicht in der lage war an einem lkw vorbei zu fahren aber auch nicht die rechte spur nutzen wollte...
wenn ich im baustellenbereich die linke spur nutze dann orientiere ich mich an der linken fahrbahnbegrenzung... diese bewegt sich, im gensatz zum rechtsfahrenden verkehr, nicht permanent...
dadurch kann man die von dir angebenen 35cm seitnabstand nach links hin deutlich unterschreiten wodurch dann der rechtsseitige abstand ein beruhigendens maß erreicht...
gruß
patronn-citron
Die linke Baustellenspur ist keinesfalls immer so gerade wie Du sie beschreibst. 😉
Augen zu und durch?